Satan symbolisiert (!) das menschliche „Schlechte“ und ist
keine fremd- oder eigenbestimmte „Kraft“ oder „Energie“
Wie auch immer man das definiert - der Dualismus zwischen
Jesus und Satan, zwischen Gut und Böse, ob jetzt
personifiziert oder symbolisiert, IST ein klassisches
christliches Motiv. Andere Religionen haben dieses nicht.
Selbst da wo es den Satan gibt (Judentum) hat er eine andere
Bedeutung.
Hi datafox,
weißt Du mehr über die Rolle des Satans oder des „Bösen“ im Judentum? Eigentlich könnte man auch einen eigenen Thread aufmachen…
Fakt ist, dass sich in der Bibel die allgemein geläufige Geschichte vom gefallenen Engel nicht findet - eine sehr abenteuerliche Interpretation einer Textstelle über einen gefallenen Stern ausgenommen. Das ist schon erstaunlich, denn die Trennung zwischen Gut und Böse ist ja ein wichtiger Punkt des Christentums, zumindest aus Laiensicht. Im alten Testament scheint Satan auch ein direkter Untertan Gottes zu sein, der in dessen Auftrag Hiob auf die Probe stellt - ein Gegenspieler des Menschen, nicht Gottes. Klar, in einer polytheistischen Umgebung, in der jedes Volk oder Berufsgruppe den eigenen Gott hat, gibt es keine Probleme externe Gegenspieler zu finden. Schwierig wird es dann, wenn Gott wirklich einzig, allmächtig und „gut“ ist, warum gibt es dann Nicht-Gutes?
Meinem jetzigen Erkenntnisstand zufolge wurde der Gut/Böse-Dualismus im Iran erfunden (die Religion Zarathustras), von dort kommt auch die Geschichte von dem gefallenen Engel. Im Neuen Testament könnte die Story schon zum allgemeinen kulturellen Hintergrund gehören. Satan scheint „böser“ zu sein als im alten, woher er kommt, steht aber nicht da. Irgendwie muss der Dualismus spätestens um die Zeitwende herum auch in die jüdische Religion eingesickert sein, und mich würde der aktuelle Stand interessieren.
Viele Grüße,
Ptee