Salz streuen

Tiere & Natur Natur & Umwelt
#1

Hallo zusammen.

Was mich z.Zt. total nervt, ist die maßlose Salzstreuerei schon beim Anblick vereinzelter Schneeflocken. Hier wird dermaßen verschwenderisch mit Salz umgegangen, dass oft, nachdem der halbe cm Schnee abgetaut ist, noch tagelang dicke Salzschichten auf den Bürgersteigen liegen bleiben.

Kürzlich war in ich Potsdam/Babelsberg, da wurden nach alter Manier noch viel Asche und Sägespäne auf den Schnee gestreut und das hat wunderbar funktioniert.

Mich persönlich betrifft das Ärgernis, weil zum einen mein Hund riesen Probleme mit seinen Pfötchen bekommt und zum anderen, weil meine Schuhe mit hässlichen Salzrändern „geschmückt“ sind von denen ich nicht weiß, wie ich die wieder loskriege.

Und dann frage ich mich natürlich: was bedeutet das eigentlich für die Umwelt? Diese Salzmassen müssen doch auch Schäden in der Natur bzw. ggf. im Trinkwasser anrichten oder irre ich mich da?

Würde gerne mal an unsere Stadt (Frankfurt/Main) schreiben und mich beschweren, allerdings fehlen mir noch stichhaltige Argumente und ich wäre über Eure Hilfe froh.

Gruß,
Anja

#2

Städtische Streusalzregelung
Hallo Anja,

Würde gerne mal an unsere Stadt (Frankfurt/Main) schreiben und mich beschweren, allerdings fehlen mir noch stichhaltige Argumente und ich wäre über Eure Hilfe froh.

zum Thema Streusalzschäden kann ich wenig Fundiertes beitragen, aber zumindest einen Hinweis darauf geben, welche Regelung in unserer Stadt gilt, Zitat aus den Infoseiten der Stadtreinigung:

_Aus Umweltschutzgründen ist das Streuen mit Salz bzw. auftauenden Stoffen auf Gehwegen grundsätzlich verboten. Eine Ausnahme besteht dann, wenn durch abstumpfende Mittel keine ausreichende Wirkung mehr erzielt werden kann, z.B. bei Eisglätte oder Gehwegen mit starkem Gefälle. Auf jeden Fall ist auf einen größtmöglichen Abstand zur angrenzenden Vegetation zu achten. […]

In haushaltsüblichen Mengen wird Splitt während der Öffnungszeiten bei den städtischen Betriebshöfen kostenlos abgegeben.[…] Weiterhin ist es erlaubt, Sand von städtischen Kinderspielplätzen als Streumittel zu verwenden. Die Sandkästen werden im Frühjahr wieder mit frischem Sand aufgefüllt._

Quelle: http://www.bielefeld.de/de/un/stadtreinigung/winter/

Viele Grüße
Diana

#3

Hi Diana,

es wird gemunkelt, Bielefeld gäbe es nicht, aber wenn ich das lese:

Quelle: http://www.bielefeld.de/de/un/stadtreinigung/winter/

wird mir warm ums Herz und ich finde dieses Bielefeld klasse! :smile:

Gruß,
Anja

#4

Hallo Anja,

bei näherer Beschäftigung mit dem Thema muss man schon zu dem Schluss kommen, dass das Streusalz möglicherweise mehr schadet als nutzt. Es sorgt für Schäden an Bäumen, Brücken und Fahrzeugen. Darüber hinaus führt es tatsächlich zu einer Beeinträchtigung des Grundwassers. Diesen Schäden wird dann meistens der zusätzliche Sicherheitsgewinn entgegengehalten. Dieser existiert aber kaum, da die Leute einfach schneller fahren, wenn Salz gestreut ist. Mir persönlich ist der angebliche Nutzen auch deswegen schleierhaft, da ich diesen Winter trotz des massiven Streusalzeinsatzes auch schon den Berg hoch laufen durfte, da kein Bus fuhr. Der sogenannte weiße Winterdienst scheint mir da doch die deutlich bessere Lösung zu sein. Das bedeutet, es werden abstumpfende Mittel auf der festgefahrenen Schneedecke eingesetzt.

Hier weitere Informationen zu diesem Thema: MdB Hofreiter. Insbesondere das Hintergrundpapier (Aufsatz) ist lesenswert.

Viele Grüße
Ultra

#5

Bielefeld (off topic)
Hallo Anja,

und ich finde dieses Bielefeld klasse! :smile:

freut mich zu hören. Zwar bin ich keine gebürtige Bielefelderin, aber doch, hier gibt es durchaus Erfreuliches. Momentan z.B. direkt vor meiner Haustür den tief verschneiten Teutoburger Wald.

Viele Grüße
Diana (nordish by nature)

#6

Abteilung Salzränder an Schuhen
Hallo

Weil die Salzränder mit der Salzlösung durchs Leder transportiert wurde, kann man sie meist wieder mit einem feuchten Lappen entfernen.

Sind die Schuhe schön sauber und wieder trocken, kommt eine normale Schuhpflege in Betracht, das ist meist Putzen mit Schuhcreme/Pflegemittel oder auch imprägnieren mit Spray.

MfG
Matthias

#7

Berlin
Hi!

In Berlin wurde die Salzstreuung schon vor einigen Jahren sehr stark eingeschränkt. Sicher findet man im Internet Informationen über die Auswirkungen. Ich erinnere mich an einen Bericht über die Straßenbäume, die sich wieder prima erholt haben.
Bestimmt gibt es dazu auch Unfallzahlen (Zu- oder Abnahme ohne Salzstreuung), Zahlen zu den Kosten etc.

Grüße
kernig

#8

Hallo,

Das ist von Stadt zu Stadt so unterschiedlich.

Bei mir ist zum Beispiel die größe und Beschaffenheit des Streugutes vorgeschrieben. Auf den Gewehgen und Fahrbahnen müssen unterschiedliche Streumittel verwendet werden. Asche und Sägespäne sind sowohl am Gehweg als auch auf der Fahrbahn zu streuen verboten. Auch normaler Sand ist verboten, da die Körnung des Sandes zu klein sein kann.

Bei Salz und anderen Auftaumitteln muß man chemiker und Jurist sein. Generell ist Salzsteuen verboten, aber man darf es, wenn innerhalb von 10 Metern keine offene Grünfäche ist. Innerhalb dieses Bereiches darf man es aber auch, wenn es gestattet ist. Was alles zu diesen Auftaumitteln zählt, kommt auf den Chemischen Inhalt dieses an.

Kurzum: Mir ist das zu kompliziert. Ich streue so, dass niemand ausrutscht. Das ist das, was für mich zählt.