Schachtelhalm bekämpfen, aber wie ?

Liebe/-r Experte/-in,
neben meine Garagenzufahrt habe ich vor vielen Jahren eine Zeile mit kurzgehaltenen Wildrosen gepflanzt. Ihre rosarote Blütenpracht im Sommer ist wunderschön. Leider haben sich im Laufe der Zeit immer mehr Ackerschachtelhalmpflanzen in dem Rosenbeet angesiedelt. Diese drohen mittlerweile die Rosen zu ersticken. Seit Jahren kämpfe ich dagegen an. Soeben habe ich drei große Eimer voll mit diesen Sporensprösslingen obeflächig entfernt, zum Teil auch abgestochen. Das mache ich seit einigen Jahren. Doch habe ich den Eindruck, dass ich gegen Windmühlen ankämpfe. Trotz dieser Methode wuchert der Schachtelhalm das Beet wieder zu. Deshalb habe ich die für mich wichtige Frage , wie ich mit einer wirksamen Methode den Schachtelhalm bekämpfen kann , ohne die Rosen zu beschädigen. Für eine sachgerechte Antwort wäre ich sehr dankbar.

Schöne Grüße

Rolfedi

hallo rolfedi,

vielen dank dass sie sich an mich gewandt haben, ich möchte ihnen gerne weiterhelfen.

schachtelhalm ist eine der größten plagen von denen man immer wieder in meiner branche hört, das unkraut zu zupfen ist leider genau der falsche weg, allerdings nur wenn dieses unkraut schon größer ist, zupft man es im jungen zustand, wenn es noch nicht sehr hoch gewachsen ist klappt diese methode. Dies kommt daher dass sich schachtelhalm nicht nur per sporen vermehrt sondern auch durch die wurzeln, welche wenn sie schon größer sind einige meter im boden tief drin sind.
Eine sehr aufwendige maßnahme wäre in ihrem fall die ratikallösung, d.h. alle rosen auspflanzen, einen wurzelschnitt durchführen; einen gleichmäßigen, der wurzelgröße entsprechenden habitus herzustellen und soviel wurzeln der rosen wegzunehmen dass man auch die wurzeln vom schachtelhalm, die in der wurzel der rose eingewachsen ist restlos entfernen kann, sie erkennen den unterschied der wurzeln recht schnell. Der nächste schritt wäre einen bodenaustausch vorzunehmen, d.h. den alten boden raus-und neuen, frischen, abgedampften (!!!) boden rein. danach werden die rosen wieder eingepflanzt, um eine längere unkrautfreie zone zu behalten wäre es im anschluss ratsam nun noch rindenmulch oder holzhäcksel (ebenfalls abgedampft!!!) aufzubringen, dabei ist zu beachten dass diese schicht mindestens 8cm hoch sein sollte, ich empfehle 12cm, damit habe ich sehr gute erfahrungen gemacht.
das wäre die ratikallösung wenn die andere methode nicht hilft.
nämlich folgende: den boden kalken, leider vertragen dass nur einige wildrosen-sorten, um genauer sagen zu können ob dass bei ihren rosen funktioniert, ohne dass diese schäden erleiden wäre für mich die Art gattung und event. sorte interessant, z.b. rosa canina „inermis“

ich hoffe ich konnte ihnen erst einmal helfen, wenn sie weitere fragen wenden sie sich gerne an mich, dazu auch, für die schnellere kommunikation hier noch einmal meine private email:

[email protected]

bis dahin viel erfolg und ein sonniges restwochenende,

lg Dennis Ströhla

hiho,

freut mich das du mich kontaktiert hast.
das dumme bei schachtelhalm (equisetum arvense) ist, das die wurzeln (rhizome)
mehrer meter in die erde gehen. außerdem gehört dieses kraut zu den wurzel kräutern gehört d.h. das sich aus wurzel elemnte komplett neuen pflanzen bilden. deshalb auf keinem fall fräsen, grubbern, vertikutieren, etc. .
dieses verteilt die pflanze mehr als zu zerstören. es gibt wohl auch diverse chemische mittel zur bekämpfung von equisetum dennoch halte ich persöhnlich nicht viel davon & ein garant für komplette entfernung gibt es auch bei der chemiekeule nicht ganz zu schweigen von deinem rosen wie diese das verkraften.
Ich würde dir empfehlen. die rose vorsichtig aus dem boden zu holen & die wuzeln komplett von der erde zu befreien, ist etwas mühselig, denn diese bei seite packen dann sehr großzügig & tief die von equisetum befallene erde auskoffern (tiefe: min 70cm) & entsorgen. dann solltest du dir aus dem baumarkt ein fließ aus der gartenabteilung besorgen, achte bitte darauf das nicht unbedingt das dünste ist (unkrautfließ nennen dies auch manche). wieder im garten solltest du das fließ großzügig über die ausgekofferte stelle legen weiter überlappen lassen falls du mehr als eine bahn ausrollen musst. wenn du soweit bist hast du das nervigste geschafft, jetz musst du auf das fließ frischen & sauberen (unkrautfreien) mutterboden, besser wäre leicht lehmiger, auffüllen & in diesen deine geliebten rosen wieder einpflanzen. da dieses wie du sagtes wildrosen sind sollten diese sich ohne probleme an den neuen boden gewöhnen. zu guter letzt würde ich dir raten eine 5-10cm dicke rinden mulch schicht aufzutragen je nach dem wie gross deine rosen sind. wenn du dieses so befolg hast solltest du schnell wieder freude an deinem neuen unkrautfreiem rosenbeet haben.

kurzfassung:
material:

  1. Unkrautfließ
  2. Lehmiger mutterboden/ Rosenerde
  3. Rindenmulch

Ausführung:

  1. rosen ausgraben & von erde komplett befreien
  2. befallene erde großzügig (min 70cm tief) entfernen & entsorgen
  3. Fließ großzügig ausrollen & ggf überlappen lassen
  4. frischen boden auffüllen
  5. Rosen einplfanzen
  6. Rinden mulch schicht 5-10 cm je nach grösse der rosen

ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen & wünsche dir viel erfolg bei der ausführung :wink:

gruß chris

Hallo,
Schachtelhalm loszuwerden ist nicht so einfach: denn er wurzelt sehr tief. Tiefer als die anderen unbeliebten Pflanzen wie Giersch und Quecke… tiefer als ein Spatenstich! Ich habe mal versucht, ihn im Topf zu kultivieren, für die Weiterbildung unserer Hausmeister, aber da ging er ein. Anscheinend müssen seine Wurzeln ganz tief unten sein.
Zwischen den Rosen lässt es sich vermutlich nicht so gut graben, das ist ein Problem.
Möglichkeit 1: Rosen ausgraben (im Herbst), Boden austauschen (tief genug!), Rosen wieder einpflanzen. Ich weiß nicht ob das geht, weil die Rosen schon lange da stehen?
Möglichkeit 2: Boden kalken (das mag der Schachtelhalm nicht so gerne) und die Schachtelhalm-Pflanzen regelmäßig so tief es geht abstechen. Am besten eine Grabegabel benutzen, keinen Spaten.
Möglichkeit 3: Schachtelhalm regelmäßig ernten, er lässt sich für verschiedene Anwendungen im Garten (z.B. gegen Pilzkrankheiten) und auch für andere Zwecke verwenden.
Möglichkeit 4: Schachtelhalm schön finden und lassen(eine ganz alte Pflanze, die es schon lange vor den Samenpflanzen gab, sehr interessant etc.) Normalerweise müssten sich die Rosen nicht davon kleinkriegen lassen, es sei denn es ist eine Zwergsorte, evtl. mehr düngen.
Persönlich habe ich noch keine intensiven Erfahrungen mit Schachtelhalm, meine Gärten bisher waren eher Quecke- oder Giersch-Gärten.

Aus jedem Schachtelhalm, den du abstichst, entstehen 3 neue. Also nicht abstechen! Das Problem liegt im Boden versteckt, er ist wahrscheinlich zu lehmhaltig, also ein idealer Rosenboden.
Ich empfehle dir abdecken mit schwarzer Folie und das mindestens 2 Vegetationsperioden lang.

Haweka

Hallo, man kann mit ein Messer versuchen die Wurzeln der Schachtelhalm nach oben und heraus zu holen. Danach muss man es möglich machen um eventuelles Wasser weg zu leiten weil Schachtelhalm wachst auf Erde was wasserkrank ist. Naturlich ist Kalk geben auch gut.
Viel Gluck, Paul Teepen.

Hallo,Paul Teepen,
besten Dank für die schnelle Antwort.Will Deinen Rat gerne anwenden und die Pflanzen mit dem Messer ausbuddeln.

Gruß
Rolfedi

Hallo Rolfedi,
zunächst die gute Nachricht: der Ackerschachtelhalm wird die Rosen mit ziemlicher Sicherheit nicht ersticken.
Ausreißen bringt nicht viel, da das Kraut meterlange Wurzelausläufer bilden kann und sich über Sporen (wie Pilze) vermehrt.
Problem: Bekämpfung mit Kalken hilft zwar, schadet aber definitiv den Rosen. Du kannst versuchen, die Wedel mit Essigessenz zu bepinseln (mühevoll, aber wirkt) oder ein mildes Unkrautvernichtungsmittel (Celaflor) punktuell (nicht auf die Rosen) aufbringen.
Da der Schachtelhalm nasse und verdichtete Böden mag, ein Scheibe um die Rosen immer gut lockern, die Rosen mit Rosendünger stärken und evtl. das Rosenumfeld mit Pflanzenvlies bedecken, um den Schachtelhalm zu ersticken. Wildrosen braucht man nicht unbedngt zu wässern. Vermeiden, wo’s geht, damit der Boden trocken bleibt.
Gruß, Lahanna

Lieber Rolfedi,
leider haben Sie mit dem Schachtelhalm ein Unkraut erwischt, welches sich sehr, sehr schwer entfernen läßt. Die beste Lösung hierfür ist das ausgraben der Wurzeln. Doch Vorsicht! Schachtelhalmwurzeln gehen nicht nur in die Tiefe „bis zu einem Meter“, sondern auch in die Breite. Das normale rausziehen des Schachtelhalms wird Ihnen nicht gelingen, da das Zeug meistens kurz über der Erdoberfläche abreißt und es sich dann in der Breite gemütlich macht.
Außerdem haben Sie ja auch noch, wie Sie schreiben, Rosen an dieser Stelle sitzen, so daß Sie nicht richtig graben können. Somit ist auch ein eventuelles Spritzen unmöglich. Das Spritzmittel Banvel M ist aber gegen Schachtelhalm. Nur dann müßten erst die Rosen raus, denn die würden mit diesem Spritzmittel in Berührung kommen und Ihnen eingehen.
Leider kann ich Ihnen keine bessere Antwort geben.

M.f.G.
Gartenprofi

Hallo Gartenprofi,

besten Dank für Deine ehrliche Antwort. Da bleibt mir nichts anderes übrig als ein Leben mit dem Schachtelhalm. Und wenn er zu sehr wuchert, werde ich halt einige Stängel in Bodennähe herausziehen.Es gibt im Leben sicher Schlimmeres.
Dankbare Grüße
Rolfedi

Hallo Lahanna,
besten Dank für Deine konstruktiven Vorschläge. Ich werde tun, was ich schaffe mit meinem 76 Jahren. Ansonsten heißt es, das Leben mit Schachtelhalm zu ertragen, evtl. bei zu starkem Wildwuchs einiges an Stängelmaterial heraus zu ziehen.

Schöne Grüße
Rolfedi

Hallo Haweka,
besten Dank für Deine Vorschläge bezüglich Eindämmung des Schachtelhalmwuchses.
Alles Gute !
Rolfedi

Hallo Birke,
vielen Dank für Deine ausführlichen und fachmännischen Vorschläge. Mit meinen 76 Jahren werde ich wahrscheinlich Vorschlag 4 beherzigen und halt mit dem Schachtelhalm leben . Er soll ja sogar eine Heilpflanze gegen die verschiedensten Leiden sein.
Übrigens: Seit etwa 2 Jahren breitet sich auch der Giersch in einer Gartenecke aus, mitten in einer Ziergrasstaude, die ich Anfang März bodennah gekürzt habe. Ist ihm auch so schwer beizukommen ? Giersch erinnert mich an meine Kinderjahre in der ersten Zeit nach dem 2. Weltkrieg. Damals musste ich oft für Mutter die Gierschblätter sammeln,sie kochte daraus einen schmackhaften Spinat.Lebensmittel waren damals sehr knapp zu bekommen.
Nochmals: Herzlichen Dank für Deine Mühe.
Schöne Grüße
Rolfedi

Hallo, Schachtelhalm ist lästig und hat Rizome bis 2 mtr tief. Es hilft also nicht die Pflanze ab zu stechen. Da dort Rosen stehen kann auch keine chem. Keule benutzt werden. Schachtelhalm mag keinen Kalk und keine Dunkelheit. Also die einzige Möglichkeit ist mit dunklere Folie alles um die Rosen abzudecken und falls die Rosen es vertragen Kalk in die Erde einzubringen.

Hallo, Margot Voss,
herzlichen Dank für Ihre Antwort auf meine Schachtelhalmfrage. Mit Folie lässt sich die Beetzeile mit den stacheligen Rosensträuchern kaum abdecken. Bleibt also nichts anderes übrig als ein Leben mit dem Schachtelhalm. Nun ja, es gibt Schlimmeres. Ich werde, wie sonst auch, immer wieder mal kräftig, mit Handschuhen bewehrt, die lästigen Eindringlinge aus den Rosen herausziehen, um das florale Bild etwaws zu bereinigen.

Dankbare Grüße
Rolfedi

Hallo Chris,
über Deine sehr ausführliche, sachkundige und gut strukturierte Antwort zu meinem Schachtelhalmproblem habe ich mich sehr gefreut. Ich danke Dir für Deine große Mühe. Nun weiß ich also, mit welchem Gegner ich es zu tun habe. Aber ich tue mir in meinem Alter von 76 Jahren nicht mehr die Last an, einen mindestens 2 m breiten, 12 m langen und 70 cm tiefen Graben in einem steinigen Gelände auszuschachten. Da akzeptiere ich notgedrungen das Leben mit dem Schachtelhalm als Daueralternative. Ich werde gelegentlich im Sommer immer wieder mal die Gartenhandschuhe anziehen und die am dichtesten besiedelten Stellen zwischen den Rosenzweigen auslichten.
Nochmals : Herzlichen Dank !

Schöne Grüße aus dem Ruhrpott
Rolfedi

Ich hab gern geholfen, falls du nochmal ein Problem oder fragen hast einfach anschreiben ich guck was sich dann machen lässt :smile:

gruss Chris

Man kann daraus Tee machen. Es ist eine Heilpflanze Grüße

Hallo Dennis Ströhla,
über Ihre sachkundige, ausführliche und gut erklärte Antwort auf meine Schachtelhalmfrage habe ich mich sehr gefreut. Vielen Dank für Ihre große Mühe. Nun weiß ich also, mit welchem Gegner ich es zu tun habe. Aber ich werde mir in meinem Alter von 76 Jahren nicht mehr die Last antun, die 12 m lange Rosenzeile weit- und tiefräumig auszukoffern, und das in einem steinigen Boden. Da muss ich halt notgedrungen mit dem Schachtelhalm leben. Gelegentlich werde ich mir in den nächsten Wochen die Gartenhandschuhe anziehen und die am dichtesten bedsiedelten Stellen zwischen den Rosenbüschen auslichten. Es gibt halt Schlimmeres im Leben.

Schöne Grüße aus dem Ruhrpott
Rolfedi

hallo Rolfedi,

das kann ich sehr gut verstehen, sie haben ihr ganzes leben lang gearbeitet, da möchte man auch irgendwann zur ruhe kommen. Ich möchte nicht aufdringlich wirken, aber auf wunsch kann ich ihnen, sofern sie nicht allzu weit weg wohnen gerne behilflich sein damit sie ihren garten wieder in voller pracht genießen können.
Ich möchte nun auch nicht gleich unpersönlich klingen und sie fragen wo sie herkommen und wann es ihnen recht wäre, daher mein angebot dass sie es sich in ruhe durch den kopf gehen lassen, ob sie meine hilfe in anspruch nehmen mögen. Bis 200km bin ich bereit für einen auftrag anzureisen, das ist eine erträgliche entfernung und ich seh wieder etwas von der welt. Ich komme übrigens aus der nähe von berlin.

Danke dass sie meine erfahrungen würdigen, selbstverständlich helfe ich ihnen gerne jederzeit wieder weiter, z.b. auch bei themen wie wegebau, baumschnitt, baumfällungen, gartengestaltung/planung/sowie ausführung und vieles mehr.

Ich bedanke mich noch einmal recht herzlich für ihr vertrauen und bis dahin alles gute, einen schönen, bunten und sonnigen frühling, vielen dank :smile: