Saxophon lernen

Hi zusammen!
Wir haben hier ein Tenor-Saxophon rumdümpeln. Einen (und sogar mehrere Töne, kleine Melodien) bekomme ich raus, nun überlege ich, dass ich gern Stunden nehmen würde.

Bin aber am zweifeln, wie ich an den richtigen Unterricht komme bzw. habe noch Fragen dazu.

Städtische Musikschule / andere Musikschule - gibt es prinzipielle Stärken oder Schwächen?
Einzel- oder Gruppenunterricht? Wie sind Eure Erfahrungen?

Sind Probestunden die Regel?
Wenn monatliche Kosten angegeben sind, findet in den Ferien Unterricht statt? Wäre es nicht seriöser, für jede Stunde (die auch stattfand) zu bezahlen?

Mit welchen Kosten muss ich wohl rechnen? So Pi mal Daumen, nicht in München, eher in Oberfranken :wink:
Woran erkenne ich einen guten Lehrer? Auf was soll ich bei ihm achten?

Sonst noch Tipps? Her damit.

Danke und Grüße
kernig

Hallo,

prinzipiell kann man sicher nicht sagen, dass eine Musikschule besser oder schlechter ist als ein Privatlehrer. Das ist einfach zu individuell.
Grundsätzlich finde ich persönlich den Einzelunterricht besser, als den Gruppenunterricht. Hat mir damals viel gebracht, da der Unterricht genau auf mich abgestimmt war und man nicht Gefahr läuft, nicht mitzukommen, weil andere besser sind, oder sich zu langweilen, weil andere „schlechter“ sind.
Die Preise für den Unterricht an Muskischulen und auch welchen Unterricht diese anbieten kannst du dort einfach erfragen. Bei einem Privatlehrer gibt es eine Preisspanne zwischen ca. 15 und 30 Eurp pro Unterichtsstunde (45 Minuten). Das ist sehr davon abhängig, ob es ein Profi ist, der damit sein Geld verdient, oder evtl. ein guter Laie, der den Unterricht für einen Verein übernimmt. Eine Option ist natürlich auch, bei dem örtlichen Musikverein anzufragen, ob dieser evtl. einen Lehrer in den eigenen Reihen hat, bzw. einen Kontakt herstellen kann.
Ein „guter“ Lehrer legt von Anfang an großen Wert auf die Atemtechnik, erst danach wird gespielt. Weiterhin steht die Bildung des Ansatz und der damit entstehende Ton im Vordergrund. Es gibt nichts schlimmeres als Musiker eines Blasinstrumentes, die technisch recht fit sind, aber einen furchtbaren Ton haben, resultierend daraus, dass der Lehrer auf die Tonbildung keinen großen Wert gelegt hat.

Grüße
Andreas

Also ich habe in einem Musikverein gelernt und hatte Einzelunterricht. In einer Musikschule bekommst du die Spieltechnik aber besser vermittelt. Für den Anfang finde ich Einzelunterricht besser - später kann man über Gruppenunterricht nachdenken.

Prinzipiell würde ich erst einmal Probestunden vereinbaren. Das ist normalerweise auch in Musikvereinen möglich. Das ist auch für dich von Vorteil, damit du weißt, ob du mit deinem Lehrer klarkommst.

In unserem Musikverein ist es so, dass die Schüler nur für die Stunden zahlen, an denen sie auch tatsächlich teilgenommen haben. Wie das in anderen Vereinen der Fall ist kann ich dir nicht sagen. In der Regel wird es auch so sein, dass in Musikschulen in den Feien kein Unterricht stattfindet - in den Vereinen kommt es darauf an, wie dein Lehrer Zeit hat. In Musikvereinen hast du auch eher Abends unterricht, da die Lehrer selbst auch berufstätig sind… In Musikschulen wird es schwer abends eine Unterrichtseinheit zu belegen.

Über deine Lehrer bekommst du auf den Homepages informationen. An Musikschulen kannst du davon ausgehen, dass die Dozenten das Instrument teilweise studiert haben. In Vereinen können die Lehrer auf jahrelange Spielerfahrung auf dem Instrument zurückgreifen und geben ihr Können von Generation zu Generation weiter.

Also wenn du dich vorher über die Kosten und die Unterrichtszeiten informierst und eine Probestunde vereinbarst um zu sehen, ob du mit deinem Lehrer gut harmonierst, dann kannst du eigentlich nicht viel falsch machen :smile:

Liebe Grüße
Ich hoffe ich konnte dir helfen.

Reike92

Ich muss erst mal ausholen:

Ein halbes Jahr hatte ich mal Tenorsaxophonunterricht in Griechenland in einer Musikschule, aber als Einzelunterricht bei einem Militärmusiker, mit dem ich mich sprachlich nicht verständigen konnte (er konnte weder Englisch noch Deutsch und ich noch kein Griechisch).  

Trotzdem haben wir was hinbekommen, sogar Harmonielehre haben wir betrieben.  

Was mir am besten gefallen hat war, dass ich erst nach Noten spielen musste - ist beim Saxophon ja ziemlich einfach, weil man immer nur eine und nicht mehrere Noten gleichzeitig spielen muss :smile: - aber anschließend das selbe Stück ohne Noten, als erstes so was Schräges wie Misirlou (bekannt als Gitarren-Titelmelodie aus Pulp Fiction) und dann Misty.  

Jetzt mein Rat:

Also, ein Musiklehrer soll einen erst mal da abholen, wo man sich schon hingedudelt hat und dann auf jeden Fall die Noten/ohne Noten – Philosophie vertreten. Mir tun alle Musiker leid, die nicht ohne Noten spielen können, und das sind ziemlich viele. 

Weiterhin sollte er von Anfang an auch einfache Improvisationstechniken behandeln (so hat es der Klavierlehrer meiner Tochter gemacht), weil erst dann das Musizieren richtig Spaß macht. Je nach Laune und Stimmung kann man sich dann statt mit Pillen oder Alk über die Tröte austoben, anschließend ist man wieder topfit. 

Am besten gehst du mal zu Konzerten mit Saxophonisten und fragst diese, wo du wie oben beschriebene Lehrer in deiner Region finden kannst. Erst dann würde ich mir Gedanken über Kosten machen – diese kann man ja auch durch längere Unterrichtsintervalle strecken und dafür intensiver selbst üben. 

Rock on !