Saturnringe

Hallo,
kürzlich las ich, dass aus neuesten Untersuchungen geschlossen wurde, dass die einzelnen Gesteins- und Eisbrocken, die die Saturnringe bilden, nicht auf stabilen Bahnen laufen, sondern ständig miteinander kollidieren und sich auch zusammen ballen. Allerdings konnte das nicht direkt beobachtet werden, weil die Sonden immer nur Momentaufnahmen liefern.
Nun frage ich mich, was weiß man wirklich über die Bahnen der Einzelteile und gibt es nicht doch Filmaufnahmen mit Bewegungsabläufen von den Saturnringen?
Gruß
Ernesto

Nun frage ich mich, was weiß man wirklich über die Bahnen der
Einzelteile und gibt es nicht doch Filmaufnahmen mit
Bewegungsabläufen von den Saturnringen?

Hallo Ernesto,

viele der Teilchen sind Staubteilchen, also höchstens mm gross. Das kann keine Sonde auflösen, man kann also keine einzelnen Teilchen verfolgen. So gesehen weiss man nichts, man kann nur Modellrechnungen durchführen und daraus schliessen, wie es sein könnte. Prinzipiell bewegt sich ja jedes Teilchen nach den Keplerschen Gesetzen, zumindest solang keine elektromagnetischen Felder ins Spiel kommen.

Man kann ja noch nicht einmal verfolgen, wie sich die Staubteilchen im eigenen Zimmer bewegen.

Gruss Reinhard

Hallo Reinhard,

Man kann ja noch nicht einmal verfolgen, wie sich die Staubteilchen im :eigenen Zimmer bewegen.

aber von Zeit zu Zeit sind bei diesen Teilchen doch örtlich begrenzt Zusammenballungen zu beobachten :smile:

Gruß
Cassius

Hallo Cassius,

bewegen sich die Staubteilchen in deinem Wohnzimmer auf Kepler-Ellipsen?

Gruß
Ernesto

Hallo Ernesto,

bewegen sich die Staubteilchen in deinem Wohnzimmer auf
Kepler-Ellipsen?

das war ja nicht meine Aussage und ich könnte weder das noch das Gegenteil beweisen.
Aber auf welchen Bahnen sie sich auch immer bewegen mögen, sie scheinen sie bestimmten Einflüssen folgend zu verlassen und sich an bestimmten Stellen bevorzugt ruhend zu verdichten, was durch Augenschein zu verifizieren ist.

Gruß
Cassius

wobei diese verdichtung aber aufgrund der luft, bzw. luftströmung im raum auftritt, evtl. spielt statische aufladung noch eine rolle…

Moin,

kürzlich las ich, dass aus neuesten Untersuchungen geschlossen
wurde, dass die einzelnen Gesteins- und Eisbrocken, die die
Saturnringe bilden, nicht auf stabilen Bahnen laufen, sondern
ständig miteinander kollidieren und sich auch zusammen ballen.

Abgeschlossen ist relativ. Tatsächlich sind die Ringe ein in hohem Maße auch von der Stoßdynamik der Ringteilchen bestimmtes System. Sie bewegen sich zwar vorwiegend auf Keplerbahnen, jedoch sind diese Bahnen zum einen durch Monde und „Moonlets“ (Möndchen) gestört, zum anderen sind die Teilchen dem Poynting-Robertson-Effekt und dem Strahlungsdruck der IR-Strahlung, die von Saturn selbst sowie der Sonne ausgeht, ausgesetzt. Diese Störungen sorgen dafür, dass die Bahnen der Ringteilchen vermutlich nicht langzeitstabil sind; die meisten Leute vertreten inzwischen die Meinung, dass die Lebenszeit der einzelnen Ringteilchen eher im Bereich 100 Millionen Jahre liegt.

Allerdings konnte das nicht direkt beobachtet werden, weil die
Sonden immer nur Momentaufnahmen liefern.

Wie schon geschrieben wurde, ist die direkte Beobachtung einzelner Staubkörner schwierig. Es ist jedoch möglich, die Dichte der Ringe bspw. mittels Radarabsorption zu messen. Aus differenziellen Messungen dieser Art weiß man im übrigen relativ gut wie groß die Teilchen sind - zwischen Mikrometern und ~10 Metern.

Nun frage ich mich, was weiß man wirklich über die Bahnen der
Einzelteile und gibt es nicht doch Filmaufnahmen mit
Bewegungsabläufen von den Saturnringen?

Ja, Cassini ist ja schon seit Jahren im Saturnsystem und liefert von dort eine unzahl überragender Bilder - aber nicht für einzelne Staubteilchen. Wohl aber wie kleine Monde schöne Gezeitenwellen an den Kanten ihrer jeweiligen Ringlücke induzieren; das gibt’s teilweise auch als Animation mehrerer sequenzieller Bilder der selben Stelle. Videos ist aber praktisch nicht möglich, weil natürlich auch Cassini selbst sich auf einer Umlaufbahn um Saturn bewegt und damit das Verfolgen eines einzelnen Teilchens oder auch Monds durch deren Relativbewegung zumindest längerfristig unmöglich ist, wenn man es unterbrechungsfrei hinbekommen möchte.

Theoretische Berechnung bspw: http://cc.oulu.fi/~hsalo/nature06224-s1.pdf
Beobachtung selbigen Sachverhalts (nur Bildersuche): http://www.nature.com/nature/journal/v440/n7084/fig_… http://images.google.com/images?hl=en&source=hp&q=pr…

Gute Stichworte für eine Suche können in beliebigen Kombinationen sein:
Moon Moonlet wake wave cassini orbit propeller ring saturn

Gruß,
Ingo

OT: Saturnringe
Hallo viper,

mir scheint, ein „:smile:“ in meinem ersten Beitrag ist Deiner Aufmerksamkeit entgangen.
Ich fand den Hinweis auf die Bahnen des Staubs im Wohnzimmer halt zu schön.

Freundlicher Gruß
Cassius

Und was hat das mit dem Saturn zu tun?
Gruß
Ernesto