Sammelklage der Kinder von Holocaust-Opfern

Hallo Experten,

ich weiß, dass ich mich jetzt auf ein schwieriges Terrain begebe und ich meine auch, dass man dieses Thema sehr sensibel angehen sollte.

Nachkommen von Holocaust-Überlebenden fordern mindestens 50 Millionen von der Bundesregierung. Sie haben ein gestörtes Verhältnis zu ihren Eltern sind traumatisiert, seien nicht in der Lage einer geregelten Arbeit nachzugehen und wollen, dass die Bundesrepublik Deutschland ihre Therapiestunden bezahlt.

M. E. kann niemand das Unrecht, das den Holocaust-Opfern widerfahren ist, angemessen entschädigen. Meine Zweifel richten sich aber dagegen, ob die zweite Generation von Holocaust-Überlebenden wirklich traumatisiert ist. Wut und Hass der zweiten oder gar dritten Generation gegen die Verursacher kann ich nachvollziehen. Letztlich muss man fragen, ist es möglich, dass traumatische Erlebnisse der Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden können?

Sollte es hier nur um Geld gehen wäre dies moralisch verwerflich?

Hallo Peter,

vielleicht würde diese Frage von dir besser ins Psychologie-Brett passen.

Letztlich muss man
fragen, ist es möglich, dass traumatische Erlebnisse der
Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden können?

Natürlich ist es möglich, das traumatische Erlebnisse der Eltern an die Kinter und Enkel weitergegeben werden. Und zwar in dem Zusammenhang, dass die Eltern sich mit diesem traumatischen Erlebnissen völlig anders verhalten als ohne diese schrecklichen Geschehnisse. Das wird entweder bewusst oder unbewusst an die Angehörigen übertragen. Näheres dazu kann sicherlich besser ein Fachmann auf dem Gebiet sagen.

Gruß

Phoebe

Hi,

ich weiß nicht, woher du deine informationen beziehst, Aber egal.
Natürlich ist es möglich, dass die zweite (und dritte) generaton nach den holocaust-opfern noch psychische auswirkungen verspürt.
Natürlich geschieht dies nicht im sinne einer vererbung. Die opfer selbst sind mitunter aber so stark traumatisch belastet, dass deren kinder sicherlich keine „normale“ kindheit hatten. Somit schlagen sich die damit verbundenen probleme ihrer kindheit nun seelisch nieder.

Ob man daraus nun einen anspruch geltend machen kann mag ich mal dahingestellt lassen.
Natürlich geht es dabei um geld. Der leidensdruck, den diese menschen verspüren, ist wie bei jedem psychisch kranken, enorm. Leider sind die nötigen therapien recht teuer, was aber ME die kassen übernehmen sollten. Aber, wie gesagt, ich kenne deine quelle nicht und daher auch nicht die genauen umstände der forderungen…

LG Alex:smile:

Hallo Peter,

vielleicht würde diese Frage von dir besser ins
Psychologie-Brett passen.

Hallo Phoebe,
du hast Recht, ich war mir nicht ganz sicher ob mein Artikel hierher passt. Weil meine Fragestellung grenzwertig ist und somit auch auf das Psychologie-Brett gepasst hätte.

Letztlich muss man
fragen, ist es möglich, dass traumatische Erlebnisse der
Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden können

Natürlich ist es möglich, das traumatische Erlebnisse der
Eltern an die Kinter und Enkel weitergegeben werden.

Ich gebe Dir auch hier Recht. Wobei man zwischen dem eigentlichen Trauma der Opfer und der Weitergabe eines traumatischen Erlebnisses unterscheiden müsste.

Und zwar in dem Zusammenhang, dass die Eltern sich mit diesem
traumatischen Erlebnissen völlig anders verhalten als ohne
diese schrecklichen Geschehnisse. Das wird entweder bewusst
oder unbewusst an die Angehörigen übertragen. Näheres dazu
kann sicherlich besser ein Fachmann auf dem Gebiet sagen.

Gruß

Phoebe

Erzeugen Verhaltungsstörungen der Eltern oder die Schilderungen schlimmer Erlebnisse eine psychische Traumabelastung bei den Kindern?
Müssten dann nicht die Nachkriegskinder (ich bin 1946 geboren und mein Vater hat in Russland grausame Dinge erlebt) deren Väter ebenfalls traumatische Erlebnisse im Krieg hatten nicht auch belastet sein?
Ich verkenne dabei nicht, dass der Holocaust eine andere Qualität hat
Ob uns da ein Psychologe geholfen hätte?
Gruß
Peter

huhu,

Letztlich muss man
fragen, ist es möglich, dass traumatische Erlebnisse der
Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden können?

ich denke, traumata sind nicht vererb- oder erziehbar. die kinder der opfer leiden dann unter anderen problemen, die die traumatisierten wohl auf sie applizierten.
man kann dieses problemapplizieren aber auch als hassanerziehung sehen. mehr als 60 jahre nach dem krieg könnte so eine forderung als provokation aufgefasst werden.

mfg:smile:
rené

Hallo Peter

Hallo Experten

Ich bin ganz, ganz sicher keine Expertin!!!

ich weiß, dass ich mich jetzt auf ein schwieriges Terrain
begebe und ich meine auch, dass man dieses Thema sehr sensibel
angehen sollte.

Diese Meinung teile ich auch.

M. E. kann niemand das Unrecht, das den Holocaust-Opfern
widerfahren ist, angemessen entschädigen.

Ja. So sehe ich das auch.

Letztlich muss man
fragen, ist es möglich, dass traumatische Erlebnisse der
Eltern an die Kinder und Enkel weitergegeben werden können?

Ich denke schon. Mein Beispiel ist nicht von Traumata, sondern vom Gegenteil, aber ich glaube in der Theorie darf man sie vergleichen.

Ich zB habe einen Verhältnis zu einem Land, das ich mittlerweile dreimal besucht habe, das nicht rational zu erklären ist: Ich liebe dieses Land wie mein eigenes und ich kann ganz sicher nicht darüber objektiv sein. Das werde ich zeitlebens nicht ändern können. (Will ich auch gar nicht) Doch das war schon so, lange, sehr lange bevor ich auch nur ein Bid von diesem Land sah, geschweige denn ewig bevor ich selbst das Land zum ersten mal betrat.

Sollte es hier nur um Geld gehen wäre dies moralisch
verwerflich?

Ich finde das einzige moralisch verwerflich ist das was die Ursacher dieser Traumata getan haben.

Schöne Grüße,
Helena

hi,

die haben vollkommen recht. Ich überlege auch schon seit einer Zeit, ob ich nicht von Frankreich wegen des Napoleon-Feldzuges Geld für meine Therapie verlangen soll, den das Unrecht, dass damals an meinem UrUrUrUrUrUrGroßvater begangen wurde, übertrug dieser an meinen UrUrUrUrUrGroßvater, dieser dann wieder an meinen UrUrUrUrGroßvater …

nein, nein, hier gets doch nicht nur um Geld, hier geht um, … kann jetzt nicht mehr schreiben muss zur Therapie

Leo

ps. wer Ironie findet, darf sie behalten

Hallo Helena

Sollte es hier nur um Geld gehen wäre dies moralisch
verwerflich?

Ich finde das einzige moralisch verwerflich ist das was die
Ursacher dieser Traumata getan haben.

haben die Verursacher dieses wohl auch vorrausgesehen und beschlossen , möglichst niemand als zukünftige Rächergeneration davonkommen zu lassen, in welcher Form auch immer die Rache dann aussehen würde

Schöne Grüße,
Helena

LG
Mikesch

hi,

die haben vollkommen recht. Ich überlege auch schon seit einer
Zeit, ob ich nicht von Frankreich wegen des Napoleon-Feldzuges
Geld für meine Therapie verlangen soll,

da haben wir 1870 ordentlich Revanche genommen und die Franzmänner ordentlich zur Kasse gebeten, sei froh, wenn dir wegen Verdun nicht irgendwelche Regressforderungen ins Haus flattern:wink: oder wegen der 100.000 tote französichen Zivilisten im Vorfeld des D-Day durch anglo-amerikanische Bomber…

LG
Mikesch

der muss jetzt auch schnell zu Therapie :smile:

Hallo Mikesh

haben die Verursacher dieses wohl auch vorrausgesehen und
beschlossen , möglichst niemand als zukünftige
Rächergeneration davonkommen zu lassen, in welcher Form auch
immer die Rache dann aussehen würde

Das glaube ich Dir aufs wort. Schließlich wollten sie auch 1000 Jahre herrschen!

Schöne Grüße,
Helena

Die meisten Menschen, die ihre Kindheit für verkorkst halten, bemerken das nicht erst im Lebensabend, wenn die Generation ihrer Eltern weggestorben ist.

fl

Hi

ich weiß, dass ich mich jetzt auf ein schwieriges Terrain
begebe und ich meine auch, dass man dieses Thema sehr sensibel
angehen sollte.

Warum das denn? Wer hier mitliest und schreibt dürfte mehrheitlich unter 80-90 Jahre alt sein, war also am Holocaust als Täter gar nicht beteiligt.

Wenn du Sensibiläten bei den Täternachfahren vermutest (und die gibt es noch und nöcher, lies einfach eine Antwort ein paar Etagen tiefen), dann muß man analog dasselbe auch der anderen Seite als prinzipielle *Möglichkeit* zugestehen.

(Daß es nur wenige derartig hart betrifft dürfte klar sein, denn sonst wären Millionen Menschen in der Klapsmühle, inkl. meiner unmittelbaren Umgebung.)

Gruß
d.

Hallo

Hallo Mikesh

haben die Verursacher dieses wohl auch vorrausgesehen und
beschlossen , möglichst niemand als zukünftige
Rächergeneration davonkommen zu lassen, in welcher Form auch
immer die Rache dann aussehen würde

Das glaube ich Dir aufs wort. Schließlich wollten sie auch
1000 Jahre herrschen!

und sich nicht 1000 Jahre mit Prozessen dieser Art herumschlagen müssen, dafür hätten die gar keine Zeit gehabt

Schöne Grüße,
Helena

LG
Mikesch

Am besten geben wir…
denen eine Einzugsermächtigung.

Der Baron

Hallo Mikesh

Schließlich wollten sie auch 1000 Jahre herrschen!

und sich nicht 1000 Jahre mit Prozessen dieser Art
herumschlagen müssen, dafür hätten die gar keine Zeit gehabt

Ja klar. Aber die Geschichte hat ihnen die Antowrt schon selbst gegeben. Leider rund 15 Jahren zu spät…

Schöne Grüße,
Helena