Schichtmodell 1-1-1-2

Hallo,

ich mache derzeit eine Fortbildung über REFA, dort kam ein Schichtmodell vor, das angeblich aus Arbeitsmedizinischen Gründen am besten geeignet ist.

So sieht es aus

Es gibt 5 Schichten (F=Früh, S=Spät, N=Nacht, 0=Frei)
Die Buchstaben darüber geben den Wochentag an m0 Montag ect.

mdmdfssmdmdfssmdmdfssmdmdfssmdmdfss

FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00 Schicht1
0FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN0 Schicht2
00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN Schicht3
N00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FS Schicht4
SN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00FSN00F Schicht5

Wir sollen Erörtern welche Vor und Nachteile es gibt.

Bis jetzt bin ich auf folgendes gekommen.

Vorteile:
24 Stunden zwischen jeder Schicht, Nach 3 Tagen Arbeit 2 Tage frei, Innerhalb von 5 Wochende 3 Wochenenden Teilweise oder komplett Frei.

Nachteile:
Viel Personal nötig, Unregelmäßige Soziale Kontakte (Vereinsleben), Permanenter Schichtwechsel.

Ich würde mich freuen, wenn ihr auf noch mehr Vor und Nachteile kommt.

Grüße
Nasim

Wir sollen Erörtern welche Vor und Nachteile es gibt.

Vielleicht findest Du unter http://de.wikipedia.org/wiki/Schichtarbeit noch etwas oder unter den weiterführenden Links unten auf der Seite.

Das Modell, das Du da zeigst, kenne ich unter dem Namen „Konti-Schicht“ (kommt von " konti nuierlicher Schicht wechsel"). Nur war es mir bisher unter der Anordnung SSNN00FF bekannt, also im Prinzip das Gleiche nur im 2-tägigen Rhythmus.

Hallo nasim,

dieses:

Nachteile:
Permanenter Schichtwechsel.

ist nach meiner Kenntnis kein Nachteil (für den Arbeiter) sondern eben der Gesundheitsvorteil: Wo die Schicht permanent wechselt, gewöhne sich der Körper nicht und braucht daher keine Umstellung.

Gruß, Karin

Anmerkung
Hallo,

Nachteile:
Unregelmäßige Soziale Kontakte
(Vereinsleben),

Alle 5 Wochen EINMAL das Kegeln, Skatspielen, Trompeten oder was auch immer ausfallen zu lassen ist keine nennenswerte Einschränkung hinsichtlich Vereinsleben.
Erst recht nicht, da dieses Schichtmodell so viele Freiheiten lässt, sich um alles mögliche zu kümmern.

Gruss,
TR

Nachteile?
Hallödele,

Wir sollen Erörtern welche Vor und Nachteile es gibt.

Des einen Vorteil ist des anderen Nachteil.

Vorteile:
24 Stunden zwischen jeder Schicht,

  • was es arbeitsrechtlich völlig unproblematisch macht, wenn eine Schicht auch mal 2 Stunden überziehen muß. Riesiger Vorteil für den AG.

Nach 3 Tagen Arbeit 2 Tage frei, Innerhalb von 5 Wochende 3 Wochenenden Teilweise oder komplett Frei.

  • was es absolut unproblematisch macht, von diesen Jobs 2 Stück anzunehmen. Was dem arbeitswütigen AN natürlich die Möglichkeit gibt, deutlich mehr Geld zu verdienen.

Weitere Vorteile:

  • Durch „normale einwöchige“ Krankheitsbedingte Ausfälle (zB. grippaler Infekt) gehen pro Arbeitnehmer höchstwahrscheinlich nicht mehr als 3 Arbeitstage verloren, d.h. es ist mit weniger gesundheitlich bedingten Ausfällen pro AN zu rechnen - AG-Vorteil.

  • Dauerbetrieb garantiert, besonders in HA-Umgebungen (zB wenn jede Minute Maschinenstillstand gleich ne Million kostet) wichtig - AG-Vorteil.

  • es müssen keine Sondertarife für Sonntagsarbeit gezahlt werden - AG-Vorteil!

  • es ist quasi ohne Probleme möglich, bei spontanen Ausfällen einen Ersatz zu bekommen - sind ja genug Leute da, die zur Not auch mal umdisponieren könnten [wenn Aufwand/Nutzen Relation stimmt]. AG-Vorteil!

Nachteile:
Viel Personal nötig, Unregelmäßige Soziale Kontakte (Vereinsleben), Permanenter Schichtwechsel.

  • Personalmenge kein Nachteil, wenn unqualifiziertes Personal reicht. Die Menge macht es sogar leichter, Individuen zu ersetzen.

  • um jetzt mal in nem ganz anderen Bereich zu kramen: die geringe Frequenz einzelner MA macht es möglicherweise schwer, durch Mitarbeiter verursachte Performanzprobleme auf die Ursache zurückzuführen.

  • das Modell ist nicht gleich einer 40-hr-Woche (eher 36) d.h. geringeres Gehalt für den MA - und gleichzeitig dessen Nachteil

  • für Alleinerziehende mit Schulkindern denkbar ungeeignet: 1 Tag die Woche ist man übermüdet, weil man gerade von der Nachtschicht kommt, 1 Tag kann man den Panz (sic) nachmittags nicht beaufsichtigen und muß nen Babysitter nehmen, und 1 Tag ist man höchstwahrscheinlich nicht in der Lage, den Balg (sic) in die Schule zu bringen.

  • es gibt Leute, die brauchen einen festen Tagesrhytmus, sonst klappen sie zusammen. Für die geht es eh nicht.

  • Versuch’ das mal in einer Behörde umzusetzen: will meinen - die Anwendbarkeit ist auf sehr spezielle Tätigkeitsbereiche beschränkt.

  • was mir nicht so ganz klar ist, wenn dieses System mit minimalem Überpersonal gefahren wird [Kostenfaktor] - wie AN da vernünftig mal nen 4-wöchigen Sommerurlaub nimmt? Möglicherweise werden die Urlaubspläne der AN vom AG diktiert, um die Verfügbarkeit der Tätigkeit zu gewährleisten - wenn, dann riesiger AN-Nachteil!

Gibt viel, viel mehr… keine Lust, anderer Leute Hausaufgaben zu machen ^^

Das Modell, das Du da zeigst, kenne ich unter dem Namen
„Konti-Schicht“ (kommt von " konti nuierlicher
Schicht wechsel"). Nur war es mir bisher unter der
Anordnung SSNN00FF bekannt, also im Prinzip das Gleiche nur im
2-tägigen Rhythmus.

Hallo, ich kenn es mit FFSSNNOOOO als 21Schicht-System, dazu sind 5 Leute/Gruppen nötig.
Ein ähnliches System wie SSNNOOFF mit konsequentem freihalten des wesentlichen Wochenendes (also von MoF bis SaN arbeit) kenn ich als 18Schicht-System mit 7 Gruppen. Letzteres sieht auf dem Papier leichter/angenehmer aus, ist aber schwerer per Finger abzuzählen (um zB. mal spontan zu einer Einladung ja zu sagen), wegen dieser extremeren Unregelmässigkeit.
Dann lieber keine Rücksicht auf Wochenden, sondern nur Tage abzählen (ein Rythmus hat 10 Tage, egal ob Wochenenden dazwischen liegen, heute +10 oder 20 etc. macht also denselben Schichtzustand aus, bei besagten Einladungen lässt sich so auch ohne Schichtplan zu/absagen).

Bei besagten 21-Schichten (macht mein Männe) ist es eben nicht so, dass man mal alle 5 Wochen sagen kann, man kommt nicht zum Verein, denn wenn der Verein nur alle 4 Wochen tagt, dann ist man evtl nur alle Viertel bis halbe Jahr dabei.
Wenn man auch nur einen kurzen Kurs oder so machen möchte, hat man oft das Problem, das gängige Zeitsysteme nicht kompatibel sind (Freitag abend + Sa+So den ganzen Tag funktioniert nicht; drei Wochen hintereinander 20Uhr funktioniert nicht, denn solche Termine erffordern O oder F, denn sie liegen in der S und enden zu nah an der N).
Dafür hat man aber viel Freizeit in Zeiten, in denen jeder andere arbeitet, gut zum einkaufen, gut wenn der Partner ähnlich flexibel in den Zeiten ist > gut um Frau zur Uni zu fahren :wink:
Bei Kindern wirds schwierig, sobald Schul- und Kiga-zeiten einzuhalten sind. Paralelljobs sind nur mit viel Organisation möglich (kenn einen der Springer in einer weiteren Firma/Subfirma ist, zwei die sich die Betreuung von einem eigenen Gemüse-Laden teilten, bis denn Nr. 3, die Frau dahinter, sich weiterbilden wollte). Sinnvoller sind da also zeitunabhängige Jobs (Internetshop oä.)
Präsenz-Weiterbildung geht gar nicht, denn da gibts regelmäßige Zeiten und nur alle drei Wochen mal zum Kurs kommen macht die beste Techniker/Meisterschule oä. (mal angenommen Unterricht an 2 Abenden die Woche, dafür haben wir das mal ausgerechnet, noch schlimmer bei 1xpro Woche Unterricht)nicht mit. Dumm wenn man kein Selbstlerntyp wg. Fernunterricht ist.

Und ich weiß nicht, wer hier meint dass keine Schichtzulagen zu zahlen sind, natürlich gibts Aufschläge auf Nachtarbeit (ab 22Uhr) und Sonntagsarbeit. Mag aber auch eine tarifliche Sache sein, also wenn Metalltarif güldet dann jedenfalls. Das hat SEEEHR unübersichtliche Abrechnungen zur Folge, da für jede Art Zuschlag eine andere Steuerbefreiung (25, 50 oder 100% steuerfrei)und Buchungsnummer existiert. Wieviel Stunden im Monat wurden von 22-24 uhr gearbeitet, wieviel von 24 bis 5 Uhr, vieviele der Stunden von 22-24 Uhr waren davon zusätzlich am Sonntag etc.

Soweit aus AN-Sicht.
Aus AG-Sicht sind die Syteme personalintensiver als wenn man eine Woche durcharbeitet (also nur 3 Leute/Gruppen pro Bereich, die sich abwechseln.)

Oh apropos Personal, Was macht ein Maschinenbediener Samstag Nacht bei Maschinenproblemen, gibts einen 24std.-Service der Wartung/Serviceleute? Was macht er, wenn es irgendetwas zu einer Arbeit zu klären gibt, also Chef/Entscheiderbedarf besteht (was kann der AN selbst entscheiden, was bedarf der Abklärung, wie funktioniert Abklärung um Mitternacht) Stehehenlassen für die Frühschicht (was macht er stattdessen), so weitermachen (und womöglich eine Tonne Ausschuß produzieren), selbst zurechtfriemeln (QM freut sich, wenn innerhalb eines Loses die Herstellungsbedingungen sich ändern) oder abbrechen und was anderes aufziehen???

Mit billigen Knöpfchendrückern funktioniert das System also nicht, die Leute müssen schon mitdenken können und gewisse Dinge selbst entscheiden bzw. sich selbst behelfen können(oder Cheffe macht sich auf 24Std-Rufbereitschaft gefasst.)

Gruß Susanne

Hallo,

ich habe auch schon im 4-Schicht-System gearbeitet.
Bei uns war FFSSNNNOOFFSSSNNOOFFFSSNNOOO

Das Problem bei uns war, das biele Leute keinen richtigen Rhytmus fanden, heißt dauernd müde waren oder sagten sie fühlten sich ferngesteuert. Mir ging es auch so.

Auch die sozialen Kontakten blieben auf der Strecke.

Wir hatten dann nach 3 Wochen ja ein „langes Wochenende“, das sah dann so aus, das Freitag in der Früh die Arbeit aus war und am Montag fing man mit der Frühschicht wieder an. Also nicht wirklich ein langes WE.

Der Vorteil war zwischen den Schichtwechseln, winn mann also 24 Stunden frei hatte.

Wir arbeitet auch 23 Tage im Monat. Bei deinem Schichtmodell arbeitet man nur 18 Tage im Monat. Heißt wohl auch dann weniger Verdienst…

Gruß

Anton

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