vielleicht so?
Hallo sunnyboy,
nachlesen kannst Du einiges hier. Der von Dir gefragte Part ist dort
leider nur sehr undeutlich beschrieben.
http://de.wikipedia.org/wiki/Maschinengewehr_42
Ich versuche es hier mal anders.
Nummern in Klammern beziehen sich auf dieses Bild:
http://www.madamepompadour.com/Waffen/mg42.jpg
Die Bezeichnung Rückstoßverstärker ist etwas irreführend. Vielleicht
sollte man dazu Ladedruckkammer sagen? Die anderen Aufgaben bestehen
allerdings noch in Dämpfung des Rückstoßes und Dämpfung des
Mündungsfeuers.
Der Rollenverschluss schiebt beim Zuführen der Patrone die Patrone in
das Patronenlager und gleichzeitig das schwimmend im Rahmen gelagerte
Rohr etwas nach vorn. Die Rollen gleiten in den Führungen in dafür
vorgesehene Verriegelungskurven. Jetzt ist der Verschluss mit dem
Rohr starr verriegelt.
Wenn das Geschoss die Rohrmündung verlässt, bewegt es sich in den
Hohlraum des „Rückstossverstärkers“ (21). Beim MG3 sind 19/20 nur ein
Teil, wenn mich nicht alles täuscht (fast 40 Jahre her). Funktion
aber gleich.
Wenn es den Diffusor in Teil 21 erreicht, wird während des
Durchfluges die genau abgestimmte Öffnung durch das Geschoss
verschlossen. Die in Teil 21 sichtbaren radialen Löcher sind jetzt
noch durch Teil 19/20 verschlossen. Zwischen Teil 20 und 21 baut sich
jetzt ein starker Gasdruck auf. Vergleichbar Zylinderraum beim Motor.
Teil 19/20 mit dem Rohr entspricht dann dem Kolben. Der Gasdruck
schiebt jetzt Teil 19/20 mit dem Rohr nach hinten. Die
Verriegelungsrollen 9 in den eingefrästen Verriegelungskurven von
Rohr 18 werden jetzt beim nach hinten Schieben von
Entriegelungswarzen am Rahmen nach innen gedrückt und der Verschluss
wird vom Rohr freigegeben. Durch die Massenträgheit sowie den noch
vorhandenen Gasdruck wird die Patrone aus dem Patronenlager gedrückt
und bewegt den Verschluss damit natürlich weiter nach hinten.
Gleichzeitig mit dem nach hinten laufenden Teil 19/20 und dem Rohr
gibt die Rohrführungshülse die radialen Öffnungen im
Mündungsfeuerdämpfer 21 frei. Die Bohrungen sind nach hinten
gerichtet. Der entweichende Gasdruck bewirkt durch Aktion = Reaktion
eine Kraftwirkung nach vorn und reduziert damit den Rückstoss der
Waffe.
Da die Gesamtöffnung im Mündungsbereich größer als die eigentliche
Kaliberbohrung ist, verteilt sich das restliche brennende Gas auf
eine größere Fläche und reduziert damit das sichtbare Mündungsfeuer
sowie den Mündungsknall erheblich.
Eventuell sind durch die starken Druckschwankungen in Verbindung mit
schlagartigen Volumenänderungen noch chemische Vorgänge betroffen,
die das Verhalten der brennenden Gase beeinflussen. Aber das sollte
ein Chemiker wissen und erklären.
Im gewissen Rahmen dürfte die Feuergeschwindigkeit durch die Bohrung
in Teil 21 bestimmt werden. Wird der Spalt zwischen Geschoß und der
Bohrung verkleinert, steigt durch den schneller ansteigenden Gasdruck
(und stärker) die Kadenz. Umgekehrt natürlich ebenfalls. Allerdings
müssen dann ebnfalls andere Bauteile, wie Masse des Verschlusses,
Federstärke und Rohrdimensionen angepasst werden.
Geht mal ruhig in die Kaserne eures Vertrauens und fragt die netten
Kameraden, ob ihr praktischen Unterricht bekommen könnt!
)
Hoffe, das war verständlich
Gruß
Wilfried
Wöfür benötigt man bei einen MG3 einen Rückstoßverstärker?
Was für Aufgabe hat dieser?
Damit wird Verschluss und Rohr entriegelt
Ist es nicht sinvoller wenn man einen schwächeren Rückstoß
bei einen MG hat (wegen zielgenauigkeit)?
Der Feuerdämpfer dämpft ihn ja auch