Russlands neue Raketen

Hallo Experten, viele Fragen:

Neue Langstreckenrakete soll ja eine Weiterentwicklung der TOPOL-M sein, mit 10-Sprengköpfen und einer Reichweite von 10.000 km.

-wer weiß mehr über die von Putin verkündeten neuen Rakenten für A-Waffen?

-Ist das ganze mehr Show, oder wirklich der von Putin verkündete Fortschritt?

-Ist Russland derzeit in der Lage diese neuen Systeme aus finanzieller Sicht überhaupt in großen Stückzahlen zu produzieren?

Vielen Dank schonmal,

Gruß,
Hannes

Hi,

-Ist das ganze mehr Show, oder wirklich der von Putin
verkündete Fortschritt?

Ich erlaube mir, eine Fachzeitschrift zu zitieren:

_ Putin verspricht neuartige Atomrakete

Rußlands Präsident Wladimir Putin hat die Entwicklung
einer neuartigen Atomrakete angekündigt. Bei einem
Treffen mit der Führung der Streitkräfte sagte Putin,
die neue Waffe werde aus rostfreiem Stahl bestehen,
als Treibstoff werde Wodka dienen und die Rakete werde,
egal wo man sie hinschießt, in Tschetschenien landen._

(geklaut aus der Website der Wehrtechnik-Zeitschrift Titanic, http://www.titanic-magazin.de)

SCNR

Sancho

Hallo,

Neue Langstreckenrakete soll ja eine Weiterentwicklung der
TOPOL-M sein, mit 10-Sprengköpfen und einer Reichweite von
10.000 km.

Warum bauen die nicht mal eine, die einmal um die Welt fliegt um dann ihre Abschussrampe selber zu zerstören. Sozusagen die ideale Waffe, Bedrohung und Beschützer in einem.

-wer weiß mehr über die von Putin verkündeten neuen Rakenten
für A-Waffen?

Miss Rice

-Ist das ganze mehr Show, oder wirklich der von Putin
verkündete Fortschritt?

Wie kann man da noch das Wort Fortschritt benutzen? Das ist ein Rückschritt. Ich will Gorbatschow zurück und eine weltweite Ächtung von Nuklearwaffen.

-Ist Russland derzeit in der Lage diese neuen Systeme aus
finanzieller Sicht überhaupt in großen Stückzahlen zu
produzieren?

Nu Genosse Hannes, das ist nicht Problem - Problem ist das Mütterchen Russland muss wieder Supermacht werden!

Gruss Jan

Hi,

Neue Langstreckenrakete soll ja eine Weiterentwicklung der
TOPOL-M sein, mit 10-Sprengköpfen und einer Reichweite von
10.000 km.

Ich denke, rein technisch ja. Aber strategisch ist
das sicher die Alternative zur veralteten und teuren
941-Typhoon-Flotte.
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/icbm/rt-2pmu.htm

Work on the new Topol-M ICBM is lagging seriously 
behind the initial timetable. Defense state order 
financing for the next decade provides that by 2003 
there will be on the order of 250-300 Topol-M missiles 
in service. A total of 1.5 trillion [old] rubles were 
included in the 1997 budget for the development of the 
Topol-M missile complex.

Mit der 941/Typhoon-Flott haben sich ja die Russen selbst
totgerüstet. Allerdings hätten sie damit auch einen
Atomkrieg gegen die USA/NATO gewonnen.
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/slbm/r39.htm

The **R-39** solid-propellant intercontinental missile is a 
three-stage missile with multiple re-entry vehicles. The 
post-boost vehicle has a guidance system, a liquid fuel 
propulsion system and **10** blunt shaped **MIRVed warheads** 
that are smaller than warheads carried on previous missiles. 
The warheads are located on the rear unit of a post-boost 
vehicle, around the nozzle of the third stage engine.
...
After intensive testing on board the "TK-208" submarine, deployment 
began in 1984. The large **Typhoon submarines** were outfitted 
with **20 R-39** missiles each ...

-Ist Russland derzeit in der Lage diese neuen Systeme aus
finanzieller Sicht überhaupt in großen Stückzahlen zu
produzieren?

Klar. Aber um welchen Preis. Aber wir Russen sind ja
hart im Nehmen :wink:

Grüße

CMБ

Hi,

ich gebe dir Recht, die Rundumraketen sind die besten. :smile:
Ich denke Putin rasselt nur etwas mit dem Säbel um im eigenen Land von riesigen Problemen abzulenken.
Putin hat z.Zt. weder die Mittel noch die Technologie um solche Objekte nach vorne zu treiben.

nicki

Wie gewinnt man einen Atomkrieg?

Mit der 941/Typhoon-Flott haben
sich ja die Russen selbst
totgerüstet. Allerdings hätten sie damit auch einen
Atomkrieg gegen die USA/NATO gewonnen.

Wie soll das gehen…
Wie „gewinnt“ man einen Atomkrieg?

Fragt sich
Mike

-Ist Russland derzeit in der Lage diese neuen Systeme aus
finanzieller Sicht überhaupt in großen Stückzahlen zu
produzieren?

Wenn gleichzeitig eine zivile Variante produziert wird - ja. Mit der zum Trägersystem für zivile Nutzlasten ungerüsteten SS-19 läßt sich schließlich auch gutes Geld verdienen.

Hallo Michael,

Mit der 941/Typhoon-Flott haben
sich ja die Russen selbst
totgerüstet. Allerdings hätten
sie damit auch einen
Atomkrieg gegen die USA/NATO gewonnen.

Wie soll das gehen…

Wie das geht:
http://www.imdb.com/title/tt0099810/

Wie „gewinnt“ man einen Atomkrieg?

Die Anleitung dazu:
http://www.imdb.com/title/tt0057012/

Ich staune. Genau bei den zwei von Dir
angemerkten Punkten wurde mein Grinsen
beim Schreiben sehr breit …

Grüße

CMБ

Guten Abend!

Mit der zum Trägersystem für zivile Nutzlasten ungerüsteten
SS-19 läßt sich schließlich auch gutes Geld verdienen.

Seltsam anmutende Idee. Welcher Art könnten Nutzlasten sein?

Gruß
Wolfgang

Na - Friedensengel Gorbi
Hallo,

Ich will Gorbatschow zurück

Na, wir wollwn mal nicht vergessen, dass „unser Gorbi“ vier Jahre lang Oberster Befehlshaber über die sowjetischen Streitkräfte in Afghanistan war, oder?

Gruss
Denis

Wer zu spät kommt …
Hallo,

Ich will Gorbatschow zurück

Na, wir wollwn mal nicht vergessen, dass „unser Gorbi“ vier
Jahre lang Oberster Befehlshaber über die sowjetischen
Streitkräfte in Afghanistan war, oder?

Tja Gorbi hat eben schon viel eher begriffen, wie wichtig der Kampf gegen den int. Terror ist. Die Rote Armee stand im Kampf gegen Al Kaida und Usama Bin Laden - "Either your with „us"or with the terrorists.“!!

Nur Antiamerikaner können da noch behaupten das die Rote Armee nicht die Freiheit am Hindukush verteidigt hat.

Gruss Jan

Schade
Hi
Ich hätte etwas mehr erwartet als nur Zwei Kinofilme als Beleg.
Das Roter Oktober Szenario geht davon aus, dass es

  • ein revolutionäres Antriebssystem
    -und die Möglichkeit der Umgehung der SOSUS-Passivsonarketten
    gegeben hätte

Beides gab es (nach vorliegenden Infos) nicht

Der Kubrik-Film ist ebenfalls nicht gerade „realistisch“

Das Szenario wäre ein „Enthauptungsschlag“ gegen Washington gewesen. Allerdings wäre dann einige Studen oder Tage später ein Gegenschlag gegen die SU erfolgt, sobald Notfallmaßnahmen gegriffen hätten. Der Gegenschlag wäre aber nicht gegen die ICBM-Stellungen der SU gegangen, sondern gegen die Infrastruktur. Ein Einziges U-Boot der Ohio-Klasse hat die Möglichkeit, 190 Städte buchstäblich auszuradieren.

Kapitalistische Asche sieht genauso aus wie kommunistische Asche

Was für ein Sieg.

Mike

Guten Abend!

Mit der zum Trägersystem für zivile Nutzlasten ungerüsteten
SS-19 läßt sich schließlich auch gutes Geld verdienen.

Seltsam anmutende Idee. Welcher Art könnten Nutzlasten sein?

Kommunikationssatelliten, Wettersatelliten, Forschungsdinger, Erd- und Meeresbeobachtungssatelliten, Navigationssatelliten usw usw usw…
Die Modifizierten SS 19 können so 1 Tonne in Orbit wuchten (mit neuer Oberstufe)
gering Modifiziert sind es ein paar 100 Kilos.

Gruß
Mike

Hallo,

Ich hätte etwas mehr erwartet als nur Zwei Kinofilme als
Beleg.

Beide Filme waren als Metapher gedacht.

Das Roter Oktober Szenario geht davon aus, dass es

  • ein revolutionäres Antriebssystem
    -und die Möglichkeit der Umgehung der
    SOSUS-Passivsonarketten gegeben hätte

IMHO ist das nicht alles. Die Russen hatten ja ihre 941/Typhoon-
Flotte rund um den amerikanischen Kontinent stationiert.

Die Amerikaner hatten ja die Ozeane - wie Du weisst - mit
gigantischen (SOSUS-)Horchposten abgesichert, von Grönland
bis Hawaii (z.B. „barking sands“ - war ich selber mal drin)
usw. Ausserdem versuchte man ja tatsächlich, jedes 941 immer
durch mindestens ein (oder zwei) Los-Angeles 24/7
zu beschatten. Die Idee war, die Frühwarnzeit auf
den Punkt des Abfeuerns der R-39 zu verlängern.
Denn 1 (ein) 941 kann theoretisch 20 x 10 Ziele
in den USA nuklear zerstören, mit ungefähr 5 941-Booten
kann man die USA mit Sicherheit „nuklear Enthaupten“
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/slbm/941.htm

Number of ships 6

Beides gab es (nach vorliegenden Infos) nicht

Nicht ganz. Die Russen arbeiteten tasächlich an
sehr leisen Raketen-UBooten, man hat das mit der
941 versucht, aber erst z.B. mit der 949 geschafft
(dieses aber als anti-CVBG-Waffe),
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/theater/949.htm

The improved Oscar II is about 10 meters longer 
than the Oscar I, <u>possibly making room for a quieter</u>
<u>propulsion system</u>, and feature upgraded electronic 
systems. The Oscar II is also characterized by a substantially 
enlarged fin, which should improve underwater manueverability, 
as well as the substitution of the Oscar-I's four-bladed 
propeller with a [presumably] quiter <u>seven-blade propeller</u>.

Die Kursk war ja übrigens auch eine 949.

Der Kubrik-Film ist ebenfalls nicht gerade „realistisch“
Das Szenario wäre ein „Enthauptungsschlag“ gegen Washington
gewesen. Allerdings wäre dann einige Studen oder Tage später
ein Gegenschlag gegen die SU erfolgt, sobald Notfallmaßnahmen
gegriffen hätten. Der Gegenschlag wäre aber nicht gegen die
ICBM-Stellungen der SU gegangen, sondern gegen die
Infrastruktur. Ein Einziges U-Boot der Ohio-Klasse hat die
Möglichkeit, 190 Städte buchstäblich auszuradieren.
Kapitalistische Asche sieht genauso aus wie kommunistische
Asche
Was für ein Sieg.

Die Betonköpfe auf beiden Seiten meinten einen Atomkrieg
überstehen zu können; nach meiner Ansicht hätte es die
Russen weniger hart getroffen, weil die „Entropie“ ihres
Systems deutlich höher war. Aber der wahre gewinner
wäre natürlich ein Anderer gewesen.

Grüße

CMБ

…mit ungefähr 5 941-Booten

kann man die USA mit Sicherheit „nuklear Enthaupten“
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/slbm/941.htm

Number
of ships 6

Aber nur um den Preis des gemeinsamen, mithin eigenen Untergangs, dies sollte seit Anfang der 80iger Jahre jedem klar sein.

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe

mit ungefähr 5 941-Booten
kann man die USA mit Sicherheit „nuklear Enthaupten“
http://www.fas.org/nuke/guide/russia/slbm/941.htm

Number
of ships 6

Aber nur um den Preis des gemeinsamen, mithin eigenen
Untergangs, dies sollte seit Anfang der 80iger Jahre jedem
klar sein.

Wenn Du meinst?
http://www.fas.org/irp/dia/product/smp_86_ch2.htm

In any nuclear war, Soviet strategy would be to 
destroy enemy nuclear forces before launch or in flight 
to their targets, to reconstitute the war base should 
nuclear weapons reach the Soviet homeland, and to support 
and sustain combined arms combat in different theaters of 
military operations. 
<u>Several overarching strategic wartime missions are</u>:
 - to eliminate enemy nuclear-capable forces and related 
 command, control, and communications capabilities;
 - to seize and <u>occupy vital areas</u> on the Eurasian landmass; and
 - to defend the Soviet state against attack.
 These **missions** would **involve** :
 - disruption and destruction of the enemy's essential 
 command, control, and communications capabilities;
 - destruction or neutralization of enemy nuclear forces on 
 the ground or at sea before they could be launched; and
 - **protection of the Soviet leadership and cadres, military forces,   
 and military and economic assets necessary to sustain the war.**    
 -
...

Grüße

CMБ

Nuklearstrategie
Hi Semion
Dummerweise hat die gesamte Nuklearstrategie zun gewinnen eines Atomkrieges einen ganz fürchterlichen Haken:
ich muss alle (und zwar wirklich alle) Raketen.U-Boote erwischen. Bereits ein einziges reicht aus, um den Gegner derartig zu verwüsten, dass Kriegführen die letzte seiner Sorgen sein wird.
nehmen wir mal an, die Sovietunion hätte einen erfolgreichen Nuklearschlag gegen die US- ICBM-Silos durchgeführt. dann wäre es logischerweise Sinnlos, wenn die USA ihre verbliebenen Minuteman und Trident raketen, gegen die nunmehr weitgehend leeren Silos richten würde, sondern müsste versuchen, das Kriegspotenzial der Sovietunion zu vernichten. Was das bedeutet, ist glaube ich klar.

Selbst wenn die Sovietische Führung diesen Nuklearenm Gegenschlag überlebt, wäre nicht mehr viel zum Verwalten übrig. denn was zum Kriegführen an Wirtschaftskraft und Industrie benötigt wird, existiert dann weitgehend nicht mehr. Man kann keine Fabriken gegen Nuklearwaffen schützen, oder Flugplätze, oder Kasernen…

Alle Nuklearen Kriegsszenarien haben etwas bizarres an sich, denn hinterher ist man, egal ob man gewonnen oder verloren hat, wirtschaftlich und technisch nicht mehr in der Lage, irgendetwas wie Krieg zu führen.

Gruß
Mike

Hallo Nike,

leider wesentlich zu kurz gesprungen ;o)) Der Haken eines mit atomaren Waffen geführten Krieges liegt wesentlich tiefer. Ich empfehle hier zu folgende Lektüre http://www.sicherheitspolitik-dss.de/pasche26.htm . Mit diesen Gedanken setzten wir uns bereits in den 80igern auseinander.

Beste Grüße aus Oberfranken

Uwe

Also Leute!
Ihr seht das alles zu sehr aus dem militärischen Standpunkt.
Sagen wir mal die Sowjetunion hätte alle und wirklich alle Ziele der Westmächte (In Europa waren ja auch Nuklearwaffen) zerstört. Wie sieht es dann mit der Radioaktivität aus?
Bei Tschernobyl hatten wir, -ausnahmsweise- Ostwind, deshalb kam der ganze Kram zu uns rüber.
Wäre ein Atomschlag seitens der Sowjetunion erfolgt, so hätte der in Europa vorherrschende Westwind ihnen den Rest gegeben.
Tschernobyl wäre da im Gegensatz zu Atombombeneinschlägen ja nur eine spaßige Sache gewesen.
Und wenn wir uns Amerika ansehen:
Da musst du nochmal so viel, oder mehr A-Bomben reinhaun, um die Amis zu enthaupten, wie du schon auf Europa geschmissen hast.
Meiner Meinung nach hätte ein solch umfassender Schlag bedeutende Einwirkungen auf die Umwelt um uns herum gehabt.
ALLE, auch Länder, die nie etwas mit dem Ost-West-Gegensatz zu tun gehabt hätten, wären betroffen gewesen.
Europa und Amerika ein Trümmerfeld.
Russland und die anderen unmittelbar angrenzenden Nationen verseucht.
Da bliebe ja noch der nukleare Winter mit nettem Fallout und wir haben Milliarden Menschen entweder durch direkte oder indirekte Folgen der Atombomben unter der Erde liegen, das heißt die mit direkten Folgen wohl eher nicht, die sind entweder verpufft, oder ihre Angehörigen hatten zu viel mit ihrer eigenen Verbrennung zu tun, als dass sie sie begraben hätten können.
Da hätten es die Leute, die an den indirekten Folgen in Russland, etc. zu leiden gehabt hätten leichter gehabt.
Man hätte die Angehörigen noch begraben können, bevor man selber an Krebs oder ähnlichem starb.

Also meiner Meinung nach kann es keinen Sieger in einem Atomkrieg geben, selbst wenn man die Gegner auf einen Schlag vernichten könnte.

MfG DaBenn