Schallübertragung

Hallo
Wir wohnen in einem Reihenhaus. Zu unseren Nachbarn gibt es keine gemeinsame Wand. D. h. jedes Haus hat eine eigene Ziegelwand, ca. 17,5 cm stark, dazwischen ist noch ca. 5 cm Steinwolle. Lediglich die Kellergrundplatte (weiße Wanne) läuft über die komplette Reihenhauszeile. Unsere Nachbarn sind leidenschaftlich Musizierende, spielen Klavier, Schlagzeug und gelegentlich Bass. Nun stellt sich das Problem, dass wir über Stunden, vor allem auch an Sams- und Sonntagen überwiegend die dunklen Töne hören, als ob das Instrument im eigenen Haus in einem anderen Raum gespielt würde. Das ist sehr störend, vor allem da die Töne nicht nur bei völliger Ruhe in unserem Haus, sondern auch dann zu hören sind, wenn wir den Fernseher oder das Radio in angemessener Lautstärke angeschaltet haben. Gespräche, Feiern und Akkordeon sind nicht zuhören. Welche Möglichkeiten gibt es, die Tonübertragung zu beseitigen oder die Musikinstrumente, besonders das Klavier, zu dämpfen.

Mit freundlichen Grüßen
Ricko

Hallo,
die Schalldämmung im UG wird allgemein vernachlässigt, wenn im UG keine Schutzbedürftigen Räume vorhanden sind und das UG im allgemeinen nur als Kellerraum bezeichnet wird. Anders sieht es aus, wenn der Keller ein Wohnraum darstellt. In diesem Fall ist auch hier ein höherer Schallschutz vorzusehen.
Der Schallschutz einer Haustrennwand kann allgemein durch Vorsatzschalen verbessert werden. Im UG ist der Schallschutz jedoch maßgeblich von der Masse der Bodenplatte und deren Trennung abhängig. Hier ist mit einem schwimmenden Estrich (auf 40mm Schalldämmung) in Verbindung mit einer 60mm Mineralwolle zwischen Ständerwerk (bei punktueller, federnder Befestigung der Ständer) eine Verbesserung von bis zu 15dB erreicht. Auf dem Ständerwerk ist eine Gipskartonplatte auszuführen.
Im EG ist die Vorsatzschale wie beschrieben ausreichend.
Im OG muss zur Vorsatzschale die Ausführung der Trennwand im Wandkopf überprüft und gegebenenfalls getrennt werden. Im OG geschieht die Schallübertragung maßgeblich über das Dach.
Es sind natürlich eine Vielzahl von Konstruktionen möglich. Gegebenenfalls hilft hier auch die Bauberatung Ziegel weiter.

Hallo,

dass klingt nicht schön. Leider kann ich bei diesem Problem nicht helfen.
Tut mir leid.
Grüße

Bei Reihenhaus müssen die sich dann an Ruhezeiten halten, das ist schonmal das Erste (die Amtsgerichte erlauben gewöhnlich ganze ZWEI Stunden pro Tag, und nur in den Zeiten zw. 8°°- 13°° und 15°°- 20°° Uhr). Die Übertragung kann man leider nicht stoppen, außer man schneidet die Grundplatte durch… Eine kleine Maßnahme wäre, wenn unter das Klavier zwei Lagen Waschmaschinenmatten aus dem Baumarkt gelegt werden, dann können sich die Schwingungen nicht mehr so auf den Boden übertragen.
Grüße,
AvKuR

Ich fürchte es gibt keine praktikable Gegenmaßnahme. Die Nachbarn sollten ihr Spiel auf tags außerhalb der Ruhezeiten beschränken.
Vielleicht wird es besser, wenn das Klavier vom Fußboden entkoppelt wird (Gummiunterlage).
Gruß
Derrick

Hallo Ricko,

leider kann ich für das Problem keine Lösung anbieten. Im vorliegenden Fall ist die Bausführung der Trennwände zwischen den Häusern aus akustischer Sicht schon optimal gelöst (vorausgesetzt das zwischen den Trennwänden keine Kopplung durch Mörtelbrücken besteht).
Grundsätzlich gilt bei der Luftschalldämmung von Wände und Decken das Massegesetz (Bergersches Gesetz), d.h. die Luftschalldämmung von einschaligen Bauwerksteilen ist um so besser, je größer die flächenbezogene Masse und die Frequenz ist. Die Dämmwirkung von Massivwände ist besonders bei tieffrequente Schalleinwirkungen (Bässe) gering. Zur Verdeutlichung des Aufwandes folgende Zahl. Um das bewertete Schalldämm-Maß um 5 dB zu erhöhen, ist in etwa eine Verdopplung der flächenbezogenen Masse notwendig.
Unter der nachfolgenden Internetadresse sind ebenfalls Informationen zur Problematik enthalten.

http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Akustik_…

Mit freundlichen Grüßen

Krüger-Dieskau

Hallo,
das ist sehr ärgerlich, aber ohne einen riesengroßen aufwand nicht zu ändern.
Möglicherweise gibt es Mörtelbrücken zwischen den Häusern, möglicherweise im Keller eine Schallbrücke (dort wird der schwimmende Estrich quasi angekoppelt).
Haben andere Nachbarn auch das Problem?