Hallo Andreas,
…dann rechne es bitte vor.
Das kann ich nicht.
es ist keine große Sache.
Mit jedem x langen Wegstück, das der Zylinder (Masse m, Trägheitsmoment J) auf der schiefen Ebene heruntergerollt ist, hat er die Höhe x sin(α) verloren. Damit lautet der Energiesatz:
m:g:x:\sin\alpha = \frac{1}{2} m:v^2 + \frac{1}{2} J:\omega^2
Unter Benutzung von v = ω R folgt daraus mit ein paar Umformungen
v^2 = 2:\frac{1}{1 + \frac{J}{m R^2}}:g:\sin\alpha:x
Da die Geschwindigkeit-von-Weg-Abhängigkeit für gleichmäßig beschleunigte Bewegungen v2(x) = 2 a x ist (das folgt aus x(t) = 1/2 a t2 und v(t) = a t), ist für den rollenden Zylinder a mit dem Teil zwischen der 2 vorne und dem x hinten zu identifizieren:
a = \frac{1}{1 + \frac{J}{m R^2}}:g:\sin\alpha
Hat das Trägheitmoment des rollenden Körpers die Form J = k m R2, was z. B. für eine homogene Vollkugel (k = 2/5), einen homogenen Vollzylinder (k = 1/2), eine Hohlkugel (k = 2/3) und einen Hohlzylinder (k = 1) zutrifft, vereinfacht sich die Gleichung zu
a = \frac{1}{1 + k} g:\sin\alpha
Die Schiefe-Ebene-Herabrollbeschleunigung dieser Körper hängt also weder von ihrer Masse noch ihrem Radius (!) ab, sondern nur von k, g und α.
a_{\rm Vollzylinder} = \frac{2}{3}:g:\sin\alpha
(Vollkugel: 5/7 …, Hohlkugel: 3/5 …, Hohlzylinder: 1/2 …)
Ist der Körper allerdings ein Quader, der nicht rollen, sondern nur reibungsbehaftet rutschen kann (Reibungskoeffizient μ), lautet der Energiesatz
m:g:x:\sin\alpha = \frac{1}{2} m:v^2 + F_R:x
mit der Reibungskraft FR = μ m g cos(α).
Wieder nach v2 auflösen und a identifizieren liefert
a = g:frowning:\sin\alpha - \mu \cos\alpha)
und wenn es keine Reibung gibt, gleitet der Quader mit der maximalen Beschleunigung a = g sinα abwärts.
Man kann es statt über den EES selbstverständlich auch über die Kräfte rechnen.
Gruß
Martin
PS: Etwaiges durch höhere Massen bewirktes tieferes Einsinken in den Untergrund der schiefen Ebene, das Manni angesprochen hat, habe ich natürlich nicht berücksichtigt, weil reibungsbehaftetes Rollen nicht zur Debatte stand (nur reibungsloses Rollen und reibungsbehaftetes Rutschen). Dieser Effekt ist auch nicht wesentlich; man kann ihn durch die Wahl genügend harter Materialien beliebig klein machen, ohne dass sich sonst etwas relevant ändert.