Schiller-Gymnasium = Eliteschule?

Moin!

Ich höre immer wieder, das Schiller-Gymnasium in Frankfurt sei ein Elitegymnasium.

Stimmt das?

Woran macht man das fest, welche Kriterien gibt es da?

Oder reicht es, dass ein paar Schüler reicher Eltern die Schule besuchen?

fragt sich

Noi

hi,

Ich höre immer wieder, das Schiller-Gymnasium in Frankfurt sei
ein Elitegymnasium.

zu mir hat sich das noch nicht durchgesprochen.

Stimmt das?

weiß ich nicht.

Woran macht man das fest, welche Kriterien gibt es da?

was ist eine holzkiste?
eine kiste aus holz?
eine kiste, die holz enthält?
eine kiste, die so furniert ist, dass sie aussieht wie aus holz?

Oder reicht es, dass ein paar Schüler reicher Eltern die
Schule besuchen?

eine elite-gymnasium könnte sein:
a) ein gymnasium, das eine besonders gute ausbildung bietet
b) ein gymnasium, das für besonders begabte gedacht ist
c) ein gymnasium, das für jugendliche mit besonders guten schulnoten gedacht ist
d) ein gymnasium, das für die kinder besonders wichtiger personen gedacht ist
e) ein gymnasium, in dem es besonders schwer ist, gute noten zu bekommen

(„ein paar Schüler reicher Eltern“ bringt vermutlich jedes gymnasium zustande.)

das ist alles nicht dasselbe. (speziell ist variante b) nicht c), aber unter umständen ist variante d) ähnlich wie c), weil „wichtige“ personen eher wohlhabende personen sind und eher viel geld für die zusatzbetreuung ihrer sprösslinge ausgeben können. bildung „vererbt“ sich, aber nicht über gene, sondern über brieftaschen).

fragt sich

nur dich? warum fragst du dann uns?

m.

Ich höre immer wieder, das Schiller-Gymnasium in Frankfurt sei
ein Elitegymnasium.

Meinst Du das Gymnasium, welches sich „Schiller schule“ nennt und in Sachsenhausen in der Nähe von Carl-Schurz-Schule und Freiherr-vom-Stein-Schule liegt?

Da wird über die Jahre hinweg immer irgendeins dieser Gymnasien als „Bestes“ bewertet, sind aber ganz gewöhnliche staatliche Schulen. Immerhin hat die Angst vor Verdrängung dafür gesorgt, dass immer noch alle drei Schulen existieren, weil man so gezwungenermaßen mehr für die Attraktivität tut als anderswo.

Wegen des Zentralabis kann man inzwischen vielleicht ein Ranking machen, aber es ist fraglich, ob eine Schule allein danach bemessen werden kann, welche Abschlussnoten herauskommen. Sozialverhalten, Förderung schwächerer Schüler oder Lerninhalte und kulturelle Aktivitäten außerhalb des Pflichtlehrstoffs sind schließlich für Kinder mindestens genauso wichtig.

Ciao, Allesquatsch

Hallo

Wegen des Zentralabis kann man inzwischen vielleicht ein Ranking machen, aber es ist fraglich, ob eine Schule allein danach bemessen werden kann, welche Abschlussnoten herauskommen. … usw.

Außerdem hängen die Abi-Ergebnisse ja nur zum Teil von der Schule ab. Zu einem sehr großen Teil liegt das doch an den Schülern.

Mal abgesehen davon haben vielleicht alle Schulen die gleichen Abi-Aufgaben, aber sie werden ja von den eigenen Lehrern beurteilt. Und bei manchen Fächern kann es dabei doch Unterschiede geben, z. B. besonders in Deutsch.

Viele Grüße

Hallo,

gerade heute gab es in der Presse eine Meldung über die heutige Bekanntgabe der Elite Unis. Die Entscheidungen fällt ein Gremium aus Forscher und Wissenschaftsminister von Bund und Länder. Für die entsprechenden Unis gibt es dann mit diesem Titel mehr Fördergelder.
Dabei werden keine einzelnen Kriterien „abgehakt“, sondern das Gesamtkonzept bewertet.

Keine Ahnung, ob es sowas auch für Gymnasien gibt - kann man ja mal googeln.

Viele Grüße

GLEICHE FRAGE, gleiche Antwort
Lieber Fragesteller,

auch wenn du die Frage mehrfach stellst, werden die Antworten wohl nicht anders werden, wie beim ersten mal.

Wenn du mir sagst, was DU lesen möchtest, kann ich es dir auch hinschreiben. Wenn nicht lese dir nochmal meien Antwort durch und wenn die nicht klar ist bzw. weitere Fragen aukommen, schreibe gerne konkret die neuen Fragen.

LG

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Nicht gleich brüllen
Moin!

Lieber Fragesteller,

Damit meinst du sicher mich, hättest die Frage also direkt an mich stellen können.

auch wenn du die Frage mehrfach stellst, werden die Antworten
wohl nicht anders werden, wie beim ersten mal.

als beim ersten Mal
Die Frage war mir ins falsche Brett gerutscht, und da dort nur eine Antwort war hab ich sie hier nochmal anders formuliert.
Ich hätte dich natürlich fragen können…

Wenn du mir sagst, was DU lesen möchtest, kann ich es dir auch
hinschreiben. Wenn nicht lese dir nochmal meien Antwort durch
und wenn die nicht klar ist bzw. weitere Fragen aukommen,
schreibe gerne konkret die neuen Fragen.

Danke, ich habe deine Antwort gelesen. Die anderen auch, wenn’s Recht ist.

Wenn du mir sagst, was dein Problem dabei ist, kann ich vielleicht auch was anders machen.

Gruß, Noi

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Eliteschulen in Deutschland
Hallo.

Schiller-Gymnasium in Frankfurt

Kennt kein Mensch. Hingegen ist z.B. die Heinrich-Hertz-Oberschule noch heute in Teilen des Auslandes bekannt. Und damit bin ich beim Thema:

Für mich sind aus objektiven Gründen die einzigen Eliteschulen, die dieses Prädikat verdient hätten, ausnahmslos die Spezialschulen der DDR gewesen, und die gibt es seit 1990 nicht mehr.

Die Zulassung auf die Spezialschulen erfolgte 1. mittels Aufnahmeprüfungen und 2. mittels Gesprächen - beides wurde dezentral dem Verantwortungsbereich der Schule übertragen. Gute oder sehr gute schulische Leistungen galten als notwendige Voraussetzung.

In die Spezialschule konnte man nur bei einer einzigen Gelegenheit aufgenommen werden, nämlich in genau dem Alter, das der untersten Klasse der Spezialschule entsprach. Ein späterer Wechsel ist nicht möglich gewesen.

Beispiel: Die Russischschulen begannen ab der 3. Klasse. Kinder, die zu diesem Zeitpunkt die Aufnahme nicht schafften, hatten auch später keine Chance. Das heißt, nach oben herrschte keinerlei Durchlässigkeit. (Ausnahme: Kinder- und Jugendsportschule)
Nach unten herrschte jedoch hunderprozentige Durchlässigkeit, das heißt, wer keine zufriedenstellenden Leistungen erbrachte, mußte die Spezialschule verlassen und wieder eine reguläre POS (polytechnische Oberschule) besuchen. Darüber hinaus konnte man zum Schulhalbjahr und zum Ende des Schuljahres freiwillig abgehen.

Talentierte oder hochbegabte Schüler, die eine Teilleistungsschwäche hatten, durften per Definition keine Spezialschule besuchen, denn sie genügten nicht dem Ideal des allseitig gebildeten sozialistischen Menschen.
Anders gesagt: Obschon die verschiedenen Spezialschulen verschiedene Schwerpunkte setzten, mußten die Kandidaten in noch höherem Maße als die Schüler regulärer Oberschulen in allen Fächern des Lehrplanes solide Lernergebenisse aufweisen.

Dieses rigorose Verfahren ließ in den 80ern mehr und mehr Gegenstimmen lautwerden. Wie so typisch für die DDR gab es dazu einen politischen Spruch, nämlich daß wir eine Schule erschaffen wollen, die einen Albert Einstein und dessen Talente entdecken kann, allerdings in dem Wissen, daß er bei uns mit Sicherheit unentdeckt geblieben wäre. :wink:
Das ist eine Anspielung auf die schulischen Leistungen von Einstein, der bekanntermaßen in so gut wie allen Fächern sehr gute Noten hatte, mit Ausnahme von Französisch. Dort hatte er eine 4 und wäre deswegen nicht für die Spezialschulen zugelassen worden. :wink:
So der Volksmund.

Wie unterschieden sich die Spezialschulen von den regulären Oberschulen?

  1. Spezialschulen vermittelten in der Vertiefungsrichtung ein erheblich vertieftes Wissen.

  2. Grundsatz: „Voraussetzung jeder Spezialbildung ist hohe Allgemeinbildung“; Spezialschulen mußten den Lehrplänen der polytechnischen Oberschule in sämtlichen Fächern zu 100% gerechtwerden. In den Schwerpunktfächern taten dies die Spezialschulen ohnehin mit Leichtigkeit, aber in den sonstigen Fächern durfte die national einheitlichen Bildungsstandards der POS keinesfalls nicht nach unten durchbrochen werden.

Kurzformel: Spezialschule = POS + Spezialbildung

  1. Bildung und Ausstattung:
  • höhere Stundenzahlen, vor allem in den Schwerpunktfächern; mehr Lehrstoff; Sonderkapitel im Lehrplan; schnelleres Unterrichtstempo; erweiterter fachübergreifender Unterricht; signifikant mehr Gruppen- und Projektarbeit; besondere außerunterrichtliche Tätigkeit (Matheolympiaden, Physikolympiaden etc.); drastisch verschärfter Anspruch in bezug auf das Anwendenkönnen des Wissens; strengere Bewertung

  • Spezialschulen konnten Internatsschulen sein.

  • Kein Schulgeld, Unterkunft kostenfrei (Internate), Lehrmittelfreiheit

  • Zulassung ohne Beachtung der gesellschaftlichen Herkunft des Kandidaten (keine soziale Auslese)

  • Spezialschulen hatten einen eigenen EOS-Teil und die Schüler beendeten die Schule überwiegend mit dem Abitur. (Ausnahme: bestimmte Russischschulen)

  • Der Wehrdienst entfiel sehr oft oder wurde mindestens drastisch reduziert.

  • Spezialschulen kooperierten vielfach direkt mit Universitäten.

  • Absolventen erhielten bevorzugten Zugang zu bestimmten Einrichtungen und Studienfächern.

  • Mit Ausnahme der Russischschulen blieben Dokumente und Verordnungen, die den Lehrbetrieb der Spezialschulen regelten, ohne Veröffentlichung. (Geheimhaltungsstufe mindestens „Nur für den Dienstgebrauch“, häufiger „Vertrauliche Dienstsache“)

  1. Aufnahmezeitpunkte

Russischschulen: 3. Klasse
Spezialschulen für Musik: 5. Klasse
Kinder- und Jugendsportschulen: 5. Klasse
Mathematisch-naturwiss.-technische Spezialschulen: 9. Klasse
Spezialschule für Elektrotechnik (Dresden): 9. Klasse

Spezialklassen an den Universiäten: 11. Klasse

In diesem Sinne ist die sächsische Internatsschule für Mehrfachbegabte, Landesgymnasium St. Afra, am nächsten dran an den DDR-Schulen. Sankt Afra ist aber nicht kostenfrei und bleibt für arme Familien unzugänglich. Und Salem können sich sowieso nur Wohlhabende leisten. Wirkliche Eliteschulen haben wir in Deutschland demzufolge nicht.

Tschüß
das Reinerlein