Schiebelehre defekt?

Hallo, um nicht immer raten zu müssen habe ich mir eine Schiebelehre gekauft. Die Schraube wird angegeben mit 5 mm Durchmesser. Wieso steht dann bei mir 4,6 irgendwas? mache ich etwas falsch? Ich stell auch auf zero. Zudem haben mehrere gleiche Schrauben verschiedene Durchmesser. Wie ist das möglich? Danke und lieben Gruß

hi,

die Abweichungen bestehen aus Zwei Dingen:
den fertigungsbedingte Toleranzen und dem Messfehler.

In einem DIN Entwurf zu Holzschrauben findet sich eine Spanne für den Durchmesser einer 5mm Schraube von 4,52mm bis 5,00mm

All deine Maße lägen also in dem Bereich, der zulässig ist.
Das sind Holzschrauben… was erwartest du?

grüße
lipi

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Hallo,

Klugscheißerei: „Lehren“ sind Bezugsnormale. Mit Lehren prüft man, misst aber nicht. Mit dem Gerät, dass Du erworben hast, kann man aber messen, daher nennt sich dieses Messgerät nicht Schiebelehre, sondern Messschieber.

Ja. Zum einen hast Du eine falsche Erwartungshaltung zum Messgerät, zum anderen hat es den Anschein, als würdest Du es falsch bedienen.

Messschieber haben je nach Messlänge eine unterschiedliche Fehlergrenze. Für digitale Messchieber mit einer Anzeigeauflösung von 1/100 mm, die sich an die DIN 862 halten, liegt die Fehlergrenze bei 0,02 mm bis 100 mm Messlänge, darüber bei 0,03 mm. Ob sich billige chinesische Hersteller an die DIN halten? Wer weiß …

Allerdings gilt das nur, wenn man den Messschieber mit einer definierten Messkraft betätigt. Wenn man zu stark gegen den Schieber drückt, verkantet dieser und zeigt einen verfälschten Messwert an. Vor allem im Bild 3 sieht die Daumenspitze sehr weiß aus, was auf eine starke Krafteinwirkung hindeutet. Mit dieser wirst Du das Messergebnis bereits verfälscht haben.

Richtig wäre es, den Schieber mit leichter Kraft gegen das Messobjekt (hier die Schraube) zu drücken und ihn dann gerade so sanft zu halten, dass die Schraube nicht herausfällt. Wenn man Messschieber und Messobjekt auf einen Tisch legt, kann dass der Messgenauigkeit zuträglich sein. Es geht also nicht darum, das Messobjekt so kräftig wie möglich einzuklemmen, sondern die Schenkel des Messschiebers sanft anzulegen (sofern man keine definierte Kraft hat).

Und zur Toleranz der Schrauben hat sich @littlepinguin schon ausreichend geäußert.

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Ähhhh das alle Standardgrösse haben und nicht so abweichen? A4 ist auch A4. Können denn andere Schrauben das besser… Weil du meinst sind halt Holzschrauben?

Klugscheißerei back:

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Ich wollte ja nicht mehr raten… Ist das nun eine 4,5 Durchmesser Schraube oder eine 5 wie auf der Packung angegeben? Möchte ungern das mein schwerer Vorhang auf mich fliegt weil ein paar MM zuviel oder zuwenig dem Dübel eben NICHT egal waren.

@HerzDame
Im Haushalt verwendet man 2 Arten, ich nenne sie mal umgangssprachlich:

  1. Das was Du hast, Holzschrauben, Schneidgewinde, für Holz und Dübel, es gibt noch Spanplattenschrauben (salopp „Spax“), die haben einen dünneren Kern/Seele, und Schnellbau/Rigipsschrauben nochmal innen dünner.

  2. „Gewindeschrauben“, die also kein Schneid-, sondern ein Schraubgewinde haben, meist metrisch (z.B. 6mm Breite = M6 Gewinde) oder Zollmass, für Muttern, vorgefertigte M-Gewinde usw.

Falls es noch um Dein Katzenregal geht, mach doch bitte mal ein Foto von Deiner Bohrmaschine. (Ajch der richtige Bohrer ist wichtig, da gibt es im Grunde 3 Arten: Holzbohrer, Steinbohrer und Metallbohrer. Und der Durchmesser muss natürlich zum Dübel passen.)

VE, Kudo

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Moin,

Dann quetscht man die Schraube und der Durchmesser wird geringer, wie wir ja gesehen haben. :grin: SCNR

Es gibt ja auch keinen Anlass dazu, es sind Toleranzen. Wenn wir von den 12 Volt eines PKW Bordnetzes sprechen, sind das alles andere als 12 Volt. Das sind grob 10 bis 15 Volt, mal als Idee.
Ebenso verhält es sich mit Schrauben, die eine Toleranz haben dürfen. Wenn also 5 mm angegeben sind, dann dürfen die einen davon erlaubten abweichenden Durchmesser haben, um dennoch als 5 mm zu gelten.
Bei Gewindeschrauben gibt es auch Toleranzen, nur sind die deutlich keiner.

Auch hier das gleiche, der Dübel ist so dimensioniert, dass die angegebenen Haltekräfte auch dann erreicht werden, wenn die Schrauben den erlaubten kleinsten Durchmesser haben.

-Luno

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Viel wichtiger ist die Art der Schrauben. Wenn die den Dübel zerschneiden, hält er viel weniger als eine um ein paar Zehntel zu dünne Schraube.

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Hast du denn je nachgemessen ob A4 als Maximum weniger als 0,2mm abweicht? Sehen würde man das nicht wirklich. Bemerken auch nicht.
Die Toleranzen bei A4 sind im übrigen schon ganzen 2mm. Also in dem Fall ein echt schlechtes Beispiel.

Es gibt immer und überall Toleranzen die sich eben danach richten, was nötig und mit entsprechendem Aufwand vertretbar ist.

Bei einer Holzschraube ist das nun sehr unkritisch, da die sich ja selbst ins Holz bzw. in den Dübel schneidet.
Bei einer metrischen Schraube mit dem Gegenstück, der Mutter, sieht das schon anders aus.
Da könnten 0,2mm eventuell schon dazu führen, dass es schlicht nicht mehr passt.

was verstehst du denn nicht?
die Frage ist ernst gemeint,
denn ich habe dir doch schon anfangs geschrieben, das eine 5mm Schraube von 4,52 bis 5,00mm Durchmesser haben darf. (vorausgesetzt natürlich, die Norm ist auch so gekommen und noch gültig)
Aber arg viel würde sich daran nicht ändern.

Gern kannst du auch 4,5mm dazu sagen. Ich frage mich nur, was sich nun exakt ändern würde?
Oder anders: Würdest du ein Blatt Papier, wenn es 2mm kleiner als A4 ist auch „A4 minus 2mm“ nennen?

Merke: nutze niemals ein Messinstrument, wenn du das Ergebnis nicht korrekt interpretieren kannst.
Das gilt auch für so einfache Dinge wie digitale Messschieber. Je genauer so ein Gerät ist (auch wenn es nur vortäuscht sehr genau zu sein) um so wichtiger wird es, das Ergebnis auch passend einzuordnen.

die Zahl vor dem Komma sind die Millimeter.

Normale Messschieber reichen für sowas komplett aus. Da muss man noch nicht einmal die Zehntel ablesen. Von hundertstel Millimetern wollen wir mal gar nicht reden… Das sind alles nur Angaben, die Verwirrung stiften und absolut nicht hilfreich sind.

grüße
lipi

Mir wird zwar übel, daher der Kübel, gemeint war aber Mr. Dübel.

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Ach Du Sch… :poop:. Wenn die Chinesen für Aldi noch nicht mal den Namen richtig hinbekommen, dann hege ich starke Zweifel, dass die DIN eingehalten wird.

Aber trotzdem Danke für das Bild. Morgen bin ich dann beim Arzt: HWS vom Kopfschütteln. :wink:

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Hallo,
Schieblehre hat es die vorangegangene Generation genannt. Bei meinem Urgroßvater hieß es noch Kaliber. Natürlich ist es heute ein Messschieber. Aber ich habe immer noch meine Schieblehre. Das ist genauso wie beim Mikrometer und der Bügelmessschraube. Bezeichnungen ändern sich. Die damit groß geworden sind, behalten meistens das Alte bei.

ganz genau. Außerdem hat dieses Messwerkzeug nicht umsonst eine Verdickung unterhalb der Skala. Dort ist auch bestimmt eine Rändelung. Da gehört der Daumen hin und nirgends sonst.

Wir reden hier über 5 zehntel Millimeter.

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Ich hätte gern mal gesehen, wie du eine Schraube mit dem Daumen zerquetscht. Benutzt du Gummischrauben?

Weil die Schraube aus Kostengründen dünner ist als angegeben. Entspricht noch der Norm, aber auch bei Schrauben kann man so viel sparen, dass es nur noch Schrott ergibt. Spätestens, wenn du beim Benutzen der Billigschrauben ständig den Kopf abreißt, wird dir auffallen, dass du am falschen Ende gespart hast.

Servus,

beachte, dass es im von Dir gezeigten Beispiel um Zehntelmillimeter geht. Was das ist, kannst Du Dir leicht vorstellen, wenn Du Dir auf einem Lineal einen Millimeter anschaust und Dir ein Zehntel von diesem Maß vor Augen führst: Das ist etwas weniger als die Breite der Striche, mit denen das Lineal eingeteilt ist.

Vielleicht wird es so klarer, in welchen Größenordnungen sich die Toleranzen bewegen.

Schöne Grüße

MM

Moin,

Frage 1: Um die Genauigkeit einer Schieblehre zu prüfen, braucht es ein sogenanntes „Normal“, also etwas, von dem der Hersteller das abgegebene Maß zusichert. Je kleiner die zugesicherte Abweichung vom Nennwert, desto teurer das Normal.

Frage 2: Ob die Schraube über die Gewindeflanken gemessen 4,5 mmm oder 5,2 mm hat, ist für die Funktion einer Holzschraube völlig unerheblich, zumal der Hersteller nicht weiß, ob die Schraube in Balsoholz, in Eiche oder in einem Dübel landet. Es gibt meines Wissens kein Datenblatt, das für Holzschrauben eine Zuglast angibt, die die Schraube tragen muss.

Frage 3: So ein Gewinde wird gewalzt, sprich ein Metallstab wird zwischen zwei oder drei sich drehende Rollen geschoben, die ebenfalls das gewünschte Gewinde tragen. Diese Rollen formen, man könnte auch sagen quetschen das Gewinde auf die Schraube; von Genauigkeit ist hier keine Rede, ungefähr ist genau genug.

Antwort (ohne Frage): Bei dem beschriebenen Einsatz liegt die Belastung der Schraube nicht in axialer Richtung, sondern quer dazu; Schraube waagrecht, Last senkrecht. Damit ist auf den Durchmesser eh gepfiiffen.

Gruß
Ralf

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Korrektur: Zwei Rollen; mit dreien geht es nur bei Riesenschrauben ;-))

Auf der Verpackung der Schrauben sieht man, wie die Schrauben zu verwenden sind. Auf den Bilder sieht man, dass die Schraube für ca 15 mm dicke Bretter dient. (oberes Teil der Schraube ohne Gewinde). Desweiteren ist meist auch die Bohrtiefe, Bohrerdurchmesser etc. angegeben.

Und noch etwas: so, wie auf dem Bild, wird nicht gemessen. Bei dieser Gewindesteigung für Holzschrauben müssten die Messbacken in ca. 45 ° Winkel zur Längsachse gehalten werden.

Was hat das mit Corona zu tun?

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Heute schlägt der Fehlertuefel zu:

das angegebene Maß ist gemeint (wer gibt denn Maße ab - soifz).

Gruß
Ralf

Moin,

das ist ein Guatzl vom Team: gibt’s bei jedem Thema dazu, ganz für lau.

Nebenbei: Was hat die Steigung mit der Haltung der Schieblehre zu tun?

Gruß
Ralf

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Keine Panik. Die Schiebelehre misst exakt.

Die Diskrepanzen zwischen der Nenngröße und den gemessenen Werten und den Angaben der Nenngrößen sind dem ISO-Toleranzfeld geschuldet.

Soll bedeuten, daß einen Maschinenschraube z.B. M10 niemals das Außenmaß von 10mm hat. Die Toleranzfelder sind so bestimmt, daß jede Schraube auch in das Gewinde passt. Auch gibt es dafür die Toleranzfelder nach maximum Materialmaß.
Diese Toleranzfelder sind auch dafür verantwortlich, daß in der Berechnung einer Schraubverbindung nur der erste Gewindegang betrachtet wird.

Selbst eine Spax hat nicht den Nennwert und die 4/10 Abweichung sind für das Tragverhalten nebensächlich. Da spielen andere Faktoren eine wichtigere Rolle.

Gruß
Trianon

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