Hallo Sax,
auch in Dissertationen von Naturwissenschaftlern werden gelegentlich gefälschte und erfundene „Meßwerte“ gefunden. In den hinteren Bereichen meines Gedächtnisses befindet sich ein Fall eines ganzen Teams von Medizinern an der Charité in Berlin, der vielleicht zwei Jahre zurückliegt.
Bei Geisteswissenschaftlern gibt es aber offensichtlich mehr Möglichkeiten.
Zu der Frage Plagiat oder nicht (oder wenn ja, wieviel und wie zu bewerten) sollen sich die und nur die äußern, in deren Händen die Verantwortung für die abschließende Beurteilung liegt. Dazu zähle ich weder den Autor von Schavanplag, der nach Art eines Heckenschützen es vorzieht, sein Gesicht nicht zu zeigen, noch eine Claudia Roth und ihresgleichen, die auf diesem Feuer nur ihr dünnes Süppchen kochen.
Aus der Verantwortung entlassen kann man auch unsere Medienwelt nicht, zumindest nicht in den Teilen, die aus dem nicht für die Öffentlichkeit bestimmten ersten Gutachten zitieren. Natürlich werden nur Ausschnitte wiedergegeben, das aber natürlich mit der unausgesprochenen Aufforderung an den Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden. Nach dieser scheinheiligen Methode wird einer öffentlichen Urteilsbildung Vorschub geleistet und die eigenen Hände werden im Pool der Informationspflicht reingewaschen.
Man sollte einfach nur den Promotionsausschuß der Uni Düsseldorf seine Arbeit machen lassen. Über das Ergebnis kann man dann öffentlich, weil Frau Schavan eben eine „öffentliche Person“ ist, diskutieren.
Bis dahin neige ich zu dem jüngsten Kurt-Beck-Zitat.
Gruß
Cassius