Hallo Freunde des Altertums,
die Landesausstellung über das Alte Syrien mit Schwerpunkt der Königsstadt Qatna hat mich voll begeistert. Hier wird eine Völkerdrehscheibe zwischen Ägypten und den Hethiter vorgestellt. Wegen dieser Großreiche übersieht man nur allzuleicht die kleinen Königreiche wie das auf dem Boden des alten Syrien mit seiner Haupstadt Qatna. Dargestellt wird dessen Aufstieg (ca. 3ooo v.Chr) bis zum Fall ca. 1000 v.Chr. mittels einer überschaubaren Anzahl von Texttafeln und hochineressanter Artefakte. Beeindruckend die animierte Darstellung des Thronsaales im damals größten und prächtigsten Palast des damaligen Orients. Danach betritt man eine Nachbildung des Königsgrabs unter dem Thronsaal, welches bis zu seiner Ausgrabung vor wenigen Jahren unberührt war. Spektakuläre Fundstücke à la Tutenchamun wurden zwar nicht aufgefunden, dennoch zeugten die Funde, dass auch die damaligen toten Könige von ihren Nachfolgern gut versorgt wurden. Den rührenden Abschluss bildet der aus Keilschrifttafeln übersetzte Hilferuf des letzten Qatna-Königs an seinen Herrn und Verbündeten, den Pharao Echnaton, der unterwürfigst um Beistand gegen die Hethiter bittet; ein Hilferuf, den Echnaton nicht einmal beantwortete.
Die Ausstellung ist sehr übersichtlich aufgebaut, die Artefakte gut und verständlich beschildert wie auch die gesamten Texttafeln kurz und bündig die Kultur der Qantaner beschreiben. Man wird nicht mit Fakten und Fundstücken zugeschmissen, so dass das Interesse bis zum Schluss des Gangs durch die Ausstellung (1 bis 2 Stunden) geweckt bleibt.
Wolfgang D.
