Schiefsitzer auf dem PKW-Fahrersitz

Hi.

Ich habe eine Frage zu einer Beobachtung, die ich schon seit Ewigkeiten mache.
Wenn ich (vor einer Ampel) hinter einem anderen PKW stehe, fällt mir manchmal auf, dass der Fahrer im Fahrzeug vor mir – es sind eigentlich immer junge Männer! – schief nach rechts gelehnt in seinem Fahrersitz sitzt, also zur Mitte hin verbogen.
Und das dann nicht nur beim Stillstand, sondern auch während des Fahrens.
Ich habe mich immer gefragt, warum sitzen die permanent so schief?!
Da es eigentlich auch unbequem und logischerweise ungesund ist.
Ich habe es mal selbst ausprobiert. Wenn ich mich so schief hinsetze, sehe ich nach hinten nicht mehr und nach vorne sogar eher weniger, weil dann der Innenspiegel die Sicht mehr versperrt.

Was ist also der Grund?
Glauben diese Fahrer, wenn sie mehr mittig sitzen, dass sie dann besser durch den Vordermann hindurchschauen können, also auf den Vor-Vordermann…?
Das würde ein wenig auf eine Drängel-Mentalität hinweisen. Denn nicht selten sind es auch die Drängler auf der Autobahn hinter mir, die so schief sitzen.

Was meint ihr …?

Danke M.

Ich beobachte bei mir selbst auch gelegentlich, dass ich schief im Auto sitze, und stelle dies üblicherweise dann fest, wenn der Rücken oder die Hüfte sich beschweren. Der Grund ist ganz einfach: Die Geldbörse mit ordentlich Kleingeld in der rechten hinteren Hosentasche, die drückt, wenn man damit auf dem seitlichen Wulst des Polsters sitzt. Also rückt man unbewusstin die Mitte und verdreht sich dann für eine vorgeblich angenehmere Sitzposition. Wenn ich rechtzeitig daran denke, leere ich daher inzwischen die hintere Tasche vor längeren Fahrten.

„Rennfahrer“, mit der Hand permanent am Schalthebel.

Das überlege ich auch schon seit Jahrzehnten. Als mögliche Ursachen sind mir bisher nur zwei eingefallen:

  1. Das sind Typen, die ohnehin gerne raumgreifend leger lümmeln (artverwandt mit den Typen, die quersitzend, mit gespreizten Beinen, das Gemächt präsentierend in Bus und Bahn 1,5 Plätze einnehmen) und sich deshalb gern auf der viel zu tiefen Mittelkonsolen-Armstütze abstützen.
  2. Wenn im Auto für die Musikwiedergabe keine spezielle Technik wie ein DSP mit Laufzeitkorrektur verbaut ist, nimmt man nur dann mit Stereo eine ordentliche, breite virtuelle Bühne wahr, wenn sich der Kopf zwischen beiden Sitzen befindet.

Interessante Theorien.

Allerdings setzt 1) voraus, dass es überhaupt eine Armstütze gibt.
Außerdem dürfte das eher ungemütlich sein, ständig sich mit dem Oberkörper auf einen Arm zu lehnen.

Zu 2) bezweifle ich, dass die 20cm Schiefsitzen wirklich einen wahrnehmbaren Effekt haben.
In puncto Lautstärke-Unterschied links/rechts kann jede Musik-Anlage mittels ‚Balance‘ auf mehr rechts eingestellt werden, damit die Musik gleichlaut bei den Lauschern des Fahrers ankommt. (So hab ich es bei mir eingestellt.)

M.

Interessant. Aber ob das für alle diese Schiefsitzfahrer zutrifft…? :thinking:

Der Laufzeitunterschied wird damit aber nicht ausgeglichen.

Schon klar. Hab ich auch nicht anders behauptet. Laufzeit hat nichts mit Balance zu tun.
Aber der Laufzeitunterschied bei 2x 20cm durchs Schiefsitzen beträgt ca. 1,2 ms (Millisekunden). Das ist (zumal beim Fahren mit Nebengeräuschen) kaum merkbar.

Hab das nochmal im Selbstversuch getestet.
Durch so ein Schiefsitzen ändert sich bei mir im Gesäßbereich/Sitzkontakt absolut nichts, da sich nur der Oberkörper verkrümmt. Daher kommt für mich die Geldbörsen-Theorie nicht als Grund in Frage.
M.

Da habe ich, als Techniker für guten Klang im Auto, jahrelang gegenteilige Erfahrungen gemacht. Der Unterschied ist gewaltig.

Aber sei’s drum.
Meine Aussagen waren, wie gesagt, ohnehin nur Spekulation.

Hängt vielleicht mit dem Beobachten der Ampel zusammen, je nachdem wo sie sich befindet.

… welche oft etwas größer sind, was die Vermutung stützen würde.

Linker Arm oben am Lenkrad, rechter am Schaltknauf. Ich würde es als „Proleten-Haltung“ bezeichnen… :see_no_evil: :grin:

Edit: das hier ist besser…

1 Like

Vielleicht, um die Nachrichten/soschlmedia auf dem Handy in der Halterung zu lesen?

Zwei Thesen:

Um den Blickkontakt über den Rückspiegel des vorderen Fahrers aufzunehmen, also Drängeln.

Um lässig zu zeigen, dass man ganz alleine das große Auto bewegt, was an sich schon eine Herausforderung ist :wink:

Das schließe ich aus, da ich diese Haltung auch schon in den Jahren vor dem Handy-Zeitalter beobachtet hatte.

Die Körpergröße kann es auch nicht sein, weil auch nicht-große Männer schief sitzen. Und es gibt schließlich auch einige großgewachsene Frauen. Die hab ich aber noch nie so schief sitzen sehen.
Außerdem: Dann müsste das Gleiche für einen (männlichen) Beifahrer gelten. Hab ich auch noch nie beobachtet.
M.

Beifahrer verdrehen eben den Körper selten nach der Ampel :wink:

Wenn ich ehrlich bin, ist mir das „Schiefsitzen“ nach innen von bestimmten Autofahrern noch nicht aufgefallen.
Eher sehe ich bei jungen Männern, dass der Sitz weit nach hinten gestellt wird. Das soll wohl lässig wirken.

Ich fahr übrigens auch so :smile: Ist einfach bequemer.
Und ja, wenn dann eine Ampel kommt, vor allem weit oben, muss man sich u.U. schräg zur Seite beugen, um sie besser zu sehen. Nach innen ist halt mehr Platz, zudem möchte man ja den Schalthebel gut im Griff behalten. Kann jeder selbst ausprobieren.

Viele Fahrer, vor allem Frauen hängen dagegen mit der Nasenspitze fast an der Frontscheibe, ich weiß nicht warum…

Autos werden so designed, dass die Insassen schief drin sitzen - das sind aber nur 1-2° Neigung zur Mitte. Erhöht den Fahrkomfort und erklärt NICHT ein deutlich schiefes Sitzen, dass der hinterher Fahrende erkennen kann (voll).

Aber wie gesagt, vllt. 10% davon…

6° sind dann übrigens 1 Minute (1/60 von 360°) auf der Uhr.
Also es ist wirklich wenig!