Scheinschwanger - oh je!

Hallo,
kurze Frage: Unsere Hündin ist seit 3 Tagen scheinschwanger, wir haben sofort alles Spielzeug und Tierchen von ihr weggeräumt - hat aber nicht viel genutzt. Sie „buddel“ Höhlen in die Couch/Sessel, obwohl sie normalerweise sowas NIE machen würde. Sie nimmt sich jetzt alles, was irgendwie greifbar ist als Kind-Ersatz (z. B. Socken usw.) die werden dann sehr liebevoll durch die Wohnung getragen und wenn wir nicht aufpassen auch in den Garten usw… Im Garten buddelt sie tiefe Löcher - wahrscheinlich auch für ihre -nicht vorhandenen- Junge.
Waren beim Tierarzt der hat ein flüssiges Mittel verschrieben: Galastop.
Sie frißt überhaupt nichts. Trotzdem sollten wir ihr das Mittel direkt ins Maul spritzen. Haben wir auch gemacht - sie übergibt sich; ich denke mal ein kleiner Teil bleibt drin. Der TA meinte, es dauere ca. 4 Tage bis das Mittel vollständig wirkt und alles wieder abklingt.

Da sie noch sehr jung ist, war das ihre erste Läufigkeit und wir werden sie auch in Kürze sterilisieren lassen.

Habt Ihr irgendwelche Tipps die dem armen Hund helfen könnten.
Er tut mir wirklich sehr leid in seinem „Leiden“.

Danke schonmal.
Grüße
Marie

Hallo Marie,

Scheinträchtigkeit ist bei Hunden kein Leiden im Sinne von Krankheit, sondern eine durchaus normale Sache, die man meiner Meinung nach nicht medikamentös behandeln sollte.

Laßt sie tun, was ihre Hormone von ihr verlangen. Versucht Schäden dadurch zu verhindern, daß ihr Gegenstände und Höhlen zur Verfügung stellt. Lenkt sie mit viel Spaziergang u.a. ab und steht diese begrenzte Zeit einfach durch.

Sollten sich echte körperliche Krankheiten daraus entwickeln, wie z.B. eine Mastitis, so besteht dann natürlich auch Behandlungsbedarf.

Gruß Steffi

Hallo Marie,
Hallo Steffi,
Scheinträchtigkeit ist bei Hunden kein Leiden im Sinne von
Krankheit, sondern eine durchaus normale Sache, die man meiner
Meinung nach nicht medikamentös behandeln sollte.

Der Tierarzt meinte, man solle auf jeden Fall behandeln weil es sonst womöglich irgendwann in Krebs ausartet…:

Laßt sie tun, was ihre Hormone von ihr verlangen. Versucht
Schäden dadurch zu verhindern, daß ihr Gegenstände und Höhlen
zur Verfügung stellt. Lenkt sie mit viel Spaziergang u.a. ab
und steht diese begrenzte Zeit einfach durch.

Ich versuche immer wieder sie in ein Spiel zu verwickeln, Zug- und Zerrspiele oder so, leider will sie das nicht. Wir haben ihr schon einen großen Wäschekorb hingestellt gefüllt mit Decken, Lappen usw., nimmt sie nicht, die Couch muß es sein. Ich habe schon versucht ihre „Kindchen“ in mein Bett zu legen und zuzudecken - oh je, Geschrei war groß…
Meinst Du man soll sie wirklich einfach lassen, dann könnte ich ihr nämlich auch Ihre Spieltiere zurückgeben, der TA meinte ALLES wegräumen. Aber wie gesagt, sie sucht sich sofort Ersatz, es war auch schonmal eine Brötchentüte dazu genommen usw.

Sollten sich echte körperliche Krankheiten daraus entwickeln,
wie z.B. eine Mastitis, so besteht dann natürlich auch
Behandlungsbedarf.

DANKE
Grüße
Marie:

Gruß Steffi

Hallo Marie,

Der Tierarzt meinte, man solle auf jeden Fall behandeln weil
es sonst womöglich irgendwann in Krebs ausartet…

Wenn die Hündin bei jeder Läufigkeit scheinträchtig ist, besteht ein höheres Risiko an den typischen „Frauenkrebsen“ zu erkranken.
Deine Hündin soll doch eh kastriert werden. Es bleibt also bei einer einzigen Scheinträchtigkeit. Danach gibt es keine Gebärmutter mehr, die erkranken könnte und auch die Milchleiste wird nicht mehr aktiviert, womit das Krebsrisiko deutlich sinkt.

Mittel wie Galastop greifen in den Hormonhaushalt ein. d.h. erst kommt der natürliche und normale Hormonschub, der die Scheinträchtigkeit auslöst und dann wird dieser Hormonschub mit einem Eingreifen in den Hormonhaushalt unterdrückt.

Ich halte das nur für akzeptabel, wenn eine erhöhte Gefahr zur Mastitis besteht. z.B. wenn eine Hündin schon zum x-ten Mal scheinträchtig ist und jedesmal eine Mastitis folgte.

Meinst Du man soll sie wirklich einfach lassen, dann könnte
ich ihr nämlich auch Ihre Spieltiere zurückgeben, der TA
meinte ALLES wegräumen. Aber wie gesagt, sie sucht sich sofort
Ersatz, es war auch schonmal eine Brötchentüte dazu genommen

Ja das meine ich. Ich finde es ist eine Quälerei für die Hündin, wenn sie ihren derzeit extrem ausgeprägten hormongesteuerten Trieben nicht folgen kann. Und du siehst doch selbst, daß sie nicht gegen den inneren Trieb kann und sogar Brötchentüten nimmt.
Was soll es für einen Zweck haben ihr alles wegzunehmen? Davon werden die Hormone nicht weniger und die Scheinträchtigkeit somit nicht weggehen.

Gruß Steffi

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Hallo,
wie bei den anderen Antworten tendiere auch ich dazu, der Hündin ihre „Spielzeuge“ zu lassen und nach Beendigung der Scheinschwangerschaft, die in der Tat ein völlig normaler Vorgang ist, kastrieren zu lassen. Ich betone „kastrieren“! Denn die Sterilisation (=> Entfernen der Eierstöcke bzw. Durchtrennen der Eileiter) vermindert in keinem Fall die Gefahr von Mammatumoren (das größte Risiko unkastrierter Hündinnen) in keinem Fall.

Dadurch, dass Du bis nach der ersten Läufigkeit gewartet hast, ist das Risiko ohnehin schon gestiegen. Es gibt Untersuchungen, wonach das Risiko bei Hündinnen, die vor der ersten Läufigkeit kastriert werden, gegen Null tendiert, aber im Alter von 2-3 Jahren um 700 % (!)steigt. Aber es ist nie zu spät. Besser jetzt als nie.

Gruß

Norbert

Hallo Norbert,

wie bei den anderen Antworten tendiere auch ich dazu, der
Hündin ihre „Spielzeuge“ zu lassen und nach Beendigung der
Scheinschwangerschaft, die in der Tat ein völlig normaler
Vorgang ist, kastrieren zu lassen.

vom Geschlechtszyklus der Hündin her ist es zwar „normal“, dass die Hündin in eine Scheinmutterschaft kommt, dass sie aber durch Bemuttern von Spielzeug, Selbstbesaugen u. Ä. diese über 6 bis 8 Wochen aufrecht erhält ist eine reine „Zivilisationserscheinung/-erkrankung“.
Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses, lactiert.
Deshalb macht es (auch aus gesundheitlichen Gründen) durchaus Sinn, zu versuchen die Scheinmutterschaft zu verkürzen (in seltenen Fällen auch medikamentös).

Ich betone „kastrieren“!
Denn die Sterilisation (=> Entfernen der Eierstöcke bzw.
Durchtrennen der Eileiter) vermindert in keinem Fall die
Gefahr von Mammatumoren (das größte Risiko unkastrierter
Hündinnen) in keinem Fall.

Sind die Eierstöcke entfernt, dann ist die Hündin kastriert.
(natürlich auch steril)

Die Gebärmutter, die bei einer Hysterektomie mit entfernt wird, hat keinen Einfluss auf die Milchdrüsen und mit Kastration nichts zu tun.

… Es gibt
Untersuchungen, wonach das Risiko bei Hündinnen, die vor der
ersten Läufigkeit kastriert werden, gegen Null tendiert, aber
im Alter von 2-3 Jahren um 700 % (!)steigt.

Eine Steigerung um 700% hört sich schon fürchterlich an. Setzt man sie jedoch in Relation zu gegen Null, verliert die Zahl schon ihren Schrecken.
Es gibt mehrere Faktoren, die Tumoren des Gesäuges begünstigen und ein wesentlicher ist die Lactation - Zahlen wie 700% Risikosteigerung sind allerdings reine Panikmache und haben keinerlei informativen „Nährwert“.

Gruß

Johnny

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Hi,

vom Geschlechtszyklus der Hündin her ist es zwar „normal“,
dass die Hündin in eine Scheinmutterschaft kommt, dass sie
aber durch Bemuttern von Spielzeug, Selbstbesaugen u. Ä.
diese über 6 bis 8 Wochen aufrecht erhält ist eine reine
„Zivilisationserscheinung/-erkrankung“.
Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher
Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses,
lactiert.
Deshalb macht es (auch aus gesundheitlichen Gründen) durchaus
Sinn, zu versuchen die Scheinmutterschaft zu verkürzen (in
seltenen Fällen auch medikamentös).

Ich stimme dem zu, dass es in Fällen extremer und lang anhaltender Scheinschwangerschaft über 6-8 Wochen Sinn macht, medikamentös vorzugehen. Dennoch ist und bleibt der Vorgang als socher erklärbar und ist daher nicht annormal. Ich denke, wir befinden uns hier im Erklärungsnotstand des Begriffes „normal“, meinen aber im Prinzip dasselbe. O.k.?:

Sind die Eierstöcke entfernt, dann ist die Hündin kastriert.
(natürlich auch steril)

Richtig. Sorry. War wahrscheinlich noch zu früh am morgen:smile: Johnny, hast recht. Idealerweise sollte kastriert und dabei Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden, so die allgemeine medizinische Ansicht.

Eine Steigerung um 700% hört sich schon fürchterlich an. Setzt
man sie jedoch in Relation zu gegen Null, verliert die
Zahl schon ihren Schrecken.
Es gibt mehrere Faktoren, die Tumoren des Gesäuges begünstigen
und ein wesentlicher ist die Lactation - Zahlen wie 700%
Risikosteigerung sind allerdings reine Panikmache und haben
keinerlei informativen „Nährwert“.

O.k., drücken wir es anders aus: Das Risiko von Mammatumoren erhöht sich bei der Kastration im Alter von 2 Jahren gegenüber einer Kastration vor der ersten Läufigkeit um den Faktor 7. Aber auch hier bleibt die Grundaussage dennoch dieselbe.
Johnny, ich gehe davon aus, dass Du dem zustimmst?

Gruß

Norbert

O.k., drücken wir es anders aus: Das Risiko von Mammatumoren
erhöht sich bei der Kastration im Alter von 2 Jahren gegenüber
einer Kastration vor der ersten Läufigkeit um den Faktor 7.
Aber auch hier bleibt die Grundaussage dennoch dieselbe.
Johnny, ich gehe davon aus, dass Du dem zustimmst?

Auch das klingt noch sehr dramatisch. 7 x 0.000000001 ist immer noch sehr gering. In diesem Dokument wird es anders ausgedrückt:

http://www.tierklinik-hofheim.de/downloads/download_…

" Einfluss verschiedener Faktoren auf die Entwicklung von Mammatumoren:

Zeitpunkt der Kastration
Erfolgt die Kastration der Hündin vor der ersten Läufigkeit, wird das Mammatumorrisiko fast komplett eliminiert. Bei Kastration im Alter unter 2½ Jahren ist das Risiko für die Entwicklung von malignen Tumoren vierfach kleiner als bei unkastrierten Hündinnen, später durchgeführt, verschwindet dieser hemmende Einfluß. Auch das Risiko für benigne Tumoren ist bei kastrierten Hündinnen niedriger, im Gegensatz zu den malignen Tumoren ist hier der hemmende Effekt jedoch
auch bei einer späteren Kastration vorhanden.

Läufigkeitsverhütung
Bei Verabreichung von Geschlechtshormonen zeigt sich sowohl bei hoher Dosierung (in experimentellen Studien), als auch bei niedrigen Dosierungen, wie sie in der Praxis zur Läufigkeitsverhütung verwendet werden, ein vermehrtes Auftreten von Mammatumoren. Das Risiko maligner Tumoren steigt besonders bei Applikation von Östrogen-Gestagen-Kombinationen in hohen Dosierungen. Nach den Untersuchungen von MISDORP (1988) erhöht die hormonelle
Läufigkeitsverhütung die Gefahr für benigne Tumoren um ungefähr 40 %, hat aber verglichen mit dem Risiko intakter, unbehandelter Hündinnen keinen Einfluß auf die Häufigkeit maligner Tumoren.

Trächtigkeit, Laktation und Scheinträchtigkeit
Es gibt keinen Hinweis für ein erhöhtes Risiko der Mammatumorbildung bei der Hündin, allerdings können vorhandene Tumoren im Zusammenhang mit dem Zyklusgeschehen einen Wachstumsschub erfahren, sofern sie Rezeptoren für Sexualhormone aufweisen."

Gruß,

Myriam

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Hallo,

diese über 6 bis 8 Wochen aufrecht erhält ist eine reine
„Zivilisationserscheinung/-erkrankung“.

Ich denke schon, daß sich so ein Zustand bei einer artgerecht im Rudel lebenden Wölfin ziemlich schnell normalisiert und man eine zu lang anhaltende Scheinmutterschaft als Zivilisationskrankheit sehen könnte.
Ich halte es für möglich, du definierst es als Erkenntnis. Gibt es darüber Forschungen, die das belegen und Ursachen benennen? Es würde mich sehr interessieren.

Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher
Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses,
lactiert.

Marie spricht von Scheinschwangerschaft und Fürsorgeverhalten. Weder von 6-8 Wochen, noch Milchproduktion war die Rede. Und schwanger ist man vor der Geburt.

Darum die Nachfrage an Marie.

  1. In welchem Stadium befindet sich die Hündin? Scheinträchtig oder Scheinmutterschaft? Wann war sie läufig?
  2. Falls es eine Scheinmutterschaft ist, äußert sich das nur psychisch, also im Verhalten, oder hat sich auch das Gesäuge entsprechend entwickelt. Wenn ja, wie weit, Milchfluß oder nur leichte Schwellung?

Erst nach der Beantwortung können wir uns wirklich darüber austauschen, wie sinnvoll eine Unterdrückung des Zustandes ist.

Gruß Steffi

Hi Marie,

vielleicht kann ich Dir ein wenig die Angst nehmen. Meine Hündin ist jetzt 7 Jahre alt, hat seit ihrer ersten Läufigkeit jedesmal extrem mit der Scheinschwangerschaft zu tun und zwar wirklich Wochenlang. Aber es geht ihr immer noch gut!!!
Wir haben sie allerdings nach dem abklingen der Symtome jedesmal untersuchen lassen. Das Du sie kastrieren lassen willst finde ich auf jeden Fall gut, da es die Gefahr verschiedener Erkrankungen nimmt und Deine Süße einfach weniger „Leiden“ muss.
Mit der Hormontherapie haben wir es bei unserer am Anfang auch versucht, haben dann aber festgestellt, dass es ihr überhaupt nicht besser ging. Im Gegenteil. Seitdem lassen wir der Natur ihren lauf.
Ihr das Spielzeug wegzunehmen sehe ich als Strafe an und für ihr verhalten kann sie ja nichts. Wir haben unserer im Gegenteil in dieser Zeit immer sehr viele Kuscheltiere angeboten und sie hat sie dankbar angenommen. Sie schlief am besten auf ihrem Berg von „Babys“.

Meine Kleine sollte auch schon oft kastriert werden, hat sich jedoch jedesmal pünktlich vor dem OP-Termin irgend eine erkrankung oder verletzung eingefangen, woraufhin die OP abgesagt wurde. Nächste Woche ist mal wieder ein Termin, mal sehen ob es dieses mal klappt.

Schöne und beruhigende Grüße

Marion

nur mal so-beim tier redet man von TRÄCHTIGKEIT.

Hallo Steffi,

Ich denke schon, daß sich so ein Zustand bei einer artgerecht
im Rudel lebenden Wölfin ziemlich schnell normalisiert und man
eine zu lang anhaltende Scheinmutterschaft als
Zivilisationskrankheit sehen könnte.

Wölfinnen werden bei guten Ernährungsbedingungen erst mit einigen Jahren zur Ranzzeit das erste Mal läufig. Das ist dann die Zeit, in der sie i. d. R. das Rudel verlassen müssen und sich einen Partner suchen. Sollte die Jungwölfin keinen Partner finden und leer bleiben, hat sie keine Zeit für eine Scheinmutterschaft, da sie sich hauptsächlich um Nahrung kümmern muss.

Ich halte es für möglich, du definierst es als Erkenntnis.
Gibt es darüber Forschungen, die das belegen und Ursachen
benennen? Es würde mich sehr interessieren.

Es gibt Erkenntnisse durch die Beobachtung freilebender Wölfe. Ansprechpartner im deutschsprachigen Raum wären z.B. Elli Radinger und Günther Bloch.

Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher
Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses,
lactiert.

Marie spricht von Scheinschwangerschaft und Fürsorgeverhalten.
Weder von 6-8 Wochen, noch Milchproduktion war die Rede. Und
schwanger ist man vor der Geburt.

Im Volksmund wird i.d.R nicht zwischen Scheinschwangerschaft und Scheinmutterschaft unterschieden, sondern der gesamte Zyklus der nicht trächtigen Hündin als Scheinschwangerschaft bezeichnet.
Die Symptome, die Marie beschreibt, sprechen für die Zeit nach dem Progesteronabfall (ca. 60 Tage nach dem Eisprung) und damit für die Scheinmutterschaft. In der Zeit des Progesteronhochstandes verhalten sich die meisten Hündinnen relativ unauffällig.

Darum die Nachfrage an Marie.

  1. In welchem Stadium befindet sich die Hündin? Scheinträchtig
    oder Scheinmutterschaft? Wann war sie läufig?
  2. Falls es eine Scheinmutterschaft ist, äußert sich das nur
    psychisch, also im Verhalten, oder hat sich auch das Gesäuge
    entsprechend entwickelt. Wenn ja, wie weit, Milchfluß oder nur
    leichte Schwellung?

Erst nach der Beantwortung können wir uns wirklich darüber
austauschen, wie sinnvoll eine Unterdrückung des Zustandes
ist.

Es geht nicht um Unterdrückung eines Zustandes. Eine Schein_schwangerschaft_ lässt sich nicht unterdrücken, der Gelbkörper am Ovar produziert sein Progesteron, egal was die Hündin treibt.

Eine Schein_mutterschaft_ kann man z.B. durch Erzeugung von Adrenalin, Beseitigen der „Ersatzwelpen“ und Reduktion der Energiezufuhr beenden.

Gruß

Johnny

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nur mal so-beim tier redet man von TRÄCHTIGKEIT.

Hallo,
danke. Aber der TA hat eindeutig Scheinschwanger gesagt - vielleicht von Region zu Region unterschiedlich umgangssprachlich, ich wohne hier zwischen Köln und Aachen…
DANKE.
Grüße
Marie

Hi Marie,

Hallo Marion,
danke für die Antwort - hat was sehr beruhigendes…
Die Worte von Dir: Sie schlief am

besten auf ihrem Berg von „Babys“, trifft genau auf unseren Hund zu.

Wenn möglich alles was sie erreichen kann.
Sie hat jetzt auch schon in diesen 3-4 Tagen über 600 gr. abgenommen, sie wiegt jetzt 12,3 kg und ist richtig dünn geworden, weil sie nichts frißt, habe schon alles versucht.
Ich hoffe, dass es mit Deinem Hund jetzt klappt beim nächsten Termin. Bißchen Angst habe ich ja schon vor so einem Termin, ob das alles so richtig läuft und so…

DANKE
und liebe Grüße
Marie

vielleicht kann ich Dir ein wenig die Angst nehmen. Meine
Hündin ist jetzt 7 Jahre alt, hat seit ihrer ersten Läufigkeit
jedesmal extrem mit der Scheinschwangerschaft zu tun und zwar
wirklich Wochenlang. Aber es geht ihr immer noch gut!!!
Wir haben sie allerdings nach dem abklingen der Symtome
jedesmal untersuchen lassen. Das Du sie kastrieren lassen
willst finde ich auf jeden Fall gut, da es die Gefahr
verschiedener Erkrankungen nimmt und Deine Süße einfach
weniger „Leiden“ muss.
Mit der Hormontherapie haben wir es bei unserer am Anfang auch
versucht, haben dann aber festgestellt, dass es ihr überhaupt
nicht besser ging. Im Gegenteil. Seitdem lassen wir der Natur
ihren lauf.
Ihr das Spielzeug wegzunehmen sehe ich als Strafe an und für
ihr verhalten kann sie ja nichts. Wir haben unserer im
Gegenteil in dieser Zeit immer sehr viele Kuscheltiere
angeboten und sie hat sie dankbar angenommen. Sie schlief am
besten auf ihrem Berg von „Babys“.

Meine Kleine sollte auch schon oft kastriert werden, hat sich
jedoch jedesmal pünktlich vor dem OP-Termin irgend eine
erkrankung oder verletzung eingefangen, woraufhin die OP
abgesagt wurde. Nächste Woche ist mal wieder ein Termin, mal
sehen ob es dieses mal klappt.

Schöne und beruhigende Grüße

Marion

Hallo,

Hallo Norbert,

wie bei den anderen Antworten tendiere auch ich dazu, der
Hündin ihre „Spielzeuge“ zu lassen

habe jetzt festgestellt, dass es ihr mit diesen Spielzeugen besser geht,

und nach Beendigung der

Scheinschwangerschaft, die in der Tat ein völlig normaler
Vorgang ist, kastrieren zu lassen. Ich betone „kastrieren“!
Denn die Sterilisation (=> Entfernen der Eierstöcke bzw.
Durchtrennen der Eileiter) vermindert in keinem Fall die
Gefahr von Mammatumoren (das größte Risiko unkastrierter
Hündinnen) in keinem Fall.

Habe nicht gewußt, dass es da Unterschiede gibt (hätte ich mir eigentlich DENKEN müssen), haben aber auch erst einmal kurz mit dem TA darüber gesprochen; der meinte auch, die Hündin sollte 1x läufig werden, wohl wegen der Knochen usw.

Dadurch, dass Du bis nach der ersten Läufigkeit gewartet hast,
ist das Risiko ohnehin schon gestiegen. Es gibt
Untersuchungen, wonach das Risiko bei Hündinnen, die vor der
ersten Läufigkeit kastriert werden, gegen Null tendiert, aber
im Alter von 2-3 Jahren um 700 % (!)steigt. Aber es ist nie zu
spät. Besser jetzt als nie.

Das ist ja unglaublich hoch. Nun ja werden jetzt im Februar, wenn sich ihr Hormonhaushalt schätzungsweise wieder normalisisert hat die Sache in Angriff nehmen.
DANKE
Marie

Gruß

Norbert

Hallo Johnny,
wie gesagt, der TA hatte gemeint am besten alles wegräumen was Spielzeug ist. Aber der Hund hat mir tierisch leid getan der hat immerzu laut geheult (nicht gebellt, nur so ein unheimlich leidvolles weinen-jaulen). Brachte es nicht übers Herz ihr alles zu nehmen.
Medikamentös wird sie ja schon behandelt.
DANKE
Grüße
Marie

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Hallo,

diese über 6 bis 8 Wochen aufrecht erhält ist eine reine
„Zivilisationserscheinung/-erkrankung“.

Ich denke schon, daß sich so ein Zustand bei einer artgerecht
im Rudel lebenden Wölfin ziemlich schnell normalisiert und man
eine zu lang anhaltende Scheinmutterschaft als
Zivilisationskrankheit sehen könnte.
Ich halte es für möglich, du definierst es als Erkenntnis.
Gibt es darüber Forschungen, die das belegen und Ursachen
benennen? Es würde mich sehr interessieren.

Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher
Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses,
lactiert.

Marie spricht von Scheinschwangerschaft und Fürsorgeverhalten.
Weder von 6-8 Wochen, noch Milchproduktion war die Rede. Und
schwanger ist man vor der Geburt.

Hallo Steffi,

Darum die Nachfrage an Marie.

  1. In welchem Stadium befindet sich die Hündin? Scheinträchtig
    oder Scheinmutterschaft? Wann war sie läufig?

Der TA sprache von ScheinSCHWANGERSCHAFT - also Scheinträchtigkeit, mehr kann ich nicht sagen. Läufig war sie Anfang November 07.

  1. Falls es eine Scheinmutterschaft ist, äußert sich das nur
    psychisch, also im Verhalten, oder hat sich auch das Gesäuge
    entsprechend entwickelt. Wenn ja, wie weit, Milchfluß oder nur
    leichte Schwellung?

Also, das Gesäuge ist etwas geschwollen -nur ein klein wenig. Habe noch mal nachgeschaut, Milchfluß hat sie nicht. Ich denke eher psychsich - also im Verhalten, sie leckt auch nicht am Gesäuge rum.

Erst nach der Beantwortung können wir uns wirklich darüber
austauschen, wie sinnvoll eine Unterdrückung des Zustandes
ist.

Wie gesagt sterilisiert - oder operiert soll sie im Februar werden, wenn sich die Hormome wieder normalisiert haben.

Gruß Steffi

Hallo Myriam,
danke für diese interessanten Ausführungen. Ich bin auch ein klein wenig besorgt, denn unser 1. Hund (der im Vorjahr gestorben ist), hatte Mamma-Tumore und sich auch schon in Richtung Lunge usw. verbreitet hatten. Sie hatte auf einmal ein kleines Knötchen im Gesäuge, zufällig bemerkt und dem Tierarzt vorgestellt, der meinte: Überhaupt kein Grund zur Sorge, das ist nichts schlimmes…
Deshalb lassen wir unsere Hündin ja auch jetzt sterilisieren oder so - wie auch immer das genau heißt, alles alles so operiert werden und entnommen werden.

Grüße
Marie

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Hallo Marie,
Hallo Stefi,

Der Tierarzt meinte, man solle auf jeden Fall behandeln weil
es sonst womöglich irgendwann in Krebs ausartet…

Wenn die Hündin bei jeder Läufigkeit scheinträchtig ist,
besteht ein höheres Risiko an den typischen „Frauenkrebsen“ zu
erkranken.
Deine Hündin soll doch eh kastriert werden. Es bleibt also bei
einer einzigen Scheinträchtigkeit. Danach gibt es keine
Gebärmutter mehr, die erkranken könnte und auch die
Milchleiste wird nicht mehr aktiviert, womit das Krebsrisiko
deutlich sinkt.

Mittel wie Galastop greifen in den Hormonhaushalt ein. d.h.
erst kommt der natürliche und normale Hormonschub, der die
Scheinträchtigkeit auslöst und dann wird dieser Hormonschub
mit einem Eingreifen in den Hormonhaushalt unterdrückt.

Heute ist es schon ein ganz klein wenig besser, sie ist auch vorhin schon auf ein Zug- und Zerrspiel eingegangen - wenn auch nur sehr kurz. Ihr Nicht-Fressen-Wollen macht mir da mehr Sorge, bei 12,8 kg hat sie jetzt in diesen 3-4 Tagen schon 600 gr. abgenommen und sieht irgendwie unheimlich dürr aus - ist eben auch ein Windhung-Mix und daher schon von Haus aus schlank gebaut.

Ich halte das nur für akzeptabel, wenn eine erhöhte Gefahr zur
Mastitis besteht. z.B. wenn eine Hündin schon zum x-ten Mal
scheinträchtig ist und jedesmal eine Mastitis folgte.

Meinst Du man soll sie wirklich einfach lassen, dann könnte
ich ihr nämlich auch Ihre Spieltiere zurückgeben, der TA
meinte ALLES wegräumen. Aber wie gesagt, sie sucht sich sofort
Ersatz, es war auch schonmal eine Brötchentüte dazu genommen

Ja das meine ich. Ich finde es ist eine Quälerei für die
Hündin, wenn sie ihren derzeit extrem ausgeprägten
hormongesteuerten Trieben nicht folgen kann. Und du siehst
doch selbst, daß sie nicht gegen den inneren Trieb kann und
sogar Brötchentüten nimmt.

Ich denke da eigentlich genauso wie Du.

Was soll es für einen Zweck haben ihr alles wegzunehmen? Davon
werden die Hormone nicht weniger und die Scheinträchtigkeit
somit nicht weggehen.

Eben, ich will sie ja nicht quälen.

Gruß Steffi

DANKE
Grüße
Marie

Hi,
Hallo Norbert,

vom Geschlechtszyklus der Hündin her ist es zwar „normal“,
dass die Hündin in eine Scheinmutterschaft kommt, dass sie
aber durch Bemuttern von Spielzeug, Selbstbesaugen u. Ä.
diese über 6 bis 8 Wochen aufrecht erhält ist eine reine
„Zivilisationserscheinung/-erkrankung“.
Es ist eben kein normaler Vorgang, dass ein weiblicher
Organismus über längere Zeit, trotz fehlendem Nachwuchses,
lactiert.
Deshalb macht es (auch aus gesundheitlichen Gründen) durchaus
Sinn, zu versuchen die Scheinmutterschaft zu verkürzen (in
seltenen Fällen auch medikamentös).

Wir geben ihr ja schon das Mittel vom TA. Heute ist es auch schon ein ganz klein wenig besser geworden.

Ich stimme dem zu, dass es in Fällen extremer und lang
anhaltender Scheinschwangerschaft über 6-8 Wochen Sinn macht,
medikamentös vorzugehen. Dennoch ist und bleibt der Vorgang
als socher erklärbar und ist daher nicht annormal. Ich denke,
wir befinden uns hier im Erklärungsnotstand des Begriffes
„normal“, meinen aber im Prinzip dasselbe. O.k.?:

„Normal“ denke ich, wir hatten vorher eine Hünding die nicht kastriert oder sterilisiert (oder wie auch immer) war. Die hatte Tumore in Gesäuge die sich auch schon bis in die Lunge ausgebreitet hatten. Sie mußte sehr sehr leider eingeschläfert werden.
So was will ich dem jetzigen Hund ersparen, deshalb die OP im Februar nach Normalisierung der Hormone.

Sind die Eierstöcke entfernt, dann ist die Hündin kastriert.
(natürlich auch steril)

Richtig. Sorry. War wahrscheinlich noch zu früh am morgen:smile:
Johnny, hast recht. Idealerweise sollte kastriert und dabei
Gebärmutter und Eierstöcke entfernt werden, so die allgemeine
medizinische Ansicht.

Eine Steigerung um 700% hört sich schon fürchterlich an. Setzt
man sie jedoch in Relation zu gegen Null, verliert die
Zahl schon ihren Schrecken.
Es gibt mehrere Faktoren, die Tumoren des Gesäuges begünstigen
und ein wesentlicher ist die Lactation - Zahlen wie 700%
Risikosteigerung sind allerdings reine Panikmache und haben
keinerlei informativen „Nährwert“.

O.k., drücken wir es anders aus: Das Risiko von Mammatumoren
erhöht sich bei der Kastration im Alter von 2 Jahren gegenüber
einer Kastration vor der ersten Läufigkeit um den Faktor 7.
Aber auch hier bleibt die Grundaussage dennoch dieselbe.
Johnny, ich gehe davon aus, dass Du dem zustimmst?

Ich kann nur sagen, wir haben es beim 1. Hund selber erlebt dann …

Gruß

Norbert

Grüße
Marie