Telepathie und ihre Konsequenzen
Hi.
Dann mein vorläufiger Vorschlag. In dem würde darum gehen, den
Begriff unangreifbar zu definieren.
Eine Begriffsbestimmung von ´Definition´ könnte lauten:´Abgrenzung eines Begriffs von allen anderen Begriffen´. Etymologisch steckt das im Wort ja schon drin (definitio = Abgrenzung). Nun gibt es mehrere Methoden, diese Abgrenzung vorzunehmen. Die klassische Methode stammt von Aristoteles und besagt, dass ein Begriff (oder die damit bezeichnete Sache) dann definiert ist, wenn man a) den Oberbegriff nennt, d.h. die höhere Gattung (genus proximum) sowie b) den ´spezifischen Unterschied´ (differentia specifica), d.h. das, was innerhalb der Gattung den gemeinten Begriff (oder die Sache) von allen anderen darin enthaltenen Begriffen/Sachen abhebt. Ein bekanntes Beispiel ist die Definition von ´Hund´ = bellendes vierbeiniges Säugetier. Durch Bellen und Vierbeinigkeit ist die Bestimmung vollständig. ´Vierbeinigkeit´ ist erforderlich, da es auch andere bellfähige Säugetiere gibt (Robben und Rehe / außerhalb der Säugetiere auch manche Vögel und eine Schlangenart).
Zur Definition von ´Telepathie´:
Es gibt da zwei Varianten:
- ´_Übertragung_ von eigenen Gedanken und Absichten in das Bewusstsein einer anderen Person sowie die Wahrnehmung von Gedanken und Absichten einer anderen Person im eigenen Bewusstsein, und zwar in beiden Fällen ohne Zuhilfenahme physikalischer oder biologischer Medien´.
Der Oberbegriff lautet ´Übertragung von Gedanken und Absichten´, der spezifische Unterschied ist ´ohne Zuhilfenahme physikalischer oder biologischer Medien´.
-
Manche definieren ´Telepathie´ nur unter dem Aspekt der Wahrnehmung fremder Gedanken und Absichten, also dem zweiten Aspekt obiger Definition.
++++
Im Prinzip dürfte diese Definition unangreifbar sein, ihre Formulierung ist eventuell noch ausbaufähig. Um Missverständnisse auszuschließen: Es geht dabei um den Begriff ´Telepathie´, nicht um die damit gemeinte Sache, deren Realität mit der Definition nicht bestätigt wird. Deswegen setze ich das Wort ja auch in Anführungszeichen.
Ein wichtiger Punkt bei der Telepathie-Diskussion ist natürlich der eigene Standpunkt, von dem aus man argumentiert. Es ist geradezu selbstverständlich und allzumenschlich, dass Leute, denen es an praktischer Erfahrung mit Telepathie fehlt, an der Realität dieses Phänomens zweifeln. Wie nicht anders zu erwarten, gibt dieses Brett dafür Beispiele zuhauf. Es kann aber nicht Sinn einer Diskussion sein, die Zweifler zu überzeugen. Eine sinnvolle Debatte kann nur zwischen Leuten erfolgen, die - warum auch immer - nicht an der Realität des Phänomens zweifeln. Warum? Weil Telepathie empirisch kaum nachweisbar ist. ´Kaum´ heißt, es gibt zwar objektive Indizien, die aber nicht hinreichende Kraft haben, Zweifler zu überzeugen. Aus diesem Grund werde ich auch, sofern ich überhaupt an einer Diskussion teilnehme, mit den Standard-Skeptikern dieses Bretts nicht kommunizieren. Das wäre für beide Seiten verlorene Zeit. Also rechnet bitte damit, dass ich die meisten Antworten ignoriere…
Was Telepathie selbst betrifft, bin ich von deren Möglichkeit absolut überzeugt. Warum? Weil ich jemanden kenne, der dazu fähig ist (rezeptiv). Er hat es mir hinreichend oft bewiesen. Um dem üblichen Einwand („Warum geht er dann nicht zu James Randi?“) vorzubeugen: Es gibt Gründe, warum a) diese Person das nicht tut, und b) warum ganz allgemein eine Person sehr zurückhaltend damit sein sollte, eine solche Fähigkeit publik zu machen. Besagter Einwand übersieht die einfachsten Dinge: 1) Ein solcher Mensch gilt als ´Monster´, mit dem keiner etwas zu tun haben will. 2) Ein erwiesener Telepath gerät sofort ins Fadenkreuz der großen Geheimdienste. Erst recht, wenn er so perfekt ist (und er ist es) wie die mir bekannte Person. Vergesst alles, was ihr über die PSI-Experimente der Geheimdienste gelesen habt - die Person spielt in einer ganz anderen Liga. Vom Charakter her eher bieder, ist sie an der abenteuerlichen Zusammenarbeit mit Geheimdiensten ohnehin nicht interessiert, was ihr auch das wahrscheinliche Schicksal erspart, von einem gegnerischen Dienst entführt oder getötet zu werden.
All diese Implikationen werden von Zweiflern nicht bedacht. Sie schließen daraus, dass es keinen bekannten Telepathen gibt, darauf, dass es überhaupt keine Telepathen gibt. Das ist ein logischer Kurzschluss.
@Balazs: Du hast Grof ja gekannt. Hat er mit deiner Versuchsgruppe Telepathie-Experimente durchgeführt?
http://www.randomhouse.de/leseprobe/Impossible-Wenn-…
Chan