Schlechte Eigenschaften beim Bewerbungsgespräch

Was nützt es dir denn…
Hallo,

wenn ich dir folgende wahre Geschichte erzähle.

Im Vorstellungsgespräch wurde ich nach meinen Schwächen gefragt. Ich habe wahrheitsgemäß geantwortet, dass ich gelegentliche Anfälle von Gummibärchenfresssucht habe. Mein potentieller Chef fand das toll, weil er auch gern Gummibärchen mag. (Ich habe den Job übrigens bekommen.)

Die Moral von der Geschicht’: Dieses ganze Geschwurbel von den Bewerbungstrainern und Personal Trainern und was weiß ich noch wem kannst du meiner Erfahrung nach in die Tonne treten. Manchmal habe ich das Gefühl, dass Personal und Bewerber dieselben Ratgeber lesen. Als Personaler soll man wissen, was man fragen soll und als Bewerber sollst du wissen, was du darauf antwortest. Beide haben ihr Wissen aus den aktuellsten Büchern, toll. Wissen tun sie trotzdem nichts voneinander, weil der eine aus dem Lehrbuch fragt und der andere aus dem Lehrbuch antwortet.

Ich weiß, dass ich jetzt die Vorurteilskeule raushole, aber ich behaupte mal, dass das ganze Bewerbungsmanagement inkl. Zeugnis(v)erstellung einfach nur noch ein riesiger Markt ist, mit dem man richtig viel Geld verdienen kann.

Ich breche das jetzt mal für kleine Unternehmen herunter. Als Personaler in kleinen Unternehmen kann man sich am besten ein Bild machen, wenn der Bewerber ein paar Tage arbeitet. Dann sieht man weiter. Viele Betrieb haben gar kein eigenes Personalmanagement. Da ist der Chef der Chef. Und der kann z.B. in den wenigsten Fällen ein Zeugnis vernünftig auswerten. Vom Erstellen will ich gar nicht reden. Meinst du, er will wissen, was deine Schwächen sind? Der will wissen, was du kannst und nicht, was du nicht kannst.

So, genug geredet.

Gesine

PS Einen muss ich noch…Im Januar haben wir unseren Azubi ziehen lassen. Er hat eine gute (86%) Ausbildung hingelegt. Am Mittwoch kam der Meister in mein Büro. Ähhh, der …will ein Zeugnis, kannst du das mal machen? Nunja, du bist der Meister und hast ihn ausgebildet. Was soll ich denn schreiben? Nun, du bist der Personaler und du weißt doch, was da reinkommt.

Ausland
Wird das im Ausland eigentlich auch alles so haarspalterisch betrieben, was Job Interviews angeht und Arbeitszeugnisse, oder ist das was typisch deutsches?

Kleine verallgemeinerung
Hallo TET,

Du tust das. Wie gesagt, mein Verständnis ist ein anderes. Ich
lese, dass er nicht anfängt, bevor nicht jeden einzelnen
Aspekt bis ins kleinste durchdrungen hat. Das klingt nach
Wasserfallmodell und funktioniert einfach nicht kostendeckend bei Software

genauso wenig wie bei Kunst oder Innovationen

Gruß
achim

Zustimmung
Servus,

aus dieser Sicht hab ichs noch nicht betrachtet.

Gerade das Beispiel mit dem Krisenmanagement hat das sehr schön verdeutlicht.
Und natürlich mit der Winchester :smile:

Merci (auch an Deine Vorredner) dass ich wieder was dazu gelernt hab. In diesem Fall eine andere Perspektive auf ein gewisses Thema!

Viele Grüße
Markus

warum sich auf eine frage vorbereiten die nur dann kommt, wenn
das gespräch aus anderen gründen nicht gut läuft oder wenn der
personale sich nicht gut auskennt?
es ist sinnvoller, sich auf das gespräch an sich vorzubereiten
damit es zu solchen fragen erst gar nicht kommt.

SErvus,

Ich hab schon erlebt, dass der fachliche Vorgesetzte, also nicht der Personaler, einfach einen Katalog von Fragen „abgearbeitet“ hat und es gar nicht zu nem wirklichen „Gespräch“ kommen hat lassen.

Man sollte auf jede Eventualität vorbereitet sein.

Aber generell hast Du natürlich Recht.

Gruß
Markus

Moin,

ich habe keine Ahnung, was du mit haarspalterisch betrieben meinst. Ich habe in Deutschland sowohl erlebt, dass alles mit einem Diplomzeugnis und einer Unterschrift getan war, als auch, dass von mir nach Ende des Studiums noch Abi- und Ausbildungszeugnisse verlangt wurden. Aus anderen Ländern ist mir ähnliches bekannz.

Gruß

TET

Servus,

hieran:

Nun, du bist der Personaler und du weißt doch, was da reinkommt.

kann man deutlich sehen, dass das, was Du vorher erläuterst, nicht allgemein gültig ist.

Der Meister hat Recht gehabt - hast Du ihm denn die nötigen Rückfragen gestellt und das Zeugnis entsprechend seinen Auskünften verfasst, oder musstet Ihr jemanden damit beauftragen, der sich damit eine nach Deiner Mutmaßung goldene Nase verdient, weil Du diesen Teil des Personalwesens halt vielleicht doch nicht so gut beherrschst?

Schöne Grüße

Dä Blumepeder