Hallo Didi,
Scherze bereits in der Schule abzugewöhnen. Darf ich mal
diskret nachfragen, wie konsequent das bei Dir gemacht wurde?
Bzw. bei den dir persönlich bekannten Linkshändern?
In bin in der glücklichen Lage, jünger zu sein als Du )
Nicht so viel jünger
Ich bin Anfang der 70er eingeschult worden und da wurde
angefangen, die Kinder nicht mehr umzuerziehen. Es gab dann
sogar schon spezielle Linkshänderfüller. Der nützte leider bei
mir überhaupt nicht,ich habe jedes Blatt durch das Nachziehen
der Hand völlig verschmiert oder musste die Finger so
verbiegen, dass ich nicht all zu viel schreiben konnte. Es hat
einige Zeit gedauert, bis meine Eltern durchsetzen konnten,
dass ich mit Kugelschreiber schreiben durfte.
Ich gehörte zu den letzten Jahrgängen, die man versuchte, umzuerziehen, aber nicht mehr so richtig mit Enthusiasmus. Allerdings gab es keine Extrawürste von wegen Federhalter oder Ringbüchern. Da musste man eben einfach etwas tricksen. Ich halte heute noch Stifte etwas länger als notwendig um nicht zu verschmieren oder über die Ringe von Ringbüchern zu kommen. Was natürlich eigentlich Blödsinn ist, denn ich schreibe so gut wie gar nicht mehr mit Federhaltern (außer wenn ich Bücher signiere).
Eine der älteren Lehrerinnen fand das nicht wirklich gut und
hat mich auf „freiwilliger Basis“ immer wieder aufgefordert,
das Schreiben doch mal mit rechts zu probieren. Allerdings
ohne Erfolg.
Ich konnte mal einigermaßen passabel auch mit rechts schreiben, aber das habe ich jetzt seit Jahren nicht mehr probiert. In der Schule war das Problem, dass ich zuerst fast alles in Spiegelschrift geschrieben habe. Ich musste mich immer erst einmal an die richtige Richtung erinnern.
Aber: Einmal hatte ich mir die linke Hand gebrochen und sollte
was an (auf?) die Tafel schreiben. Mit Gips ging das
nicht,daher sollte ich es mit rechts machen. Und siehe da: An
die Tafel kann ich mit rechts FAST so gut wie mit links
schreiben. Aber eben nur an die Tafel.
siehe oben.
Die Linkshänder, welche ich persönlich kenne sind in meinem
Alter oder jünger und von daher auch von „Umerziehung“
verschont geblieben.
Vielleicht, aber nur so als Idee, ist es genau das. Die kamen alle nicht mehr wirklich mit diesen Problemen in Berührung und etwickelten daher auch nicht diese Fähigkeiten? Es war einfach nicht mehr notwendig, sich mit diesem ständigen Wechselspiel auseinanderzusetzen?
Ansonsten habe ich mich so langsam daran gewöhnt, nur beim
Schrauben drehen muss ich immer noch überlegen in welche
Richtung. Aber das kann jeder selbst versuchen, Rechtsgewinde
mit linker Hand zu drehen…
Und hier ein Schwank. Meine Frau ist auch Linkshänderin. Wir verwechseln beide gerne mal die Richtung. Das führt zu witzigen Effekten, denn es hebt sich oftmals einfach auf. Wenn wir in der Gegend herumfahren und sie in die Karte schaut „Links abbiegen“ (aber rechts meint) und ich "link abbiege - nach rechts. Was insofern witzig ist, da mir das auf Seekarten nie passiert, da funktioneirt der Kopf dann automatisch nach Himmelsrichtungen. Sehr seltsam, aber ich habe keine Erklärung dafür.
Vermisst habe ich z. B. oft, dass ich nie in einen Aktenordner
oder Ringbuch schreiben konnte, so wie das viele gemacht
haben, da dies mit dem Bügel in der Mitte für Linkshänder eben
nicht geht.
Stift länger halten und drüber, funktioniert. Viel schlimmer ist so ein kleines á la Filofax.
Ich bin auch Linksfüßer, werfen mit links, Armdrücken aber
rechts, schlagen auch mit rechts, hämmern geht beidseitig,
aber links genauer und rechts mit mehr Dampf.
Ich bin ebenfalls Linksfüßer. Schußwaffen benutze ich normalerweise ebenfalls „verkehrt“ herum und die Maus an meinem Computer ist links (wirklich links ). Nur Schwerter und Streitäxte kann ich mit beiden Händen benutzen, aber links mit mehr Genauigkeit.
Gruß
Peter B.