Ugh.
„Das Pro-Kopf-Einkommen hängt stärker von der Haushaltsgröße
als von der beruflichen Stellung ab.“
[…] könnte mit den Steuerabzügen zu tun haben, oder?
Bedingt, ja. Genau genommen muss man erst mal schauen, ob Brutto oder Netto gemeint ist, und das dann besser definieren als seinerzeit Frau Merkel
Ist Brutto gemeint, liegt die Sache einfach, und man muss sich mit den Steuern etc. gar nicht erst befassen. Dann ist das Pro-Kopf-Einkommen einfach das Brutto-Einkommen eines Haushalts, geteilt durch die ANzahl der in diesem Haushalt lebenden Personen (nach Heinz Erhardt: Urhammel, Großmutter, Butter und Zimt). Hat also ein/e Verdiener/in/um mehrere Personen mit zu ernähren, so sinkt natürlich das Pro-Kopf-Einkommen entsprechend. Der Mensch mit dem doppelten Bruttoeinkommen, der doppelt so viele Personen im Haushalt miternährt, hat dann exakt das gleiche Pro-Kopf-Einkommen wie der andere Mensch mit halbiertem Einkommen.
Vergleicht man das Netto-Einkommen, wird es kompliziert, weil natürlich gewisse Vergünstigungen, die unter anderem auf die staatlichen Verpflichtung zur Förderung von Ehe und Familie zurückgeführt werden können, greifen. Dann kann ein Minderverdiener mit mehreren Kindern netto durchaus besser dastehen als der Alleinstehende, auch wenn letzterer wesentlich mehr „verdient“.
Der fragliche Satz bekommt m.E. Sinn, wenn man sich anschaut, wie vielen Menschen es wohl gelingt, ihr Einkommen (brutto oder netto, sei mal Banane) im Laufe eines Erwerbslebens zu vervielfachen. Sich selbst zu vervielfältigen, gelingt wesentlich mehr Leuten. Und mit jedem weiteren Kind sinkt unweigerlich das in dem entsprechenden Haushalt verfügbare Geld pro Kopf. Das, denke ich, ist gemeint.
Aga,
CBB