Satan?

Hallo datafox,

nein - Satanismus ist sicher kein „umgedrehtes Christentum“. Satan ist ein menschliches Konstrukt und keine Person oder das „personifizierte Böse“.

Satan symbolisiert (!) das menschliche „Schlechte“ und ist keine fremd- oder eigenbestimmte „Kraft“ oder „Energie“ oder schlimer noch - gehörnter Stier oder Widder oder sonstwas.

Menschen, die ihr oder das Verhalten anderer bzw. Dinge (wie Krieg, Katastrophen etc.) auf den „Satan“ versuchen abzuwälzen, versuchen nur keine Verantwortung für ihr eigenes Tun übernehmen zu müssen.

Herzliche Grüsse,

fr. Christian

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Liebe Kate
Obwohl ich keinen Satanisten im Freundeskreis habe, verringert dies nicht, so glaube ich, meine Urteilsfähigkeit. Du schreibst von Vorurteilen.
Natürlich habe ich welche.
Es gibt keinen Menschen, der frei von Vorurteilen ist. Sie sind uns zum Überleben mitgegeben worden.
Ich wollte mit meinen Thesen kein Urteil fällen, sondern meine Sicht der Dinge darstellen und damit im Sinne des „Fragestellers“ eine Diskussion auslösen. Dies hat schon mal geklappt. Ich danke dir für deine Antwort. Ich merke, dass wir verschiedene Definitionen des Begriffes „SatanistIn“ haben. Versuchen wir, das Inhaltliche zu klären:

1.) Ich werde versuchen, meinen Standpunkt zu verdeutlichen.
Ich habe geschrieben „wie Yin ohne Yang“.
Damit meine ich, dass der glaubende Mensch innerhalb der von ihm gewählten Religion sehen können muss, ob er sich in die richtige (die Zielrichtung) bewegt. Das kann er nicht, wenn er sich nur in eine geistige Richtung bewegen kann. Im Christentum oder im Islam strebt er, wenn man es pauschal formulieren kann, „das Gute“ an. Es gibt viele gäubige Muslime und Christen die ihr Handeln an dem „Guten“ (Pol) ausrichten, aber erkennen müssen, vielleicht erst am Ende ihres Lebens, dass sie „das Böse“ (Gegenpol) getan haben. Sie haben aufgrund dieser Bipolarität eine Chance zur Einsicht. Oder wenn man so will, zur Umkehr.
Ich schreibe von den geistigen Grundlagen, die so einer Haltung zu Grunde liegen müssten.
Du schreibst von der Haltung. Und nennst dann Argumente dafür. Du betonst ganz stark den Egoismus. Und den Hang zu materiellen Dingen. Ist das Satanistik? Ist das nicht eher ein gesellschaftliches Phänomen? Wenn dem so ist, ist dann die Mehrheit der kapitalistischen Länder satanistisch? Wohlgemerkt, ich denke nicht, das du das glaubst. Aber deine Freunde haben eventuell ein sehr oberflächliches Weltbild.

Ich halte meine These für nicht widerlegt.

2.) Du fragst genau nach, wie denn das Scheitern zu verstehen sei. Ich muss gestehen, ich habe das auch sehr oberflächlich formuliert. Mit „Scheitern“ meine ich umfassend voll und ganz „Scheitern“. Sich nicht weiterentwickeln können, da die geistige Grundlage immer auf eine seltsame Art und Weise unvollständig ist (s. Punkt 1.)). Als Bewegung muss sie scheitern, da sie ja das Ideal hat, möglichst egoistisch zu sein. Alle Bewegungen, die in irgendeiner Form ins Getriebe der Welt eingreifen, erfordern eine Grundsolidarität.

Ich halte meine These für nicht widerlegt.

3.) Deine Antwort in diesem Punkt hat mich sehr überrascht und auch sehr gefallen. Nun gut, es gibt keine „Satanistenbibel“. Sie wäre auch unvollständig (s. Punkt 1.)).
Dann schreibst du, die Bibel sei eine Grundfeste der Satanisten.
Ich bin nicht das, was man einen Christen nennt.
Aber ich würde solche Satanisten auffordern, dieses Buch nicht nur teilweise, sondern im Zusammenhang zu lesen. Satan könnte nur existieren, wenn Gott existiert. Alles andere ist logisch nicht möglich.
Daher ist diese Ableitung einer Religion aus einer Religion mehr als zweifelhaft.

Ich halte meine These für nicht widerlegt.

4.) Ich kann mich dir in dem Punkt anschließen. Die Bezeichung „Sektenbewegung“ ist treffender. Es mag auch sein, dass sich Satanisten früher nicht treffen konnten, weil das lebensgfährlich gewesen wäre. Ich denke, dass das so stimmt.
Nicht einverstanden bin ich inzwischen mit meiner pauschalen Behauptung „…wird - leider ist das so einfach - psychisch krank“. Es klingt mir zu sehr nach einer Formel. Ich möchte diesen Satz eher so formulieren:

„…läuft Gefahr - leider ist das so einfach - psychisch krank zu werden“

Ich formuliere dies um, um nicht einen Automatismus herzustellen. Ansonsten bleibe ich inhaltlich bei meiner Darstellung. Ich bin kein Psychologe, aber vielleicht äußert sich ein Psychologe zu diesem Thema.
Mit transzendenten Sehnsüchten meine ich die sinnlich nicht erfahrbaren Hoffnungswünsche, die nach dem Tode stattfinden sollen. Sie sind spiritueller Natur. Atheisten haben so etwas nicht, zumindest die Strenggläubigen, da hast du recht. Aber die Atheisten sind sich dieses Zustandes sehr bewusst.
Ich halte meine These für nicht widerlegt.

Die Schlussbemerkung irritierte mich, da sie auf einem Missverständnis beruht. Ich meinte nicht die körperlichen, sondern die seelischen Auswirkungen.
Ansonsten danke ich dir, dass du dir viel Zeit für eine Antwort genommen hast. Ich habe das auch getan. Wenn du etwas wirklich inhaltlich Neues als Gegenargument aufs Tapet bringen möchtest, dann bitte ich dich um eine Antwort.
Wenn nicht, so müssen wir akzeptieren, dass wir eben eine verschiedene Sicht der Wirklichkeit haben.
Viele Grüße
Voltaire

Hallo!

Ein heißer Tip von mir. Lass dich mit diesen Dingen nicht ein. Sie sind nur gefährlich. Über den Satanismus kannst du sehr genau unter www.wikipeda.de nachlesen.

Satanismus ist keine Teufelsanbetung (hab ich auch zuerst vermutet aber in wikipeda nachgelesen das dem nicht so ist).

Gruss

Petra H.

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MOD: full-quote entfernt

Hi!

1.) Im
Christentum oder im Islam strebt er, wenn man es pauschal
formulieren kann, „das Gute“ an. Es gibt viele gäubige Muslime
und Christen die ihr Handeln an dem „Guten“ (Pol) ausrichten,
aber erkennen müssen, vielleicht erst am Ende ihres Lebens,
dass sie „das Böse“ (Gegenpol) getan haben. Sie haben aufgrund
dieser Bipolarität eine Chance zur Einsicht. Oder wenn man so
will, zur Umkehr.

Das gibt es im Satanismus auch, nur auf gänzlich andere Weise als wir es uns vorstellen. Ein Altruismus, der von anderen Religionen oft gefordert wird, ist hier das Versagen, wenn man sich also selbst aufgibt, dann ist das nicht im Sinne dieser Glaubensrichtung. Wohl im Sinne ist aber, ein ausgewogenes Leben mit der Selbstakzeptans und eigenen Bedürfnisserfüllungen zu führen und doch einen Ausgleich zur Sozialen Notwendigkeit zu finden.

Du betonst ganz stark den Egoismus. Und den Hang zu
materiellen Dingen. Ist das Satanistik? Ist das nicht eher ein
gesellschaftliches Phänomen? Wenn dem so ist, ist dann die
Mehrheit der kapitalistischen Länder satanistisch?

Es ist zum Teil beides. Mhm, wie erkläre ich das jetzt?
Das ist nicht so ganz einfach.
Also, Es gibt 9 Grundregeln (sowas wie Gebote) für Satanisten (zumindest diese Gruppe), aber ich kenne sie nicht alle, schon gar nicht im Wortlaut.
Ich weiß dass die ersten was damit zu tun haben, dass man vor allem für *sich selbst* leben soll, statt für andere. Dass man sein Leben selbst verbessern soll (im Sinne von „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ ein beliebter Spruch auf gefälschten 2DM Stücken), also Karriere machen, Reichtum anhäufen, berühmt werden…
Sozusagen: Besser allein und reich, als arm in einer Familie.
Das meinze ich mit dem egozentrischen, und es hat durchaus Ähnlichkeit mit dem Kapitalismus, nur dass letzterer aus anderen Motiven und wohl kaum so exzessiv ausgeführt wird (und es wohl eher an alternativen Modellen fehlt).

Ich halte meine These für nicht widerlegt.

Ich wollt auch nix widerlegen, ich wollte Dinge darlegen :smile:

2.) Du fragst genau nach, wie denn das Scheitern zu verstehen
sei. Ich muss gestehen, ich habe das auch sehr oberflächlich
formuliert. Mit „Scheitern“ meine ich umfassend voll und ganz
„Scheitern“. Sich nicht weiterentwickeln können, da die
geistige Grundlage immer auf eine seltsame Art und Weise
unvollständig ist (s. Punkt 1.)). Als Bewegung muss sie
scheitern, da sie ja das Ideal hat, möglichst egoistisch zu
sein. Alle Bewegungen, die in irgendeiner Form ins Getriebe
der Welt eingreifen, erfordern eine Grundsolidarität.

Das lässt sich in der bisherigen Zeitebene kaum sagen, aber in Teilen hast du natürlich recht. Darum gibt es auch keine große satanische Kirche oder ähnliches, Satanismus ist mehr eine Religion für den Einzelnen.
Während der Hauptgrund für eine Religion mit ist, eine Gemeinschaft aufzubauen - das fängt schon mit dem Animalismus in der Steinzeit an, die Stämme der Raben gegen die Stämme des Bären…- will dies der Satanismus gar nicht.
Es kann sein, dass sich Satanisten finden und eine Gemeinschaft bilden, aber diese Gemeinschaft ist dann ganz anders aufgebaut als die mit dem Rückhalt wie wir ihn von der Kirche kennen (sollten).

3.)
Ich bin nicht das, was man einen Christen nennt.
Aber ich würde solche Satanisten auffordern, dieses Buch nicht
nur teilweise, sondern im Zusammenhang zu lesen. Satan könnte
nur existieren, wenn Gott existiert. Alles andere ist logisch
nicht möglich.

Das ist deine Krux. Die Satanisten lehnen die Akzeptanz nicht ab, wie schon jemand in diesem Thread schrieb: Um sich den Antagonisten einer Religion zu Eigen zu machen, muss man die Religion selbst verinnerlicht haben.
Darum heißt es ja auch, Satanisten seien die treusten Christen, denn ohne Gott, kein Teufel (das schrieb ich glaube ich auch).
In sofern wird dein Punkt hier nichtig.
Sie glauben also, dass Gott existiert, das ist eine Grundfeste, nur hier ist Gott der Antagonist, sie glauben an Gott, sie kennen die Bibel, aber sie lesen/sehen sie anders.
Angesichts so mancher Greueltaten in der Bibel ist mir dies nicht völlig unverständlich.
Lucifer als Beispiel, taucht in der Bibel nicht wirklich oft auf, noch weniger als die Teufels/Satan Erwähnungen, auf diese Weise bleibt natürlich viel Raum, ihn zu idealisieren.
Eine dieser Idealisierungen, der ich selbst auf schriftstellerischer Weise sehr angetan bin, ist die, dass Lucifer, der „Lichtbringer“ eine Art 2. Gesicht hatte, sprich, er sah es kommen, dass die Menschen sündig werden (in weitern Versionen: Dass die die Schöpfung zerstören würden) und wendete sich darum gegen Gott.
Dabei gab es dann noch die Versionen zu a) Lucifer wollte sein wie Gott oder b) Lucifer hatte schlicht was gegen die Art wie Gott schuf.

Daher ist diese Ableitung einer Religion aus einer Religion
mehr als zweifelhaft.

Das gilt für viele andere Glaubensgemeinschaften auch. Sogar fürs Christentum. Wäre ich ein antiker Mensch und hätte immer gehört „bring den oder den um wenn das und das ist…“ und plötzlich sagt jemand „nein halte ihm die andere Wange hin“ wäre ich auch sehr irritiert. Das ist jetzt natürlich stark vereinfacht.

4.) Ich kann mich dir in dem Punkt anschließen. Die Bezeichung

Mit transzendenten Sehnsüchten meine ich die sinnlich nicht
erfahrbaren Hoffnungswünsche, die nach dem Tode stattfinden
sollen. Sie sind spiritueller Natur.

Doch doch, die gibt es in dem schon zitierten „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ Prinzip. Wer ein bestmögliches Leben geführt hat, wird von Lucifer im Jenseits dafür belohnt werden. Wie er belohnt wird, weiß ich nicht.

lg
Kate

kurze anmerkung
Dabei ist Lucifer eine positive Figur (…was

weiss ich, vorchristlicher Fruchtbarkeitsgott,
Prometheus-Äquivalent, …).

Grüße,

Ptee

Lucifer, der Namensgeber, ist der Lichtbringer in der christlichen Lehre als auch im römischen Sprachgebrauch, er ist der Morgenstern.
Genauer gesagt, der Gott und die Verkörperung des Morgensterns, der den Himmel absichert bevor Aurora durchs Bild tanzt und schließlich Sol über den Himmel hinwegreitet.
Wunderbar nachzulesen in Ovids Metamorphosen :smile:

Nur so am Rande.

lg
Kate :smile:

Hallo Kleine
Du solltest dich nicht in die Irre führen lassen, Satan ist nur eine wesen was sich die Religionen erfunden haben um ihre Gläubigen zu Festigen, na ja kennst das doch diese Drohung wer Sündigt kommt in die Hölle, obwohl noch keiner davon berichtet hat was eigentlich nach den Tod ist. Nun ich persönlich glaube das es nach den Tod nix gibt, man sollte das eine leben was man hat Gewissenhaft Lebe und wenn Man ein guter Mensch ist so weiß man was schlecht ist und was nicht, und es zeigt von Stärke und vom Charakter wenn man dieses aus Selbstverantwortung raus macht, ohne das man einen Religiösen Hintergedanken hat sonst komme ich in die Hölle oder in den Himmel. Den dann ist es Zweckgebunden. Jetzt bist du im Alter wo sich viele Fragen stellen gerade in Bezug auf Religion, was ich dir gerne mitgeben will ist lass dich nicht allzu sehr Verwirren und hinterfrage alles was man dir über Religion erzählt, eigne es dir nicht an weil manche dir sagen ja wer hat den sonst alles erschaffen und Gott hat uns alle lieb, das sind schwache Argumente, geh der Frage nach wie sich Religionen Entwickelt haben weit vor den Heutigen.
Bei den Römer und Griechen wie bei den Kelten gab es keinen Teufel da ihre Götter jeweils was Gutes wie was Schlechtes an sich hatten.
Nun die Jetzigen Religionen haben ja einen Gott der ja das Gute vertritt so brauchen sie auch das Gegenteil als Drohmittel. Die Chinesen hatten Dämonen aber nicht gleich zu stellen mit dem Teufel
Nun ich hoffe das ich dir einwenig helfen konnte
Schöne Grüße
Hicham Bekouri

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Hallo,

Ein heißer Tip von mir. Lass dich mit diesen Dingen nicht ein.
Sie sind nur gefährlich. Über den Satanismus kannst du sehr
genau unter www.wikipeda.de nachlesen.

Satanismus ist keine Teufelsanbetung (hab ich auch zuerst
vermutet aber in wikipeda nachgelesen das dem nicht so ist).

Zu Deutsch: Du hast von diesen Dingen keine Ahnung (musstest überhaupt erstmal nachgucken, was das ist), weisst aber, dass sie gefährlich sein müssen… alles klar, keine Nachfragen.

Anwar

1 Like

Hallo,

Satanismus deutet das Verhältnis zwischen Satan und Gott um.
Satan ist darin nicht die Verkörperung des Bösen, sondern ein
Streiter für die Rechte der Menschen. Er ist gewissermaßen der
Emanzipator, der sich dem patriarchalen Machtanspruch Gottes
entgegenstellt und dem Menschen seine gottgleichen Rechte
verschafft.

und worin unterscheidet er sich dann vom Humanismus?
Der hat ja dasselbe Ziel.

Gruss Harald

Hallo,

Satanismus deutet das Verhältnis zwischen Satan und Gott um.
Satan ist darin nicht die Verkörperung des Bösen, sondern ein
Streiter für die Rechte der Menschen. Er ist gewissermaßen der
Emanzipator, der sich dem patriarchalen Machtanspruch Gottes
entgegenstellt und dem Menschen seine gottgleichen Rechte
verschafft.

und worin unterscheidet er sich dann vom Humanismus?
Der hat ja dasselbe Ziel.

Wenn man das auf die abstrakten letzte Ziele eindampft mag es Ähnlichkeiten geben, aber im Detail und vor allem in den Mitteln fällt es dann doch komplett auseinander.
Ich denke der Humanismus strebt nicht die Erlangung göttlicher Macht an und bedient sich nicht (sexual)magischer Praktiken.

Gruß
Werner

Aus „Du sollst nicht Morden!“ wird nicht „Du sollst Morden!“,
aber die Ermächtigung selbst zu entscheiden welches Leben
schützenswert ist und welches nicht.

das IST die Umkehrung: Aus „Es gibt ein absolutes Gutes“ wird „es gibt kein absolutes Gutes“. Ich weiß nicht worüber wir diskutieren, wir sind uns einig :wink:

Gruß
datafox

Satan symbolisiert (!) das menschliche „Schlechte“ und ist
keine fremd- oder eigenbestimmte „Kraft“ oder „Energie“

Wie auch immer man das definiert - der Dualismus zwischen Jesus und Satan, zwischen Gut und Böse, ob jetzt personifiziert oder symbolisiert, IST ein klassisches christliches Motiv. Andere Religionen haben dieses nicht. Selbst da wo es den Satan gibt (Judentum) hat er eine andere Bedeutung.

Gruß
datafox

Satan symbolisiert (!) das menschliche „Schlechte“ und ist
keine fremd- oder eigenbestimmte „Kraft“ oder „Energie“

Wie auch immer man das definiert - der Dualismus zwischen
Jesus und Satan, zwischen Gut und Böse, ob jetzt
personifiziert oder symbolisiert, IST ein klassisches
christliches Motiv. Andere Religionen haben dieses nicht.
Selbst da wo es den Satan gibt (Judentum) hat er eine andere
Bedeutung.

Hi datafox,

weißt Du mehr über die Rolle des Satans oder des „Bösen“ im Judentum? Eigentlich könnte man auch einen eigenen Thread aufmachen…

Fakt ist, dass sich in der Bibel die allgemein geläufige Geschichte vom gefallenen Engel nicht findet - eine sehr abenteuerliche Interpretation einer Textstelle über einen gefallenen Stern ausgenommen. Das ist schon erstaunlich, denn die Trennung zwischen Gut und Böse ist ja ein wichtiger Punkt des Christentums, zumindest aus Laiensicht. Im alten Testament scheint Satan auch ein direkter Untertan Gottes zu sein, der in dessen Auftrag Hiob auf die Probe stellt - ein Gegenspieler des Menschen, nicht Gottes. Klar, in einer polytheistischen Umgebung, in der jedes Volk oder Berufsgruppe den eigenen Gott hat, gibt es keine Probleme externe Gegenspieler zu finden. Schwierig wird es dann, wenn Gott wirklich einzig, allmächtig und „gut“ ist, warum gibt es dann Nicht-Gutes?

Meinem jetzigen Erkenntnisstand zufolge wurde der Gut/Böse-Dualismus im Iran erfunden (die Religion Zarathustras), von dort kommt auch die Geschichte von dem gefallenen Engel. Im Neuen Testament könnte die Story schon zum allgemeinen kulturellen Hintergrund gehören. Satan scheint „böser“ zu sein als im alten, woher er kommt, steht aber nicht da. Irgendwie muss der Dualismus spätestens um die Zeitwende herum auch in die jüdische Religion eingesickert sein, und mich würde der aktuelle Stand interessieren.

Viele Grüße,

Ptee

Hallo!

Stimmt auffallend, ich hab von solchen Dingen keine Ahnung. Ja und da ich nicht allwissend bin habe ich einfach mal nachgelesen. Als erwachsener und reifer Mensch muss ich nun wirklich nicht alle Dinge ausprobieren um zu noch mehr Erkenntnis zu gelangen. Glaube mir ich habe schon einen großen Erfahrungsschatz. Dinge wie Satanismus, Sekten oder ähnliches will ich nicht erst ausprobieren. Man hat dann womöglich das Problem nie wieder aus der Krise rauszukommen.

Gruss

Petra H.

Hallo,

Ein heißer Tip von mir. Lass dich mit diesen Dingen nicht ein.
Sie sind nur gefährlich. Über den Satanismus kannst du sehr
genau unter www.wikipeda.de nachlesen.

Satanismus ist keine Teufelsanbetung (hab ich auch zuerst
vermutet aber in wikipeda nachgelesen das dem nicht so ist).

Zu Deutsch: Du hast von diesen Dingen keine Ahnung (musstest
überhaupt erstmal nachgucken, was das ist), weisst
aber, dass sie gefährlich sein müssen… alles klar, keine
Nachfragen.

Anwar

Satan gibt´s nicht
Hallo datafox,

der Satan ist ein ursprünglich heidnisches Symbol, was in der christlichen Volksfrömmigkeit mißverständlich und ganz eindeutig als kirchliches Machtinstrument verwand wurde, um den „kleinen, dummen“ Christenmenschen möglichst „dumm“ zu halten und ihn einzuschüchtern.

Einen dogmatischen Dualismus Jesus vs. Satan oder die personifizierte Existenz Satans oder des Teufels (z. B. gefallener Engel etc.) ist m. E. keine christliche Glaubenslehre. Wer hier von einer „christlichen Lehre“ spricht, hat diese m. E. offensichtlich mißverstanden.

Das was im christlichen Kontext unter dem Symbol „Satan“ verstanden wird, ist - leger ausgedrück - der menschliche „Schweinehund“ bzw. die „Versuchung“, etwas zu tun, was nicht den beiden wichtigsten christlichen Geboten (es gibt nur einen Gott und du sollst deinen Nächsten lieben) entspricht.

Herzliche Grüsse,

fr. Christian

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Hallo,

Ja
und da ich nicht allwissend bin habe ich einfach mal
nachgelesen. Als erwachsener und reifer Mensch muss ich nun
wirklich nicht alle Dinge ausprobieren um zu noch mehr
Erkenntnis zu gelangen.

Also meine lebenserfahrung sagt mir, dass ich besser nur Dinge glaube, die ich a) selbst erlebt habe oder b) die nachvollziehbar von mehreren unabhängigen Quellen geschildert wurden (z.B. die meiste naturwissenschaft fällt darunter). Definitiv nicht unter b) fallen Berichte von irgendwelchen Sektenaussteiger, die jawohl ihren eigenen Grund haben, schlecht über die Sekte zu reden… man kennt das: Man geht im Streit und macht dann miese Stimmung.

Grüße,

Anwar

der Satan ist ein ursprünglich heidnisches Symbol, was in der
christlichen Volksfrömmigkeit mißverständlich

Es ändert nichts daran, daß der Satanist sich diese, falsche, Interpretation des Christentums als Vorlage nimmt und diese dann auf den Kopf stellt.

Gruß
datafox

weißt Du mehr über die Rolle des Satans oder des „Bösen“ im
Judentum?

Ja tue ich, und eins kann ich dir sagen, einen jüdischen Satanismus gibt es nicht, auch wenn man alles falsch verstehen will, weil das keinen Sinn ergäbe. Satan ist zwar erwähnt, aber nicht in dieser Form.

Meinem jetzigen Erkenntnisstand zufolge wurde der
Gut/Böse-Dualismus im Iran erfunden

Oh yeah das Böse kommt garantiert vom Iran :open_mouth:

Gruß
datafox

Meinem jetzigen Erkenntnisstand zufolge wurde der
Gut/Böse-Dualismus im Iran erfunden

Oh yeah das Böse kommt garantiert vom Iran :open_mouth:

Gruß
datafox

Jep, und nennt sich Ahriman. Ahriman ist der Gegenspieler von Ahura-Mazda (keine Autowerbung). Ahura-Mazda ist eine altiranische Gottheit die hier zum höchsten Gott erhoben wird, allerdings wird über die Reinheit des Monotheismus diskutiert, da diese Gottheit personifizierte Aspekte hat.

Fest steht als Gegenpol jedoch Ahriman. Ahura-Mazda ist das Licht, der Geist, die Welt des Guten, das erstrebenswerte.
Ahriman ist das Böse, das Dunkle, die Finsternis, das Körperlich verdorbene.

Wichtig ist aber, das Ahriman ein Prinzip ist, und keine Gottheit, keine Person. Er tritt nicht auf, kann nicht gesehen werden, spricht nicht, eigentlich ist er ein „Es“.

lg
Kate

FAQ:1518
Hi Ptee,

weißt Du mehr über die Rolle des Satans oder des „Bösen“ im
Judentum? Eigentlich könnte man auch einen eigenen Thread
aufmachen…

Schau mal in das recht ausgiebige FAQ:1518
[Kleine Geschichte des Teufels]
Ich verwies an anderer Stelle bereits darauf.

Meinem jetzigen Erkenntnisstand zufolge wurde der
Gut/Böse-Dualismus im Iran erfunden (die Religion Zarathustras)

Das kann man so nicht sagen. In den Gathas (also den eigenen Texten Zarathustras) wird ein vorgegebener Dualismus gerade auszuheben versucht. spnta maniav und aŋra maniav stehen da als zwei Geisteshaltungen, zwischen denen der „Gläubige“ sich entscheiden solle. Zarathustra gerade, mit ahura mazda einen Monismus zu formulieren.

Dazu siehe auch:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Ein expliziter Dualismus kommt erst im Avesta zum Vorschein und wird im Zervanismus und im (noch späteren) Mithras-Kult deutlicher. Aber erst in der agyptischen Gnosis wird der Dualismus zum kosmologischen Schauspiel (das auch in der Apokalypse des NT zum Tragen kommt).

von dort kommt auch die Geschichte von dem gefallenen Engel.

Mitnichten! Siehe FAQ:1518

Irgendwie muss der Dualismus spätestens um die Zeitwende
herum auch in die jüdische Religion eingesickert sein, und
mich würde der aktuelle Stand interessieren.

In der jüdischen Religion gibt es diesen Dualismus nicht.

Gruß

Metapher

ahriman
Hi Kate,

Ahriman ist der Gegenspieler von Ahura-Mazda

Wie ich oben bereits schrieb, ist das keineswegs richtig. spnta maniav und aŋra maniav (der später zu ahriman verkürzt wird) sind vielmehr bei Zarathustra die Gegensätze. Und es sind eher Geisteshaltungen, weniger dämonische Gestalten.

Ahura-Mazda ist eine altiranische Gottheit die hier zum höchsten Gott erhoben wird

ahura mazda („Herr des Wissens“) ist von Zarathustra höchst persönlich eingeführt worden. Später wird der Name zu ormuzd verkürzt.

allerdings wird über die Reinheit des Monotheismus diskutiert,
da diese Gottheit personifizierte Aspekte hat.

Eben weil es eine personale Gottheit ist, war es zunächst ein reiner Monotheismus. Der ist in späteren Abzweigungen jedoch wieder dualisiert worden, bis hin zur Gnosis.

Fest steht als Gegenpol jedoch Ahriman. Ahura-Mazda ist das
Licht, der Geist, die Welt des Guten, das erstrebenswerte.
Ahriman ist das Böse, das Dunkle, die Finsternis, das
Körperlich verdorbene.

Ja, aber das ist nicht mehr altiranisch.

Grüße

Metapher

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