Scheuen alten Kater an mich gewöhnen?

Hallo
Mit meinem Hauskauf habe ich auch einen älteren Kater (ca. 14 Jahre genau weiss man es nicht) übernommen. Der Vorbesitzer war verstorben, und ins Tierheim wollte ich den alten Kater nicht bringen.
Das Problem ist: Das Kater ist extrem ängstlich und scheu. Hat wohl in seiner Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht, laut der Nachbarin sollen Kinder in der Umgebung, bei denen der zuerst beheimatet war, ziemlich schlecht behandelt haben.
Jedenfalls wohne ich nun schon ein paar Monate hier, aber der Kater lässt sich kaum blicken. Er kommt Nachts rein (Es gibt ein kleines Katzenfenster, wo er jederzeit rein und raus kann), holt sein Futter, und haut wieder ab.
Meistens sitzt er dann den ganzen Tag im Gartenschuppen der Nachbarn. Oder treibt sich irgendwo rum. Jedenfalls sehe ich den kaum.
Zweimal hab ich Ihn am Küchenfenster gesehen, da saß er draußen, und hat reingeschaut. War da noch Winterlich kalt draußen. Wenn ich dann leicht an Fenster geklopft habe, hat er mich angeschaut, also Fenster geöffnet, aber rein hat er sich nicht getraut. Auch ein Teller frisches Futter konnte Ihn nicht locken. Ich hab mich dabei nach dem Fenster öffnen extra zurückgezogen, um ihn nicht zu bedrängen, aber wenn ich da bin, geht nix.
Anfangs hat die Nachbarin ihn zwei mal eingefangen, und rübergebracht (Meine Nachbarin kennt er, vor Ihr hat er keine Angst), aber alles streicheln und kraulen hat Ihn nicht überzeugen können, daß ich ihm nix böses will. Kaum war die Tür wieder auf, war er weg.
Ich hab dann gesagt, daß es wohl besser ist, wenn sie Ihn nicht mehr bringt, weil er ja offensichtlich Angst dabei hat, und eigentlich keine negativen Sachen mit mir verbinden soll.
Alle sonstigen Versuche Ihn zu rufen oder zu locken, haben bisher nicht gefruchtet.
Daß sowas Zeit braucht, ist klar, aber gibt es außer immer Futter im Haus aufzustellen, noch möglichkeiten, ihn etwas an mich zu gewöhnen?
Eigentlich ist das ein sehr verschmuster Kater, wenn er seine Angst überwinden könnte…

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Hallo,
Deine Bemühungen finde ich ausgesprochen rühmlich!
Ich nehme an, der Kater hat sich auch zu Lebzeiten des Vorbesitzers bereits häufig bei der Nachbarin aufgehalten? Dann ist es logisch, dass er sich dorthin zurückzieht, weil er mit den Veränderungen und den Verlust seiner Hauptbezugsperson nicht klar kommt.
Immerhin nimmt er die Katzenklappe und das gereichte Futter an. Das ist schon viel wert!
Du könntest ihm neben seinem Freßplatz ein Kuschelplätzchen einrichten, evtl. mit einem Duftkissen aus der Tierbedarfhandlung. Möglicherweise werden dadurch aber auch andere Katzen aus der Nachbarschaft angezogen. Das mußt Du abwägen.
Es soll helfen, scheue Katzen bei jeder Begegnung freundlich anzusprechen und anzublinzeln.
Sonst fällt mir nur noch ein, lecker Häppchen auf der Fensterbank hinzulegen und das Fenster (wenn es jetzt bald milder wird) einen Spalt offenzulassen, damit er sich an die Geräusche gewöhnen kann.
Wenn nichts mehr hilft , bleibt wohl nur zu akzeptieren, dass er sich in Nachbars Scheune wohler fühlt…
LG, Mao

Hi

ich finde das total nett dass du nach ihm schaust :slight_smile:

mein Mieter hat damals die Wohnung auch nur bekommen, weil mein Kater ihn mochte UND er im Fall, dass mein Kater mit meinem Umzug in ein Hochhaus nicht zurecht käme, den alten Herrn dann eben übernommen hätte :)))

Lass dem Katerchen Zeit - VIEL Zeit :slight_smile: Dr. Fussler wurde mit 17 (!) so senil, dass er fremde Menschen n der Wohnung akzeptierte ohne unter dem Bett zu verschwinden - aber NIE senil genug um mal wirklich SCHMUSEN zu wollen … das höchste der Gefühle bis zu seinem Tod (mit 19) war dass er auf der gleichen Couch sass - Anfassen ging (schon immer) aber UN-GERN :-p

Unsere Stallkatze war von Geburt an wild und liess sich/Nach der Kastration) nie mehr anfassen - jetzt ist sie 15 und vergisst ab und zu dass sie Menschen doof findet :wink: ( das Futter dagegen findet sie toll :slight_smile: )

deswegen lass ihm zeit zeit zeit … je weniger du ihn bedrängst um so eher wird er zu dir finden

Vor allem brauchst du sehr, sehr viel Geduld, das wird nicht von heute auf morgen funktionieren. Mach ihm sein Zuhause so angenehm wie möglich und auch wenn es schwer fällt - versuche den Kater weitgehend zu ignorieren, wenn er sich im Haus oder davor aufhält, dann geht vielleicht ein Teil seiner Anspannung weg. Was du auf jeden Fall vermeiden solltest, ist den Kater anstarren. Stattdessen solltest Du ihm, falls sich eure Blicke treffen, ruhig und langsam zublinzeln, das ist sozusagen das „Katzenlächeln“. Auch diese gezwungenen Kuscheleinheiten sind nicht sehr zuträglich. Lass dem Kater die Wahl, richte ihm ein tolles Plätzchen ein, vielleicht sogar mit Gerüchen, die er kennt und mag. Ich wünsche dir sehr viel Erfolg - und Geduld :slight_smile:

Warum eigentlich? Der Kater bekommt gute Angebote (Futter, Streicheln, freier Zugang zu einem trockenen Plätzchen); er kann sie annehmen, muss aber nicht. Wer kann noch freier leben? Ist doch optimal für ein Katzentier. Der Kater entscheidet, wie es weitergeht. Also mach Dir keine Sorgen, es geht ihm gut. Vielleicht sitzt er ja eines Tages auf Deiner Couch, aber verlassen kannst Du Dich nicht darauf.
Entscheidend ist, dass es ihm gut geht, und das kann auch völlig ohne romantische Beziehung zu Dir sein,Hauptsache, er kann sich sein Futter holen. Sieh ein, dass Du noch nicht so interessant für ihn bist. Vielleicht eines Tages, also ich würde dem Kerl nicht hinterherrennen!
Stell ihm das Essen hin und zeige ihm die kalte Schulter! (da gehts den Menschen wie den Leuten :smile:

Ach ja, schau ihn nicht offen an, sondern schließe und öffne deine Augen langsam, wie Eisvogel es schildert, das beruhigt ihn.
Geradewegs anschauen ist für viele Tiere ein aggressives Verhalten.

Würde auch sagen, der Kater braucht Zeit. Zeit um seine Angst zu überwinden und sich an dich zu gewöhnen. Ich finde es super von dir, wie du dich um den Kerl kümmerst, dass würden nicht viele tun. Ich rede immer mit Katzen, wenn sie sich dann an meine Stimme gewöhnt haben, werden sie immer zutraulich. Sie merken das keine Gefahr von mir ausgeht.

LG Annalisa

Guten Abend, ich kann deine Sorge sehr gut nachvollziehen. Wir haben auch eine Katze aufgenommen, die leider eine schlechte Vergangenheit erlebt hat.
Versuche dich um die Katze zu sorgen, aber schaue, dass sie von sich aus zu dir kommt. Gebe ihr futter, aber lass sie vorerst alleine essen. Katzen fassen sehr schwer vertrauen. Bei unserer Katze hat es ungefähr ein Jahr gedauert, aber sie kommt jetzt von alleine zu uns und möchte kuscheln. Anfangs hat sie sich auch immer versteckt und hatte vor allem Angst. Diese Angst kann man glaube ich bei älteren Katzen nicht mehr ganz nehmen, aber mit der Zeit lernt sie dir zu vertrauen.
Kopf hoch, sie kommt, wenn sie will von alleine auf dich zu :slight_smile: