Russlands 'humanitäre' Flüge

Guten Morgen!

Wer die Nachrichten der letzten Tage verfolgt hat, dürfte Russlands Auseinandersetzung mit Bulgarien nicht entgangen sein:
Bulgarien sperrt Luftraum für russische Flüge nach Syrien

Das NATO-Mitglied Bulgarien hat nach amtlichen Angaben seinen Luftraum für Russlands Versorgungsflüge nach Syrien gesperrt. Es gebe Zweifel daran, dass es sich wirklich nur um solche Flüge handelt, sagte die Sprecherin des bulgarischen Außenministeriums, Betina Schotewa, der Deutschen Presse-Agentur in Sofia am Dienstag.

Ein Antwort Russlands ließ nicht lange auf sich warten:

Russland verlangte eine Erklärung von dem EU-Land. Wenn Russlands Partner irgendwelche Zweifel hätten, sollten sie diese offen ansprechen, sagte Vize-Außenminister Michail Bogdanow der Agentur Interfax zufolge. Auch von der griechischen Regierung wurde Aufklärung verlangt. Der Außenpolitiker Leonid Kalaschnikow drohte Bulgarien mit Gegenmaßnahmen.
Die russischen Transportmaschinen sollen nach russischer Darstellung humanitäre Hilfe nach Syrien bringen.

Aber heute muss Außeminister Lawrow zurückrudern:
Russische Militärtransporter bringen Waffen nach Syrien

Mit russischen Frachtflugzeugen sind nach den Worten von Außenminister Sergej Lawrow sowohl militärische Güter als auch Hilfslieferungen nach Syrien gebracht worden. Bislang hatte Russland öffentlich darauf bestanden, dass die Flüge ausschließlich humanitären Charakter hätten. Lawrow sagte am Donnerstag außerdem, russische Soldaten seien seit mehreren Jahren in Syrien stationiert.
Zu anderen Berichten, nach denen sich die Soldaten auch an Kämpfen beteiligt hätten, schwieg Russland.

Könnte das nun bedeuten, dass Russland sich nun wirklich stärker in den Bürgerkrieg in Syrien involviert? Vor ein paar Tagen haben das ja auch schon israelische Medien angekündigt.
Oder baut sich Russland hier womöglich nur eine Verhandlungsmasse gegenüber dem Westen auf?

Lg,
Penegrin

Hallo!

Russland unterhält schon seit Sowjetzeiten einen Marine-/Versorgungsstützpunkt in der Hafenstadt Tartus innerhalb einer syrischen Marineeinrichtung. Ist nur eine kleine, aber eben die einzige Präsenz russischen Militärs am Mittelmeer. Von daher ist russische Präsenz in Syrien nicht neu und der wenngleich sehr kleine Stützpunkt für die Russen sicher nicht unbedeutend. Außerdem ist Russland neben dem Iran der einzige Verbündete Syriens, bzw. des Assad-Clans.

Um die künstliche Aufregung in den USA und in hiesigen Medien zu verstehen, hilft ein Blick in die Ukraine. Mit dem Zerfall der Sowjetunion begannen Bemühungen von Nato-Staaten, in ehemals Teilen der Sowjetunion Einfluss zu gewinnen sowie die Ausdehnung der Nato auf vordem Staaten des Warschauer Pakts zu betreiben. Argumentation war, die Staaten wollten in die Nato. Und dies vor dem Hintergrund, dass im Zuge der dt. Wiedervereinigung vereinbart wurde, keine Nato-Truppen in Ostdeutschland zu stationieren. Die russische Seite verstand die Vereinbarung so, dass es keine Ostausdehnung der Nato geben soll (und so wurde es auch von diversen westlichen Politikern kommuniziert), während es in der Nato hieß, keine Nato-Verbände in Ostdeutschland, aber weiter östlich ist in Ordnung. Dass solches Spiel nicht gut gehen konnte, konnte und musste von Anfang an jedem klar sein. Die Sache eskalierte, als Nato-Mitgliedschaft der Ukraine ins Gespräch gebracht wurde. Die Russen wurden vor ihrer Haustür regelrecht demontiert, öffentlich klein gemacht. Zudem geriet der russische Flottenstützpunkt auf der Krim in Gefahr. Damit war der Bogen überspannt. Die russische Reaktion ist ebenso bekannt wie die Unschuldsminen mit gespielter Entrüstung im Westen.

Nach der Erfahrung des letzten halben Jahrhunderts bestehen US- und Nato-Militärs durchweg aus erkenntnisresistenten Deppen und das Deppentum setzt sich in der Außenpolitik fort. Was sich schon viele Jahre deutlich abzeichnet, merken diese Leute regelmäßig erst, wenn’s kracht.

Dass der Griff nach dem russischen Schwarzmeerzugang nicht gut gehen konnte, musste vorher jedem klar sein. Ebenso klar sollte sein, dass der Griff zum Mittelmeerstützpunkt der Russen nicht gut gehen kann. Da hilft auch die schon altbekannte und auch in Syrien zur Schau getragene Scheinheiligkeit nicht weiter, derzufolge das Westbündnis selbstredend nur den IS bekämpft. Das ist aber Unfug, der deutlich wird, wenn man sich die am Krieg beteiligten Allianzen ansieht. Einige Gruppen haben es tatsächlich in der Hauptsache mit dem IS zu tun, während bei anderen Gruppierungen der IS ein Gegner unter mehreren ist und der Sturz des Assad-Regimes zu den Zielen gehört. Am Sturz des Assad-Regimes gibt es in Israel einiges Interesse, in einem Aufwasch am besten gleich noch Jordanien und den Dauerärger um die Golan-Höhen erledigen. Am Sturz des Assad-Regimes und Installation einer passenderen Marionette gibt es darüber hinaus strategisches Interesse der USA, um die Russen aus dem Mittelmeer fern zu halten. Dazu die Rolle Saudi-Arabiens. Saudis füttern den IS, gehören aber auch zu den Verbündeten der westlichen Allianz. Natürlich verfolgen sie auch eigene Interessen, immerhin lockt ein Mittelmeer-Zugang und sie rupfen ein Hühnchen gegen den Iran, neben Russland der andere Verbündete Assads.

Amerikaner bereiteten ungewollt und in altbekannter hemdsärmeliger Dummheit im Irak den Boden für den IS. Saudis füttern die bärtigen Spinner. Letztlich ist der IS für Amerikaner und ihre Verbündeten ein Geschenk des Himmels. Ein besserer Vorwand für militärisches Engagement ist kaum denkbar. Jeder sieht ein, dass man gegen Leute, die Köpfe abschneiden und Mädchenhandel treiben, etwas machen muss. Ja, muss man. Man könnte z. B. aufhören, Länder zu destabilisieren. Der IS liefert den Vorwand für die Durchsetzung der Interessen Israels, zur Durchsetzung strategischer Interessen der Saudis am Mittelmeer sowie für einen Stellvertreterkrieg zwischen Saudis und Iran und insbesondere einen Stellvertreterkrieg zwischen USA und Russland. Man kann nur davor warnen, die Interessen Russlands am Mittelmeer zu ignorieren. Das ginge vorhersehbar genau so in die Hose wie der vorangegangene Versuch am Schwarzen Meer.

Egon Bahr prägte vor Jahrzehnten den Begriff Sicherheitspartnerschaft. Wir können in Europa nur friedlich leben und die Flucht vieler Menschen entbehrlich machen, wenn wir uns auf die Sicherheitspartnerschaft besinnen. Wer nicht ständig in militärischer Bedrohung leben will, wer nicht dauernd Geld für Zerstörungspotential ausgeben will und Flüchtlingsströme vermeiden will, muss neben den eigenen Interessen auch immer die Interessen aller anderen Beteiligten berücksichtigen. Amerikanern geht diese Fähigkeit in Europa und Nahost ab. Sie sitzen weit weg jenseits des Atlantiks, lassen im Umfeld Europas die Sau raus und Europa mit den benachbarten Regionen hat die Folgen zu tragen. Europäer spielen immer mit, haben aus dem Irak-Desaster rein gar nichts gelernt, liefern Waffen u. a. an Saudis, Bomben mit und lassen sich das Märchen vom IS erzählen, der aus der Luft nicht zu besiegen ist.

Jeder einzelne Syrien-Flüchtling ist Beleg für politisches Versagen und an Machtansprüchen orientiertem militärischen Handeln der westlichen Allianz.

Vorsorglich: Vorwürfe antiamerikanischer Hetze bitte stecken lassen. Sie gehen am Kern des ernsten Problems vorbei und sind regelmäßig der Versuch, Sachverhalte am liebsten gar nicht zu thematisieren…

Gruß
Wolfgang
. .

Hallo!

Rumänischer Luftraum, Inhalt russischer Flugzeuge - nebensächlich.
Deine Frage lautete:

Meine Antwort auf genau Deine Frage bestand in der Darlegung der Rolle Russlands, das sich übrigens nicht involviert, vielmehr involviert wird.

Russland hat in Syrien einen Marinestützpunkt und soll ihn mit dem Sturz Assads einbüßen. Das ist offensichtlich eines der Kriegsziele, neben den Interessen Israels, in der Region für andere Machtverhältnisse zu sorgen. Der IS ist nur ein willkommener Vorwand. Ginge es um wirksame Bekämpfung des IS, würde es niemand mit Bombern versuchen, deren abertausende Einsätze am IS weitgehend spurlos vorbei gingen.

Gruß
Wolfgang

2 Like

Warum darf man von der Türkei aus ungebeten Angriffe auf Syrien fliegen, während Russland das Regime, mit dem es zusammenarbeitet, und das lustigerweise auch gegen den IS operiert nicht unterstützen soll?

Hallo!

Genau das meine ich und schrieb es hier mehrfach. Bodentruppen, aber kein halber Kram, sondern in massiver Stärke, die alles entwaffnen ab Nagelschere aufwärts, nicht nur IS, sondern alle, die mit Waffengewalt an die Macht wollen. Sind nämlich allesamt keine Chorknaben.

Natürlich nicht gegen den Willen des Regimes. Auch das schrieb ich bereits: Russland mit ins Boot holen und Assad wird zustimmen. Für seinen Machterhalt muss er einen Preis in Gestalt der einen oder anderen Liberalisierung und der Anerkennung Israels zahlen. Ein paar Russen und Amis, Australier oder sonstwer bleiben für einige Jahre im Land.

Wenn es um den IS ginge, wäre das der sicher zum Erfolg führende Weg und ein Weg, die Fluchtbewegung aus der Region endlich zu stoppen. Aber die derzeitigen Kriegsziele haben mit IS bestenfalls am Rande etwas zu tun. Kriegsziel ist eine Macht-Neuordnung im Bereich des östlichen Mittelmeers zu Gunsten Israels, auch zu Gunsten der Saudis. Dabei ist Russland ein Kriegsgegner, verlöre Einfluss in der Region und seinen Marinestützpunkt. In Kauf genommener Nebeneffekt sind Millionen weiterer Flüchtlinge durch Ausweitung des Kriegs auf ganz Syrien sowie auf den Libanon.

Wer gegenseitige Interessen beachtet, hat beste Chancen, ans Ziel zu kommen. Nur wollen wird man müssen.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Lieber Wolfgang,

würdest du auch nur halb so viel Zeit damit verbringen, die Frage zu lesen, wie mit dem Verfassen von Textwänden, käme dabei vielleicht sogar mal ein zum Thema passender Betrag heraus.

Nichts von dem was du schreibst hat auch nur annähernd mit meiner Frage zu tun, vielmehr handelt es sich um eine klassische Nebelkerze, in der einfach mal die gängisten Mantras heruntergebetet werden. Und dass du es für notwendig erachtest, dich vorsorglich gegen „Vorwürfe antiamerikanischer Hetze“ wehren zu müssen, sagt doch eigentlich auch schon alles.

Lg,
Penegrin

Wie stark sich Russland in Syrien engfagiert hängt maßgeblich davon ab, inwieweit die westlichen „Wertestaaten“ in Syrien vorpreschen, was dann wiederum eine Gegenreaktion auslöst.

das ist alles nur noch eine einzige Perversität oder auch nicht :wink:
steht alles hier drin https://www.amazon.de/Die-einzige-Weltmacht-Strategie-Vorherrschaft/dp/3596143586

Warum fällt dir zu jedem Thread mit dem Thema ‚Russland‘ nie etwas anderes ein, als reflexartig auf den Westen zu zeigen?

Btw: Von mir aus darf Russland gerne Assad unterstützen. Ich sehe ohne sein Mitwirken keine Chance auf ein einigermaßen gutes Ende in Syrien.

Nur ein Auszug des Artikels, denn genauso wie geschildert war´s und ich bedauere es zutiefst, dass man den nur mit 1 Lik bewerten darf. MfG ramses90

Lustig. In meinem Ursprungsposting sind diese beiden Dinge die Hauptsache. Aber was weiß ich schon…

Meine Antwort auf genau Deine Frage bestand in der Darlegung der Rolle Russlands, das sich übrigens nicht involviert, vielmehr involviert wird.

Der tiefe Griff in die semantische Trickkiste wird bei dir langsam zur Gewohnheit. Ich bin ja kein großer Freund von Neusprech…

Ginge es um wirksame Bekämpfung des IS, würde es niemand mit Bombern versuchen, deren abertausende Einsätze am IS weitgehend spurlos vorbei gingen.

Du meinst jetzt aber nicht Bodentruppen, oder? In einem arabischen Land? Gegen den Willen des dortigen Regimes? Um dort einer Terrororganisation den Garaus zu machen? Erkennst du die Melodie?

Lg,
Penegrin

Ist eben genauso wie bei Kommentaren, die mit den Worten ‚Ich bin ja kein Rassist, aber…‘ beginnen. Leute, die solche Ankündigungen notwendig haben, wissen schon wieso :wink:

Und Du hast natürlich Wissen und Befugnis darüber und dazu das gleich richtig zu interpretieren gelle? Fragt sich ramses90

Guten Abend!

Dazu …

… ist etwas zu ergänzen/erklären.

Nach 50 Jahren einschlägiger Erfahrung, in deren Verlauf die immer gleichen Vorwürfe kamen, hab ich davon die Nase voll. Für mich begannen die einschlägigen Erfahrungen in den 60ern, als Amerikaner nach offizieller Lesart (so wurde es an Schulen den Lehrern nahe gelegt, die Sachverhalte zu erläutern) in Vietnam unsere Freiheit verteidigten. Bei laut geäußerten Zweifeln an Sinn und Zielen des Krieges, bekam ich (wie viele andere) zu hören: „Du bist ja antiamerikanisch eingestellt! igitt … Geh’ doch nach drüben!“

Jahre später. Kritik an den Zuständen in Palästina und der offenkundigen Unfähigkeit/fehlenden Willen zu einer dauerhaft tragfähigen Lösung zu kommen sowie bei Kritik an Israels Siedlungspolitik, hieß es: „Du bist ja Antisemit!“

Bevor noch der erste Soldat nach Afghanistan zog, der Einsatz sich aber von Medienschranzen schmackhaft gemacht wurde, schrieb ich u. a. bei wewewa mehrere Artikel zum Thema, stellte dar, dass eher Hamburg-Harburg, aber Afghanistan mit 9/11 nichts zu tun hatte, dass Herr Bush eine spektakuläre Aktion braucht, die er als Vergeltung verkaufen kann. Ich schrieb, dass der Krieg um seiner selbst Willen geführt wird und das in D postulierte Ziel, Demokratie zu bringen, einfach nur abwegig blödsinnig ist. Ich erhielt etliche Zuschriften mit dem Vorwurf des Antiamerikanismus.

So lief es auch vor dem Irak-Krieg mit der legendären Vorstellung von Colin Powell vor dem UN-Sicherheitsrat. Das verlogene Schmierentheater war für jedermann sofort als solches erkennbar und das schrieb ich auch. Reaktion: Antiamerikanismus.

Dann Nato-Osterweiterung und mit medialer Unterstützung schließlich die Einflussnahme auf die Ukraine, Gerede um Nato-Mitgliedschaft und dann der Griff Russlands nach der Krim mit dem Stützpunkt der Schwarzmeerflotte. Gespieltes Entsetzen im Westen. Ich schrieb, dass im Zuge immer weiter gehender Osterweiterung der Nato mit einem deutlichen Stopp-Signal gerechnet werden musste. Die Reaktion: Antiamerikanismus.

Dann Kritik an den Sanktionen gegen Russland (ohnehin ein Tritt ans eigene Knie), die an die Reaktion eines ertappten Falschspielers erinnert. Wie soll’s anders sein: Antiamerikanismus.

In einem anderen Forum schrieb ich einen Beitrag zum Syrienkonflikt, der inhaltlich etwa dem Beitrag bei wewewa entsprach: Reaktion (wörtlich): Deinen Antiamerikanismus kannst Du stecken lassen.

Schon klar, ich bin antiamerikanisch, antirussisch, antichinesisch und antideutsch. Wenn nämlich irgendwo erkennbar grober Unfug verzapft wird und meine Zeit erlaubt es, äußere ich mich dazu. Halte ich für eine staatsbürgerliche Pflicht. Ich halte es aber für keine staatsbürgerliche Pflicht, dem Treiben von Mächtigen - und sei es noch so dumm und verwerflich - zuzujubeln. Aber es scheint in vielen Menschen tief verwurzelt zu sein, in devotes Verhalten zu verfallen und das eigene Hirn abzuschalten, sobald sich jemand mächtig und/oder reich aufführt.

Gruß
Wolfgang

Hallo

kleiner Einwurf: Seit mitte der 90er arbeiten die nur konsequent den Fahrplan von Brezinsky ab. „Amerika - die einzige Weltmacht“ haben die allen unterm Koppkissen. Putin scheint das auch gelesen zu haben :wink: Alle Schritte sind eigentlich berechenbar geworden, dagegen hat man Putin wohl vieles nicht zugetraut.

Im übrigen: Die Rede vom Gysi im BT am Mittwoch hätte glatt von dir geschrieben sein können

gruß
micki4

Genau. Dort war Russland zunächst auch überhaupt gar nicht irgendwie involviert, nicht mal mit grünen Männchen. Hinterher war man natürlich dabei und plötzlich war die Krim annektiert.

Mal ganz ehrlich. Wenn man vereinbart, dass keine in Ostdeutschland stationiert werden sollen, dann ist das doch eindeutig genug. Wenn dann der andere aus dem Nichtstationieren in Ostdeutschland ein Verbot souveräner Staaten Mitglied in der NATO werden zu wollen ableitet, dann ist doch wohl klar, wer da etwas falsch verstanden hat. Davon abgesehen sind dort bis heute keine NATO-Verbände stationiert.

Und deswegen sollte man es Russland zugestehen in seinen ehemaligen Satellitenstaaten machen zu können, was es will?

Das haben die Jahrzehntelang selber gemacht. Deswegen waren sie 1989/90 da, wo sie angelangt waren.

Hm, mein Miet-/Arbeits- was weiß ich Vertrag könnte demnächst auslaufen. Also kann ich mir dann nehmen, was ich will bzw. erstmal meine Vertragspartner bedrohen?

Naja, immerhin herrschte bei denen Frieden und es musste keine Truppen einmarschieren, wie das auf deren anderen Seite etwa 1953, 1956 oder 1968 der Fall war.

Die hatten da eine Art Miet-/Pachtvertrag. Man kann sich daran halten. Sie können auslaufen.

Wie soll das passieren? Die können doch jederzeit darauf herumschippern, wie jede andere Nation dieser Welt?

Na dem stimme ich nur teilweise zu. Den Boden hatte schon Saddam selbst bereitet. Und vielleicht hätte es nach dem Ende des Krieges anders aussehen können, wenn nicht nur die „Allianz der Willigen“ mitgemacht hätte.

Dir sind schon die Umstände in Syrien bekannt? Dort werden nicht erst seit ein paar Jahren Menschen vom Assad-Clan unterdrückt, gefoldert und ermordet. Diese Zustände haben dort den Boden für einen Bürgerkrieg bereitet und natürlich auch dafür, dass sich dort noch andere austoben können.
Oder möchtest Du andeuten, dass der Westen da schon viel eher hätte eingreifen müssen? Gegen die Interessen der Sowjetunion bzw. Russlands? Vielleicht sind die es ja auch, den Assad-Clan bestärkt haben, immer so weiter zu machen. Das ist dann aber wie überall, nur weil man den Deckel auf den Topf hält, wird der Druck nicht kleiner. Irgendwann fliegt einem der ganze Mist um die Ohren. Gut, wenn man dann anderen die Schuld zuweisen kann. Weil die ja immer schuld sind und ihre eigene Bevölkerung nur doch einen sehr hohen Freiheitsgrad und ein wesentlich höheres Wohlstandsniveau korrumpieren. Diese Schweine.

Grüße