Erste Fotos vom deutschen Skynex in der Ukraine:
Bisher wurden zwei Systeme geliefert.
Zur Bewaffnung: Innen AIM-9 Sidewinder für Kurzstrecke (bis zu 35km) gegen Drohnen, Marschflugkörper etc. Außen AIM-120 AMRAAM für Langstrecke (bis zu 180km) gegen Hubschrauber und unachtsame Flugzeuge.
Die Ukraine hat angegeben das sie das U-Boot der Kilo Klasse „Rostow-am-Don“ im Hafen von Sewastopol versenkt haben… sieht nicht gut aus für die Schwarzmeerflotte
Welche Schwarzmeerflotte?
… na dann wird TASS wohl melden, dass sie drei abgeschossen haben.
Bin mal gespannt, was die Dinger zu leisten imstande sind. Wirklich getestet sind die ja wohl nicht… von scharfen Schüssen habe ich wenig mitbekommen.
Naja, seit einem halben Jahr ist das erste System in der Ukraine im Einsatz…
Die einzelnen Komponenten sind schon länger im Einsatz und erprobt. Die Kanone gibt’s seit 2003 und das Radar seit 2007. Relativ neu ist das Oerlikon Skymaster, das es aber auch schon seit 2014 gibt.
Neu ist nur die Konfiguration und der Bedarf an Flugabwehr im Nahbereich, den es eigentlich erst seit dem russischen Überfall (wieder) gibt.
Das wird sich hoffentlich auch nicht ändern. Die Systeme befinden sich vermutlich ständig in Bewegung, aber alles, was Russland eine Lokalisierung ermöglicht, will die Ukraine natürlich vermeiden. Von den bis zu 100 Gepard Flakpanzern sieht man ja auch so gut wie nichts.
Wenn man mal das Skynex program ein bisschen stalked erinnert das ganze stark an die App die die Ukrainer vor Jahren urplötzlich aus dem Hut gezaubert haben um ihre Artillerie oder Luftabwehr zu vernetzen…da wird doch Rheinmetall nicht etwa die Software getestet haben …?
Sehr interessant ist bei Skynex die Größe der Radareinheiten das dürfte schwer werden für die Russen die aufzuklären bei der geringen Größe.
Ich kann jedem empfehlen sich mal die "Verkaufsseiten " der deutschen Waffenfirmen anzusehen, vor allem der Auffwand der betrieben wird damit es sich nicht anhört als würde man Waffen verkaufen ist beeindruckend, mein lieblingssatz:
„Kundenspezifische Lösungen für Flugabwehrführungssysteme“ das klingt nach dem Markisenbauer bei mir auf der Straße^^…
Offenbar wurde das erste Mal eine ATACMS von der russischen Flugabwehr abgefangen und die Trümmerteile bieten einen interessanten Einblick:
Als Produktionsdatum steht da September 1998. Die ATACMS hat eine vorgesehene Lebensdauer von ca. 13 Jahren, danach darf sie von den US Streitkräften nicht mehr eingesetzt werden. 2016 wurde ein Programm initiiert, um die Lebensdauer (es geht hauptsächlich um den Antrieb/Treibstoff) um weitere 10 Jahre zu erhöhen.
Als Version wird hier MGM-140B angegeben. Das sind Block 1 Raketen mit Streumunition, die vor über 20 Jahren gebaut wurden. Ende letzten Jahres hatten die USA ca. 1200 ‚abgelaufene‘ ATACMS und weitere 1100 neue bzw. aufbereitete. Diese 1200 Raketen können die USA entweder teuer entsorgen oder an die Ukraine liefern. In dem Fall wäre der Wert 0$ und es kommt zu solchen Schagzeilen:
https://www.reuters.com/world/us/pentagon-finds-another-2-billion-accounting-errors-ukraine-aid-2024-07-25/
The Pentagon has found $2 billion worth of additional errors in its calculations for ammunition, missiles and other equipment sent to Ukraine, increasing the improperly valued material to a total of $8.2 billion, a U.S. government report revealed on Thursday.
[…]
In 2023, the Pentagon said staff used „replacement value“ instead of „depreciated value“ to tabulate the billions in materials sent to Ukraine.
Da dieses Geld bereits freigegeben wurde, kann damit anderes Material an die Ukraine geliefert werden.
Anscheinend hat die Ukraine mit drei Brigaden nördlich von Sumy die russische Grenze überschritten und ist mittlerweile 7km vorgestoßen:
Bin gespannt, wohin das führt. Die Situation im Donbas ist alles andere als rosig und das strategische Ziel von dieser Offensive erschließt sich mir nicht wirklich.
Ach komm. Das sind ukrainische Soldaten im Urlaub auf der Suche nach Liegen, die sie belegen können. Dass sie dabei ihre Ausrüstung und Uniformen dabei haben, ist auf die Hektik bei der Reisevorbereitung zurückzuführen. Der Bus von der Front kam einfach ein paar Tage zu spät und die Hotelzimmer waren schon gebucht.
Scherz beiseite: ich las auch Texte, deren Urheber der Ansicht waren, dass es sich dabei um die Russian Liberation Army handelt. Als Begründung wurde u.a. die Lackierung/Beschriftung der Fahrzeuge angeführt.
Ich bin sehr gespannt, wie das ausgeht bzw. wer tatsächlich dahinter steckt. In jedem Falle führt das aber zu neuer Unruhe in der russischen Bevölkerung, die ja wohl eh schon zunehmend davon genervt ist, dass ständig um sie herum Dinge explodieren.
Wie viele Soldaten sind drei Brigaden ungefähr?
Das variiert, aber man kann von 4000 bis 5000 Mann ausgehen. Anfang des Krieges waren ukrainische Brigaden fast doppelt so groß wie russische, Russland hat hier aber nachgezogen.
Angeblich sind auf ukrainischer Seite folgende Einheiten beteiligt:
Die 22. hat ein Panzerbattalion (ca. 30 Panzer), ansonsten eben nur Schützenpanzer und gepanzerte Mannschaftstransporter. Ebenfalls beteiligt soll die Legion Freiheit Russlands sein. Das ist eine Paramilitärische Einheit bestehend aus ethnischen Russen, die schon mehrmals solche Angriffe über die Grenze unternommen haben. In dem Ausmaß ist das aber etwas neues.
Mal abgesehen von fehlenden naheliegenden strategischen Zielen im Bezirk Kursk provoziert dieser unverständliche Angriff Kritik bei den ukrainischen Militärs an der Front. Wie soll man das auch verstehen, dass man an der Front im Süden und Osten an Personal- und Materialmangel leidet, die Front immer wieder zurückgenommen werden muss und im gleichen Zeitraum für völlig unverständliche/nicht vorhandene Ziele das eingesetzt wird, was an der von einem russischen Durchbruch bedrohte Front fehlt.
Ganz einfach: man dreht den Spieß um und sorgt durch den Angriff dafür, dass die Russen Truppen für die Verteidigung des eigenen Territoriums zurückhalten muss, die es nicht für Angriffe auf die Ukraine nutzen kann. Hinzu kommt, dass eben die unfehlbare, zweitstärkste Armee der Welt schon wieder (man denke an den Vormarsch Prigoschins im letzten Sommer und die immer wieder aufflammenden Angriffe durch die Milizen sowie nicht zuletzt an die ukrainischen Angriffe auf die Krim) nicht in der Lage ist, die eigene Bevölkerung und das Staatsgebiet (bzw. das, was man dafür hält) zu schützen und zu verteidigen.
Das ist natürlich der erste Gedanke und der ist durchaus richtig.
Es ist aber ein Abwägen, ob es das Risiko, das man damit eingeht, wert ist oder nicht.
Das Risiko ist: großer russischer Durchbruch im Süden, weil sich die Russen nicht um die von den Ukrainern neue eröffnete „Front“ kümmern sondern die Ukrainer nur durch geringe Kräfte hinhalten und auf Teufel komm raus im Süden mit Einsatz aller Kräfte ohne Rücksicht auf Verluste weiterhin den Durchbruch versuchen.
Der militärischen Führung der Ukraine scheint es das Risiko wert zu sein.
Ob sie recht hat, werden erst die nächsten Wochen zeigen.
Zunächst glaubte Russland, es hätte die zweitstärkste Armee der Welt. Dann deutete sich an, dass Russland nur über die zweitstärkste Armee in der Ukraine verfügt und bald wird sich zeigen, ob die russische Armee auch nur die zweitstärkste in Russland ist.
Mehr aus der Humorabteilung:
Ungefähre Gebietsgewinne im Raum Kursk:
Eingezeichnet sind bekannte russische Verteidigungslinien und befestigte Stellungen.
Nach russischen Angaben sind die ukrainischen Truppen inzwischen ca 40 km ins Landesinnere Russlands vorgerückt. Dieser schnelle Vorstoß (im Vergleich mit dem russischen Vorstoß bei Charkiw) ist insofern ein Problem, dass nämlich rechts und links lange, ungeschützte Flanken sind.
Wo will die Ukraine die Truppen hernehmen um diese Flanken zu schützen?
So sehr ich der Ukraine einen Propagandaerfolg gönne – die Situation erscheint mir brandgefährlich, wenn der Rückzug nicht ebenso schnell erfolgt.