Ruhrpott-Fachausdrücke

Hallo Freunde,
ich bin noch nicht SO lange in Deutschland (und schon gar nicht in Essen) und dachte bisher immer, daß im Ruhrgebiet relativ hochdeutsch gesprochen wird. Nun war ich vor ein paar Tagen indirekt an einem Gespräch beteiligt, in dem das Wort „Knifte“ fiel (offenbar ein Synonym für Frühstück). Auch wurden zwei andere, ähnlich genial nach Hobbitsprache klingende Begriffe benutzt, die ich aber leider vergessen habe (eines davon hatte glaube ich auch mit Nahrungsaufnahme zu tun).

Kennt jemand mehr davon?

Danke schon mal :smile:

Tai

Hallo, Tai,
das Ruhrgebiet ist als Kulturraum eigentlich erst mit der Industrialisierung entstanden und zog mehrfach Arbeitsimmigranten an.
Die erste Welle Anfang des vorigen Jahrhunderts waren polnische Bergleute (daher die vielen polnisch klingenden Familiennamenin dieser Gegend). Nach dem Krieg Zuzügler aus allen Teilen Deutschlands, besonders aus den Vertreibungsgebieten und in jüngerer Zeit Portugiesen, Spanier, Italiener und vor allem Türken.
Alle diese Zuwanderer hinterließen in der Ruhrgebietssprache ihre deutlichen, unverwechselbaren Spuren.

ein Wörterbuch der Ruhrgebietssprache gibt es hier: http://www.unmoralische.de/ruhrgebiet/ruhrgebiet.htm und da findest Du auch die „Knifte“ = „ein in der Mitte gefaltetes Butterbrot zum ‚aus der Hand‘ essen“.

Gruß
Eckard

Hi Tai,

Knifte bedeutet nicht Frühstück, sondern Butterbrot. Mir fällt noch Stulle (auch Butterbrot) ein, das vielleicht Hobbit mäßig klingt ;o)

Gruß
Anna

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siehe auch hier:

Kennt jemand mehr davon?

Danke schon mal :smile:

Tai

http://www.ruhrgebietssprache.de/glossar.html

☼ Markuss ☼ , in Essen das Licht der Welt erblickt

Ich sach ma…
Ich habe von meinem Mann zum Umzug das Lexikon der Ruhrgebietssprache bekommen (Werner Boschmann, ISBN 3-922750-01-X Buch anschauen) - für die Freunde bedruckten Papieres. Interessanterweise ist das Auffälligste gar nicht erwähnt: „Ich sach ma…“ als Einleitung für jeden Wortbeitrag.
Was ich hübsch finde ist " die Ullige " für kleine Kinder oder „das Ursel“, das sacht mein Kinderarzt immer.

Grüße Katharina