Guten Morgen!
Folgende Situation: Bis Anfang Februar habe ich ein Working-Holiday in Neuseeland gemacht und habe mich dann zum Sommersemester für Mathe eingeschrieben um ein Bahnticket zu haben und Kindergeld zu kriegen. Ich weiß das ist nicht die feine Art, aber ich habe weder jemandem den Platz weg genommen noch das aus böser Absicht gemacht, aber wenn man kein Auto hat und keine 100 euro im Monat für die Bahn ausgeben will gibt es eben keine Alternative.
Nun bewerbe ich mich für einen Studiengang bei dem ein Motivationsschreiben und ein Lebenslauf gefordert wird.
Klar, im Lebenslauf ist die Erwähnung des Semesters in Mathe kein Problem, gerate gerade nur in Schwierigkeiten weil die erstens Transcripts vom Studium sehen wollen und weil ich in meinem Motivationsschreiben, was ja auch ein Bisschen was über mein Leben preisgibt ich mir nicht irgendeine Geschichte zum Mathe- Studium ausdenken will. Habe es bis jetzt deswegen unerwähnt gelassen, es steht jedoch im Lebenslauf.
Finden die sowas schlimm?
Und die Transcripts lasse ich dann einfach weg???
Bitte um Ratschläge :-(((
Ja! „Dann bewerben sie sich bei uns auch „nur so“ ohne wirkliche Motivation alles im Job zu geben?“ wäre meine erste Frage als Personaler. Komplett weglassen. Sowohl im Lebenslauf als auch sonst. Eine 6-monatige „Orientierungsphase“ ( so könnte man die Zeit ja nennen) nimmt dir in dem Alter niemand übel.
Ich würde mir schon eine „Geschichte“ zurecht legen … da solltest du dir keine überhöhten Moralansprüche in den Weg stellen.
Zum Beispiel könntest du vielleicht schreiben, dass du Mathematik studieren wolltest, weil es dir in der Schule so viel Spaß gemacht hat, aber im Studium hast du dann nach den ersten Vorlesungen schon gesehen, dass das definitiv nichts für dich ist, so dass du halt immatrikuliert warst, aber nicht mehr hingegangen bist.
So in der Art.
Ist glaubwürdig, akzeptabel und nicht weiter nachprüfbar.
Wenn du schreibt, du hast es für das Bahnticket gemacht, ist das ehrlich, kommt aber schon ziemlich lächerlich rüber (auch wenns aus der Perspektive einer mittellosen Erstsemesterstudentin noch so nachvollziehbar sein mag).
Komplett weglassen ist vielleicht problematisch, weil du ja vermutlich das Studiensemester angeben musst, so dass da eine sehr sichtbare „Leerstelle“ entsteht, bei der man sich dann fragen mag, warum du darüber so gar nichts schreiben magst.
Gruß
F.