Schliessen wir das Thema mit der Gewissheit, dass wir beide - und vielleicht auch andere hier - was dazugelernt haben.
Zum Schluss noch dies
Eine „eigene Meinung“ steht zwar jedem gut zu Gesicht und ist ein Ausdruck für Selbtbestimmtheit, Partizipation und Aufgeklärtheit…warum aber lassen sich Meinungen dann manipulieren? Warum handeln Menschen mit festen Prinzipien plötzlich konträr? Und wer kann eigentlich beurteilen, welche Meinungen „eigene“ sind und welche von außen „eingeimpft“ wurden?
Aus systemtheoretischer Sicht löst man dieses Paradox, das sich mit konventioneller Logik nicht aufheben lässt, indem man Meinungen eben nicht im Individuum verortet, sondern in der Kommunikation.
Folgt man der in diesem Blog
http://systemphilosophie.blogspot.mx/
vertretenen Linie, dass das, was in den Köpfen von Menschen vorgeht, zum Großteil rätselhaft ist und bleibt - auch für das betreffende Individuum selbst - so sind Meinungen einfach nur Kommunikation, die geäußert wird. „Geäußert“, d.h. nach außen getragen, damit nicht mehr im Bewusstsein des Individuums, damit nicht mehr durch dieses kontrollierbar. Der Beobachter weiß weder, ob das Gesagte so „gemeint“ war oder eine bewusste Lüge vorliegt, noch weiß er, auf welchen Grundlagen die Meinung fußt, noch kann er Voraussagen über die Haltbarkeit jener „Meinung“ machen. Der Beobachter kann auch wissen, dass die Meinung stark von den Anschlussmöglichkeiten der erwarteten Antwort abhängt, also eine extreme Komplexitätsreduktion stattgefunden hat. Auch liegt auf der Hand, dass Zwischentöne auf der Strecke bleiben, und Zweifel, Emotionen und Alternativoptionen beim Abfragen von Meinungen sowieso unberücksichtigt bleiben…
Wie sagte ein Banker in den 90 ger Jahren immer zu mir und anderen:
„Ciao - und bleib sauber“
-)