Hallo Schnarchi,
ich habe nur wenig Erfahrung auf dem Gebiet der Bauakustik, mein Tätigkeitsgebiet war der Schallschutz in der chemischen Industrie.
Aus der Anfrage geht nicht hervor, ob es sich um eine reine Holzdecke (wie in einem Landhaus) oder um eine Holzbalkendecke handelt.
Trotzdem einige Anmerkungen zum Problem.
Bei Decken ist aus akustischer Sicht die Luft- und Trittschalldämmung von Bedeutung; im vorliegenden Fall nur die Luftschalldämmung.
Absorptionsmaßnahmen im Senderaum (Schnarcher) bzw. im Empfangsraum (Sohn) können nicht empfohlen werden, da der hohe Aufwand den Nutzen nicht rechtfertigt. Zumal Schlafräume bedingt durch die Einrichtung (Bettzeug, Gardinen, Teppich) schon einen hohen Schallabsorptionsgrad haben.
Für das vorliegende Problem muss die Luftschalldämmung der Decke im Senderaum erhöht werden. Dies lässt sich durch eine abgehängte Decke mit Gipskartonplatten realisieren. Dabei ist zu beachten, dass die Luftschalldämmung derartiger Unterhangdecken umso besser ist, je höher die flächenbezogene Masse ist (Massegesetz der Akustik); bei tiefen Frequenzen ist die Wirkung schlechter. Da die Frequenz von Schnarchgeräuschen sehr unterschiedlich sein kann, ist eine Abschätzung der erreichbaren Schalldämmung schwierig; auch die Lautstärke und die Tonhöhenänderung des Schnarchgeräusch muss bei der Auslegung beachtet werden.
Laut Fasold, Sonntag, Winkler in Bauphysikalische Entwurfslehre haben Holzbalkendecken je nach Ausführung eine Luftschalldämmung (bewertetes Bauschalldämm-Maß) von 49 - 53 dB und eine Stahlbeton-Volldecke von 200 mm Stärke und 25 mm Estrich von ca. 63 dB. Daraus wird ersichtlich, welcher Aufwand notwendig ist, um eine zusätzliche Luftschalldämmung von Decken zu erreichen.
Noch eine Anmerkung zum Wert eines Bauschalldämm-Maß. Bei einer realisierten Decke von 60 dB ist normale Unterhaltungssprache im Empfangsraum unhörbar, aber sehr lautes Rufen hörbar (wenn auch unverständlich).
Ausführungsbeispiele und Rechenverfahren sind im Beiblatt 1 zu DIN 4109 - Schallschutz im Hochbau - enthalten. Gestaltungslösungen auf der Basis dieser Norm sind im Bauelemente-Katalog sowie in div. Firmenschriften der Firma Knauf aufgeführt(www.knauf.de).
Mit freundlichen Grüssen
Krüger-Dieskau