Mich würde mal interessieren, woher dieses Wort kommt!
Hallo, Nina,
und der Vollständigkeit halber hier noch Grimm:
_SCHÄFERSTUNDE, f. stunde traulichen beisammenseins und liebesgenusses für liebende; zunächst ein ausdruck der schäferpoesie, wol dem franz. heure du berger nachgebildet. ADELUNG; nach WEIGAND 2, 539 zuerst 1711 bei RÄDLEIN 760a; damit ist noch nicht ausgemacht, dasz nicht einst bei ihr die schäferstunde für den eseltreiber schlagen sollte. BODE Montaigne (Berl. 1793) 3, 9; hier ist alles augenblick, glückliche schäferstunde. HERDER z. rel. u. theol. 4, 62; durch das offne liebesbekenntnisz, dasz diese schäferstunde alle, alle seine schäferstunden nach namen und zahl übertreffe. z. litt. u. k. 14, 123; alles so schön – so voll ebenmaas – so göttlich vollkommen! – überal das werk seiner himmlischen schäferstunde! SCHILLER kab. u. liebe 5, 7; dasz dann für ihn schuldlosen schelm bald … die schäferstunde schlagen werde. J. PAUL Titan 3, 197;
so schuf, bald diesz, bald das, schon manchen zum poeten;
Pedrillen seiner Laura grausamkeit,
den glücklichern Menalk die erste schäferstunde.
GOTTER 1, 259;
und er, nach dem ersten anblick zu schlieszen,
schien eben kein mann, der seiner Fyllis zu füszen
die schäferstunde verseufzt.
WIELAND 4, 191 (Amadis 8, 28);
manche rasche schäferstunde,
flücht’gen kusz vom lieben munde,
haben wir versäumet.
GÖTHE 1, 139;
wer fragt darnach in einer schäferstunde?
12, 218;
der seelen
entzückender zusammenklang – ein kusz –
der schäferstunde schwelgerische freuden –
SCHILLER don Carlos 2, 8;
bildlich:
meine muse fühlt die schäferstunde,
wenn von deinem wollustheiszem munde
silbertöne ungern fliehn.
werke 1, 224;
darum lasz ich keine schäferstunde der muse entschlüpfen. HÖLTY 253 Halm; und taub wurde der pfarrer, dasz er kaum die aktus-schäferstunde schlagen hörte. J. PAUL Qu. Fixl. 157._
Gruß
Kreszenz