Schimmel und Messen der rel. Luftfeuchtigkeit!?!

Hallo,
ich habe im Internet einiges zum Thema „Schimmel im Wohnbereich“ gefunden und bin ich zu dem Schluss gekommen, dass der hier im Winter auftretende Schimmel an einer Wohnungswand ebenfalls auf eine falsche Lüftungstaktik zurückzuführen sein
kann. Ich lüfte den Raum relativ wenig (mit der falschen Idee dadurch Energie
zu sparen zu können). Das Problem tritt allerdings tatsächlich nur bei
Außentemperaturen unter Null Grad auf – dann bilden sich Wasserränder an den
Fenstern (Beschlagen) – kurz darauf tritt in einer Ecke des Zimmers einer
dieser unschönen schwarzen Flecken auf …

In diesem Zusammenhang habe ich nun eine Frage:
Ich bin auf der Suche nach einem Weg besser (automatisch) auf den richtigen
Zeitpunkt für kurzes Stoßlüften hingewiesen zu werden. Wie effektiv arbeitet
ein Hygrometer / Luftfeuchtigkeitsmessgerät, welches im Raum hängt? Ab
welcher Luftfeuchtigkeit sollte man die Fenster öffnen? Wie sinnvoll sind
digitale Geräte? (Genauigkeit +/- 1%)? Und vor allem: Wo sollte das
Hygrometer hängen?

Vielen Dank f. hilfreiche Tipps,
MfG,
Ku Olun

Hallo,

ich habe im Internet einiges zum Thema „Schimmel im
Wohnbereich“ gefunden und bin ich zu dem Schluss gekommen,
dass der hier im Winter auftretende Schimmel an einer
Wohnungswand ebenfalls auf eine falsche Lüftungstaktik
zurückzuführen sein
kann. Ich lüfte den Raum relativ wenig (mit der falschen Idee
dadurch Energie
zu sparen zu können). Das Problem tritt allerdings tatsächlich
nur bei
Außentemperaturen unter Null Grad auf – dann bilden sich
Wasserränder an den
Fenstern (Beschlagen) – kurz darauf tritt in einer Ecke des
Zimmers einer
dieser unschönen schwarzen Flecken auf …

In diesem Zusammenhang habe ich nun eine Frage:
Ich bin auf der Suche nach einem Weg besser (automatisch) auf
den richtigen
Zeitpunkt für kurzes Stoßlüften hingewiesen zu werden. Wie
effektiv arbeitet
ein Hygrometer / Luftfeuchtigkeitsmessgerät, welches im Raum
hängt? Ab
welcher Luftfeuchtigkeit sollte man die Fenster öffnen? Wie
sinnvoll sind
digitale Geräte? (Genauigkeit +/- 1%)? Und vor allem: Wo
sollte das
Hygrometer hängen?

Vielleicht wär es ja sinnvoll zunächst mal nachzuforschen, woher so viel Feuchte in Deiner Wohnung auftritt …? Ich reisse bloß einmal morgens und abends alle Fenster auf und hab solche Probleme nicht.
Gruß qilo-bit.

Kalte Wand ?
Hallo !

Dass sich feuchte Flecken bilden, kann auch an einer kalten Wand liegen.
Auch wenn die relative Feuchte in der Raumluft gar nicht so hoch ist, übersteigt sie in direkter Wandnähe oder sogar erst in der Tapete die Sättigungsgrenze. Tun kann man dagegen eigentlich nichts außer Lüften und ordentlich heizen.

Ein empfehlenswertes Mittel ist übrigens verdünnte Natriumhypochloridlösung, billig erhältlich als Dan Chlorix, ehemals Domestos. Die killt den Schimmel und trocknet in der Tapete ein gegen Neubefall. Sogar die Schimmelfarben, meist grün oder schwarz werden gebleicht, allerdings auch die Farbe der Tapete, geht also nur auf weißen Wänden.

Jochen

Hallo Ku Olun
Das durch richtiges Lüften (resp falsches Lüften) der Schimmel nicht auftaucht sollte (resp wächst) ist eines der dümmsten Argumente die herumgeboten werden (und wird wohl nur noch durch den Unsinn vom Eisen im Spinat übertroffen).
Die tiefste Temperatur einer Wandung in der Wohnung bestimmt die Maximale Luftfeuchte im Raum d.h. den Taupunkt eben. Wird nun irgendwo in der Wohnung die Luftfeucht erhöht (Küche, Bad etc.) wird sich die Feuchte an der kalten Wand niederschlagen (ausfallen) und in der gebildeten Nässe werden dann Schimmelpilze ihr Unwesen treiben. Man müsste die warme Luft welche mehr Wasser in sich trägt von der kalte Stelle fernhalten. Mit dem Lüften kann man gegen diesen Vorgang nur kurzfristig und eigentlich wenig ausrichten. Zudem führt dies zu unangenehm trockener Luft.
Will man die feuchten Stellen vermeiden bleibt eigentlich nur die Raumtemperatur zu senken, dadurch steigt die relative Feuchte (das wird als angenehm empfunden) ohne zusätzliches Wasser in der Luft und der Feuchtigkeitstransport wird begrenzt (kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit transportieren als Warme).
Meistens ist aber die Wand schon so durchtränkt, dass die Isolierwirkung schlecht geworden ist und dadurch eine noch kältere Oberfläche vorliegt (negative Rückkopplung).
Eigentlich sind die Schimmelflächen Beweise für schludrige Bauweise und inadequate Isolierung. Will man etwas dagegen unternehmen, sollte man die Flächen mit 10%iger Wasserstoffperoxid-Lösung (Augenschutz und Gummi-Handschuhe) besprühen (gleiches Verfahren wie Hypochlorid resp Jawel-Wasser aber hinterlässt keine giftigen Chlorverbindungen) und wenn die Wand wieder schön weiss/hell ist, mit dem Heissluftgebläse trocknen (was aber dauern kann). Wird jedoch die Isolierung nicht verbessert wird sich die Sache im nächsten Winter wiederholen.

Gruss Felix

klar hilft Lüften …
Hallo,

Das durch richtiges Lüften (resp falsches Lüften) der Schimmel
nicht auftaucht sollte (resp wächst) ist eines der dümmsten
Argumente die herumgeboten werden (und wird wohl nur noch
durch den Unsinn vom Eisen im Spinat übertroffen).

daß durch „nicht Lüften“ auf alle Fälle Schimmel leicht zu züchten
ist, kann nicht in Abrede gestellt werden.
Mein Sohn hat es mal in 14-tägiger Abwesenheit des Restes der
Familie locker geschafft, Schimmel im Bad zu züchten, wo vorher
und nachher in 6 Jahren nie Schimmel wahr.
Dazu braucht er bloß täglich duschen, was er prinzipiell bei 45°C
Wassertemp. macht und solange geht, bis der 120l-Boiler alle ist.
Danach ist es im Raum, wie in einem Regenwald. Das Fenster wird
deshalb noch lange nicht geöffnet, statt dessen wird die Dusche gut
geschlossen, damit drinnen noch ein spezielles Mikroklima entfalten
kann.

Die tiefste Temperatur einer Wandung in der Wohnung bestimmt
die Maximale Luftfeuchte im Raum d.h. den Taupunkt eben. Wird
nun irgendwo in der Wohnung die Luftfeucht erhöht (Küche, Bad
etc.) wird sich die …

überschüssige …

Feuchte an der kalten Wand niederschlagen
(ausfallen) und in der gebildeten Nässe werden dann
Schimmelpilze ihr Unwesen treiben.

So schnell geht das nun auch wieder nicht. Eine normale Wand
aus Mauerwerk/Rigips u.ä. ist nicht schlagartig feucht/naß.
Zuerst nimmt in der wand auch mal die rel. Feuchte zu.

Man müsste die warme Luft welche mehr Wasser in sich trägt von
der kalte Stelle fernhalten.

Oder man läßt die warme feuchte Luft schnell raus und kalte sehr
trockene Luft dafür rein! Das ist das besagte Stoßlüften.

Mit dem Lüften kann man gegen diesen
Vorgang nur kurzfristig und eigentlich wenig ausrichten.

Deshalb wird ja auch regelmäßiges Lüften propagiert.
Wenn es zu spät ist, kann tatsächlich nichts mehr kurzfristig
nur durch Lüften verbessert werden.

Zudem führt dies zu unangenehm trockener Luft.

Hier widersprichts Du Dir nun selbst. Wenn die Luft zu trocken ist,
kann sie ja wieder Feuchte auch den Wänden aufnehmen. Das ist genau
der Effekt, durch den das Raumklima entsteht.
Diese Feuchtediffusion wird in populätwissentschaftlicher Verklärung
auf oft „Atmen der Wände“ genannt.

Will man die feuchten Stellen vermeiden bleibt eigentlich nur
die Raumtemperatur zu senken,

Großer Unsinn das.
Damit steigt die Luftfeuchte noch mehr und die kalten Stellen werden
noch kälter. In einem kalten unbeheiztem Zimmer wird alles klamm.
Ich kenne das, habe jahrelang in einer Wohnung gewohnt, wo bloß ein
einziger Kachelofen in einem Zimmer wahr.
Der Eintrag der feuchte durch Küche/Bad und atmen wird aber nicht
geringer dadurch. Nur die nassen Wände werden dann mit Sicherheit
naß bleiben.
hat nur einen kleinen Vorteil. Im kalten wächst der Schimmel etwas
langsamer.

dadurch steigt die relative
Feuchte (das wird als angenehm empfunden) ohne zusätzliches
Wasser in der Luft und der Feuchtigkeitstransport wird
begrenzt (kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit transportieren
als Warme).

Dolle Physik ist das :frowning:
Klar, der feuchtugkeitstransport wird echt begrenzt.
Es läuft das Wasser ganz lokal die Wände runter.

Meistens ist aber die Wand schon so durchtränkt, dass die
Isolierwirkung schlecht geworden ist und dadurch eine noch
kältere Oberfläche vorliegt (negative Rückkopplung).
Eigentlich sind die Schimmelflächen Beweise für schludrige
Bauweise und inadequate Isolierung. Will man etwas dagegen

In machen Fällen aber auch von der Unkenntniss bzw. Dummheit der
Bewohner. Der Beweis wurde ja hier umgehend geliefert.

Wird jedoch die Isolierung nicht verbessert wird sich die
Sache im nächsten Winter wiederholen.

In früheren Zeiten gab’s sowas wie Isolierung des Mauerwerks gar
nicht. Die Isolation der Fenster war gegenüber heutiger Doppel-
verglasung eher jämmerlich.
Trotzdem gab es nicht überall verschimmelte Wohnungen.
Wie kann das sein?
Gruß Uwi

Gruss Felix

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Hi…

Die tiefste Temperatur einer Wandung in der Wohnung bestimmt
die Maximale Luftfeuchte im Raum

Soweit korrekt. Im folgenden wirfst Du ein paar Begriffe durcheinander, was aber nicht weiter schlimm ist, denn die Kernaussage ist schlicht falsch.

Man müsste die warme Luft
welche mehr Wasser in sich trägt von der kalte Stelle
fernhalten. Mit dem Lüften kann man gegen diesen Vorgang nur
kurzfristig und eigentlich wenig ausrichten.

Irrtum. Findet ein erheblicher Wassereintrag statt (Kochen, Duschen), so sollte der betreffende Raum möglichst sofort gelüftet werden. Der Feuchtigkeitsausgleich mit der Aussenluft führt dazu, daß die Luftfeuchtigkeit weit unter den kritischen Wert absinkt. Dem ständigen, geringen Wassereintrag durch Atmung und Transpiration begegnet man durch ein- bis zweimaliges Lüften am Tag. Ausgenommen hiervon sind Passivhäuser (meist automatische Lüftung) und Neubauten (hohe Baufeuchte, mind. zweimal täglich lüften).

Will man die feuchten Stellen vermeiden bleibt eigentlich nur
die Raumtemperatur zu senken, dadurch steigt die relative
Feuchte (das wird als angenehm empfunden) ohne zusätzliches
Wasser in der Luft und der Feuchtigkeitstransport wird
begrenzt (kalte Luft kann weniger Feuchtigkeit transportieren
als Warme).

Ob das wirklich so angenehm ist?
Tatsächlich verlagert man so nur den Taupunkt weiter nach innen, d.h. der eben trotzdem vorhandene Wasserdampf kondensiert nicht mehr irgendwo in der Mauer, sondern direkt an der Wand.

Meistens ist aber die Wand schon so durchtränkt, dass die
Isolierwirkung schlecht geworden ist und dadurch eine noch
kältere Oberfläche vorliegt (negative Rückkopplung).

Lösung: Ordentlich einheizen. Die warme Luft nimmt Feuchtigkeit aus der Wand auf und trägt diese beim Lüften nach draußen. Wenn die Wand durchgetrocknet ist, kann man die Heizung wieder runterdrehen.

Eigentlich sind die Schimmelflächen Beweise für schludrige
Bauweise und inadequate Isolierung.

Es gibt tatsächlich einen Fall, in dem diese Behauptung nicht völlig unrichtig ist:
In Dachwohnungen kommt es häufig zu Schimmelbildung im Bereich von Dachdurchbrüchen (Kamine, Dachfenster/-gauben). Das kann an in diesem Bereich mangelhafter Wärmedämmung oder falsch angeschlossener Dampfsperre liegen (oder natürlich an einer Undichtigkeit im Dach). Wenn man sicher ist, daß man ausreichend lüftet, sollte man solche Stellen überprüfen lassen.

Wird jedoch die Isolierung nicht verbessert wird sich die
Sache im nächsten Winter wiederholen.

Der heutige Wärmedämmungswahn hat doch erst zur Schimmelproblematik geführt. Weil man erkannt hat, daß 20 cm Dämmung keinen Wert haben, wenn Warmluft durch die Fensterritzen entweicht, sind moderne Häuser annähernd luftdicht. Wenn sie bewohnt werden, hat das einen ständigen Feuchtigkeitseintrag zur Folge, der nur durch Lüften wieder abgebaut werden kann.

(Ich in meinem Altbau muß nur lüften, wenn es mir zu stickig wird, Schimmel kenne ich nicht. Dafür hab ich halt höhere Heizkosten)

genumi

1 Like

Hallo Ku Olun,

das meiste ist schon gesagt, erstmal feststellen, ob irgendwo wasser nachkommt! Unmengen an Feuchtigkeit darf es nämlich nur im Neubau geben, wo die Wände noch Feuchtigkeit freisetzen. Vielleicht ist irgendwo im Dach / Wand doch ein kleiner Riss, der Feuchtigkeit entstehen lässt, oder genau das Gegenteil, eine Luftdichte Stelle, z.B. eine falsch Plane oder soetwas.

Es gibt Geräte, die die Luft entfeuchten. Beim örtlichen Bauunternehmer oder im Baumarkt auszuleihen, Phono-Schrank groß, saugen ca eine Woche lang 10l Wasser täglich aus Deiner Wohnung. Tritt nach kurzer Zeit wieder Schimmel/Flecken auf, muß an der Wand etwas gemacht werden.

Gruß Achim

Hallo!
Wer kennt wirklich wirksame Mittel zur Schimmelentfernung. Die meisten, vor allem chlorhältigen Mittel, welche im Handel erhältlich sind, sind ja noch gesundheitsschädlicher als der Schimmel selbst.
mfg Christian

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