Schallreflexion auf Dachterrasse ?

Hallo zusammen,

ich habe Bilder von meiner Dachterrasse im 12.Stock beigefügt:

Leider hört man dort überall die naheliegende Autobahn, auch wenn man sich auf den Boden legt !
Daher meine Frage: Kann es sein, dass dies durch Schallreflexion hervorgerufen wird ?
Was könnte ich dagegen tun?

Was spricht dagegen?

Naja, ich hätte eigentlich ursprünglich gedacht, dass der Schall durch das Vordach und die Betonumrandung halbwegs gut abgewehrt würde und damit im 12.Stock nicht mehr viel zu hören sei.
Was könnte ich gegen die Reflexionen tun (Pflanzen, Bodenbelag,…)?

Hallo,

Schall „fällt“ nach einer Weile auch wieder nach unten - frag mich nicht, wie genau.

Bei uns ist es so, daß eine Bahntrasse Lärmschutzwände bekommen hat.
Die Häuser direkt neben den Schienen haben nun Ruhe, aber Anwohner, die gut einen Kilometer entfernt wohnen, berichten, daß sie jetzt vermehrt Schienenlärm abbekommen, den sie vorher nicht hatten - als würde der Schall über die Lärmschutzwände gehen und dann irgendwann wieder nach unten gehen.

Gruß
Christian

Hallo!

Der Schall wird zwar von der Brüstung ganz gut abgehalten, aber…

…erstens kommt es zu Beugungseffekten, der Schall „fließt“ auch wieder in den Bereich hinter einem Hindernis,

… zweitens ist das mit Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel nette Theorie, in der Praxis streuen die meisten Oberflächen den Schall genauso wie das Licht auch diffus, also in alle Richtungen. Wie sonst könntest du eine Wand sehen, wenn die Sonne senkrecht über dir steht?
Grade der rauhe Waschbeton ist da ganz groß drin.


Gegen die Beugung kannst du nicht viel tun, die diffuse Reflexion könnte man zwar durch möglichst glatte Wände möglichst nahe an den „Lehrbuch-Fall“ heran bringen, möglich wären aber auch schallschluckende Oberflächen. Sowas wie ein langflooriger Teppich, oder sowas, was man in Tonstudios verwendet.
Das ist für dich aber wohl alles ziemlich unpraktikabel.

Hmmm. Wintergarten?

Ohje, vielen Dank für die interessanten Antworten, die jedoch nicht viel Hoffnung machen!

Die Autobahn ist aber gar nicht so weit weg - höchstens 200 Meter östlich der Seite mit den Pflanztrögen.

Vielleicht sollte ich versuchen, den Waschbeton mit Efeu bewachsen zu lassen (ob der aber die Winde im 12.Stock verträgt)?

Ansonsten bleibt mir wohl nur weiter zu hoffen, dass es irgendwann ein Tempolimit auf der Autobahn geben wird…

Ich würde einen Versuch wagen und mir von einem Eierverkäufer die zum Transport von Eiern verwendete Quadratischen Kartons an die Wand der Balkonbrüstung kleben. Mit solchen Kartons, https://www.amazon.de/Stück-Eierkartons-Eierpappen-Eierhöcker-Eierlagen/dp/B00E0J1L50 in der Form ähnlich wie die verkleideten Wände in einem Tonstudio konnte ich während meines Studiums die Geräusche aus dem Nachbarzimmer erheblich reduzieren.
Wenn das in deinem Fall auch zum Erfolg führen sollte, musst du die Kartons, billig hergestellt aus Altpapier nur noch mit einem Klar Lack Wetterfest machen.

MfG kheinz

Danke für den kostengünstigen Tipp!
Einen Versuch ist es allemal wert!

Mache das nicht.
Das ist unzulässig. Du darfst keine brennbaren Stoffe großflächig auf die Fassade aufbringen. Weder als Mieter noch als Eigentümer.

Und mal ehrlich, es sähe schäbig aus und würde überhaupt keine hörbare Besserung des Schallpegels bringen.
Wobei die Dachterrasse auch keine Schönheit ist um es einmal milde zu sagen.

Und Du hast doch schon mal wegen der Begrünung der Pflanzkästen angefragt. Bei der Gebäudehöhe und zu erwartenden Windlast müssten die Rankgerüste statisch bemessen und montiert sein.
Das ist nachträglich nahezu unmöglich, in jedem Fall wäre es extrem teuer.

MfG
duck313

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sehe ich genau so … so viel Klarlack kannst Du gar nicht auf die Eierkartons sprühen dass die Dir nicht nach einigen Wochen anfangen wegzugammeln (mal ganz abgesehen von der Optik). Sonne (UV-Strahlung), Wind und Regen setzten dem Klarlack zu und sobald der erste Haar-Riß da ist dringt Wasser ein und weicht die Pappe auf.

Am besten die vorhandenen Pflanztröge bepflanzen und ggf. noch den ein oder anderen Blumenkübel mit Pflanzen dazustellen um so möglichst viel Schall „zu scklucken“ (ich weiß, ist technisch nicht der richtige Ausdruck); ggf. noch einen anderen Boden denn die Waschbetonplatten sind nun wirklich nicht der Bringer aber das ist letzten Endes eine Geschmacksfrage und natürlich auch eine Frage des Geldbeutels :wink:

VG,
Max

Es ist doch eigentlich nur logisch daß man eine 200 Meter entfernte Autobahn in 25 Meter Höhe besser hört als unten am Boden. Unten gibt es alle möglichen Hindernisse, die die Ausbreitung der Schallwellen stören, oben weniger oder gar nicht.
Wer eine Wohnung neben einer Autobahn mietet, muß damit rechnen, daß er sie hören kann. Mich hat sogar die 1000 Meter entfernte Autobahn gestört, deswegen habe ich mir ein Haus gekauft, das über 20 km von der nächsten Autobahn entfernt ist.