Russische Wirtschaft?

Hallo,

es geht bergab mit der russischen Wirtschaft, der Rubel verliert an Wert…

Kann mir bitte in kurzen Worten die Zusammenhänge erläutern, womit das jetzt zusammenhängt?

Danke!

Hallo,

Servus:

es geht bergab mit der russischen Wirtschaft, der Rubel
verliert an Wert…

Kann mir bitte in kurzen Worten die Zusammenhänge erläutern,
womit das jetzt zusammenhängt?

Hier wird das eigentlich ganz gut zusammengefasst:
http://orf.at/stories/2258158/2258004/

Ganz kurz gesagt sind es die Sanktionen gegen (und auch von) Russland und der fallende Ölpreis. Dass Russland in den letzten Jahren keinerlei Anstrengungen gemacht hat, seine Wirtschaft zu reformieren, spielt da natürlich auch eine Rolle.

Danke!

Lg,
Penegrin

Man muss dabei immer zwischen der Real- und der Finanzwirtzschaft unterscheiden.

Es ist eben schwierig Russland in die Knie zu zwingen und dem Willen der NATO zu beugen, wenn das Land alle Ressourcen besitzt um sich selbst versorgen zu können.
Mit den Ressourcen sind nicht nur Bodenschätze gemeint, sondern auch eine gut ausgebildete Bevölkerung, die mit dem Kampf ums Überleben aufgewachsen, nicht degeneriert und verweichlicht ist. Die Kleingärten sind ein sehr wichtiger Faktor der Realwirtschaft um die Bevölkerung vor dem Hunger zu bewahren.

Und Putin sucht sich Handelspartner, die sich nicht bedingungslos dem Diktat der Wallstreet unterwerfen. Wenn er diese hat, kann es ihm egal sein, wie wenig der Rubel nach den Vorstellungen des Westens wert ist. Ganz klar: Ganz ohne Devisen kann auch ein zentralistisch geführtes Russland nicht agieren, wenn es mehr sein möchte, als ein Rohstofflieferant.

Das Problem an Russland war schon immer die mangelnde Organisation und Führung, entweder ein diktatorischer Zentralstaat oder ein Sauhaufen aus korrputen Oligarchen.

Gegenfrage: Was für eine Wirtschaft?

Ich kenne zwar nicht die Statistiken zwischen Russland und deren anderen Handelspartnern, aber die von Deutschland und Russland aus dem Jahr 2013.
Demnach Importe man Waren und Güter im Wert von 40 Mrd. Euro aus Russland (icht sonderlich viel, aber wenn man bedenkt dass das Land eigentlich fast nur aus Alkoholikern besteht immerhin).
Der riesen Anteil dieser Importe stammen aus dem Bereich Erdöl und Erdgas mit 29 Mrd. Euro. Also mehr als 70% stammen aus dem Geschäft, gefolgt von Kokerei- und Mineralölerzeugnisse mit 4,7 Mrd. An dritter Stelle kommen Metalle mit fast 3 Mrd. Danach fast nichts mehr, also keine Summen in irgendwelchen Größenordnungen, die irgendwie relevant wären.
Heißt letztlich, dass der Importanteil Russlands (nach Deutschland), der im weitesten Sinne was mit Rohstoffen zu tun hat, bei über 91% liegt. Sieht diese Bilanz Russlands bei den meisten (großen) Handelspartner nicht deutlich besser aus, heißt das faktisch, dass Russland nichts produziert, das exportfähig wäre, womit im Wesentlichen das Wirtschaftswachstum, der Etat und der Wohlstand (bzw. eher die Armut) einzig und alleine auf Energierohstoffe basiert.
Man ist auf Gedeih und Verderb von der Preisentwicklung am Rohstoffmarkt abhängig. Selbst hier scheint man relativ wenig diversifiziert zu sein (wie in einer Embargosituation).

Es gibt keine nenneswerte russische Wirtschaft die nicht mit Rohstoffen zusammenhängt.

Es ist eben schwierig Russland in die Knie zu zwingen und dem
Willen der NATO zu beugen, wenn das Land alle Ressourcen
besitzt um sich selbst versorgen zu können.

Es gibt wohl nur sehr wenige Länder die es schaffen sich noch schlechter versorgen zu können als Russland. Das Land produziert absolut gar nichts und Öl kann man nun mal nicht essen.

Mit den Ressourcen sind nicht nur Bodenschätze gemeint,
sondern auch eine gut ausgebildete Bevölkerung, die mit dem
Kampf ums Überleben aufgewachsen, nicht degeneriert und
verweichlicht ist.

-) Eine kleine Komikeinlage? Kein einziges westliches Unternehmen würde auf die Schnappsidee kommen in Russland zu produzieren. Die Produktivität liegt bei 0, viele Leute sind aufgrund der Sauferei zu Erwerbsarbeit gar nicht in der Lage, Rechtssicherheit gibt es nicht, Mafia und Oligarchen beherschen das Land,… Das ist ja wohl ein schlechter Witz was du hier ablässt…

Ganz ohne
Devisen kann auch ein zentralistisch geführtes Russland nicht
agieren, wenn es mehr sein möchte, als ein Rohstofflieferant.

Es ist nichts anderes als ein Rohstofflieferant. Eine andere Wirtschaft existiert in Russland gar nicht.

Der Russe ist nach dem westlichen Vorurteil faul, versoffen, arbeitsunwillig, rückständig und gewalttätig. Es gibt Vorurteile und Fakten.

Das Land betreibt z.B. bemannte Raumfahrt, das wäre wohl ohne Mindestmaß an technologischer Infrastruktur und halbwegs intelligenter Bevölkerung unmöglich.
Neben denm Russen können nur mehr noch die Chinesen Menschen in den Weltraum schießen. Was die USA derzeit in der bemannten Weltraumfahrt abzieht, ist megapeinlich.

Das Land hat erhebliche Strukturprobleme aber auch ein enormes Potential, das es zu entwickeln gilt. Es muss die Bevölkerung selber entscheiden ob Russland ein Entwicklungsland bleiben soll oder aufsteigt. Die derzeitige von der westlichen „Elite“ gesteuerte Dreckskampagne ist eine gute Bewährungsprobe um die eigenen Kräfte zu entdecken.

Das Land betreibt z.B. bemannte Raumfahrt, das wäre wohl ohne Mindestmaß an :technologischer Infrastruktur und halbwegs intelligenter Bevölkerung unmöglich.

Die bemannte Raumfahrt gibt es seit 53 Jahren. Das würde ich jetzt nicht gerade als Maßstab für technologische Fähigkeiten und Intelligenz hernehmen…

Neben denm Russen können nur mehr noch die Chinesen Menschen
in den Weltraum schießen. Was die USA derzeit in der bemannten
Weltraumfahrt abzieht, ist megapeinlich.

Aha. Dass die USA fast doppelt so viele Menschen (334) wie alle anderen Nationen zusammen ins All geschickt haben, ist dir wohl entgangen.
Außerdem hat das weniger mit ‚können‘ zu tun als mit ‚wollen‘. Oder möchtest du uns hier weiß machen, die USA hätten vergessen wie man Menschen ins All befördert?

Das Land betreibt z.B. bemannte Raumfahrt, das wäre wohl ohne
Mindestmaß an technologischer Infrastruktur und halbwegs
intelligenter Bevölkerung unmöglich.

Das wird wohl das dritte Welt Land Indien wohl auch bald tun. Nur ist das weder notwendig noch sagt das auch nur irgendwas über die technologischen Fähigkeiten oder die Wirtschaft aus.

Neben denm Russen können nur mehr noch die Chinesen Menschen
in den Weltraum schießen. Was die USA derzeit in der bemannten
Weltraumfahrt abzieht, ist megapeinlich.

Die USA sehen (wie auch Europa) einfach keinen Sinn darin Unsummen dafür auszugeben. An Technologie mangelt es ja sicherlich nicht.

Das Land hat erhebliche Strukturprobleme aber auch ein enormes
Potential, das es zu entwickeln gilt.

Welches Potential? Das Land hat absolut gar nichts außer Rohstoffexporte (zudem noch ein bisschen Waffen mit dem es alle möglichen Konfliktherde versorgt). Wo soll man da nur anfangen? Null Rechtssicherheit, extremer Alkoholismus unter potentiellen Arbeitern, extrem geringe Produktivität, beschissene Infrastruktur,… Potential sieht anders aus.

Ganz genau:
Indien und Russland sind zwei Versagerländer die nie auf die Beine kommen werden, die USA kann alles will aber nicht.
Astronauten in den Himmel schießen kann jeder Idiot. Komisch dass die NASA sich russische Triebwerke holt und dann die tolle neue Antares- Rakete explodiert. Wahrscheinlich hätten die russischen Triebwerke in Russland funktioniert.

Ich sehe hier nur massenhaft Selbstüberschätzung. Traurig, wenn die westliche Überheblichkeit über die Massenmedien in die Köpfe der Menschen gehämmert wird.

Ich sehe hier nur massenhaft Selbstüberschätzung.

ich auch (bei dir)

Komisch dass die NASA sich russische Triebwerke holt und dann die tolle neue Antares- :Rakete explodiert.

Die Antares ist nicht von der NASA sondern von einer privaten Firma namens Orbital Sciences Corporation…

Hallo,

Man muss dabei immer zwischen der Real- und der Finanzwirtschaft unterscheiden.

Aber auch die Zusammenhänge erkennen.

Es ist eben schwierig Russland in die Knie zu zwingen und dem Willen der NATO zu beugen,

Niemand will das.

wenn das Land alle Ressourcen besitzt um sich selbst versorgen zu können.

Über diese Ressourcen verfügt das Land schon seit Jahrzehnten. Irgendwie war und ist man dort aber wohl nicht in der Lage diese selbst wirtschaftlich zu nutzen. Dafür braucht es offenkundig selbst im Jahr 2014 noch westliches Know-how und Kapital. Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern, als eine Sowjetunion Millionen Tonnen Weizen vom bitterbösen Klassenfeind importieren musste, obwohl man über die weltweit größten Schwarzerdevorkommen verfügte. Man war schlicht zu dämlich, diesen Schatz sinnvoll zu nutzen, obwohl man Kosmonauten in den Kosmos schicken konnte.

Mit den Ressourcen sind nicht nur Bodenschätze gemeint, sondern auch eine gut ausgebildete Bevölkerung, die mit dem Kampf ums Überleben aufgewachsen, nicht degeneriert und verweichlicht ist.

Die durchschnittliche Lebenserwartung, der Blick in Gebiss des Durchschnittsrussen und der durchschnittliche Alkoholpegel sagen etwas anderes.

Die Kleingärten sind ein sehr wichtiger Faktor der Realwirtschaft um die Bevölkerung vor dem Hunger zu bewahren.

Merkst Du nicht selber den Widerspruch? Ein Land, wo die Kleingärten ein sehr wichtiger Faktor der Realwirtschaft sind, um die eigene Bevölkerung vor dem Verhungern zu bewahren, ist doch kein modernes Industrieland, sondern ein rückständiger Agrarstaat, der zufällig noch über Bodenschätze verfügt, zu deren Ausbeutung man jedoch ausländische Hilfe benötigt.

Und Putin sucht sich Handelspartner, die sich nicht bedingungslos dem Diktat der Wallstreet unterwerfen.

Sondern seinem? Die Ukraine war ja bisher ein solcher Handelspartner. Und nun wollen die nicht so bedingungslos wie Putin will. Das werden potenzielle Handelspartner in ihren Überlegungen sicher berücksichtigen.

Wenn er diese hat, kann es ihm egal sein, wie wenig der Rubel nach den Vorstellungen des Westens wert ist.

Denkst Du, dass das auch seinen Handelspartnern egal ist, die auch noch anderweitig am Weltmarkt aktiv sind?

Ganz klar: Ganz ohne Devisen kann auch ein zentralistisch geführtes Russland nicht agieren, wenn es mehr sein möchte, als ein Rohstofflieferant.

Ja, das war eine bittere Erfahrung als man damals den Weizen vom Klassenfeind kaufen musste. Der wollte keine Rubel haben.

Das Problem an Russland war schon immer die mangelnde Organisation und Führung, entweder ein diktatorischer Zentralstaat oder ein Sauhaufen aus korrputen Oligarchen.

Siehst Du da wirklich Unterschiede oder kennst Du nur die Zustände in der damaligen Sowjetunion nicht? Der diktatorische Zentralstaat war immer schon auch ein Sauhaufen aus Korrupten, egal, wie die zur jeweiligen Zeit bezeichnet worden sind. Der einzige Unterschied war vielleicht das Parteibuch. Aber was es damals schon an Schiebereien und Gewaltkriminalität gab, lässt gelegentlich mafiöse Strukturen, wie man sie im Westen kennt, als Kindergarten erscheinen.
Ob es Russland nun an Organisation und Führung mangelt, oder ob es vielleicht einfach zuviel davon hat, wäre mal zu untersuchen. Meiner Meinung nach sind solche Staaten nicht zentral zu führen. Erst recht nicht wenn man mutwillig die Realitäten ignorieren will. Für die Wirtschaft gilt das sowieso. Da sind doch bisher alle Ansätze von Planwirtschaft kläglichst gescheitert, auch in dem Land, das über alle erdenklichen Ressourcen verfügte, um alles selbst machen zu können und nicht auf Importe angewiesen zu sein.

Grüße