Sauerbraten als Scheiben?

Hallo,

für Sauerbraten nimmt man normalerweise ein Stück Rindfleisch, von dem man nach der Zubereitung Scheiben abschneidet. Habe ich jedenfalls so gelernt und steht auch so in Rezepten.

Spricht etwas dagegen, wenn ich statt eines Stückes Filetscheiden kaufe, die einlege und danach zubereite?

Grüße
Carsten

Hallo Carsten,

ja, ein Braten wird am Stück gegart - der Geschmack entwickelt sich beim langsamen Schmoren des ganzen Fleischstückes. Zunächst nehmen einzelne Scheiben die Marinade für den Sauerbraten ja schneller und tiefer auf als ein ganzes Stück.  Dazu kommt dann das langsame Schmoren, was Du mit Fleischscheiben nicht durchführen kannst. Deshalb war ja der Sonntagsbraten immer diesem Tag vorbehalten -  er braucht Zeit.
Wenn Du beim Ergebnis sicher gehen willst, kauf das Fleisch am Stück.
Experimente kannst Du natürlich machen, wenn nicht gerade die zukünftigen Schwiegereltern zu Besuch kommen, aber es wäre schade um Zutaten und Zeit, wenn das Ergebnis hinterher nicht den Erwartungen entspricht.

Hallo Carsten,

Spricht etwas dagegen, wenn ich statt eines Stückes
Filetscheiden kaufe, die einlege und danach zubereite?

Wenn du mit Filetscheiden das meinst was ich glaube: Wenn du ein Filetsteak erst einlegst und dann langsam schmorst, hast du nachher wahrscheinlich nur Brei. Kauf dir wenigstens irgend ein Stück, das lange gegart werden muss, damit man es beißen kann.

Cheers, Felix

Hallo carsten,

wenn Du schon einen „Sauerbraten“ in Scheiben machen möchtest, dann nicht mit Filetscheiben, sondern mit Beinscheiben, die durch längere Garzeit auch sehr mürbe werden!

MfG

weissheit

Hallo,

Filet eignet sich am besten für kurzes Anbraten bei hoher Temperatur und ggf. Nachziehen lassen.
Den Sauerbraten zeichnet aus, dass er mariniert wurde und langsam bei eher niedrigen Temperaturen gar wird. Das alles dauert alles in allem 2-3Tage.

Du würdest ein Gemälde, welches Zeit bis zur Fertigstellung braucht, ja auch nicht mit einem Foto mittels einer Digitalkamera vergleichen - oder?

Wobei ich nicht dem einen oder dem anderen den Vorzug geben will, sondern nur vermitteln, dass man beides nicht vergleichen kann.

Den unvergleichlichen Sauerbratengeschmack und das zarte Brat-Gefühl auf der Zunge bekomst Du mit Filetscheiben nie nicht hin, meine ich.

Kleiner Tipp, wenn Du Dich für ein eingelegtes Bratenstück entscheiden solltest: Lass Dir beim Metzger Deines Vertrauens zeigen, in welcher Richtung Du den fertigen Braten am besten anschneidest.
Mit der Faser geschnitten, wirds nämlich zäh. Egal, wie gut das Fleischstück und wie korrekt die Zubereitung war.

LG
Maralena

Schadensbegrenzung?
Hallo,

was mir hier von mehreren gesagt wurde, überzeugt mich. Da habe ich einen Fehler gemacht, denn die Filetscheiben sind schon gekauft und eingelegt, ich kam erst danach auf die Idee, hier zu fragen.

Was ist jetzt wohl am besten, um den Schaden gering zu halten?

Die Schreiben einzeln kurz anbraten und dann zusammen schmoren lassen?

Oder wie Rouladen zusammenrollen und dann so zubereiten, wie man es mit Rouladen macht?

Grüße
Carsten

Hallo,

wenn es richtiges Rinderfilet ist (kg so um die 30 € aufwärts) solltest du es nur sehr kurz anbraten. Schmoren kann man Rinderfilet nicht, da hast du nachher nix im Topf.

Dein Problem wird sein, genügend Sosse zu bekommen.

Frier das Filet ein.
Kauf dir ein Schönes Stück Rindfleisch, mach Sauerbraten und versuche viel Sosse daraus zu machen. Die hälfte von der Sosse frierst du ebenfalls ein.

Und wenns mal schnell gehen muss, tau das Filet auf, schnell in der Pfanne anbraten und die übrige Sauerbratensosse dazu.

Und in einer stillen Stunde fragst du dich mal, warum du noch nie Sauerbraten aus einzelnen Scheiben irgendwo gesehen hast…

Grüße
miamei

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Wenn Dich der Geschmack, den das Filet in der Beize angenommen nicht stört, kannst Du ja so etwas ähnliches, wie Filet stroganoff daraus machen.

MfG

weissheit

Hallo,

ich würde sie grillen.
Auf Holz- oder Gasgrill - jedenfalls nicht im E-Backofen.

Und eine würzige Grill-Sauce dazu.
Grillen im Winter ist etwas Besonderes und eher für harte Jungs geeignet. Keine Ahnung, ob Du den Tipp gut findest, und ob Du überhaupt eine Grillmöglichkeit hast. Mein Nachbar jedenfalls grillt seit Weihnachten 1x wöchentlich auf dem Balkon, weil er a) einen tollen Gasgrill geschenkt bekam und b) die Anwohner im Winter nicht motzen.

Filets zu grillen ist zwar schade um das Geld und das Ergebnis kann trocken ausfallen. Aber dieser Zubereitung gäbe ich vom geschmacklichen Ergebnis her die größte Chance.

Wenn Du ein Kochjunkie bist, könntest Du die Filets in der Pfanne braten, anschließend zerkleinern und als kreative und aparte Füllung in Raviolis, Nudeltaschen, Blätterteighörnchen … usw. verwenden. Geschmacklich werden sie sicher richtig gut sein.

Bitte verrate uns, wie Du die Filets letztendlich zubereitet hast und wie sie schmeckten.
Danke.

Grüße
Maralena

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Ergebnismeldung
Hallo,

Bitte verrate uns, wie Du die Filets letztendlich zubereitet hast und wie sie schmeckten.

dem Wunsch komme ich gerne nach: Dem Vorschlag, das Filet einzufrieren, und mit Hilfe neugekauften Rindfleischs viel Soße mit herzustellen, bin ich nicht nachgekommen, weil unser Tiefkühler schon voll genug ist.

Der Sud, in dem ich das Filet eingelegt hatte, schmeckte zwar schön sauer und auch nach den anderen Gewürzen, die ich reingetan hatte, aber absolut nicht nach Fleisch. Nur im Sud liegend, aber nicht geschmort, bleibt der Fleischgeschmack offenbar da, wo er ist. Ich habe dem abgeholfen, indem ich, was ich sonst nicht tue, Maggi Sauerbratensoße aus der Tüte hinzugefügt habe.

Zwei der vier Filetscheiben habe ich leicht angebraten, dann in Alufolie gewickelt in den Backofen getan und 20 Minuten gebacken. Das Ergebnis war: Die Soße schmeckt gewohnt lecker, das Fleisch war zwar essbar, aber noch ein wenig zu fest.

Die anderen zwei Scheiben habe ich dann 45 Minuten gebacken. Danach war es schön weich. Aber die richtige Konsistenz von richtig zubereitetem Sauerbraten, knusprig und trotzdem mürbe, hatte es nicht.

Das ist das zweite Mal, dass ich damit reingefallen bin, dass ich etwas einfacher machen wollte, als es üblich ist. Beim ersten Mal habe ich deswegen unter

http://www.wer-weiss-was.de/kochen/ersensuppe-aus-er…

nachgefragt; auch damals konnte ich das Ergebnis nur durch Hinzufügen eines Maggi-Produkts, in dem Fall einer Erbsen-Tütensuppe, geschmacklich auf Vordermann bringen.

In Zukunft werde ich auf Eigenexperimente dieser Art verzichten.

Grüße
Carsten