Schlafwagen in Europa

Hi Reisende!
Unser Traum ist eine Fahrt mit einem Schlafwagen irgend wo in Europa, möglichst zu angenehmen Zeiten (Abfahrt nicht zu spät und Ankunft nicht zu früh morgens, am besten mit Zeit zum gemütlichen Frühstück).
Gibt es so etwas noch?
Kann jemand Tipps geben?
Gruß!
Karl

Hallo Karl,

es gibt noch Schlafwägen. Aber du stellst dir das so romantisch vor - so ist es gar nicht. Du wirst deine Nachbarn im nächsten Abteil hören, denn die Wände sind dünn. (Manchmal sind deine Nachbarn Jugendliche, die bis spät in die Nacht feiern.) Frühstücken kannst du zwar - gegen Aufpreis - im Abteil, aber das Frühstück ist nicht besonders gut und wird dir von einem grummeligen Schaffner gebracht.

Ich denke also, dass du mit einer „Schienenkreuzfahrt“ eher glücklich werden würdest. Es gibt auch Sonderfahrten in besonderen Zügen, z.B. im Orient Express, oder vielleicht ein Stück weit mit der Transsibirischen Eisenbahn.

Die „normalen“ Verbindungen mit dem Schlafwagen findest du einfach auf http://www.bahn.de

Es gibt aber kaum noch Verbindungen, bei denen man lange genug unterwegs ist, um wirklich ungestört schlafen zu können. Es wurden auch Verbindungen gestrichen. Aber recherchiere doch mal eine Verbindung nach Paris oder von dort aus weiter nach Madrid. Oder vielleicht nach Warschau.

Schöne Grüße

Petra

Hallo Karl,

die eigentlichen Schlafwagen gibt es im Regelbetrieb kaum mehr - die Bahnen, die noch in nennenswertem Umfang Nachtzüge einsetzen, SNCF und RENFE, fahren ihre „Hotelzüge“ mit den viel komfortableren Talgo-Gliederzügen.

Die morgendliche Ankunft ist in der Tat so eine Sache: Oft genug ist das ziemlich grauselich, weil die Fahrpläne so gelegt sind, dass sich die Nachtzüge möglichst nicht mit dem Schwerpunkt des morgendlichen Berufsverkehrs ins Gehege kommen, so dass man dann morgens um halbsechse irgendwo steht und zügig rausgekippt wird, weil der Zug ins Abstellfeld hinausgezogen werden soll.

Schön für Euer Vorhaben ist z.B. der CNL 459 Zürich-Prag, Freiburg i.Br. ab 21.58 - Prag Hl.N. an 11.25 (hält u.a. auch in Mannheim und Frankfurt). Ab Berlin gibts den CNL 1258 ab 21.46 - Zürich Hbf an 09.17, und ab Paris den Klassiker ab Paris Est 08.28 - Brest an 10.10 (+ 24h) und weiter nach Moskau Bjelorusskaja, dort allerdings planmäßige Ankunft kurz nach Mitternacht. Sehr hübsch auch der CNL 40485 München 21.08 - Milano C 09.12, bei dem es grade um halbachte am Gardasee hell wird: Et in Arcadia ego… !

In ganz andere Gegenden führt CNL 418 München 22.50 - Amsterdam 8.56.

Dann wäre da noch der EN 477 Berlin 18.23 - Budapest 8.35; hier allerdings wie auch beim Paris - Moskau zu beachten, dass es nur in mitteleuropäischen Ländern höherer Eisenbahnkultur üblich ist, dem Schlafwagenbegleiter seine Fahrkarten und ggf. Pässe zu geben, der dann alles für einen erledigt: Das kurze Stückelein Slowakei reicht dafür, dass vor Tau und Tag gleich zwei Mal (bei Einreise und bei Ausreise) alle Abteile zur Pass- und Zollkontrolle zackig und polternd von slowakischen Uniformierten aufgerissen werden. Vor langer Zeit - es gab damals noch einen Nachtzug Frankfurt - Berlin - Moskau - ist es mir übrigens auch innerhalb Deutschlands passiert, dass wir zwischen Frankfurt und Berlin zur Kontrolle der Fahrausweise drei Mal geweckt wurden: Der Schlafwagen war von der russischen Bahngesellschaft und fuhr ohne Begleiter, weil das Personal wegen irgendwelcher Schmuggeleien von der deutschen Polizei vollzählig hoppgenommen worden war.

Bei anderen Klassikern wie Paris - Madrid und Wien - Paris weiß ich nicht, ob sie endgültig Geschichte sind oder zur nächsten Reisesaison wieder fahren werden.

– Die Reisezeit zwischen jetzt und ca. Mai ist übrigens ideal: Federung und akustische Isolierung sind bei modernen Schlafwagenzügen sehr gut, aber das Phänomen, dass die Luft in den Schlafwagen in der Hauptreisezeit Juli - August abends beim Einsteigen glüht, wenn der Wagen mit seinem dunkelgrauen Blechdach tagsüber in der vollen Sonne abgestellt war, ist bei aller Klimatisiererei nicht behoben. Also nicht im Hochsommer Schlafwagenfahren.

Wenn Du Dir eine „richtige“ Reise im Fernexpress alten Stils gönnen magst, buchst Du (London-)Paris-Venedig oder (London-)Paris-Budapest im Venice-Simplon-Orient-Express. Kostet allerdings etwas.

Schöne Grüße

MM

Venice - Simplon - Orient

  • hier hab ich noch ein hübsches Filmchen zum Thema Venice - Simplon - Orient:

https://www.youtube.com/watch?v=FhyNIWwtXTY

„Ce qui est unique, c’est le train…“

Schöne Grüße

MM

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Hallo,

bei Planung und Buchung nach „Europa spezial“ Ausschau halten: Mit etwas Glück und rechtzeitiger Planung kann man damit ziemlich günstig reisen. Für Liege- oder Schlafwagen zahlt man noch einen Aufpreis/ Reservierung.

Ich bin gerade nicht sicher, ob das auch in der City Night Line (CNL) gilt, aber auf jeden Fall im Euro Night (EN). MM wird Genaueres wissen.

Viele Grüße,

Jule

ot: Nachfrage
Hallo,

Vor langer Zeit - es gab damals noch einen Nachtzug Frankfurt - Berlin - Moskau - …

jetzt bin ich etwas verwirrt, aber ich bin sicher, Du kannst das aufklären: Ich bin vor 1 1/2 Jahren von Frankfurt/Main über Berlin nach Warszawa gefahren und glaube, dass der Zug nach Moskau weiterfuhr - auf jeden Fall aber bis Minsk.

Wurde der in der Zwischenzeit eingestellt (wäre schade!!), oder ist das der Zug aus Paris? Aber von Paris aus über Berlin?

Falls es ihn noch gibt, wäre der auch ein guter Kandidat. Abends so gegen 22 Uhr ab Frankfurt (glaube ich) und am späten Morgen dann in Poznan oder gegen Mittag in Warszawa. Habe jetzt die Zeiten nicht recherchiert.

Übrigens fahre ich gerne Nachtzug - das rattert so hübsch beruhigend.

Viele Grüße,

Jule

Hi Jule,

ja, das geht mit beschleunigten Tageszügen rasend schnell, dass die letzten der „großen“ Nachtzüge wegbröseln. Einiges fährt bloß noch zur sommerlichen Reisezeit, aber der Frankfurt - Warschau - Moskau ist glaub ich schon ganz verschwunden.

Dieses sanfte Schwingen gehörte halt auch zu Geschwindigkeiten

2 Like

Vielen Dank an die vielen, zum Teil sehr ausführlichen Informationen, besonders von dir, Aprilfisch, zuzüglich der anschaulichen Beschreibungen nächtlicher Ruhestörungen durch Passkontrolleure!

Ja schade, dass es nicht mehr viele Schlafwagen gibt. Die Strecke nach Warschau sind wir bereits gefahren, war schön. Von Zürich bis Prag macht nicht so richtig Sinn, wenn man in Hamburg wohnt…

Vielleicht finden wir etwas von Paris nach Spanien, das uns gefällt!
Spezielle mehrtägige Bahnreisen mit Schlafwagen sind ja leider meist gleich sehr teuer!
Gruß!
Karl

Da gibt es was Neues…

Vielleicht finden wir etwas von Paris nach Spanien, das uns
gefällt!

Ein neues Angebot von SNCF und RENFE
Allerdings funktionieren die weiterführenden Links nicht (kein Wunder, wenn mit der RENFE die unfähigste Bahngesellschaft Europas beteiligt ist)
Aber vielleicht kann ja ein Reisebüroprofi weiterhelfen
http://www.sncf.com/de/zuege/elipsos

Gruß!
Karl

&Tschüß
Wolfgang

Projekt oder Wirklichkeit?
Hallo Wolfgang,

bist Du sicher, dass es diese Verbindungen auch gibt (und sie nicht spanischen Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen sind)?

Die SNCF versorgt die Hafas normalerweise ganz gut mit Fahrplandaten, und dort ist noch weit im März kein Nachtzug Paris - Madrid zu finden - nur der hübsche alte Klassiker Paris Austerlitz - Toulouse Matabiau mit Halt in Souillac, Gourdon und Cahors, bei dem es nicht so überraschend wäre, wenn er mit Nirosta-Keksbüchsen-Liegewagen und einer CC 7100 daherkäme: Offenbar ist seine Stilllegung vergessen worden, oder die CFDT kämpft mit Zähnen und Klauen für den Erhalt der Nachtschicht in Souillac, während der der Chef de Gare ein einziges Zugpaar abzufertigen hat und auf diese Weise morgens ausgeruht und mit leckeren Nachtzulagen in den Feierabend gehen kann. Aber der Paris-Toulouse de Nuit ist halt arg früh in Toulouse, also für unseren Fragesteller ungeeignet - genauso wie sein Vetter Paris Cerbère über Vierzon (!) - Toulouse.

Schöne Grüße

MM

Rätsel ‚Elipsos‘

  • die SNCF gibt zwar detaillierte Auskünfte: Paris (Austerlitz ??) 19.00 - Madrid (Atocha ??) 8.27 Mo und Fr, Madrid 19.45 - Paris 8.13 Di, Do und Sa (offenbar werden in Paris ausgediente spanische Talgos verschrottet, einer von drei Zügen fährt nur in eine Richtung), aber gegenüber der Hafas wurde der Elipsos offenbar geheim gehalten - da gibt es bloß den Paris - Irun (noch bis Februar).

Offenbar wird hier eine Strategie der Geheimhaltung im Rahmen des Projekts „Cap Anti-Voyageurs 2015“ verfolgt, damit die geplagten Begleiter auf dem Elipsos nicht unter der Bürde der Arbeit zusammenbrechen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Wolfgang,

Hallo,

bist Du sicher, dass es diese Verbindungen auch gibt (und sie
nicht spanischen Sparmaßnahmen zum Opfer gefallen sind)?

Ehrlich gesagt - da ich nicht mehr so tief in der Materie drin bin, war ich mittlerweile ziemlich unsicher, ob man nicht einfach vergessen hat, die Webseite zu löschen.
Das wäre mE durchaus realistisch, wenn für die Seite die RENFE verantwortlich gewesen wäre, andererseits total unrealistisch, weil die RENFE eigentlich so eine gute fremdsprachliche Seite nie und nimmer zustande kriegen würde.
Die kriegen ja noch nicht mal eine Buchungsseite auf Englisch hin und können nicht mal alle regulären Züge dauerhaft anzeigen.
Und auch 6 furchtbar wichtig aussehende RENFE-Mitarbeiter im ansonsten menschenleeren, aber superschicken AVE-Bahnhof Segovia-Guiomar (den alten Stadtbahnhof läßt man systematisch verkommen, obwohl er noch von 6 Regionalzügen täglich angefahren wird) können mit vereinten Kräften nicht herausfinden, ob ein ALVIA, der im Netz „vorübergehend nicht angezeigt“ werden kann, nun benutzt werden kann oder nicht. Und wozu braucht ein RENFE-Mitarbeiter am Schalter eigentlich Fremdsprachenkenntnisse ?
Vollkommen irre wird man dann, wenn man versucht herauszufinden, warum die zeitidentische Verbindung einmal ALVIA und einmal Intercity heißt und einen Preisunterschied von nahezu 100% hat
… nur mal so völlig oT

Die SNCF versorgt die Hafas normalerweise ganz gut mit
Fahrplandaten, und dort ist noch weit im März kein Nachtzug
Paris - Madrid zu finden - nur der hübsche alte Klassiker
Paris Austerlitz - Toulouse Matabiau mit Halt in Souillac,
Gourdon und Cahors, bei dem es nicht so überraschend wäre,
wenn er mit Nirosta-Keksbüchsen-Liegewagen und einer CC 7100
daherkäme: Offenbar ist seine Stilllegung vergessen worden,
oder die CFDT kämpft mit Zähnen und Klauen für den Erhalt der
Nachtschicht in Souillac, während der der Chef de Gare ein
einziges Zugpaar abzufertigen hat und auf diese Weise morgens
ausgeruht und mit leckeren Nachtzulagen in den Feierabend
gehen kann.

Sei nicht so pingelig.
Außerdem war es mal ein schönes Erlebnis, in einer klaren Nacht mit ca. 20 Km/h über den Viaduc de Borreze Souillac anzufahren und aus dem geöffneten Fenster auf die Lichter des Ortes zu schauen.

Aber der Paris-Toulouse de Nuit ist halt arg früh
in Toulouse, also für unseren Fragesteller ungeeignet -
genauso wie sein Vetter Paris Cerbère über Vierzon (!) -
Toulouse.

Stimmt wohl leider

Schöne Grüße

MM

F.C. RENFE - oT
Hallo Wolfgang,

das ist schade mit Segovia. Es ist wohl zehn Jahre her, dass ich den Bahnhof dort gesehen habe - damals noch mit Wasserkran, wenig zerfallenem Ringschuppen und einer Drehscheibe, die vermutlich mit vertretbarem Aufwand wieder in Betrieb zu nehmen gewesen wäre. Zusammen mit der ab Collado Villalba landschaftlich hübschen Linie und auf der Madrider Seite dem alten Príncipe Pío - Bahnhof hätte sich da zur Ergänzung des dünn gewordenen Regionalverkehrs ein attraktiver Ausflugsverkehr mit einer 141F machen lassen. Aber das verstieße gegen die Santissima Hispanidad - da muss alles größer, leerer und großzügiger betoniert sein als in Frankreich.

  • Auf der anderen Seite übrigens auch: Der Austerlitz-Bahnhof sieht seit einiger Zeit aus wie der Stuttgarter, ein Torso.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ja, ich habe auch einige schöne Erinnerungen an Nachtfahrten. Und an ein Frühstück in Bahnhofsnähe in Budapest, ehe die Fahrt weiterging über den Balkan nach Griechenland. Das müssen sogar zwei Nachtfahrten direkt hintereinander gewesen sein: München-Budapest und dann dann meine ich mich an die Morgensonne an der mazedonischen Grenze zu erinnern. Im sehr leeren Zug, ich hatte ein Nachtabteil für mich. - Ja, stimmt, ich hab die Verbindung von damals aufgehoben: Budapest Keleti pu 11 Uhr, Thessaloniki 10 Uhr am nächsten Morgen. Ist lange her!

Und den Zug nach Minsk und Moskau scheint’s tatsächlich gar nicht mehr zu geben, ich habe den Fahrplan auch zum Sommer befragt. Jammerschade!

Ein gutes neues Jahr Dir und allen unverdrossenen Bahnfahrer/-innen,

Jule

Hallo Wolfgang,

das ist schade mit Segovia. Es ist wohl zehn Jahre her, dass
ich den Bahnhof dort gesehen habe - damals noch mit
Wasserkran, wenig zerfallenem Ringschuppen und einer
Drehscheibe, die vermutlich mit vertretbarem Aufwand wieder in
Betrieb zu nehmen gewesen wäre.

Es war im Oktober 2014 alles noch da, aber total heruntergekommen (leider war meiner Knipse der Saft ausgegangen). Das Umsetzgleis wird noch benötigt, da der Bahnhof z.T. mit Uraltmaterial im 1-Richtungs-Verkehr angefahren wird.
Im Bahnhof ist alles verrammelt, der ehemalige Hauptsaal abgeschlossen. zwei Gleise mit fahrkartenautomat sind noch in Benutzung

Zusammen mit der ab Collado
Villalba landschaftlich hübschen Linie und auf der Madrider
Seite dem alten Príncipe Pío - Bahnhof hätte sich da zur
Ergänzung des dünn gewordenen Regionalverkehrs ein attraktiver
Ausflugsverkehr mit einer 141F machen lassen.

Was erwartest Du von einer Firma, die seit Jahrzehnten mit diesem „Geschenk“ Canfranc nichts anzufangen weiß
http://www.canfranc.de/
Auch die Hotelpläne sind natürlich in der Krise wieder vom Winde verweht. Immer noch fahren tapfer die zwei Zugpaare täglich nach Zaragoza und stehen ansonsten 10 bzw. 8 Std. in Canfranc rum.
Das Einzige, was sich seit der Absperrung und Umzäunung ca. 2005 getan hat, ist die Organisation von Bahnhofsführungen durch die Gemeindeverwaltung

Aber das
verstieße gegen die Santissima Hispanidad - da muss alles
größer, leerer und großzügiger betoniert sein als in
Frankreich.

Ja, und die überdimensionierten AVE-Strecken und Bahnhöfe in der Pampa a la Huesca oder Figeres erdrücken die RENFE gerade finanziell

  • Auf der anderen Seite übrigens auch: Der Austerlitz-Bahnhof
    sieht seit einiger Zeit aus wie der Stuttgarter, ein Torso.

Tja, das große Kulturverbrechen in unserer Region schreitet munter voran - während man keinen zuverlässigen S-Bahn-Verkehr mehr zustande kriegt.

Schöne Grüße

&Tschüß

MM

Wolfgang

Zurück zum Thema - da gibt es noch was in E
Hallo,

zwei „Trenhotel“ - Nachtzüge sind aber noch fast täglich im Einsatz und werden auch in den Buchungssystemen angezeigt - allerdings im Wesentlichen nicht von der RENFE betrieben (und finanziert), sondern von der CP.

  • „Lusitania“ von Madrid nach Lissabon
  • „Sud-Express“ von Hendaye/Irun nach Lissabon

Der „Lusitania“ fährt einen Umweg über Medina del Campo, da dort beide Züge zusammengekoppelt werden.
Speisewagen ist wegrationalisiert, aber Cafeteria soll es noch geben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Lusitania_%28Zug%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Sud-Express

&Tschüß
Wolfgang

Nachtreisezüge in Spanien
Hallo Wolfgang,

ja, der Madrid - Lissabon ist mir auch schon aufgefallen - ich glaub, das ist der letzte Fernzug (wahrscheinlich der letzte Personenzug überhaupt), der bei Caceres über die Grenze fährt. Da könnte er dann grad fahren, wo er will - man sieht eh nix, wenn es dunkel ist.

Schöne Grüße

MM

Bewegung in Canfranc!
Hallo Wolfgang,

es ist nicht ausgeschlossen, dass wir in Canfranc noch Veränderungen erleben können: Das Bahnhofsgebäude gehört wohl inzwischen der Autonomen Provinz Aragón, und von Pau her nähert sich der Wiederaufbau der Bahnlinie: Pau - Oloron-Sainte-Marie ist komplett rekonstruiert, der Abschnitt bis Bedous wird vielleicht 2016 fertig, und irgendwann zwischen 2020 und 2025 könnte es dann wieder bis Canfranc gehen (falls bis hin in Frankreich und in Brüssel irgendjemand Geld dafür ausgeben kann). Bloß mit der Verlegung von Normalspur bis Zaragoza wird die RENFE wohl überfordert sein.

Ich stell mir den vielleicht künftigen Bahnhof Canfranc als Analog zu dem von Lauterbourg vor, der heimlich noch mit den Formsignalen des Typs Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen zeigt, in welche Richtung er eigentlich schaut.

Schöne Grüße

MM

Hallo Wolfgang,

Hallo,

ja, der Madrid - Lissabon ist mir auch schon aufgefallen - ich
glaub, das ist der letzte Fernzug (wahrscheinlich der letzte
Personenzug überhaupt), der bei Caceres über die Grenze fährt.
Da könnte er dann grad fahren, wo er will - man sieht eh nix,
wenn es dunkel ist.

Da liegst Du leider falsch. Von Caceres geht gar nix mehr über die Grenze und nach Valencia de Alcantara (Grenzbahnhof) geht gerade mal ein (!) Zugpaar täglich - dann ist Schluß.
Der „Lusitania“ geht wegen der Kopplung mit dem „Sudexpress“ in Medina del Campo via Ciudad Rodrigo - und das ist dann laut Renfe dort in der Tat der einzige grenzüberschreitende Zug nach Lissabon.
http://horarios.renfe.com/HIRRenfeWeb/recorrido.do?O….
Aber sei nicht so pessimistisch. Zumindest im Sommer kann man ab bzw. in Richtung Lissabon (an 7:30, ab 21:27) sich schon noch einige Zeit am Fenster die Nase plattdrücken.

Schöne Grüße

&Tschüß

MM

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Hallo,

Dein Wort in Gottes Ohr, ich hatte im Oktober ausführlich Gelegenheit, mich auf beiden seiten zu informieren

es ist nicht ausgeschlossen, dass wir in Canfranc noch
Veränderungen erleben können: Das Bahnhofsgebäude gehört wohl
inzwischen der Autonomen Provinz Aragón,

Nach meinen Informationen hat die RENFE das Kaufangebot der Regionalregierung abgelehnt mit Verweis auf die uralten Planungen für ein nationales Eisenbahnmuseum

und von Pau her
nähert sich der Wiederaufbau der Bahnlinie: Pau -
Oloron-Sainte-Marie ist komplett rekonstruiert,

leider ohne Oberleitung

der Abschnitt
bis Bedous wird vielleicht 2016 fertig,

nach meinen Informationen nicht vor 2020

und irgendwann
zwischen 2020 und 2025 könnte es dann wieder bis Canfranc
gehen (falls bis hin in Frankreich und in Brüssel irgendjemand
Geld dafür ausgeben kann).

Das ist der „Knackpunkt“. Anscheinend hatte Frankreich bei der EU Fördermittel für den Ausbau der N 134/E7 für den LKW-Schwerlastverkehr auf dem Abschnitt Oloron-Tunel de Somport beantragt. Dies hätte aber im engen Oberlauf der Aspe bedeutet, das die Strecke ab Bedous unwiederbringlich an mehreren Stellen hätte überbaut werden müssen. Das hat wohl in der Region massiven Widerstand hervorgerufen und der Regionalpräsident hat einen blitzschnellen Postitonswechsel vollzogen. Allerdings traut man ihm im Tal nicht über den Weg. Jedenfalls gibt es aber ein massives bürgerschaftliches Engagement für den Wiederaufbau der gesamten Strecke und ausgerechnete Konzepte für eine LKW-Verladung Pau-Jaca, die selbst bei weiterhin eingleisiger Strecke mit drei Ausweichen mehr einen Halbstundentakt für Personenverkehr und LKW-Verladung ermöglichen würde.

Bloß mit der Verlegung von
Normalspur bis Zaragoza wird die RENFE wohl überfordert sein.

Denke gar nicht so weit. Die wären wahrscheinlich schon mit dem Bau einer Oberleitung überfordert.

Ich stell mir den vielleicht künftigen Bahnhof Canfranc als
Analog zu dem von Lauterbourg vor, der heimlich noch mit den Formsignalen des Typs Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen
zeigt, in welche Richtung er eigentlich schaut.

Und ich stelle mir den Bahnhof Canfranc als gigantisches Eisebahnbahnmuseum der belle Epoque vor mit 4 realen Durchgangsgleisen für personen- und Güterverkehr und einem Strasse/Schiene-Verknüpungspunkt für LKW südlich von Jaca direkt an der A23.

Egal wie es wird, wenn du dann mal in der Gegend bist, kannst Du Dich gerne vorher melden und ich sage dir dann, was es sonst noch außer Bahnhof in der Gegend zu sehen gibt.

Schöne Grüße

&Tschüß

MM

Wolfgang