Gestern abend bei Lanz hat Hubertus Heil davon gesprochen, dass wir die Ukraine noch lange werden unterstützen müssen, bis „Russland den Krieg nicht gewonnen hat“. Ich frage mich, was er denn glaubt, wie lange die Ukraine noch standhalten kann, während wir ihnen wohlfeil Beifall klatschen, weil sie doch so brav und tapfer sind. (Erinnert mich fatal an die Applaudiererei für Pflege- und Krankenhauskräfte während Corona. Kost’ ja nix.) Derweil sind die ukrainischen Soldaten an der Front frustriert, und erschöpft, Ersatz kommt nur spärlich, weil viele junge Leute inzwischen keine Lust mehr haben, in den Kampf zu ziehen. Insgesamt habe ich den Eindruck, der Bevölkerung ist es inzwischen egal, ob der Krieg verloren geht, Hauptsache, es kehrt wieder Ruhe ein und man kann mit dem Wiederaufbau beginnen und sein Leben weiterleben. Wer wollte es den Menschen verdenken. Irgendeiner von unseren Politikern hat mal gesagt: „Es war alles viel zu wenig und viel zu spät.“ Das stimmt. Es war abzusehen, wenn man den Russen nicht gleich zu Anfang massiven Widerstand entgegensetzt, nach dem Motto „Wehret den Anfängen!“, wird sich ein Stellungskrieg entwickeln, den die Ukraine mangels Masse nicht gewinnen kann. Und wir stehen an der Seitenlinie, schauen uns das ratlos an und ab und zu fragt einer: „Was ist das denn für ein Geräusch?“ Ganz einfach: Putin lacht.