Sammlung gewinnbringend auflösen

Liebe/-r Experte/-in,
ich hab eine briefmarkensammlung geerbt, hatt früher auch selber mitgesammelt. über die jugend hinaus allerdings hat sich das interesse nicht gehalten und jetzt möchte ich die sammlung verkaufen. nur wie geh ichs am besten an, v.a. dann wenn ich das beste angebot oder zumindest ein gutes finden möchte?

und wie find ich raus was mir die kompletten jahrgänge ungefähr bringen sollen?

österreich postfrisch zb 1986-2010, liechtenstein postfrisch 1993-2003… gibts da irgendwelche foren? preislisten? (hab natürlcih schon ein bisschen recherchiert, aber mit den ergebnissen nicht wirklich zufrieden…)

danke für ihre mühe!
alles schöne
antón

Hallo,

eine Preisliste für komplette Jahrgänge gibt es im eigentlichen Sinne nicht.

Man könnte versuchen Vergleichsangebote für einzelne Jahrgänge oder ähnliche Sammlungen im Internet (Ebay, Kleinanzeigen,… usw) zu finden.
Zum anderen könnte man in einschlägigen Katalogen (Michel) nachschauen, was einzelne Marken Wert sind. Wobei hier zu beachten ist, dass der Verkaufspreis ca. 30% des Wertes im Katalog entspricht.

Da die Jahrgänge noch recht jung sind, würde ich von einem Verkauf abraten, da dieser im unwahrscheinlichsten Fall gewinnbringend sein würde. Als Wert würde ich den Realwert der Marken ansetzen!
Ich würde die Sammling lieber in einen luftdichten Karton (Schuhkarton) packen, etwas Silicagel (das Zeug in den kleinen Beuteln beim Schuhkauf) dazu, wegen der Feuchtigkeit, und das ganze dann einfach auf den Dachboden/ Abstellkammer und einfach 20 Jahre „vergessen“.

Liebe Grüße, Tilo…

Sehr geehrter Anton,
Leider kann ich Ihnen auch keine erfreuliche Antwort geben. Die „neuen“ Briefmarken, etwa der letzten 50 Jahre, sind - mit ganz wenigen Ausnahmen - kaum von Interesse. Wenn sie noch frankaturgültig sind, werden sie um ca. 80% des Nominales gehandelt, wenn sie jemand zum frankieren braucht.
Die beste Verwendung dürfte ein Geschenk an jemanden sein, der Freude an den bunten Bildchen hat.
MfG
Peter Elbau

Lieber Antón,

die bittere Wahrheit ist, dass der Verkauf von Briefmarken, insbesondere der letzten Jahre, mit Sicherheit nicht das einbringt, was Sie oder Ihr Erblasser investiert haben. Dabei haben Sie noch Glück, Liechtenstein und Österreich sind im deutschsprachigen Raum relativ populäre Sammelgebiete. Ein recht preisgünstiger Versender bietet etwa Liechtenstein 1993-2003 für ca. 400 Euro an, für Österreich 1986-2010 werden etwa 800 Euro verlangt. Glauben Sie aber bitte nicht, dass Sie auch nur annähernd in diesen Bereich kommen. Ich glaube nicht, dass sie (wenn überhaupt) mehr als 250 bis 300 Euro für diese Objekte bekommen werden. Die Alben kosten für die von Ihnen bezeichneten Jahrgänge in der Regel mehr als ihr Inhalt. Sie werden von den Händlern aber stets nur als lästiger, weil platzfüllender „Beifang“ angesehen. Ich verweise hier auch auf einen Artikel, den ich über Briefmarken als Kapitalanlage für ebay verfasst habe.

Wenn Sie also weder auf das Geld, noch auf den Platz angewiesen sind, würde ich mit dem Verkauf noch ein wenig warten. Ich habe auch beobachtet, dass in den USA bessere Preise geboten werden, nur frisst die Frachtrate den Vorteil wieder auf.