Russland greift die Ukraine an

Vier Monate später ist Russland diesem Ziel kaum näher gekommen, die Vorbereitungen laufen dennoch:

Während der Oblast Luhansk fast vollständig besetzt ist, ist es bei Donezk nur etwa die Hälfte. Wenn man sich den Frontverlauf der letzten vier Monate ansieht, erscheint es auch eher unwahrscheinlich, dass Russland nach aktuellem Stand der Dinge ihn jemals vollständig erobern könnte.

Da die DPR und LPR nach eigenem (und russischem) Verständnis zwei unabhängige Republiken sind, steht die russische Armee vor einem Problem:

Nachdem der Oblast Luhansk so gut wie besetzt ist, haben Wehrpflichtige aus diesem Oblast wenig Anreiz, sich in Donezk als Kanonenfutter verheizen zu lassen. Und da hier die gleichen Gesetze wie in Russland gelten (keine Wehrpflichtige im Auslandseinsatz) stünde das Recht auch auf ihrer Seite. Ob das ihre russischen Offiziere beeindruckt, bleibt abzuwarten.

Zwei graphische Darstellungen über die Frontverläufe:


Quelle


Quelle

Die Westfront in WK 1 war dynamischer…

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Eben im Internet gefunden:

Zitat:
Munitionsdepot auf der Krim explodiert

Auf einer russischen Militärbasis auf der Halbinsel Krim ist nach Angaben Moskaus ein Brand ausgebrochen und danach Munition explodiert. Das Feuer sei gegen 5:15 Uhr in einem provisorischen Munitionslager des Stützpunkts im Bezirk Dschankoj im Norden der von Russland annektierten Halbinsel ausgebrochen.

Das teilten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Nach Angaben des Gouverneurs der Krim wurden zwei Zivilisten verletzt. Ähnliches war schon am vergangenen Dienstag passiert. Die Ursache ist nach wie vor unklar.
Zitat Ende

Das klingt verdächtig wie die Verlautbarung, als der Luftwaffenstützpunkt Saki angegriffen wurde.

Sie können halt ihre Zigaretten nicht richtig ausdrücken:

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Das hat mittlerweile etwas vom damaligen irakischen Informationsminister.

Baghdad Bob Quotes - Hilarious Iraqi Information Minister Quotes (liveabout.com)

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Auch hier befand sich das Ziel über 200 km hinter der Front:

Und wie man sehen kann, muss es ein ziemlich großes Depot gewesen sein. Dort befindet sich unter anderem auch eine der zwei Bahnstrecken, die von der Krim aus in die Ukraine führen. Offensichtlich hält die russische Armee an ihrer Doktrin fest und legt an Bahnhöfen große Depots an, von wo aus der Transport mit Lkw weiter geht.

Von hier aus sind es auf der Straße noch ca. 230 km bis Cherson. Das ist etwa das Dreifache, was die Doktrin vorsieht und bedeutet, dass jeder Lkw nur eine einzige Fahrt (statt der vorgesehenen drei) machen kann.

Reuters berichtet von einem weiteren Angriff auf einen Luftwaffenstützpunkt:

Der Stützpunkt befindet sich im Herzen der Krim etwas nördlich von Simferopol:

Das sind wieder mehr als 200 km und wieder ein völliges Versagen der russischen Flugabwehr. Auf dem Stützpunkt ist übrigens der Rest des Luftwaffenregiments stationiert, das bis zum Angriff auf dem Luftwaffenstützpunkt Saki stationiert war. Ich bin auf die Satellitenaufnahmen gespannt.

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Wohl wahr!
Aber einen Lerneffekt gibt es offensichtlich doch: eben kam im Fernsehen, dass Russland von einem Sabotage-Akt spricht.

Es nicht klar, wie die Angriffe ausgeführt wurden.

Auf Twitter werden auch Operationen durch Spezialeinheiten hinter den Linien vermutet.

Ich frage mich auch was die russischen Militärs meinen was der Heimatfront besser gefällt:

Große Sabotageakte mit enormen Auswirkungen für die eigene Schlagkraft

oder

Neuartige, weitreichende von den Ukrainern entwickelte Raketen, die beliebig ins „russische“ Hinterland geschossen werden können, ohne dass die russischen Luftabwehrsysteme reagieren können.

Habe ich auch gelesen. Aber die russische Armee müsste wissen, wie diese Angriffe durchgeführt wurden. Sollten es tatsächlich Spezialeinheiten sein, wundere ich mich halt, wieso die sich noch immer so frei bewegen und gut gesicherte Ziele angreifen können. Sollten da tatsächlich zwei Luftwaffenstützpunkte innerhalb von einer Woche infiltriert worden sein, müsste man sich die eine oder andere Frage stellen.

Passend dazu:

Hallo,
da hat er eigentlich recht - https://www.n-tv.de/politik/Putin-gibt-Westen-Schuld-am-Blutvergiessen-article23529240.html
Hätte sich die Ukraine gleich ergeben und der Westen die Füße stillgehalten, würden heute zigtausend Menschen aus der Ukraine des russischen Militärs noch leben.
Was aber wäre aus der Ukraine geworden, ein zweites Weißrussland?
Was käme danach? - wehret den Anfängen!
Gruss
Czauderna

Hat ja keiner behauptet, dass Wladimir Wladimirowitsch doof wäre.

https://defence-blog.com/iceye-signs-сontract-to-provide-ukrainian-military-with-access-to-its-database-of-satellite-images/

Finnish satellite-imagery venture ICEYE announced on Thursday that it has signed a contract with the Serhiy Prytula Charity Foundation which will provide the Government of Ukraine with ICEYE’s Synthetic Aperture Radar (SAR) satellite imaging capabilities.
[…]
ICEYE specializes in combining a special type of imagery, called synthetic aperture radar (or SAR), with a form factor the size of a suitcase – reducing the cost of launching multiple satellites to create a network that can image places on Earth multiple times a day. SAR satellites are able to capture images of the surface at night and through clouds, a key advantage over traditional imaging satellites.

Die ukrainische Armee bekommt dadurch Zugriff auf mehrmals am Tag aktualisierte Satellitenaufnahmen, die sowohl bei Nacht als auch bei Wolken scharfe Bilder liefern. Für russische Depots wird der Sommer wohl noch heißer.

Auch hier ein dummes Missgeschick:

Der nächste Luftwaffenstützpunkt:

Dieses Mal noch näher an Sewastopol und etwa 250 km hinter der Front:

Sollte es sich dabei wirklich um Angriffe mit einer ballistischen Rakete handeln, wäre es sogar möglich, dass die Angriffe von Westen her kommen:

Die Hrim-2 soll eine Reichweite von bis zu 500 km haben und bei einem Anflug über das Meer wäre die Vorwarnzeit für die russische Abwehr deutlich geringer. Möglich wäre das aber nur, weil Ukraine die Schlangeninsel zurückerobern konnte und die russische Marine kaum mehr das eigene Hoheitsgewässer verlässt.

In den Fall gibt es wohl keinen Zweifel, dass der Angriff aus der Luft erfolgte. Das HQ der Schwarzmeerflotte wird am helllichten Tag angegriffen und die russische Luftabwehr dreht Däumchen. Wahnsinn…

Gaanich! Sie passt ganz fest auf die Krim-Brücke auf!

Die bösen Ukrainer haben doch alle gesagt, dass sie es beim nächsten Schlag auf die Brücke abgesehen haben - warum tun die denn auch nicht, was sie sagen…

:crazy_face:

Medwedew hat ja neulich glorios vorgezeigt, wie man ein Fernglas richtig verwendet. Das könnte Einiges erklären …