Schlafstörung durch laute Nachbarn

Hallo zusammen,

Ich bin vor 1 Monat in eine neue Wohnung gezogen - 30 Einheiten, 3 Stockwerke, ich bin im Erdgeschoss.

Die Wohnung ist super und die Lage ein Traum, Nachbarn links und rechts total ruhig.
Mein Problem sind die Nachbarn über mir: Im Gegensatz zu den Wänden haben die Decken leider eine sehr schlecht Schalldämmung - das heißt man hört in der Nacht wirklich jedes Geräusch. Das Schlafzimmer meiner Nachbarn ist direkt über meinem Schlafzimmer - beides 2-Zimmer-Wohnungen.

Mein Problem ist, daß ich leider einen sehr, sehr leichten Schlaf habe und diesbezüglich natürlich sehr empfindlich bin in der Nacht. Seit der ersten Nacht schlafe ich sehr schlecht, da man die dumpfen Schritte hört und ständiges Ein & Ausgehen im Schlafzimmer, Schrank ein & ausräumen etc…die üblichen Geräusche eben. Das Hauptproblem ist, daß meine Nachbarn immer zu sehr ungünstigen Randzeiten aktiv sind.

Die Frau geht früh ins Bett und steht früh auf, der Mann (Haupt-Stöhrenfried) geht spät ins Bett und steht mal früh mal spät auf. (Er macht am späten Abend Lärm, Sie am frühen Morgen beim aufstehen) Das heißt, wenn ich einfach später ins Bett gehe, werde ich zu früh geweckt, wenn ich früher aufstehe, fehlt mir der Schlaf am Abend, wenn er aktiv ist.

Ich war schonmal oben bei Ihnen, und habe mich als neuer Nachbar vorgestellt und nebenbei erwähnt, daß ich einen sehr leichten Schlaf habe und ob sie nicht so nett wären, nur im Schlafzimmer und nur zu den Nachtruhezeiten ein wenig auf den Lärmpegel zu achten.

Es war nur die Frau (so um die Mitte 20) zuhause und die war eigentlich recht verständnisvoll wenn auch natürlich sehr überrascht.

Leider hat sich nicht viel geändert seitdem.Er trampelt am späten Abend ne Stunde rum und Sie steht 1 Stunde vor mir auf und trampelt rum. So oder so bekomme ich einfach viel zu wenig Schlaf.

Meine Frage: Mangels Alternativen überlege ich noch ein zweites mal hochzugehen und freundlich darauf hinzuweisen wie wichtig mir dieses Thema ist.

Ich würde ihnen gerne vorschlagen, daß ich morgens 1 Stunde früher aufstehe(und sie nicht auf mich achten müssen) und Sie dafür darauf achten, daß es ab 22Uhr wirklich ruhig ist bei Ihnen.

Ich würde gerne wissen, was Andere denken: Ist unangebracht noch ein zweites mal hochzugehen und das Thema anzusprechen bzw. könnte es mir mehr schaden oder nutzen??

(Mach ich natürlich sehr ungerne, aber habe sonst ja nicht viele Alternativen)PS: Mir ist bewuss, daß ich es noch wesentlich schlimmer hätte treffen können, aber das Problem ist das Selbe: Das ich seit dem Einzug einfach unter Schlafmangel leide und etwas dagegen tun muss…

Perspektiven
Servus,

das ist schon deswegen angebracht, weil das, was Du als „Rumtrampeln“ hörst, sich für den, der da in seiner Wohnung irgendwo hingeht, möglicherweise vollkommen anders anfühlt: D.h. es kann sehr gut sein, dass die beiden keineswegs rücksichtslos sind, sondern glauben, alles richtig zu machen. Für diesen Fall (der nicht der einzige mögliche ist, aber auch ein möglicher) ist es wichtig, dass sie die Information von Dir bekommen, wie das von unten klingt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,
ich kann den Vorschlag von Aprilfisch nur unterstützen!

Je nach Bauart der Geschossdecken kann es sehr gut sein, dass auch völlig normales Rumlaufen eines durchschnittlichen (d.h. leicht bis mittelübergewichtigen :wink:) Mitteleuropäers ähnliche Effekte erzeugt, wie der berühmte „Schlag auf die Pauke“.

Das wird durch diverse Aspekte noch begünstigt:

Bei „30 Einheiten“ tippe ich mal auf typischen 1960er bis 1980er Stahlbetonbau. Diese Decken haben gar keine Schalldämmung und wirken wie besagter „Paukenschlag“.

Sind es neuere Stahlbetondecken, haben auch die „nicht wirklich“ eine Dämmung, sie sind aber - da häufiger aus Fertigteilen - i.d.R. dicker und enthalten Hohlkammern. Legt man auf diese dann Laminat ohne Trittschalldämmung, hat man wieder den gleichen „Paukeneffekt“. Latscht man auf sowas dann noch mit Stöckel- oder Turnschuhen rum, ähnelt das einem Techno-Konzert :wink:

Du könntest also hier ansetzen, aber wenn Du merkst, dass es an der Bauweise des Gebäudes liegt, zieh lieber unters Dach oder um :wink:

Gruß vom
Schnabel

Hallo Namenloser

Ich bin vor 1 Monat in eine neue Wohnung gezogen… Im Gegensatz zu den Wänden haben die Decken leider eine sehr schlecht Schalldämmung - das heißt man hört in der Nacht wirklich jedes Geräusch.
Seit der ersten Nacht schlafe ich sehr schlecht, da man die dumpfen Schritte hört und ständiges Ein & Ausgehen im Schlafzimmer, Schrank ein & ausräumen etc…die üblichen Geräusche eben.

Du lebst also in einer Wohnung, deren Decke so schlecht gedämmt ist, dass Du die normalen „Lebensgeräusche“ Deiner „Obermieter“ hörst, nicht etwa „Ruhestörenden Lärm“.

Da hast Du schlechte Karten, denn die normalen, mit der Benutzung einer Wohnung verbundenen Tätigkeiten kannst Du den Nachbarn nicht verbieten. Du verlangst von Deinen Nachbarn eine über das normal Zumutbare hinausgehende Rücksichtnahme auf deine „zarten Nerven“, bist aber deinerseits nicht bereit, aus Ihrer Wohnung kommende Geräusche normalen Lebens zu akzeptieren.

Meine Erfahrungen und meine daraus abgeleiteten Erkenntnisse:

  1. Wir wohnten als Ausgebombte von 1943 bis 1949 in einem Behelfsheim (Holzhütte) direkt neben einer Bahnlinie. Wenn nachts die Züge vorbeirumpelten, dann fielen oft die zum diebstahlsicheren Nachreifen in der Hütte lagernden Tomaten aus dem Regal. Sich wegen der vorbeirumpelnden Züge bei der Reichsbahn zu beschweren hätte im besten Fall ein Riesengelächter hervorgerufen, im schlimmsten Fall einen Besuch durch die Gestapo (es waren natürlich kriegswichtige Transporte). Wir haben uns daran gewöhnt. Wir haben die laut rumpelnden Züge gar nicht mehr wahrgenommen und weiter geschlafen, während uns das leise Platschen des durch das gelegentlich undichte Dach tropfenden Regenwassers sofort aus dem Schlaf gerissen und zu hektischer Aktivität angestachelt hat.
    Fazit: Der Mensch gewöhnt sich auch an laute Geräusche, wenn er sie als unvermeidlich akzeptiert hat.

  2. Im Garten hinter unserem Haus (7 Parteien) spielen oft Kinder (nicht meine). Ich genieße den Lärm fröhlich spielender Kinder, zeigt er mir doch, dass wir noch am Leben sind.
    Über mir wohnt eine Mieterin, die sich durch die spielenden Kinder permanent gestört fühlt. Sie hat deswegen - erfolglos - schon die Polizei gerufen. Jetzt versucht sie, im Haus Stimmung gegen den „Radau“ im Garten zu machen. anscheinend mit wenig Erfolg.
    Fazit: Wenn man sich durch ein Geräusch als gestört empfinden will, ist dieses Geräusch unerträglich, Steht man der Ursache des Geräusches positiv gegenüber, kann man dieses Geräusch eventuell sogar als angenehm empfinden.

Nimm Dir ein Beispiel an Hauskatzen. Katzen haben ein wesentlich empfindlicheres Gehör als Menschen.

Als wir mit unserer Katze in die neue Wohnung gezogen sind, verhielt diese sich äußerst schreckhaft. Meistens bezog sie Posten unter der Couch und wenn sie sichtbar war, konnte man am nervösen Spiel ihrer Ohren erkennen, dass sie von überall Geräusche aufnahm, welche für uns kaum wahrnehmbar waren.

Nach einem Monat lag sie ganz entspannt mitten im Wohnzimmer herum - frei nach dem Wahlspruch: „Im Mittelpunkt steht der Mensch liegt die Katze - und damit Allen im Wege!“ Selbst relativ gut hörbare Geräusche entlockten ihr höchstens ein Ohrenzucken. Wahrscheinlich dachte sie: „Kenn ich- keine Gefahr!“

Gruß merimies

Ich habe seit Jahren das gleiche Problem - noch dazu mit ständig wechselden Mietern.

Mit den vorherigen Kommentaren ist (leider) alles gesagt.

Falls eine schechte Parkettisolierung Schuld ist, könnte man hier noch ansetzen, allein der Nachweis ist schwieig, teuer und langwierig, da man ja nicht einfach in die Wohnung kann.

Ein Lärmprotokoll kann noch die Hausverwaltung bewegen, den Mietern einen „offiziellen“ Hinweis zu geben, falls der Nachbarschaftsfrieden eh gestört ist.

Hallo,

was spricht dagegen,

a) dein Schlafzimmer und dein Wohnzimmer zu tauschen, so dass du nicht mehr unter dem Schlafzimmer deiner Obermieter schläfst und/oder

b) Ohropax zu benutzen?

Grüße

=^…^=

Hallo.

Ein normaler Mitteleuropäer, sofern er nachts ein paar Stunden Schlaf findet und einmal die Woche ausschlafen kann, leidet nicht unter Schlafmangel, das ist Einbildung.

Es sind immer die Leute, die, meistens durch falsche Erziehung, viel zu viel Wert auf den Schlaf legen, die später unter Schlafstörungen leiden. Was ja auch logisch klingt.

Wir selektieren im Schlaf die Geräusche, die wir wahrnehmen, sehr genau, ob es etwas Gefährliches oder etwas Harmloses bedeutet. Bei Harmlosem schlafen wir weiter, bauen es, wenn gar zu aufdringlich auch schon mal in unsere Träume ein, was sehr lustig oder interessant werden kann, wenn man etwa vor dem Fernseher einschläft.

Bei Gefährlichem wachen wir auf, ich z.B. und auch viele andere Männer, wenn sich zwei Frauen streiten, oder auch nur laut unterhalten.

Wie gesagt, wenn ein Geräusch eine Gefahr bedeutet, werden wir wach und natürlich bedeutet für jemand, dem der Schlaf heilig ist, jedes Geräusch an sich schon eine Gefahr und hier beißt sich die Schlange in den Schwanz. Wobei sich die ganze Sache für gewöhnlich noch aufschaukelt und der Knoten immer dicker wird.

Abhilfe?
Na ja, manchmal hilft es schon, den Sachverhalt zu durchschauen und fortan mit einer gewissen Fröhlichkeit und Selbstironie auf die Geräusche zu hören. Solange man die Nachbarn hört, sind sie da und man ist nicht allein. (Hilft auch prima bei Froschquaken.)

Ansonsten ein Radio mit Schlummertaste, Kopfhörer, ein Hörbuch, leise Musik…
Der Hübschen hilft Ohropax.

Gruß, Nemo.

Hallo,

wenn es bauart bedingt ist, dass sich der Schall von oben nach unten derart störend bemerkbar macht, hilft nur ausziehen und eine Dachgeschoss-Wohnung suchen.

Die 'Ober’Mieter können ja schlecht durch ihre Wohnung schweben und sich tot stellen, wenn Du schlafen willst.
Wenn sie nicht absichtlich nachts ungehörigen Lärm verbreiten, wird auch wiederholtes Reden zwecklos sein.
In der Wohnung Herumgehen und in Schränken zu wühlen, darf ein Mieter auch nachts.

LG

Rollentausch
Schließe mich Aprilfisch an: Wer noch nie Mieter in einem hellhörigen Haus war oder noch nie Nachbrn unter sich hatte, die sich daran gestört haben, kommt u.U. nicht auf Idee, dass selbst Schritte oder Gespräche nach unten dringen.

Ich war schonmal oben bei Ihnen, und habe mich als neuer Nachbar vorgestellt und nebenbei erwähnt, daß ich einen sehr leichten Schlaf habe und ob sie nicht so nett wären, nur im Schlafzimmer und nur zu den Nachtruhezeiten ein wenig auf den Lärmpegel zu achten.

Den leichten Schlaf zu erwähnen, war evtl. eher kontrapdoruktiv - der Nachbar könnte denken, es sei ein rein subjektives Problem, Deine spezielle Empfindlichkeit und kein Problem der Dämmung.

Es war nur die Frau (so um die Mitte 20) zuhause und die war eigentlich recht verständnisvoll wenn auch natürlich sehr überrascht.

Lösungsansatz: Abwarten, bis beide da sind, hochgehen, und die Frau bitten, mit Dir in Deine Wohnung zu kommen, während der Mann durch deren Wohnung läuft, Schränke öffnet und vielleicht auch mal was sagt. Sich buchstäblich in die Lage des anderen zu versetzen hift manchmal.

~//~

Hallo ~//~,

im Prinzip hast du ja recht, das mit dem „in die Lage des anderen zu versetzen“.

Aber wie, ich glaube es war C-Punkt, der das schon erwähnte, will man selbst leben, wenn, wenn man sich jedesmal, wenn man

durch deren Wohnung läuft, Schränke öffnet und vielleicht
auch mal was sagt

das vermeidet, weil es unten jemand stört?

Siboniwe

einander annähern

Aber wie, ich glaube es war C-Punkt, der das schon erwähnte, will man selbst leben, wenn, wenn man sich jedesmal, wenn man durch deren Wohnung läuft, Schränke öffnet und vielleicht auch mal was sagt das vermeidet, weil es unten jemand stört?

Gehen wir mal wohlwollend davon aus, dass hier nicht zwei Extreme aufeinandertreffen bzw. dass der / die Lärmgeplagte nicht superüberempfindlich gegen JEDES Geräusch ist (dann sind hellhörige Mietshäuser leider keine wirklich Option) und dass der oder die Lärmverursache/r in Unkenntnis der Hellhörigkeit der Wohnung, eine Schranktür auch gerne mal zuwerfen, quietschende Türen ungeölt lassen und mit Straßenschuhen über’s Laminat laufen (das „knallt“ nun mal gern):

Das alles kann man abstellen, wenn man weiß, wie laut es durch die Decke dringt. Es schränkt nicht so wahnsinnig ein, wenn man seine Straßenschuhe erst im Flur anzieht und nicht schon vorm Kleiderschrank z.B. Es erfordert allerdings ein Umstellen von Gewohnheiten - die man dann genauso verinnerlichen kann wie man vorher gedankenlos dies oder das gemacht hat.

Kurz gesagt: Es geht um Kompromisse, ob die nun Ohropax bei ZU leichtem Schlaf oder Straßenschuhe aus bei Laminat heißen.

~//~

2 Like

Es schränkt nicht so wahnsinnig ein, wenn
man seine Straßenschuhe erst im Flur anzieht

guter tipp - die halblegalen brachialhandwerker von gegenüber sollten puschen tragen, wenn sie frühmorgens ihren laster lautstark mit klöterkram beladen.

nachbarn sind eben immer doof.

e.c.

2 Like