Rückstoßverstärker beim MG3

Ist zwar nicht das richtige Forum,
und da es kein direktes Forumbrett dafür gibt,
hoffe ich das ihr folgende Frage trotzdem beantworten könnt:

Wöfür benötigt man bei einen MG3 einen Rückstoßverstärker?
Was für Aufgabe hat dieser?
Ist es nicht sinvoller wenn man einen schwächeren Rückstoß
bei einen MG hat (wegen zielgenauigkeit)?

Wenn ich mich richtig erinnere, dann sorgt der dafür, dass der Gasdruck ausreicht, um den Mechanismus des MG zu betreiben. Ist aber schon ein paar Jährchen her, dass ich das lernen „durfte“. Die richtigen Pulverköppe hier dürften das besser erklären können. :wink:

Hallo,
der Rückstossverstärker baut den nötigen Druck auf um das Rohr mit Verschluss bis zur Entriegelung zurückzudrücken. Die Zielgenauigkeit hängt von der Länge des feuerstosses ab, obwohl ich mit MG(1/2) Einzelfeuer schiessen konnte.
Gruss
Rainer

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Ist zwar nicht das richtige Forum,
und da es kein direktes Forumbrett dafür gibt,
hoffe ich das ihr folgende Frage trotzdem beantworten könnt:

Wöfür benötigt man bei einen MG3 einen Rückstoßverstärker?

Neben der bereits beschriebenen Funktion dient er auch als Mündungsfeuerdämpfer.

Ist es nicht sinvoller wenn man einen schwächeren Rückstoß
bei einen MG hat (wegen zielgenauigkeit)?

Ein MG ist eine Schwerpunktwaffe zum Niederhalten und großräumigen Beschuss des Gegners und kein Schwrfschützengewehr. Wirklich gezielt wird hiemit nicht geschossen! Abgesehen davon wird nach jedem Feuerstoß neu ins Ziel gegangen.

Gruß Andreas

Hallo,

Neben der bereits beschriebenen Funktion dient er auch als
Mündungsfeuerdämpfer.

Die Vorläufermodelle des MG 3 in der BW hatten das Teil noch getrennt.

Ein MG ist eine Schwerpunktwaffe zum Niederhalten und
großräumigen Beschuss des Gegners und kein
Schwrfschützengewehr. Wirklich gezielt wird hiemit nicht
geschossen! Abgesehen davon wird nach jedem Feuerstoß neu ins
Ziel gegangen.

Man muss.
Gruss
Rainer

vielleicht so?
Hallo sunnyboy,
nachlesen kannst Du einiges hier. Der von Dir gefragte Part ist dort
leider nur sehr undeutlich beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Maschinengewehr_42

Ich versuche es hier mal anders.
Nummern in Klammern beziehen sich auf dieses Bild:
http://www.madamepompadour.com/Waffen/mg42.jpg

Die Bezeichnung Rückstoßverstärker ist etwas irreführend. Vielleicht
sollte man dazu Ladedruckkammer sagen? Die anderen Aufgaben bestehen
allerdings noch in Dämpfung des Rückstoßes und Dämpfung des
Mündungsfeuers.

Der Rollenverschluss schiebt beim Zuführen der Patrone die Patrone in
das Patronenlager und gleichzeitig das schwimmend im Rahmen gelagerte
Rohr etwas nach vorn. Die Rollen gleiten in den Führungen in dafür
vorgesehene Verriegelungskurven. Jetzt ist der Verschluss mit dem
Rohr starr verriegelt.
Wenn das Geschoss die Rohrmündung verlässt, bewegt es sich in den
Hohlraum des „Rückstossverstärkers“ (21). Beim MG3 sind 19/20 nur ein
Teil, wenn mich nicht alles täuscht (fast 40 Jahre her). Funktion
aber gleich.
Wenn es den Diffusor in Teil 21 erreicht, wird während des
Durchfluges die genau abgestimmte Öffnung durch das Geschoss
verschlossen. Die in Teil 21 sichtbaren radialen Löcher sind jetzt
noch durch Teil 19/20 verschlossen. Zwischen Teil 20 und 21 baut sich
jetzt ein starker Gasdruck auf. Vergleichbar Zylinderraum beim Motor.
Teil 19/20 mit dem Rohr entspricht dann dem Kolben. Der Gasdruck
schiebt jetzt Teil 19/20 mit dem Rohr nach hinten. Die
Verriegelungsrollen 9 in den eingefrästen Verriegelungskurven von
Rohr 18 werden jetzt beim nach hinten Schieben von
Entriegelungswarzen am Rahmen nach innen gedrückt und der Verschluss
wird vom Rohr freigegeben. Durch die Massenträgheit sowie den noch
vorhandenen Gasdruck wird die Patrone aus dem Patronenlager gedrückt
und bewegt den Verschluss damit natürlich weiter nach hinten.
Gleichzeitig mit dem nach hinten laufenden Teil 19/20 und dem Rohr
gibt die Rohrführungshülse die radialen Öffnungen im
Mündungsfeuerdämpfer 21 frei. Die Bohrungen sind nach hinten
gerichtet. Der entweichende Gasdruck bewirkt durch Aktion = Reaktion
eine Kraftwirkung nach vorn und reduziert damit den Rückstoss der
Waffe.
Da die Gesamtöffnung im Mündungsbereich größer als die eigentliche
Kaliberbohrung ist, verteilt sich das restliche brennende Gas auf
eine größere Fläche und reduziert damit das sichtbare Mündungsfeuer
sowie den Mündungsknall erheblich.
Eventuell sind durch die starken Druckschwankungen in Verbindung mit
schlagartigen Volumenänderungen noch chemische Vorgänge betroffen,
die das Verhalten der brennenden Gase beeinflussen. Aber das sollte
ein Chemiker wissen und erklären.

Im gewissen Rahmen dürfte die Feuergeschwindigkeit durch die Bohrung
in Teil 21 bestimmt werden. Wird der Spalt zwischen Geschoß und der
Bohrung verkleinert, steigt durch den schneller ansteigenden Gasdruck
(und stärker) die Kadenz. Umgekehrt natürlich ebenfalls. Allerdings
müssen dann ebnfalls andere Bauteile, wie Masse des Verschlusses,
Federstärke und Rohrdimensionen angepasst werden.

Geht mal ruhig in die Kaserne eures Vertrauens und fragt die netten
Kameraden, ob ihr praktischen Unterricht bekommen könnt! :wink:)

Hoffe, das war verständlich
Gruß
Wilfried

Wöfür benötigt man bei einen MG3 einen Rückstoßverstärker?
Was für Aufgabe hat dieser?

Damit wird Verschluss und Rohr entriegelt

Ist es nicht sinvoller wenn man einen schwächeren Rückstoß
bei einen MG hat (wegen zielgenauigkeit)?

Der Feuerdämpfer dämpft ihn ja auch

Vielen Dank!!!
Hallo

und vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Fragen!

Leider darf man als nicht Soldat, nicht mit solche Sachen rumspielen,
oder liege ich da falsch…?

(Was eigentlich zu einer größeren Akzeptanz bei der Zivilbevölkerung
führen würde).

Hallo sunnyboy,
nachlesen kannst Du einiges hier. Der von Dir gefragte Part
ist dort
leider nur sehr undeutlich beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Maschinengewehr_42

Hallo,
Wikipedia schreibt etwas falsches:
das MG 42 wurde nicht als MG 3 in die BW eingeführt, sondern es hiess ganz zu Beginn MG 42, dann hiess es MG 1, dann MG 1/2, und die ersten Einheiten erhielten das MG 3 am 21. August 1968. Interessant daran war, dass die neuen MG 3 alle Herstellungsdaten von 1961 hatten. Mitte Ende der 80er Jahre wurden erst die VKK mit dem MG 3 ausgerüstet.
Gruss
Rainer

Hallo

und vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Fragen!

Leider darf man als nicht Soldat, nicht mit solche Sachen
rumspielen,
oder liege ich da falsch…?

Naja, wenn du mit irgendwelchen Einheitsführern gut stehst, verwandt bist oder eine entsprechende Honoratiorenposition inne hast, bekommst du vielleicht die Gelegenheit. Kann unter Umständen ganz lustig sein. Beim „Nikolausschießen“ hab ich mal erlebt, wie sich die Frau unseres KP-Chefs ein ordentliches Veilchen mit dem G3 genockt hat. *g*

Anmerkung o.T.
Hallo,

Wikipedia schreibt etwas falsches:

dann korrigier das doch. Davon ‚lebt‘ Wikipedia.
Gruß
loderunner (der auch schonmal einen Artikel ergänzt hat)

Leider darf man als nicht Soldat, nicht mit solche Sachen
rumspielen,
oder liege ich da falsch…?

Eine Waffe ist kein Spielzeug! Maschinengewehre fallen in Deutschland unter das Kriegswaffenkontrollgesetz und sind dementsprechend in ziviler Hand verboten.

(Was eigentlich zu einer größeren Akzeptanz bei der
Zivilbevölkerung führen würde).

Wie bitte? Wenn jeder Hans und Franz rumballern könnte, wie er wollte würde das zu mehr Akzeptanz der Streitkräfte führen? Das musst du mir aber mal näher erläutern.

Andreas

PS: Wer mal solche Waffen schießen will kann als Mann seinen Wehrdienstleisten und (auch als Frau) in eine Reservistenkameradschaft eintreten.

2 Like

@andreas
…nein du hast mich falsch verstanden,
ich meinte das auch zivilpersonen (ggf.nach ihrer wehrzeit),
auf einen bw-schießstand, unter ständigerkontrolle und einhaltung der sicherheitsregeln, die möglichkeiten bekommen sollten mal mit einem g36 oder mg3 zu schießen (als kleiner marketing gag)

Offenbar hast du mich nicht richtig verstanden. Reservisten können jederzeit in Reservistenkameradschaften eintreten in denen regelmäßig Schießen durchgeführt werden.

Gruß Andreas

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So nicht

das MG 42 wurde nicht als MG 3 in die BW eingeführt, sondern
es hiess ganz zu Beginn MG 42, dann hiess es MG 1, dann MG
1/2, und die ersten Einheiten erhielten das MG 3 am 21. August
1968. Interessant daran war, dass die neuen MG 3 alle
Herstellungsdaten von 1961 hatten. Mitte Ende der 80er Jahre
wurden erst die VKK mit dem MG 3 ausgerüstet.

Dies ist auch zum Teil grob vereinfacht. Die Geschichte ist hier nachzulesen:
http://www.waffenhq.de/infanterie/mg3.html

BTW original MG 42 als solches wäre für die spätere Bundeswehr unbrauchbar, da es nicht mit NATO-Munition (7,62x51) schiessen konnte.

MfG

C.

Hallo,
in G. Hoffmann: Soldatenhandbuch, Fünfte neubearbeitete Auflage, Darmstadt 1959, Seite 93 bis 105 wird das Maschinengewehr 42(Quellenangabe: HDv 245/11) behandelt. Auf Seite 94 steht: Kaliber: 7,62 mm. Auf Seite 96 und auf der Falttafel zwischen Seite 96/97 ist eine Zeichnung, die sowohl das MG 42 als auch das MG 1 der BW darstellt. Ich habe selbst noch MG 1 gesehen, wo man Beschussstempel aus dem III. Reich einschliesslich Hakenkreuz sehen konnte.
Gruss
Rainer

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

in G. Hoffmann: Soldatenhandbuch, Fünfte neubearbeitete
Auflage, Darmstadt 1959, Seite 93 bis 105 wird das
Maschinengewehr 42(Quellenangabe: HDv 245/11) behandelt. Auf
Seite 94 steht: Kaliber: 7,62 mm.

Es mag sein, daß dort soetwas steht. Die Tatsache ist aber, daß die Standard-Gewehrpatrone des deutschen Militärs während der beiden Weltkriege die 7,92x57 mm-Patrone (auch als 8 x 57 IS bekannt) war.

Und die Original-MG 42 für ebendiese Patrone und nicht für 7,62×51 mm (NATO) gebaut wurde.

Diese Patronen sind nicht untereinander austauschbar.

das MG 42 als auch das MG 1 der BW darstellt. Ich habe selbst
noch MG 1 gesehen, wo man Beschussstempel aus dem III. Reich
einschliesslich Hakenkreuz sehen konnte.

Die Lektüre von

http://www.waffenhq.de/infanterie/mg3.html

(unten: Versionen)
wird hoffentlich klären, was für ein Gewehr Du für MG 1 gehalten hast :wink:

MfG

C.

Hallo,

in G. Hoffmann: Soldatenhandbuch, Fünfte neubearbeitete
Auflage, Darmstadt 1959, Seite 93 bis 105 wird das
Maschinengewehr 42(Quellenangabe: HDv 245/11) behandelt. Auf
Seite 94 steht: Kaliber: 7,62 mm.

Es mag sein, daß dort soetwas steht. Die Tatsache ist aber,
daß die Standard-Gewehrpatrone des deutschen Militärs während
der beiden Weltkriege die 7,92x57 mm-Patrone (auch als 8 x 57
IS bekannt) war.

das ist mir bekannt

Und die Original-MG 42 für ebendiese Patrone und nicht für
7,62×51 mm (NATO) gebaut wurde.

Das hindert aber wenig daran, dass die erste bezeichnung für das spâtere MG 3 die Bezeichnung MG 42 hatte, da dieses geânderte MG 42 immmer noch MG 42 zu beginn der BW so hiess.

Diese Patronen sind nicht untereinander austauschbar.

Das ist mir auch bekannt;

das MG 42 als auch das MG 1 der BW darstellt. Ich habe selbst
noch MG 1 gesehen, wo man Beschussstempel aus dem III. Reich
einschliesslich Hakenkreuz sehen konnte.

Die Lektüre von

http://www.waffenhq.de/infanterie/mg3.html

(unten: Versionen)
wird hoffentlich klären, was für ein Gewehr Du für MG 1
gehalten hast :wink:

die angeführte HP ist in diesem Zusammenhang nicht sehr hilfreich. Wie gesagt, die BW hatte MG, wo alles bis auf kaliberbedingte Teile aus WK- II Zeiten stammten. Ich beziehe mich auf Unterlagen aus Anfang der BW-Zeit und eine Firmenbezeichnung wie MG 42/59 ist keine Bundeswehrbezeichnung.
Gruss
Rainer

Hallo,

Wikipedia schreibt etwas falsches:

dann korrigier das doch. Davon ‚lebt‘ Wikipedia.
Gruß
loderunner (der auch schonmal einen Artikel ergänzt hat)

Hallo,
wenn ich da mit korrigieren berufsmâssig anfangen würde, wâre ich voll ausgelastet.
Gruss
Rainer