Russland in die NATO

Hallo,
hatte Russland irgendwann einen Aufnahmeantrag in die NATO gestellt ? Wenn ja, warum wurde er abgelehnt?
Wenn nein, warum macht es Russland einfach nicht, dann muss es auch nicht von der NATO bedroht fühlen.

Nein. Man wartete auf eine Einladung (die nie kam).

Weil man lieber der große Fisch im kleinen Teich sein wollte und der Westen zu wenig unternommen hat, um Russland an sich zu binden. Es waren die falschen Egos zur falschen Zeit am falschen Ort.

Putin hat sich übrigens keine Sekunde seines Lebens von der NATO bedroht gefühlt.

Sicher dass auch in 50ern und 90ern keinen Antrag gab?

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Ja. Wobei ich nicht die geringste Idee habe, wieso Russland so etwas in den 50ern hätte machen sollen.

Hi

Stalin hatte das 52 mal angesprochen, was die anderen davon hielten wenn die UdSSR der NATO beiträte (aber er hatte es eben nicht schriftlich beantragt) und es wurde eher für eine ironische Bemerkung gehalten. 54 gab es einen Antrag der abgelehnt wurde

In den 90ern erklärte Boris Jelzin das als langfristiges Ziel und Putin hatte wohl den POTUS 91 ? 92? beiläufig gefragt, was er davon hielte, wenn sie einen Antrag stellen …

Ich vermute mal stark, dass Stand heute ein Antrag ebenfalls abgelehnt würde …

Immerhin wurde ein halbwegs friedliches Konstrukt mit der Nato-Russland-Grundakte und dem Nato-Russland-Rat gebastelt …

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Ich glaube du meinst 2000. Da soll Putin gefragt haben, wann Russland eingeladen wird. Auf die Antwort, dass er einen Antrag stellen müsste, soll er gesagt haben, dass sich Russland im Gegensatz zu unwichtigen Ländern nicht anstellen würde.

Russland hat nie einen Antrag auf NATO-Mitgliedschaft gestellt.

Vor 1990 war das unsinnig, weil Russland als Teil der UdSSR führend im Warschauer Pakt war.

Nach 1990 hat Putin angefragt (ich hatte mal gelesen 1997, aber ist nur Hörensagen), wann man denn Russland in die NATO einladen würde. Russland war, damals noch eine militärische Weltmacht und zu stolz durch den gleichen Beitrittsprozess zu gehen wie jede andere „kleine“ Nation. Die NATO auf der anderen Seite war ebenso zu stolz, sich auf ein solches Verhalten einzulassen und verwies auf die „normalen“ Wege zum NATO-Beitritt.

Spätestens ab 2008 sah man in Russland die NATO wieder als potentiell feindlich an und ab da ging es stetig bergab. Wobei sich hier beide Seiten nicht grade kooperativ gezeigt haben.

Genau das! Ist das überhaupt zu fassen? Ich meine, da greift Russland ein souveränes Land an, das einen NATO-Beitritt anstrebt, nachdem die NATO ankündigt, einen NATO-Beitritt dieses Landes wohlwollend prüfen zu wollen, und schon findet die NATO Russland irgendwie doof.

Völlig unverständlich.

Was ja auch eine Frechheit ist. Russland hätte man natürlich sofort reinwinken müssen, anstatt es ein Beitrittsverfahren durchlaufen zu lassen. Wie man das bei anderen Beitrittskandidaten mit ähnlichen militärischen Kapazitäten ja auch machte. Also z.B. bei…Moment, ich hab’s gleich. Bei…nee. Aber bei… nein, auch nicht.

Hm, ja, nee, anscheinend war es doch wohl nur Russland, das eine Sonderbehandlung erwartete. Ich bin schon darauf gespannt, wie Du das wieder in ein Fehlverhalten der NATO umdeutest.

Wen hat Russland denn 2008 angegriffen? Davon mal ganz abgesehen habe ich Russlands Haltung ja keineswegs für gut befunden.

Dein Sarkasmus ist an dieser Stelle ein bisserl infantil, es ist ja nicht so, als hätte ich Russland nicht auch kritisiert. Die NATO hätte sich durchaus als großmütiger Sieger zeigen können, aber das sie es nicht tat ist nicht kein Fehlverhalten.

Ging das aus meinen Zeilen nicht hervor? Die Zahl der Länder, deren NATO-Beitritt sich 2008 abzeichnete, ist doch recht überschaubar. Die Länder, die Russland in diesem Jahr angriff, doch eigentlich auch. Die Schnittmenge ließe sich ermitteln. Mal abgesehen davon, dass das Thema ja schon das ein oder andere mal aufkam.

Wieso sollte man jemandem, der 45 Jahre lang kaum etwas anderes auf der außenpolitischen Tagesordnung stehen hatte, als die Vernichtung des Westens (also der NATO-Mitglieder), eine Sonderbehandlung beim Beitritt zu ebendiesem Bündnis und damit auch einen Einblick in Strategie, Taktik, Schlagkraft, interne Abläufe usw. gewähren? Wer sagt denn, dass Putin bei seinen zaghaften Beitrittsbemühungen eben nicht genau diese Einblicke im Sinn hatte?

Schon die Aufnahme Türkei war rein geostrategischen Überlegungen geschuldet und nicht dem Umstand, dass es sich dabei um ein Land handelte, dem man ohnehin schon lange partnerschaftlich, kulturell und militärisch verbunden gewesen wäre. Mindestens seit 1974 war klar, dass die Mitgliedschaft eines extrem armen und deswegen für autoritäre Regime und revisionistische Tendenzen empfänglichen Landes problematisch ist. Warum sollte man sich vor dem Hintergrund ein weiteres NATO-Mitglied an der Ostflanke aufnehmen, mit dem man zusätzlich noch 45 Jahre in intensiver Feindschaft verbunden war, und das auch noch in einem beschleunigten Verfahren?

Du weißt schon, in welche Gesellschaft Du Dich mit dieser rational nicht zu rechtfertigenden Einschätzung begibst? Und um noch einen Vergleich zu bemühen: vor einem Mietshaus randaliert eine Person nachts über Jahre immer wieder, droht damit, das Haus anzuzünden, seine Bewohner zu ermorden und das Land, auf dem es steht, in Besitz zu nehmen. Dann beruhigt sich diese Person etwas, randaliert aber einige weitere Jahre anderen Hinterhöfen vor sich hin. Du machst aus dem Umstand, dass der Eigentümer des Mietshauses die erste leerstehende Wohnung der fraglichen Person nicht zu Sonderkonditionen anbietet, ein Fehlverhalten des Vermieters.

Das ist völlig absurd. Zumindest, wenn man rational an die Sache herangeht.

Ich denke so wäre dieser aktueller Krieg nicht entstanden. Und Risiko für 3. WK wäre viel geringer.

Wieso denkt eigentlich jeder, dass ein bewaffneter Konflikt zwischen NATO-Mitgliedern unmöglich wäre nur weil dies so im NATO-Vertrag geregelt ist?

Kann sein, kann auch nicht sein. Was wäre denn gewesen, wenn Russland der NATO beigetreten wäre, um genau die Einblicke in das Bündnis zu bekommen, die ich aufzählte? Hätte die NATO Einfluss auf Russlands Kaukasus-Politik genommen? Wahrscheinlich in etwa so wie die NATO Einfluss auf die Türkei hinsichtlich ihres „Engagements“ in Kurdistan nimmt. Ist es wahrscheinlich, dass Russland unter diesen Umständen die revisionistische Politik nach der „Befriedung“ des Kaukasus aufgegeben hätte?

Wer den NATO-Beitritt isoliert betrachtet, übersieht dabei auch die dramatischen wirtschaftlichen und in der Folge auch sozialen Verwerfungen, die die Reformen der frühen 90er Jahren in Russland erzeugt haben. Putin kam an die Macht, weil er der Wunschkandidat von Jelzin war und der wählte ihn wohl aus, weil er einer beliebten Fernsehfigur nahe kam. Putin blieb an der Macht, weil er die Reformen zurückdrehen und Russland wieder zu einer starken Nation machen wollte. Diese Entwicklung hätte es auch mit NATO-Mitgliedschaft gegeben, weil sie mit der Außenpolitik nur wenig zu tun hatte, sondern vielmehr mit der Lage im Lande.

Insofern halte ich die These, dass es den Krieg mit der Ukraine mit NATO-Mitgliedschaft Russlands nicht gegeben hätte, für mutig, aber zumindest für unbegründet. In jedem Falle wäre nämlich Russland vor der Ukraine NATO-Mitglied geworden und damit hätte die NATO noch keine Handhabe gehabt, der Ukraine beizustehen. Im Zweifel wären sogar die Waffenlieferungen aus dem Westen ausgeblieben, weil man ja als NATO nicht einen Kriegsgegner eines anderen NATO-Mitgliedes hätte unterstützen können.

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Kein Mensch denkt, dass ein Konflikt unmöglich ist. Allerdings wird er dadurch deutlich unwahrscheinlicher, wie das Beispiel mit Griechenland und der Türkei sehr gut zeigt. Aber mal wieder ein schöner Strohmann von dir :+1:

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Nö, ich bin beim formulieren des Satzes durcheinander geraten. Das „nicht“ gehört da nicht rein (klingt ja auch scheiße so).

Dass man Opfer eines Zugunglücks oder eines Amoklaufs wird ist auch unwahrscheinlich - aber was haben die Opfer davon?

P. S.: Findest Du es schlimm, wenn ich Dir nicht auch ein so tolles Emoticon und einen Spruch dazu unter meine Antwort poste?

Ich habe den Satz jetzt drei Mal gelesen und kann nicht erkennen, was er mit meiner Aussage zu tun hat.

Nochmals zur Erinnerung: Du hast fälschlicherweise das Wort unmöglich verwendet, obwohl unwahrscheinlich korrekt wäre. Um nichts anderes geht es hier. Klar soweit?

Offtopic @Desperado: (das ist ein Emoji, kein emoticon ; - ) flüster )

Danke, mit solchen Teeniezeug kommunizier ich meist nicht, das überlasse ich Leuten wie Penegrin.

Tatsächlich?

Du machst es einem wirklich einfach :smile: