da die Sulfate unter den bekannten Bedingungen im Mörtel als
Calciumsulfat-Ion vorliegen, sind diese wohl nicht ernsthaft
als „wasserlöslich“ zu bezeichnen.
Nur das es nicht unbedingt Calciumsulfat, sondern auch Alkalisulfate oder Magnesiumsulfat sein kann. Schäden durch solche Salzbildungen sind vor allem nach Renovierungen von Altbauten nicht selten.
Und auch Calciumsulfat hat eine gewissen Löslichkeit, Gips kann als Beimischung ziemlich ungeschickt sein, siehe die Bröselsteine von Xella. Die werden nämlich von dem ach so unlöslichen Gips zerlegt. Nicht umsonst fällt man Sulfate gravimetrisch mit Barium aus. Calciumsufat ist schwer löslich, nicht unlöslich.
Außerdem ist der „Angst-Aspekt“ der Mauerwerkssprenungen durch
Kristallisationsdruck völlig unrealistisch! Man muss sich nur
die Historie, also das Entstehen der Salze vor Augen führen,
dann wird das schnell klar. Die Kristallisation entsteht
nämlich nicht im Mauerwerk selbst (wie beispielsweise bei
Frost-Tausalzschäden in Betonbauwerken an Straßen) sondern AUF
der Mauerwerkoberfläche durch simples Verdampfen des
Lösemittels WASSER. Und so entsteht überhaupt kein
Kristallisationsdruck!!
Je nachdem, was da reinfloß und was da übrig bleibt. Ich würde da aus der Ferne keine Meinung bilden wollen. Außerdem hält nichts auf Dauer auf einer mit Nitraten durchzogenen Kellerwand, kein Putz und keine Farbe.
Und: es sind tatsächlich die sehr gut wasserlöslichen Nitrate,
die da an der Mauerwerksoberfläche aus dem gelösten in den
kristallinen Zustand überführt werden. Die fallen weiterhin
unter die Trivialbezeichnung „Salpeter“. Aber das ist ein
„alter Hut“ und in der einschlägigen Fachliteratur 1.000-fach
beschrieben.
Nitrate kommen meist nur dann in relevanten Mengen vor, wenn Fäkalien in der Nähe waren und nitrathaltiges Abwasser in die Wand gezogen ist. Die Bezeichnung „Mauersalpeter“ entstammt der Zeit Friedrich des Großen, als man Salpeter für Schiesspulver noch von den Wänden von Schweineställen abkratzte.
An Schäden an Mauerwerken und Putzen sind aber ebenso Chloride, Sulfate und andere Anionen beteiligt, nicht selten bilden sich auch Mischkristalle (z.B. Thermonatrit, Thenardit, Nitrokalit, Glaserit und Darapskit). Ohne die Art der Ausblühungen sehen zu können, ist aber alles Raterei.
Zur Beruhigung des OP kann man aber sagen, daß diese ganzen Salze nicht gefährlich sind und Bauschäden nicht sehr wahrscheinlich, jemand sollte aber zumindest mal einen Blick auf die Kristalle werfen und ggf. erst mal später ein Opferputz aufgetragen werden - wenn überhaupt.