Scheidung - Fragen

Hi ihr alle,

kurz mal die Story vorweg:
Ich bin seit Mai 2006 mit meiner Frau verheiratet. Kurz nach der Hochzeit hieß es dann „Du, ich ziehe zu meinen Eltern ins Dorf - musst mitkommen, oder das war es…“.

Ich bin ja, nett wie ich bin, mit runtergezogen. Aus Hamburg weg in ein Dorf in NRW. Ja, hier hocke ich jetzt seit 8 Monaten (10 Monate sind wir verheiratet) - ich erkenne meine Frau nicht wieder.

Die ist jeden Tag bei ihren Eltern bzw. mit Freunden unterwegs. Zeit für mich hat sie nicht. Sie verspricht mir immer Sachen, die sie sowieso nicht hält. Das reicht mir jetzt.

Meine Frage(n):

  1. Ich weiß, Trennungsjahr brauche ich. Gibt es keine andere Möglichkeit? Ich mein, ich bin seitdem wir verheiratet sind auf Liebesentzug. Kein Sex vor der Ehe, okay… aber in der Ehe… Ich bekomme ja nichtmal Umarmungen oder Küsschen…

  2. Wie istn das mitm Unterhalt?
    Sie verdient mehr als ich - muss ich dann da trotzdem was zahlen???

  3. Eheberatung will sie nicht
    Was würdet ihr noch versuchen? Reden hilft nix, Briefe schreiben bringt nix, Emails und SMS sowieso nicht.

  4. Der Vater meiner Ex ist n guter Rechtsanwalt
    Würdet ihr DEN Fragen, oder ist das zu krass - denn dem vertraue ich eben…

Ja, das war es vorerst - ich würd gern meine Ehe retten, aber ich bin es leid, immer nur verarscht zu werden. Hoffe, dass ihr ein paar Tipps habt…

Ganz liebe Grüße,
Robert

Hi Robert!

Ehrlich, Du bist ein Beispielfall dafür , was Liebe nicht ist.
Ich möchte zwar immer eher kitten, doch Dir kann ich nur raten, kratz die Kurve!
Was willst Du denn erhalten: ich habe den Eindruck, dass Deine Heiratsurkunde das Papier nicht wert ist, auf dem sie samt den Unterschriften steht. Es hätte vielleicht lieber ein Kaufvertrag sein sollen.
Du hast alles aufgegeben- wirklich alles : bist aus der Großstadt in ein (für Dich) Kaff gezogen; hast auf Sex verzichtet und verzichtest weiter- noch nicht Mal ein Schmusen, Du sitzt alleine rum, keine Freunde…???

Soll ich ehrlich sein?!- …Ja, ich werde : Ich habe schwer den Eindruck, dass Du für eine Alibi-hochzeit herhalten musstest.
Gerade auf dem Lande, wo jeder jeden kennt und teilweise noch die mittelalterlichsten Einstellungen herrschen, könnte eine Frau, die auf Frauen steht oder sich mit einem einläßt, der… -also in der Gegend unten durch ist- ebenfalls zum Mittelpunkt des Klatsches werden und erheblich an Ansehen einbüßen.
Vielleicht weiß sie es selbst noch nicht richtig und entspricht mit der Heirat den an sie gestellten Erwartungen…

Jedenfalls, wo nichts ist, kann nichts gerettet werden.
Ich bin zwar sehr für Kommunikation- aber Du kannst Dich wahrscheinlich auf ihre folgenden Aussagen dann auch nicht verlassen- da könnte schon ein Abschiedsbrief reichen.
Wenn Du Dich mit dem Vater verstehst - kann er ihn ja übergeben…- nee - normale Väter stehen zum allergrößten Teil immer hinter ihren Töchtern, es sei denn, sie haben von ihrem Verhalten auch genug…- also, Du bist vielleicht nicht sicher, ob sie Dich nicht doch noch bei einer Scheidung „nackig machen“.

Wenn Du weg bist, kommt das Trennungsjahr und wenn ihr nett zueinander bleibt, kann Papa bei einer gütigen Einigung Euer gemeinsamer Anwalt sein.
Da Du Deinen Unterhalt selbst bestreiten kannst, hast Du glaube ich keinen Anspruch seitens Deiner Frau- solltest Du im Zusammenhang mit der Ehe z.B.arbeitslos oder krank werden, ist das wohl etwas anderes.
Stell die Frage doch ins Rechtsbrett.

Zur genauen Abwicklung von Scheidungen fehlen mir (zum Glück) die Erfahrungen.

Schau, was Du aus meinen Zeilen und vielleicht noch aus denen anderer für Dich herausholen kannst - und dann triff eine Entscheidung.

Wegen oben … drücke ich Dich hiermit symbolisch 1x ganz fest und wünsche Dir alles Gute!
Roxelane

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Hallo Robert!

Ohne die differenzierten Antworten meiner Vorschreiberin in Frage stellen zu wollen…
Hier gibt es eigentlich nur einen Rat: Pack deine Sachen und hau ab!
Geh zurück in die Großstadt.
Warte das Trennungsjahr einfach ab, Ansprüche an dich gibt es wahrscheinlich nicht wirklich. Unter Umständen brauchst du nicht einmal einen Rechtsanwalt.
Pass aber auf, dass sie dir nicht etwa noch ein Kind andreht.

Noch ein Rat für die Zukunft: Kauf niemals die Katze im Sack!
Frauen, die vor der Hochzeit keinen Sex wollen, wollen ihn meist auch danach nicht.

Zieh niemals aus der Großstadt in ein Kaff! Schon gar nicht in das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist.
Um sich in eine gewachsene Dorfgemeinschaft zu integrieren braucht es ein besonderes Talent, das die meisten Städter einfach nicht haben.
Für die bleibst du dein Leben lang der Zugezogene.

Ich bin selbst im Dorf aufgewachsen, aber ich würde mich nicht trauen, da wieder hin zu ziehen.

War vor zwei Jahren mal wieder in meinem Heimatdorf, die wussten immer noch, dass ich zehn Jahre davor schon mal kurz da gewesen war.
Nur dass ich inzwischen die Frau gewechselt hatte, haben sie nicht gemerkt. *g

Gruß Nemo.