Die Einstellung zu verschiedenen Ereignissen in der russischen Geschichte hängt sehr stark davon ab, wer gerade an der Macht ist. Und Stalin, neben anderen. An den Leichenbergen ist weniger Stalin schuld als die Täter vor Ort, und das können durchaus auch versteckte Trotzkisten gewesen sein. Wie ein kluger Mann sagte, ist Russland ein Land mit einer unberechenbaren [unvorhersehbar] Geschichte. Keiner weiß, was die Historiker von morgen sagen werden.
Chemik, die Hungersnot [Голодомор] kam etwas später, im Jahr 1933. https://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_der_Sowjetunion_in_den_1930er_Jahren
Wenn du das meinst, dann verstehst du nicht was die Nato ist.
Ein Großteil der Mitglieder der „Koalition der Willigen“ waren keine Nato-Mitglieder. Genauso wenig haben alle Nato-Staaten an diesem Krieg teilgenommen. Nach deiner Logik wäre das dann auch ein Krieg der EU, der OSZE, der GUS, des ASEAN und vieler mehr.
Und ich empfinde es als Perversion, wenn sich jetzt Leute, die Amerika wegen all ihrer Kriege kritisieren, Verständnis für Russland zeigen.
Die Entscheidungen die zur Hungernot geführt haben, wurden aber schon 1928 getroffen:
" Stalin verfolgte ab 1928 öffentlich die Abschaffung der NEP und die Einführung eines ultrabeschleunigten Industrialisierungsprogramms, mit besonderem Fokus auf Schwerindustrie, insbesondere Rüstungsgüter. Zu diesem Zweck wurden die Fünfjahrespläne als neue sowjetische Wirtschaftsdoktrin anstelle der NEP installiert.[21] Die Abschaffung der NEP trug entscheidend zur Hungersnot der 1930er bei, war aber 1928 bei den Kadern der KPdSU als politische Entscheidung durchaus beliebt.[19]"
Lustige Idee. Klappt das auch bei anderen Dingen? Also kann ich eine Stelze einfach als ‚Salat‘ bezeichnen? Oder gibt’s da bestimmte Regeln zu beachten?
@Chemik, das ist eben sein Problem: Ideologie Note 1, Wissen? Da will ich lieber keine Note geben, ich sage nur: er gibt sich Mühe.
Weil mir das gerade einfällt: die Freunde Putins beklagen ja immer wieder, dass die NATO im Kosovo ohne UN-Mandat dem Morden ein Ende setzte. Dabei vergessen sie immer wieder zu erwähnen (vielleicht wissen sie es auch nur nicht) dass parallel zur NATO dort ein Kontingent russische Truppen stationiert und an das NATO-PROJEKT angedockt war.
„Fast jeder Krieg“? Welche Kriege hat denn die NATO Deiner Ansicht nach geführt? Und prophylaktisch: der NATO-Einsatz im ehemaligen Jugoslawien musste ohne UN-Mandat auskommen, weil Russland seinem alten Kumpel Serbien mit einem Veto im Sicherheitsrat den Rücken freihalten wollte.
Ich finde die Behauptung reichlich eigenartig, erwähne aber gerne, dass ich bisher noch keine Kriegsverbrechen beginn und somit jedes Recht habe, die aktuellen zu verurteilen.
Ich hätte aber noch eine Frage: wenn es bei der militärischen Spezialoperation um die Denazifizierung der Ukraine geht, warum ist dann in Cherson eine Umstellung der Zeitzone auf Moskauer Zeit erforderlich? Haben Nazis irgendwie Angst, wenn es eine Stunde früher ist oder wie habe ich mir das vorzustellen?
Noch vergessen: wenn es um eine Denazifizierung der Ukraine geht, warum werden dann befreite Gebiete als dauerhafter Bestandteil Russlands ausgerufen?
Die Wichtigtuerei in Kreml treibt manchmal schon wirklich seltsame Blüten.
Auf diese Frage habe ich keine Antwort. Aber ich werde spekulieren:
Eine Entnazifizierung kann in zwei Fällen möglich sein:
- die Einsetzung einer prorussischen Marionettenregierung in der Ukraine (gesamte Ukraine),
- die Eingliederung eines Teils der Ukraine in Russland (Annexion).
Die Moskauer Zeit ohne Sommerzeit (wie in Russland) ist nur eine symbolische Geste im Sinne von „wir sind jetzt auch Russland“. Offenbar bevorzugt Putin die zweite Variante, und er braucht die Westukraine nicht, die von Natur aus antirussisch ist. Aber das ist nur meine Vermutung, ich weiß es nicht genau.
PS. Übrigens würde ich den Satz „Россия навсегда.“ (auf dem Straßenschild) mit „Russland wird immer sein“ übersetzen. Nicht „Russland für immer“, das Wort „für [= для, за]“ verzerrt die Nuancen der Bedeutung. IMHO
Oder aber
3. Es geht gar nicht um Entnazifizierung, weil die Ukraine nicht von Nazis regiert wird, sondern schlichtweg darum, dass sich Russland möglichst viel ukrainisches Territorium aneignen will, um eine Landbrücke zwischen dem widerrechtlich besetzten Osten und der widerrechtlich annektierten Krim bzw. eine möglichst breite Pufferzone zwischen der leider zu westlich gewordenen Ukraine und Russland zu schaffen.
Ich lege noch eine Landbrücke zur widerrechtlichen Republik Transnistrien drauf.
Das kann man so sagen, aber auf konventionelle Weise. Dennoch wollte sie es nicht, bis antirussische Kräfte in der Ukraine an die Macht kamen und den Wunsch nach der NATO verkündeten. Selbst der Marinestützpunkt auf der Krim wurde zu der Ukraine bezahlt.
Das ist bei Pachtverträgen so üblich…
Ah, die Ukraine ist schuld, dass sich Russland ukrainisches Staatsgebiet aneignen muss, weil sie einem Verteidigungsbündnis beitreten wollte. Wie kam die Ukraine überhaupt darauf, dass sie einem Verteidigungsbündnis beitreten muss? Völlig rätselhaft.
Übrigens, ich habe eine Frage. Wir haben die Frage der Zuverlässigkeit und Autorität von Informationsquellen bereits früher erörtert. Ich möchte fragen, ob es sich um eine zuverlässige und wahrheitsgemäße Quelle handelt oder nicht? Ein recht langer Artikel mit Links
https://www.nachdenkseiten.de/?p=83613
Ja, vergessen Sie nicht, mir noch einmal zu sagen, dass die NATO ein pazifistischer Verein ist. Nicht einmal für mich, sondern für die Menschen in Serbien, Irak und Libyen. Nicht die Ukraine wollte es, sondern die antirussische Regierung, die infolge des Maidan an die Macht kam. Oder sieht die ukrainische Verfassung die Absetzung des Präsidenten (Janukowitsch) durch Unruhen auf dem Platz vor?
Ich weiß nicht, was „Schwurbel“ ist, aber der allgemeine Sinn ist klar. Ich danke Ihnen.
Es gibt Berichte, dass die ukrainische Armee im Raum Cherson eine Gegenoffensive gestartet hat:
Im Detail sieht das so aus:
Angeblich sollen daran zwei mechanisierte Brigaden beteiligt sein. Das wären ca. 6000 Mann, was ungefähr 7 russischen BTG entspricht. Das genaue Ziel der Offensive ist nicht bekannt. Die ukrainische Armee hat bei der Rückeroberung der Gebiete um Charkiw bewiesen, dass sie zu Offensive in der Lage ist. Ob es ein ernst gemeinter Angriff und möglicher erster Schritt für eine Rückeroberung von Cherson ist, werden die kommenden Tage zeigen. Möglich wäre auch, dass man hier Druck erzeugen möchte, damit Russland Truppen aus dem Donbas abziehen muss, was die eigene Offensive dort unweigerlich zum Scheitern verurteilen würde.
Die ukrainische Armee ist der russischen mittlerweile personell deutlich überlegen und die Vergangenheit hat gezeigt, dass die russische Führung mit einem Mehrfrontenkrieg hoffnungslos überfordert ist. Sollte die ukrainische Armee schnell bis zum Dnepr vorstoßen können, wären 2-3 russische BTGs von einer Einkesselung bedroht. Die russische Armee muss also reagieren, die Frage ist aber wie.
Wie lange hast Du das denn schon? Und wird das schlimmer, wenn Du so viel getrunken hast wie jetzt grade?
Ach übrigens: Hier hast Du Dein blödes r zurück, schmier es Dir in die Haare.