Sauerteigsuppenkonzentrat?

Hallo Wissende,

ich habe heute in einem Laden das hier entdeckt, vor lauter Neugierde gekauft und möchte gern von euch wissen, was es genau ist und wie man es verwendet.

Dankbar für Aufklärung
Ann da Cava

Hi,

warum hast du denn nicht direkt im Laden gefragt? :slight_smile: Ich glaube, die hätten dir am besten helfen können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Borschtsch ist eigentlich aus roter Beete, deins ist aber „weiß“ und auch mit „white“ bezeichnet. Auch im Wikipedia-Artikel steht u. a.:
Der sogenannte Borschtsch-Gürtel zieht sich von Polen über Galizien, Rumänien, die Ukraine, Weißrussland bis hin zu Wolga und Don in Russland.

Was ich dir sagen kann, ist, dass ich das aus Rumänien zwar kenne, aber nienieniemals aus roter Beete. Der/die/das rumänische Borsch wird aus Weizenkleie und Maismehl angesetzt, eine Beschreibung wird z. B. hier angegeben:


wobei das Rezept, das ich habe, ohne Sauerkirschzweig ist. Allerdings hatte ich das mal versucht, und es wurde nichts daraus. :smiley: Aber das, was du hast, sieht auch nicht aus wie das, was ich aus Rumänien kenne, denn das, was ich kenne, ist eine trübe Flüssigkeit (mit der man dann die Suppe säuert), aber das, was du hast, sieht so aus, als würde noch etwas drin „schwimmen“.

Ach ja, ich habe mir „mein“ Rezept nochmal genauer angeschaut, da kommt noch Liebstöckel rein. Riech mal dran, riecht das vielleicht auch nach Liebstöckel? :smiley:

Viele Grüße
Christa

Liebe Christa,

stell dir die endlosen Weiten eines Spandauer Supermarkts vor: Gelegentlich kreuzen einsame Kaufwillige deine Bahn, meistens aber bist du in der Einsamkeit der nicht enden wollenden Regalreihen gefangen. Eeeendlich gelingt es dir die Kassen zu finden. Dort nun drangvollen Enge, kampfbereite Rentnerinnen haben das Warenförderband mit Feuchttüchern und Kirschkompott belegt, bis unter die die Augenbrauen tätowierte knapp Zwanzigjährige trommeln ungeduldig auf ihre Fertigpizzakartons und führen kaugummikauend Klage, dass ihre Zigarettenmarke nicht vorrätig ist. Die genervte Kassiererin gibt pampig Antwort. Sie hat einen aktiven Wortschatz von schätzungsweise 12. Wen bitte hätte ich fragen sollen?

Aber danke, Christa, dein Rezept lässt mich den Zusammenhang zwischen dem Inhalt des Glases und Sauerteig ahnen, wobei ich zugeben muss, dass ich zumindest Weißkohl im Sinn hatte, als ich das Glas kaufte. Aufgemacht habe ich es noch nicht, so dass ich über den Geruch nichts sagen kann.

Dafür habe ich aber ein Rezept gefunden. Ich werde es mal ausprobieren und dann berichten.

Danke und schöne Grüße
Ann da Cava

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Huhu,

oh, ich dachte, das wäre so ein kleiner familiärer Laden gewesen, wo man noch nebenbei ein Pläuschchen mit der Kassiererin hätte führen können, weil der nächste Kunde gar nicht zu sehen ist. :smiley:

Aber mit dem Rezept wird das ja immer wilder, nicht nur ohne rote Beete, auch noch mit Weißwurst, interessant! Aber laut Zutatenliste ist ja auch kein Weißkohl drin, bin echt gespannt, wie das schmeckt!

Viel Erfolg beim Kochen! :smile:
Christa

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Gib mir Zeit. Ich muss erst Mut sammeln :scream:

AdC

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DU SCHAFFST DAS! TCHAKA!
Hä? „Hauptteil ist ungültig; bitte ein wenig anschaulicher“
Soll ich jetzt noch ein Bild malen, oder was??

Ja, mal mir doch mal ein Bild. Bitte!

Ich bin künstlerisch nicht so begabt. Aber mir ist eingefallen, leider erst, als ich auf dem Nachhauseweg war, dass wir einen polnischen Hausmeister haben, den ich fragen könnte. Wenn ich ihn morgen sehe, frage ich ihn, ansonsten bei Gelegenheit!

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Wie es der Zufall so will, … Quatsche eben mit der Zahnarzthelferin über Kochen und Backen, erzähle, dass ich gestern gerade zwei schöne Sauerteigbrote gebacken habe, und sie erzählt mir, dass sie den Sauerteig in der Suppe verwende. Ich habe gleich mal Borschtsch in den Raum geworfen, aber sie sagte mir, dass es sich nicht um Borschtsch handeln würde, sondern um eine Suppe mit Kartoffeln, Gemüse und viel Knoblauch. Schade, danach hatte ich dann „den Mund voll“, und als ich fertig war, musste ich mich wegen Parkticket sputen. Werde nächste Woche noch mal nachhaken, wenn sie mir dann wieder über den Weg läuft.

Klasse! :slight_smile:
Vielleicht kannst du es ja mal mit dem Rezept abgleichen? Und fragen, wie Borsch schmeckt!

Schöne Grüße an deine ZA-Helferin
Ann

Mache ich, ansonsten beim übernächsten Termin. Habe aktuell eine kleine Serie :wink:

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„Der Gourmet scheut kein kulinarisches Experiment!“

Und ja, Surströmming ist durchaus mit Appetit zu essen, 1000 jährige Eier sehen nur komisch aus, und riechen ggf. etwas stechend, und Hakarl steht auf der Liste für einen Island-Urlaub.

Ziemlich OT. Zwei Minuten, nachdem ich deinen Beitrag gelesen habe, kam auf WDR2 Helmut Gote, der Werbung für nicht alltagstaugliche Gerichte machte, u.a. brach er eine Lanze für die 1000-jährigen Eier. Kannst ja welche mit nach Hannover bringen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob Amokoma da mitspielt :wink:

Kann ich machen, gibt es beim Thai in Altwarmbüchen. Wollte ich ohnehin schon länger mal wieder vorbei. Wenn ich es vorher schaffe und Eier da sind, bringe ich eine Packung mit.

Die sind übrigens wirklich nicht schlimm. Der leichte Ammoniakduft ist nur direkt an den Eier festzustellen, und sie schmecken mit etwas Sojasauce wie asiatische Soleier. Nur die schwarz-durchsichtige, leicht gummiartige Konsistenz des Eiklar ist etwas „gewöhnungsbedürftig“.

K.A. warum, aber vorletzten Sonntag haben sie auf BBC2 in Food & Drink einen Aufstand darum gemacht von wegen ungenießbar, ekelig, … Kann ich nicht nachvollziehen. Da hatten sie auch Surströmming, haben allerdings tatsächlich die Dose ohne sie unterzutauchen direkt im Studio geöffnet, und den Fisch dann auch unmittelbar aus der Dose probiert. Das ist jetzt nicht unbedingt empfehlenswert. Dose sollte man wirklich nur draußen und unter Wasser öffnen, und den Fisch dann erst einmal etwas wässern. Bei ganzen Fischen muss man diese dann noch filetieren, und isst dann nur die Filets. Mit saurer Sahne, Zwiebeln auf Brot gut zu essen. Als dritte „Spezialität“ hatten sie noch einen extrem „pilzigen“ Pilz, der auf Getreide wächst. Kannte ich nicht, sah nicht wirklich appetitlich aus, aber probieren würde ich auch den.

Ey, ich komme nicht mehr nach Hannover, wenn ihr mit so etwas anfangt! :mask:

Das wollte ich auch schreiben, SO unterschiedlich ist es gar nicht, bei „deinem“ Rezept sind auch Kartoffeln drin. Aber „mein“ Hausmeister hat auch abgeblockt mit „nein, kein Borschtsch“. :smiley: Er kommt aus Pommern, die Suppe aber aus Schlesien, allerdings sagte er mir, dass seine Schwiegermutter sie immer Ostern macht. :wink:
Und die der SchwieMu schmeckt ganz lecker, sagte er noch! Soll ich nach ihrem Rezept fragen?? Weiß aber nicht, wann er dran kommt, obwohl … Ostern naht ja bald!

Das hier habe ich noch gefunden, ist evtl. leichter in der Handhabung als dein Glas, falls du auf den Geschmack kommst?

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Frag bitte unbedingt nach dem Rezept!

Deine Zurek-Tütensuppe ist vielleicht ein Weg, sich langsam an die Materie heranzutasten. Ich werde sie besorgen und probieren :smiley:

Etwas o.t. aber wo ich gerade Surströmming lese: Obwohl er mir versprochen hatte, sie zu entsorgen, hält mein Herzallerliebster im Keller eine Dose Ölsardinen versteckt, die gut uns gern 25 Jahre auf dem Buckel hat. Buckel ist gar nicht so falsch, denn die Dose ist fast kugelrund. Vermutlich will er experimentell ermitteln, wann sie explodiert. Da ich aber fürchte, in dem Fall das Haus entkernen und sanieren zu müssen, bin ich bereit, mich von den guten Stück gegen Höchstgebot zu trennen :grin:

Hallo Ann,

das ist ein Halbfertigprodukt für Żurek, und zwar die Sauerteigbrühe. Klassisches polnisches Ostergericht. Wenn mit Weizen- statt mit Roggenmehl (wie vermutlich bei Deinem Erwerb der Fall) angesetzt, nennt man das auch barszcz biały (weißer Borscht). Rote Bete hat darin nix verloren - die kommt in den Borscht, der im Gegensatz zum weißen Borscht keine Sauerteigsuppe ist.

Nach diesem Rezept. Wobei der erste und langwierigere Teil - das Ansetzen und Fermentieren der Sauerteigbrühe - schon erledigt ist. Wird übrigens gerne in einem ausgehöhlten Brotteig serviert.
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Freundliche Grüße,
Ralf

Herzlichen Dank!