Putins Rede in Kürze: Nato ist schuld, Selbstverteidigung gegen den Nazismus,
Russland ist groß und wird siegen.
Also nix Neues, geschweige denn irgendwelche entscheidenden Ankündigungen.
Die Frage ist halt, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Jetzt ist zumindest der Weg frei, das Ganze etwas abseits der Öffentlichkeit mit diplomatischen Mitteln zu klären.
Soweit ich weiß, ist die letzte Forderung der Ukraine, dass sich russische Truppen wieder auf die Grenzen von vor dem Überfall zurückziehen und dann ernsthafte Gespräche über die besetzten Gebiete geführt werden. Klingt für mich eigentlich ziemlich vernünftig und vor allem realistisch.
Also wenn ich euch richtig verstehe, haben wir den armen Putin bisher vollkommen falsch verstanden: Es ging ihm immer nur um den Donbass. Die russischen Soldaten vor Kiew hatten sich also nur verlaufen, kann ja mal passieren, wenn die Vorbereitung nicht optimal läuft…
Spaß beiseite: Putin schränkt also die Ziele deutlich ein, ein indirektes Eingeständis der beschränkten eigenen Möglichkeiten?
Mal sehen, ob, wie Penegrin meint, die beiden Seiten sich damit näher kommen.
Übrigens hatte Putin schon im Sommer letzten Jahres geschrieben, dass die Ukraine den Donbass nicht braucht…
Ich sehe es halt so, dass Putin zumindest auf eine Eskalation verzichtet hat. Hätte er den Sieg verkündet, wären Verhandlungen über die besetzten Gebiete imho unmöglich geworden. Hätte er den Krieg erklärt und die Mobilmachung verkündet, wäre der Krieg auf unabsehbare Zeit verlängert worden. Der Status Quo ist für Russland nicht mehr lange haltbar, wenn er also stattdessen wieder Verhandlungen anstrebt, wäre das für alle Beteiligten ein sehr gutes Zeichen.
Wenn er einfach so weitermachen lässt wie bisher und darauf hofft, dass der Gegenseite zuerst die Soldaten ausgeht (Spoiler: das wird nicht passieren), ist das eher kein gutes Zeichen. Die kommenden ein, zwei Wochen werden interessant.
Natürlich will er jetzt ist eine Ruhepause in der er immer wieder die Verhandlungen weiter und weiter verschleppen kann. Parallel dazu werden die militärischen Kräfte wieder aufgefüllt. Wenn er damit fertig ist, findet sich leicht ein Vorwand um die Kämpfe wieder aufzunehmen.
Anstelle der Ukraine würde ich erstmal die Kämpfe so weiterlaufen lassen – läuft ja „gut“.
Erstmal so viel Gebiete wie möglich wieder zurückholen: die gesamte Südküste und eventuell auch noch Teile von den von Separatisten besetzten Oblasten.
Dann kann man immer noch in Verhandlung eintreten und eventuell die Krim abtreten, ohne einen Landkorridor, die Russen haben inzwischen eine Brücke gebaut.
Aber das sind jetzt alles Spekulationen und Zukunftsmusik. Die Fakten sind der laufende Krieg und nach denen muss man sich richten.
Nur Taten zählen, Zusicherungen von Putin muss man von vornherein als betrügerisch einstufen.
Habe eben in den Nachrichten gehört, dass die großen Flugschauen abgesagt wurden. Man munkelt anscheinend, es wären nicht mehr genug Flieger vorhanden. Weiß hier jemand Genaueres darüber?
Gruß,
Eva
Naja, aus der Sicht des Schlachtfeldes und des Militärstrategen könnte man zustimmen.
Dass aber die ukrainische Zivilbevölkerung dabei einen hohen Blutzoll bezahlt, wird bei den Sandkastenspielen hingenommen?
Die russischen, wahllosen Bombardierungen ziviler Ziele sind für mich schon ein wichtiger Grund, Verhandlungen so früh wie möglich aufzunehmen. Die US-amerikanische Position, Putins Angriffspotential so stark wie möglich zu schwächen, ist aus der Sicht weiterer ukrainischer Opfer ziemlich technokratisch.
Zudem ist das nicht definiert und könnte dann monatelang fortgesetzt werden.
Die wichtige Frage bleibt, muss Putin seine Niederlage eingestehen, bevor die Kämpfe enden?
Das würde er voraussichtlich körperlich oder politisch nicht überleben.
Aber was weiss ich schon…
Damit hast du natürlich grundsätzlich recht.
Ich stelle mir allerdings die Frage wie viel unschuldige Opfer (Zivilisten) wird es in der Ukraine und vermutlich auch in anderen Staaten kosten, wenn Putin mit dieser Methode Erfolg hat? Denn dass er dann seine Ziele weiter verfolgen wird, setze ich voraus.
Ich vergleiche ihn in dieser Hinsicht mit einem Religionskrieger.
Meine Antwort ist: die Opferzahl wird deutlich höher sein.
Es ist die Wahl zwischen Teufel und Beelzebub.
Entscheiden muss das letztendlich die Ukraine und sicher auch ihre Helfer.
Schwer zu sagen. Offiziell war ja die Begründung, dass das Wetter zu schlecht wäre. Aber das Wetter scheint jetzt nicht so schlecht gewesen zu sein:
Die paar Wolken sollten kein Problem sein und wenn doch, gäbe es ja die Möglichkeit Chemikalien einzusetzen.
Hier sind Aufnahmen von einer Probe für 2020:
Wie man sieht, ist es da deutlich bewölkter und die Flugzeuge fliegen so tief, dass es ohnehin keine Rolle spielt.
Das Wetter dürfte also ziemlich sicher nicht der Grund sein und über den eigentlichen Grund kann man nur spekulieren. Einerseits könnte es an modernen Maschinen fehlen, die aktuell nicht entbehrlich sind. Man darf ja nicht vergessen, dass man das vorher auch einstudieren muss, was ebenfalls Zeit kostet. Und jede Flugstunde führt beim Flugzeug zu Abnutzungen, die man sich jetzt gerade auch nicht leisten möchte. Eine Flugshow ohne diese Maschinen hätte nur für noch mehr Spekulationen gesorgt.
Die andere Möglichkeit ist, dass Putin mit seiner Luftwaffe (völlig zu Recht) unzufrieden ist und es ihr nicht gönnt, bei der Parade dabei zu sein. Ich bezweifle, dass wir jemals die Wahrheit erfahren werden.
Die dritte Möglichkeit: er erinnerte sich, wie Kamikaze funktioniert. Bei Fußsoldaten kann man die Schlagbolzen von den Waffen entfernen, aber wie will man verhindern, daß ein Flugzeug in die Tribüne donnert?
Jedenfalls erinnert das Wetter heute in Moskau sehr an den furchtbaren Sturm neulich über dem schwarzen Meer…
Die Lage ist genauso absurd wie deren Entwicklung. Lohnenswert:
Interessant. In dem Video sieht man ja auch, dass die paar Wolken kein Problem sein konnten.
bei freiem Himmel donnern die MIGs und Suchoi’s halt nicht so mächtig wie unter einer Wolkendecke …
Aus bisher unbestätigter Quelle gibt es jetzt eine neue Theorie:
Klingt für mich im ersten Moment recht schlüssig
Das war sehr vorausschauend von mir:
Ich bin mittlerweile an dem Punkt angelangt, wo ich völlig schockiert wäre, wenn die russische Regierung mal nicht lügen würde.
Vermutlich sieht die freie Entscheidung so aus:
Bist Du für die Annektion durch Russland oder möchtest Du sofort auf direktem Weg nach Wladiwostok oder sonstwo in Sibirien?
So wie sich jeder Flüchtende selbst dazu entschieden hat.
Russland stiehlt Weizen und verkauft es nach Syrien.
Es wäre jetzt angebracht, dafür zu sorgen, dass die Ukraine ihren noch gelagerten Weizen in Odessa und anderswo selbst exportieren kann und die russischen Gangster am Bosporus zu stoppen.
Könnten die Natostaaten am schwarzen Meer einen Geleitzug organisieren?