Salzstöcke und Wasser

Hallo!
In einem Roman ist von einem „saltdome“, also Salzstock die Rede, über dem, wenn auch nur „ein kleines bisschen Wasser eintritt und daran frisst“, mit der Zeit ein Schluckloch entsteht, das größer und größer wird und alles im Umkreis verschlingt. (Habe auf der Omalos-Hochebene auf Kreta ein solches gesehen, aber das hatte nichts mit Salz zu tun.)

Ich kann mir als Laie so einen Vorgang schon vorstellen, dass Wasser eindringt und das Salz auflöst, aber nennt man die Einbrüche, die - evtl. - entstehen auch „Ponore“ oder ist das wieder etwas anderes? (Und passiert das überhaupt? Das Salz verschwindet ja nicht ganz und das Wasser wäre auch noch da???)
Gruß,
Eva

Das Wasser löst das Salz, es entsteht eine Salzlauge.

Übrigens wird das so ja auch gemacht um unterirdische Salzhöhlen (Kavernen genannt) künstlich herzustellen, man spült Wasser hinein und pumpt die Lauge ab. Es entsteht ein Hohlraum den man dann für Lagerzwecke (Gas, Erdöl) nutzen kann.

Und Salzstöcke sind meist nicht dicht unter der Erde, wenn dann würde die Deckschicht darüber einsacken, aber kaum als Loch, sondern als großflächige Bodensenkung.

MfG
duck313

Hallo
In Gebieten mit Oberflächennahen Salzstöcken passieren solche Einbrüche regelmäßig. Nennt man dann „Erdfall“. Die Ursache ist tatsächlich, dass sich durch Wasserzutritt das Salz allmählich auflöst.
(Aktuelle Ereignisse findet man per Google-Suche „Erdfall Salzstock“
Allerdings dauert so ein Prozess meist nicht unendlich lange an. Die im Rohsalz enthaltenen Wasserunlöslichen Anteile bilden irgendwann man eine wasserdichte Tonschicht aus (salzton), die dann bis zum nächsten undichtwerden den Salzstock schützt.
Und irgendwann ist das salz dann weg :slight_smile:
Wenn ein Salzbergwerk absäuft, ist die Lage natürlch kritischer, da das dann eine sehr große Angriffsfläche hat. Daneben kann so ein Grubeneinsturz generell dramatische Folgen haben (Siehe Vienenburg/Harz)

Ponore sind Schlucklöcher, in denen in Karstgebieten Wasserläufe hineinfließen und unterirdisch weiterströmen.

LG
Mike