Hallo Thomas,
ich hoffe ich werde dir weiterhelfen können.
„Existenz geht der Essenz voraus“ kann man so verstehen:
Der Mensch als solcher hat ja, bevor er wirklich existiert, schon bestimmte Eigenschaften die man ihm zuordnet z.B. dass er vernunftbegabt ist.
Die Wesens- oder Sinnbestimmung (Essenz) die der wirklichen Existenz voraus geht, kritisieren die Existentialisten und setzen ihr die Existenz entgegen.
Demnach kann man den Menschen nicht erfassen (oder etwas an ihm vorbestimmen), wenn er doch individuell sein soll.
Zudem kritisiert der Existentialismus den theoretischen Schwerpunkt den eine Wesenbestimmung mit sich bringt, da viele Eigenschaften erst durch die Erfahrung der Existenz gebildet werden und nicht schon essentiell im Menschen an sich vorhanden sind.
Das heißt bestimmte individuelle Eigenschaften entstehen erst nach dem der Mensch existiert, was aber in der „Essenz“ nicht vorausgesagt werden kann.
Auf Grund dieser menschlichen und emotionalen Erfahrungen beschäftigt sich der Existentialismus auch u.a. mit Themen wie Angst, Tod, Verantwortung, Freiheit. Nur durch das Beschäftigen und Erleben seiner selbst kann der Mensch sich erfassen und verstehen.
Man kann fast sagen, der Mensch erfindet sich selbst (ständig neu) in dem er sich selbst erfährt.
Das subjektive Erleben steht dabei im Vordergrund.
Das Buch „Das Spiel ist Aus“ von Jean-Paul Sartre kenne ich leider nicht. Daher kann ich diesbezüglich nur auf den Artikel bei Wikipedia hinweisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Spiel_ist_aus
Dort wird noch mal darauf hingewiesen, dass Sartre sich dabei eher am Determinismus orientierte als am Existentialismus.
Sollte es noch weitere oder ungeklärte Fragen geben, versuche ich gerne zu helfen.
Viele Grüße
TheRealGnarf