Russland greift die Ukraine an

Zwischen ‚können‘ und ‚geeignet sein‘ liegt halt auch ein Unterschied. Die Reichweite ist recht gering und wenn der Gepard nicht wirklich perfekt steht, wird’s schwierig bis unmöglich, einen Marschflugkörper abzufangen.

Ein Grund ist sicher, dass Flugabwehrsysteme zu den kompliziertesten Waffen gehören und die Ausbildung entsprechend langwierig ist. Soweit ich weiß, wurde bisher nur von der Slowakei ein Flugabwehrsystem sowjetischer Bauart (S-300) an die Ukraine geliefert.
Allerdings passiert da auch viel im Hintergrund. Die Ukraine soll ja schon zwei NASAMs bekommen haben und weitere sechs wurden jetzt angekündigt. Die werden natürlich nur dann geliefert, wenn es schon entsprechend ausgebildetes Personal gibt. Man kann also davon ausgehen, dass hier ein längerer Prozess dahinter steckt.

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Das nächste größere Munitionsdepot:

Botschaften der Russischen Lügeration auf Twitter: „Region #Belgorod, #Russland an der Grenze zur #Ukraine. Das Munitionsdepot in #Timonovo fackelt ab. :ru: Kaputt https://t.co/HVsuZXlRJr“ / Twitter

LX #NAFO auf Twitter: „:arrow_down: :beers:² Report What’s also cookin’:coffee: today? Let’s go on with this. You know there are right now 2 :fire:’s. This is No.3 :exclamation: in Belgorod :bikini:, Ruzzia :exclamation: A warehouse caught :fire:. Theres so far no information about the Warehouse or what exactly caught :fire: in it. https://t.co/xDW6nk5lQQ“ / Twitter

Die Gegend ist hinsichtlich des Brandschutzes ohnehin schon schwierig:
Ifuru Okpu auf Twitter: „Schon wieder wurden Brandschutzbestimmungen in einem russischen Munitionsdepot missachtet. Diesmal in #Belgorod. #Ukraine️ #StandWithUkraine #ArmUkraineNow“ / Twitter

Russische Flugabwehr - zielsicher wie immer!

Das Video stammt natürlich nicht aus der Ukraine.

Ich frage mich, ob Putin diese Bilder überhaupt zu Gesicht bekommt (… schlotter Genossen, wer traut sich und sagt’s ihm?)

Jedenfalls hat er Personalprobleme an der Front.
Experten bezweifeln laut der Nachrichtenagentur AP, dass die derzeitige Zahl von mehr als 400.000 Vertragssoldaten und rund 270.000 Wehrpflichtigen ausreicht, um den Krieg in der Ukraine auf Dauer fortzusetzen.

Moskau schickt Räuber, Schläger und Mörder an die Ukrainefront
»Töte im Namen Russlands, und du bekommst die Freiheit«
Putins Truppen erleiden in der Ukraine hohe Verluste. Um die Reihen aufzufüllen, sucht die berüchtigte Wagner-Truppe in Strafkolonien nach neuen Kämpfern. Auf die Rekruten warten Geld, Amnestie und Orden – oder der Tod.

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Nun eine neue Variante: moderne Ausrüstung mit schlecht ausgebildetem Lumpenpack als Bedienungspersonal.

Russlands frische Offensivtruppe: Was rollt da auf die Ukraine zu? (t-online.de)

Egal was rollt, es könnte für den Süden hoffentlich zu spät kommen

Ich hoffe, die stecken noch schön viel Material in den Kessel :stuck_out_tongue_winking_eye:

Interessantes Detail:

Na, wem kommt das vage bekannt vor? :upside_down_face:

Mal schauen, ob es sich bestätigt:
Wladimir Putin entlässt Sergej Schoigu | Watch (msn.com)

Mitteilung des ukrainischen Generalstabs:

IAEO-Mission zum Atomkraftwerk Saporischschja
01.09.2022 09:22
Die Russen beschießen mit Artillerie die vorher vereinbarte Route der IAEA-Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja, teilte Oleksandr Staruch, der Leiter der Militärverwaltung der Region Saporischschja, im Online-Dienst Telegram mit, berichtet Ukrinform.
„Die Russen beschießen die im Voraus vereinbarte Route der IAEA-Mission von Saporischschja zum Kernkraftwerk. Die Gruppe der UNO kann die Bewegung aus Sicherheitsgründen nicht fortsetzen“, heißt es in der Mitteilung.

Staruch schrieb weiter, dass die Ukraine sich weiterhin bemühe, den sicheren Zugang der internationalen IAEO-Mission zum Kernkraftwerk Saporischschja zu organisieren. Wir fordern, dass die Russische Föderation die Provokationen beendet und der IAEA ungehinderten Zugang zur ukrainischen Nuklearanlage gewährt.

Wie berichtet traf die Mission der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) am 31. August in Saporischschja ein, um das Kernkraftwerk Saporischschja im besetzten Enerhodar zu besuchen.

Das größte Kernkraftwerk Europas Saporischschja ist seit dem 4. März vom russischen Militär besetzt, seitdem lassen die Invasoren auf dem Gelände der Station militärische Ausrüstung und Munition platzieren und beschießen die Umgebung.

Die Vereinten Nationen, die Vereinigten Staaten und die Ukraine hatten die Russische Föderation aufgefordert, Militärtechnik und Personal aus der Nuklearanlage abzuziehen.

Heute, am 1. September, berichtete der Bürgermeister von Enerhodar, Dmytro Orlow, dass die Stadt seit dem Morgen unter ständigem Mörserbeschuss steht. Später eröffneten die Eindringlinge das Feuer mit Mehrfachraketenwerfern und Hubschraubern. Es wird über die Getöteten und Verwundeten berichte

Hallo,
Die Blitzmerker von NTV sind da- https://www.n-tv.de/politik/11-12-Krim-Plan-ist-schwerer-Brocken-fuer-die-Bundesregierung--article23143824.html
Gruss
Czauderna

Hallo,

das ist für die Bundesregierung natürlich nur ein Problem, weil keiner der damaligen Koalitionäre (SPD, CSU und CDU) wirklich für ein hartes Vorgegeben gegen Moskau stand als Russland die Krim annektierte. Es blieb im wesentlichen bei einem energischen „Du, Du, Du! :point_up:“, womit man letztlich die Annexion durch Russland und damit auch den dauerhaften Landverlust der Ukraine praktisch hingenommen hat.

Dass die Ukraine das nicht ganz so sah, war irgendwie bekannt, aber dass es nun dazu kommen könnte, dass die Ukraine tatsächlich Terrain zurückgewinnt, ist vor dem Hintergrund natürlich eine ganz neue Entwicklung. Darüber wird Scholz wohl ein Weilchen nachdenken müssen.

Gruß
C.

… und das dauert.
Ich bin ja froh, dass er Bundeskanzler und nicht Chirurg ist. So kann ich wenigstens sicher sein, dass ich nicht irgendwann auf einem Operationstisch mit dem leitenden Operateur Scholz lande, der seine Schnitte so schnell und entschlossen führt, wie er das jetzt in den Politik praktiziert.

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Nach Angaben des US-Instituts für Kriegsstudien (ISW) macht die ukrainische Gegenoffensive im Süden und Osten des Landes „nachweislich Fortschritte“. Die ukrainischen Streitkräfte „rücken entlang mehrerer Achsen in der westlichen Region Cherson vor und haben Gebiete jenseits des Flusses Siwerskyj Donez in der Region Donezk gesichert“, hieß es in einem Bericht des Instituts.

Das Südkommando der ukrainischen Armee versucht nach eigenen Angaben vor allem, das Management von Truppenbewegungen und Logistik der russischen Armee durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss zu stören.

Die russischen Behörden der Region Cherson melden, dass sie die laufenden Vorbereitung für ein Referendum aussetzen werden.

Über die Offensive im Süden wurde ja schon ein wenig geschrieben. Ich wollte warten, bis es mehr Informationen dazu gibt. Die ukrainische Seite war sehr auf OpSec bedacht und es drang sehr wenig nach außen. Wie es aussieht, macht man aber Fortschritte:

Die ukrainische Armee greift hier auf drei Achsen an. Eine im Süden und im Norden, die dort Kräfte binden soll und eine in der Mitte, die wohl darauf abzielt, den russischen Bereich zu teilen. Sämtliche Brücken über den Dnjepr werden täglich beschossen und sind teilweise schon zerstört. Gleiches gilt für Pontonbrücken und -fähren, die von der russischen Armee zur Versorgung herangezogen wurden. Der russische Nachschub über Land ist damit so gut wie zum Erliegen gekommen, es bleibt nur mehr die Versorgung aus der Luft, die aber bei weitem nicht ausreicht.

Diese Situation alleine wäre schon sehr bedenklich für Russland, aber die Ukraine ist noch einen Schritt weiter gegangen. Um der sich anbahnenden ukrainischen Offensive zu begegnen, wurden zahlreiche Einheiten vom Osten der Ukraine in den Raum Cherson gebracht. Die ukrainische Armee nutzt dies nun aus und greift genau die Stellungen an, die durch diese Umverteilung geschwächt wurden:

Ukrainische Einheiten sind nördlich von Balaklija durch die russischen Linien gebrochen und bewegen sich nach Osten hin auf den Fluß Oskil vor. In Balaklija sollen russische Einheiten eingekesselt worden sein und Izyum, von wo aus so gut wie jede russische Offensive in der Gegend gestartet wurde, droht ein ähnliches Schicksal.

Südlich von Lyman gelang der ukrainische Armee den Siwerskyj Donez zu überschreiten und einen Brückenkopf nördlich des Flusses zu errichten. Die russische Armee scheint von dieser zweiten Offensive völlig überrascht zu sein und man muss die nächsten Tage abwarten um zu sehen, wie weit die Ukraine hier vordringen kann.

Aus Russland gibt es derweil diese interessante Info:

Interessant deswegen, weil sich hier zwei Dinge erschließen. Erstens sind die ukrainischen Langstreckenangriffe auf russische Depots ein großer Erfolg. Zweitens ist offenbar China als logischer Lieferant nicht gewillt, Russland hier auszuhelfen.

Man darf gespannt sein, wie sich die Kombination aus ‚Kriminelle in den Wehrdienst pressen‘ und ‚Munition aus Nordkorea‘ schlagen wird.

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Danke! Ich habe Deine Informationen schon vermisst, ging aber auch davon aus, dass wenig über die Vorgänge an der Front nach außen dringt.

Man muss hier aufpassen, dass man keine falschen Erwartungen weckt. Die Offensive in Kherson wird nicht von waghalsigen Panzervorstößen geprägt sein und es wird auch keine Kesselschlacht wie im 2. WK geben. Die Ukraine wird die russischen Einheiten dort nach und nach aufreiben und gleichzeitig versuchen, den Nachschub so weit es geht zu unterbinden. Russland hat ein paar seiner besten Einheiten nach Kherson geschickt und es wird auch für die Ukraine ein sehr blutiges Unterfangen. Die Vorteile liegen aber bei der Ukraine, denn die Entscheidung, die Stadt Kerson und weitere Gebiete westlich des Dnjepr zu halten, ist eine rein politische, die vom militärischen Standpunkt aus völlig absurd ist. Gelingt der ukrainische Angriff, ist Russland auf absehbare Zeit zu keinerlei größeren offensiven Handlungen fähig. Und da ist der herannahende Winter noch gar nicht berücksichtigt.

Die Vorstöße bei Kharkiw waren wohl für alle eine Überraschung. Es gab keine lange Vorbereitung wie bei Kherson und die russischen Einheiten scheinen völlig überrumpelt. Die Ukraine wagt hier etwas, das keine moderne Armee in den letzten Jahrzehnten gemacht hat: Sie geht ohne absolute Luftüberlegenheit in die Offensive. Das Risiko scheint sich auszuzahlen und Russland hat laut ersten Berichten keinerlei Reserven in der Gegend. Gegenangriffe erfolgen aus der Luft (Flugzeuge und Hubschrauber) und darauf ist die ukrainische Armee bestens vorbereitet. Neben den bisherigen Gebietsgewinnen soll es auch empfindliche Verluste bei der russischen Luftwaffe geben.

Alles in allem keine besonders gute Woche für die russische Armee.

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Um diese 700 km² in Relation zu setzen: In den Monaten Juli und August konnte die russische Armee in Summe keine 630km².

„Enemy infantry and motorized artillery units unprotected by air defence systems become easy prey for our Bayraktars, the quantity of which is always increasing, thanks to our volunteers,“ said Gromov.

Klarer Hinweis darauf, was man eigentlich schon seit Wochen wusste. Die von den USA gelieferten HARM (Anti-Radar-Raketen) haben die russische Luftabwehr empfindlich dezimiert und dafür gesorgt, dass sie nur im absoluten Notfall ihr Radar verwenden.

Balaklija wurde inzwischen eingenommen und es scheint so, als wäre Kupiansk das Ziel dieser Offensive:


Quelle

In Kupiansk kreuzen nicht nur zwei wichtige Straßen, es gibt hier auch einen großen Bahnhof. Sollte diese Stadt erobert werden, droht Izyum ein ähnliches Schicksal wie Kherson. Der Oskil ist stellenweise weit über einen Kilometer breit und es führt nur eine Brücke vom Osten her nach Izyum. Die russischen Einheiten könnten somit nicht mehr versorgt werden.

Aber nicht nur Izyum wäre betroffen, denn über Kupiansk kommt ein großer Teil des russischen Nachschubs von Belgorod nach Luhansk:

Beim jetzigen Tempo könnte die Stadt schon morgen erreicht werden und in Reichweite ukrainischer Artillerie ist sie bereits. Der dortige Bahnhof sollte heute Nacht weiträumig gemieden werden.

Auch andernorts gibt es gute Nachrichten für die Ukraine:

The UK is significantly expanding a training programme in Britain to turn potentially tens of thousands of Ukrainian citizens into frontline soldiers to fight Russia, Sky News has learnt.
[…]
Some 4,700 personnel have already been through the training at military bases in the north, southwest and southeast of England since it began in June, with commanders intending to continue the support for as long as Ukraine needs new troops to fight Russia’s invasion.

Während also Russland Kriminelle und Männer im Volkssturmalter ködert, stehen der Ukraine tausende hoch motivierte und nach westlichen Standards ausgebildete Soldaten zur Verfügung.

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