Hallo Carsten,
Sauerkraut ist vergorener Weißkohl.
Der Weißkohl wird geschnitten, gesalzen, gestampft und in Gefäßen gelagert, bis die Milchsäurebakterien durch Gärung den Weiß- in Sauerkohl ‚verwandelt‘ haben.
Rein gärungstechnisch ist es egal, ob das Kraut aus einem großen Fass beim Metzger oder Gemüsehändler kommt, oder ob es nach dem Gärungsprozess fabrikmäßig portionsweise in Dosen oder Gläser verpackt wurde.
Das ist wie beim Wein. Wenn der Traubensaft endgültig vergoren ist, ist es Ansichtssache, ob der Rebensaft aus dem Fass einer Weinhandlung besser schmeckt als der aus einer Flasche.
Durch das Erhitzen von Sauerkraut geht zwar Vitamin C verloren, aber die Mineralstoffe bleiben erhalten.
Man kann Sauerkraut roh essen oder wie einen Salat anmachen. Dann sollte man es möglichst zügig verbrauchen.
Wenn kochen, dann richtig. Wasser und etwas Wein oder Fleischbrühe zugeben und mindestens 20 Minuten kochen. Zwiebel in Öl oder kleingeschnittenem Speck anbraten und damit abschmälzen ist gut. Die Mineralien sind immer noch drin und die hitzebeständigen und fettlöslichen Vitamine auch.
Etwas Kümmel (gemahlen oder ganz) zugeben, dann wird das Sauerkraut auch für Leute mit einem empfindlichen Verdauungstrakt bekömmlich.
Ob Erhitzen von Sauerkraut schädlich ist, wage ich zu bezweifeln. Immerhin soll es Skorbut vorbeugen…
Meine Großeltern, die als Bauersleute auf 900m lebten, haben in ihrer Jugend von Dezember bis April überhaupt kein frisches Obst, Salat oder Gemüse gehabt. Bloß jeden Tag Sauerkraut, Kartoffeln, Milch, Eier, Brot und eingedünstetes, gesäuertes, getrocknetes und geräuchertes Zeug.
Viele Grüße
Maralena