Satre- Existentialismus

Liebe/-r Experte/-in,Guten Abend,

ich bräuchte dringend Hilfe in Bezug auf den Existentialismus von Satre.
Wie ist dieser zu verstehen?? Die Existenz geht der Essenz voraus , was bedeutet dies?

Kennen Sie vielleicht das Buch von Satre „Das Spiel ist Aus“ ??
Dort kommt auch der Existentialimus vor…

Ich wäre Ihnen sehr sehr dankbar, wenn Sie mir weiterhelfen könnten!!

Vielen herzlichen Dank.
Grüsse,

Thomas Matter

Hallo Thomas,

das in dem Buch „Das Spiel ist Aus“ der Existenzialismus vorkommt, wundert mich nicht, wenn es dort um Sartre geht. Sartre ist ja auch ein Existenzphilosoph.

Dass die Existenz der Essens vorausgeht heisst: Der Mensch ist zuerst einmal. Was er aber ist, das ist dann noch nicht festgelegt. Genauer kann ich wegen der sehr allgemein gehaltenen Frage leider nicht werden (vielleicht noch mehr Lektürestudium betreiben).

Bei Heidegger taucht dieses Konzept ähnlich auf und heisst dort Geworfenheit.

Liebe Grüße,

Dafür muss man zunächst mal wissen, was der Unterschied zwischen Essenz und Existenz ist:

*Existenz ist das bloße Dasein
*Essenz ist das auf eine bestimmte Weise beschaffen sein

Normalerweise geht die Essenz der Existenz voraus. Z.B. gibt es erst einmal einen Plan von einem Tisch (wie der Tisch sein soll), bevor es den Tisch selbst gibt. Sartre sagt aber, dass es beim Menschen umgekehrt ist, dass dort die Existenz der Essenz vorhergeht. Damit meint er, dass der Mensch sich erst im Nachhinein in seinem Wie bestimmt. Dies ist nicht vorgegeben. Z.B. Stevie Wonder wird blind geboren, aber er macht aus seinem Defizit einen Vorteil, wird Musiker und verdient viel Geld mit seinen Platten. Bei Sartre ist es aber immer so, dass aus dieser Wahlmöglichkeit (was der Mensch aus seinem Leben macht) eine ungeheure Verantwortung erwächst. Der Mensch entscheidet sozusagen nicht nur für sich selbst, sondern für alle Menschen, weil er ein Beispiel für alle Menschen ist.

Frag ruhig noch mal nach, wenn Du etwas nicht verstanden hast.

Viel mehr als in den üblichen Quellen kann ich auch nicht ergänzen:

http://de.wikipedia.org/wiki/L%E2%80%99existentialis…

oder:
http://www.gutefrage.net/frage/jean-paul-sartre-und-…

Mit essentiellen Grüßen

Jeder Mensch weiß, wie er sich für sich fühlt, schon als Säugling fühlt er sich existent. Kierkegaard hat diesem Existenzgefühl philosophisch Ausdruck gegeben und alles andere, bei ihm den Christenglauben (“Essenz”), daran angeknüpft. Sartre verbindet das Existenzgefühl mit politischen Phänomenen. In „Das Spiel ist aus“ geht es aber eher um existenzielle Routinen, Pfadabhängigkeiten und alltägliche Zwangsläufigkeiten, die Evolutionsbiologen würden vom stammesgeschichtlichen Erbe sprechen.
Wie Camus sieht Sartre aus der Monadenhaftigkeit der (individuellen) Existenz einen Ausweg im gesellschaftlichen Handeln, Sartre wird Marxist und findet dann auch Stalin und Mao prima.
Zuviel denken kann eben auch dumm machen.
Gruß WD

Hallo,
tut mir leid; von Sartre habe ich leider absolut keine Ahnung.
Dennoch wünsche ich Viel Erfolg beim Studieren.
Beste Grüße,
Michael Gutmann

Hallo Thomas,

ich empfehle einführende Literatur wie die „Philosophische Hintertreppe“.

Ich glaube, dass der Existentialismus als Lebensgefühl bei vielen Menschen anzutreffen ist. Gemeinsam ist den Existentialisten ein Lebensgefühl einer zufälligen Existenz und Geschichte, die nicht vorherbestimmt ist oder einen Sinn erkennen lässt. Anders als im Nihilismus ist der Existentialismus nicht immer resignierend, sondern es geht um den selbstbestimmten Lebensentwurf, den selbstbestimmten Sinn in den Dingen. Das findest Du insbesondere bei dem deutschen Existentialisten Karl Jaspers.

Viel Freude bei der Philosophie wünscht

Jörg

Hallo Thomas,

leider kenne ich mich mit Existentialismus nicht aus. Bei solchen Fragen sollte die erste Anlaufstelle immer sein http://de.wikipedia.org/wiki/Historisches_W%C3%B6rte… .

beste Grüße
Markus

Hallo Thomas,

so ganz ohne Kontext ist die Frage nicht richtig gut zu beantworten.

Sartres Existentialismus ist eine phänomenologische Ontologie. Es geht (etwas platt) um das „reine Sein“. Nun ist die Frage, was das Sein ist, ist es die Existenz (Dasein) oder die Essenz (das Wesen). Sartre sagt nun, dass der Mensch existiert und sich durch diese Existenz selbst „formt“ und sich formen muss.

[Der Mensch entwirft sich auf eine Zukunft hin, er ist also im Feld der Möglichkeiten. Dieser Entwurf beinhaltet damit nicht nur das, was er ist, sondern auch, was er sein kann. Erst im Tod wird dieser Möglichkeitsraum beendet, daher entwirft sich der Mensch zum Tode hin]

Ich hoffe, dass Dir das weiterhilft.

Beste Grüße

Michael

Hallo Thomas,

ich hoffe ich werde dir weiterhelfen können.

„Existenz geht der Essenz voraus“ kann man so verstehen:

Der Mensch als solcher hat ja, bevor er wirklich existiert, schon bestimmte Eigenschaften die man ihm zuordnet z.B. dass er vernunftbegabt ist.
Die Wesens- oder Sinnbestimmung (Essenz) die der wirklichen Existenz voraus geht, kritisieren die Existentialisten und setzen ihr die Existenz entgegen.

Demnach kann man den Menschen nicht erfassen (oder etwas an ihm vorbestimmen), wenn er doch individuell sein soll.

Zudem kritisiert der Existentialismus den theoretischen Schwerpunkt den eine Wesenbestimmung mit sich bringt, da viele Eigenschaften erst durch die Erfahrung der Existenz gebildet werden und nicht schon essentiell im Menschen an sich vorhanden sind.

Das heißt bestimmte individuelle Eigenschaften entstehen erst nach dem der Mensch existiert, was aber in der „Essenz“ nicht vorausgesagt werden kann.

Auf Grund dieser menschlichen und emotionalen Erfahrungen beschäftigt sich der Existentialismus auch u.a. mit Themen wie Angst, Tod, Verantwortung, Freiheit. Nur durch das Beschäftigen und Erleben seiner selbst kann der Mensch sich erfassen und verstehen.

Man kann fast sagen, der Mensch erfindet sich selbst (ständig neu) in dem er sich selbst erfährt.
Das subjektive Erleben steht dabei im Vordergrund.

Das Buch „Das Spiel ist Aus“ von Jean-Paul Sartre kenne ich leider nicht. Daher kann ich diesbezüglich nur auf den Artikel bei Wikipedia hinweisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Spiel_ist_aus

Dort wird noch mal darauf hingewiesen, dass Sartre sich dabei eher am Determinismus orientierte als am Existentialismus.

Sollte es noch weitere oder ungeklärte Fragen geben, versuche ich gerne zu helfen.

Viele Grüße

TheRealGnarf

ich weiß nur das satre eine eigenartige ehe mit einer feministin hatte, die heute für die genderfrauen vorbild ist, er jedoch mir eher depressiv erschien

Hallo!

So einfach ist die Frage nicht zu beantworten.
In welchem Zusammenhang beschäftigen Sie sich denn mit Sartres Existentialismus? Schule, Studium? Fachgebiet? Spezifische Aufgaben- / Fragestellung?
Was für Informationsquellen haben Sie denn schon genutzt, was steht Ihnen denn zur Verfügung?

Man kann sich jahrelang mit Sartre beschäftigen, es ist schwer, so auf die Schnelle eine kurze Zusammenfassung aller seiner wichtigen Gedanken zu geben, abgesehen davon, daß es so etwas schon gibt, z.B. bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Sartre
vor allem:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sartre#Aspekte_des_Exis…
sowie
http://de.wikipedia.org/wiki/Existenzialismus

Bei spezifischen Fragen ist eine Anfrage im Forum wohl hilfreich.

Grüße!