Schafft die Digitalisierung den Proktologen mehr Zulauf?

Guten Tag,
nun, die Digitalisierung wird ja als Fortschritt vermittelt, da dadurch Papier eingespart wird. Aber was ist daran fortschrittlich, wenn dadurch die Meschen immer mehr an Bewegungsmangel leiden?
Ist das nicht schön, wenn man sich mal erheben und eine Akte aus dem Schrank nehmen oder Briefe zur Post bringen kann? Papier, Stift und Akten überflüssig in Büros? Da müsste man doch ersatzweise Sport während der Arbeitszeit anbieten, damit keine Schwellungen entstehen, oder?

Genauso könnte man argumentieren, dass die TV-Sender daran schuld sind, dass die Menschen ihre Tage bewegungslos auf dem Sofa verbringen oder die Hersteller von mobilen Endgeräten daran schuld sind, dass die Leute immer dümmer und kurzsichtiger.

Anders formuliert: wer die durch Digitalisierung gesparte Zeit und Bewegung dadurch verschwindet, dass er auf dem Handy Katzenvideos schaut, ist halt selber schuld. Man könnte genauso gut eine Runde spazieren gehen, Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen oder die Wohnung aufräumen.

Im übrigen stelle ich in Frage, dass der täglich drei- oder zehnmal stattfindende Gang zum Drucker einen wesentlichen Beitrag zur Volksgesundheit geleistet hat.

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Also den ganzen Tag auf dem Arsch sitzen, ist gut? Denn die genannten Dinge kann ich ja nicht während eines achtstündigen Arbeitstages tun, es sei denn, ich teile mich auf.

Habe ich das irgendwo geschrieben?

Und mehr als acht Stunden hat Dein Tag nicht? Wie oft gehst Du denn an einem Arbeitstag eigentlich aufs Klo, zu Kollegen ins Büro oder in die Kantine? Wie weit war denn vorher Dein Weg zum Drucker und wie oft bist Du dahin gelaufen?

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Auf so eine Idee muss man auch erst einmal kommen.

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Dieses Argument benutzt schon seit 30 Jahren niemand mehr. Denn durch den Einzug von IT ist der Papierbrauch um mindestens eine Zehnerpotenz gestiegen.

Zudem bietet eine gut umgesetzte Digitalisierung weit mehr Vorteile als nur eine Einsparung an Papier. Und das ist für die Volkswirtschaft deutlich interessanter.

Das wiederum liegt doch eher an der Bequemlichkeit und und dem Komfortbedürfnis als an der Digitalisierung.

Laut meiner Smartwatch schaffe ich 10-15 km Fußwege am Tag, obwohl ich fast ausschließlich im Büro arbeite und nur etwa 2-3 Blatt Papier pro Woche ausdrucke, nur zwei Ordner besitze und nur zu Weihnachten an einen Briefkasten gehe.

Das monokausale Erklärungsmodell Digitalisierung-Bewegungsmangel-Proktologe ist in der Allgemeinheit also nur schwer bis gar nicht haltbar.

Mach doch einfach!